grmpf78 Mai 14, 2008 · bearbeitet Mai 14, 2008 von grmpf78 Ich beschäftige mich gerade mit der Absicherung gegen Verluste oder eben der Falle, dass man schlecht laufende Fonds behält, da sie ja irgendwann wieder kommen werden. Dabei bin ich über die Möglichkeit des Stop-Loss "gefallen". Nun meine Frage an euch: Ist das bei Fonds auch sinnvoll oder ist das eher was für Einzelwerte ? Ich stelle mir das so vor, dass ich eine Marke/Kurs für jeden einzelnen Fonds in meinem Depot festelege, wenn der unterschritten wird, wird verkauft. Natürlich muss diese Marke flexibel sein und bei steigenden Kursen nachgezogen werden. Beispiel: aktueller Kurs: 100 Stop-Loss: 90 (also 10% drunter) Kurs steigt auf 110 Stop-Loss steigt auf 99 Kurs fällt auf 98 Es wird VERKAUFT ! Was haltet ihr davon ? Macht das auch bei Fonds Sinn ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man Mai 15, 2008 Ich persönlich sichere jede Position ab. Die Hauptfrage dabei ist, in welcher Dimension Dein Anlagehorizont liegt. Grundsätzlich gilt: Je länger, desto größer sollte der Stop-Loss-Abstand sein. Außerdem würde ich nicht die statischen 10% nehmen, sondern auf den ATR (Average True Range) zurückgreifen. In Deinem Beispiel könnte ich mir einen Wert des 3- bis 5-fachen Wochen-ATR vorstellen. Der SL wird dann immer mit der gewählten Basis nachgezogen, wird aber niemals unter seinem letzten Wert notieren. D.h., sollte der neue SL-Wert unter dem alten liegen, dann bleibt der alte SL gültig. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
grmpf78 Mai 15, 2008 Wenn ich dich richtig verstanden habe, macht ein SL auch bei Fonds einen Sinn. Wenn ich mir die Kurse seit Anfang des Jahres anschaue, wäre ich bei vielen Positionen schon längst ausgestiegen und müsste jetzt nicht die Verluste ausitzen, sondern hätte teilweise Gewinne realisiert. Gut Asien mit 25% in den Miesen macht mir wirklich keine Kopfschmerzen, aber auch bei den Welt-Fonds wäre ich schon teilweise mit Gewinnen raus. Die 10% waren erst mal so aus der Luft gegriffen. Für tiefere Analysen, wie z.B. ATR (Average True Range) oder ähnliches fehlt mir leider noch das Wissen (bin erst seit 1 Jahr dabei). Werde mich aber noch weiter einlesen. Aber was passiert, wenn ich den Fonds verkauft habe ? Das selbe System für den Wiedereinstieg benutzen, tiefster Kurs + X% ? Fonds wechseln ? Da stehe ich noch etwas auf dem Schlauch ! Um trotzdem mal bei den statischen Prozenten zu bleiben, welcher Wert wäre hier angebracht ? 10 % bei Welt-Fonds und vielleicht 15% bei EM ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
skeletor Mai 15, 2008 Die wichtigste Frage bei Stop-Loss ist der Anlagehorizont, wie schon von -man richtgig beschrieben. Wenn man eher Traden will sind Stop Loss Ok, bei einem Sparplan oder längerem Anlagehorizont eher nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man Mai 15, 2008 Du musst natürlich immer die Kosten für Kauf und Verkauf berücksichtigen. Solltest Du einen Broker haben, bei dem Du hohe Kosten (Ausgabeaufschlag, Ordergebühren) hast, dann wird Fondstrading schon uninteressanter. Als nächsten Punkt solltest Du einen Filter setzen, ob momentan überhaupt eine gute Zeit für Aktien(fonds) ist. Dazu könntest Du das Uwe-Lang-System und/oder den Börsenindikator verwenden. Für beide Systeme gibt es hier einen eigenen Thread. Um letztlich dann ein Kaufsignal zu erhalten, würde ich bei Fonds einen Blick auf die Wochencharts werfen, die Dir einen Überblick über den Zustand der Werte bieten. Mache daraus keine große Sache, denn der Einstieg ist eigentlich das kleinste Problem beim Traden. Der Ausstieg, verbunden mit einem funktionierenden Stop-Loss-System, ist wesentlich wichtiger. Um gleich die besseren Werkzeuge zu benutzen, solltest Du schon den ATR hernehmen. Du kannst den Indikator u. a. bei www.tradesignalonline.com ohne großen Aufwand anzeigen lassen. Es gibt auch keine allgemeine Regel, ob man bei EM 15% usw. hernehmen soll, sowohl beim Ein- und Ausstieg. Das kommt auf Deine persönliche Risikoneigung, fundamentale Markteinschätzung und Deinen Tradingstil (Trendfolger, Antizykliker) an. Es gibt also noch viel Arbeit. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
grmpf78 Mai 15, 2008 · bearbeitet Mai 15, 2008 von grmpf78 Entschuldige, die Frage hatte ich glatt überlesen. Mein Anlagehorizont liegt bei >25 Jahre und ich investiere ausschließlich über Sparpläne. 90% meines Depots sind so ausgelegt, die anderen 10% haben eher spekulative Natur (EM-Länderwetten, Energie, Klima etc.) und sind kurzfristig ausgerichtet. Also würden SL nur für die 10% meines Depots einen Sinn machen, eben der Teil der kurzfristig und spekulativ ist ??? @ €-man Vielen Dank für deine Antworten. Ich werde die SL Geschichte mal an den 10% meines Depots testen und mal schauen, wie das in der Praxis funktioniert. Kosten beim Kauf oder Verkauf entstehen mir soweit keine (kein AA und keine Transaktionskosten). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Mai 15, 2008 · bearbeitet Mai 15, 2008 von ficoach Die Frage, Stopp-Loss, ja oder nein, hängt auch vom Fond ab. Wenn börslich gute Kurse gestellt werden und die Orderkosten vertretbar sind, kann man natürlich einen fixen SL eingeben. Grundsätzlich halte ich eine andere Vorgehensweise für erfolgsversprechender: 1. Das Investment hat eine Zielrendite. a) Wenn die doppelte Zielrendite als Verlust auf Wochenbasis nach Kauf aufgelaufen sind: verkaufen. b ) Wenn der Kurs ab HighWaterMark auf Wochenbasis um die einfache Zielrendite gefallen ist, über Verkauf nachdenken c) Wenn der Kurs ab HighWaterMark auf Wochenbasis um die doppelte Zielrendite gefallen ist, und sich noch im Depot befindet, verkaufen Wenn du mit einem fixen SL arbeitest, kann z.B. bei ETF's schon mal ein Spike zur Positionsauflösung führen, was nicht geplant ist. Ob es sinnvoll ist, einen Fond, der weniger einbringt, als ein Tagesgeldkonto eine Daseinsberechtigung in deinem Depot hat, musst du selbst entscheiden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
grmpf78 Mai 15, 2008 Ob es sinnvoll ist, einen Fond, der weniger einbringt, als ein Tagesgeldkonto eine Daseinsberechtigung in deinem Depot hat,musst du selbst entscheiden. Darum geht es mir nicht, dass ich die Performance des Fonds im Auge behalte ist ja klar. Ich suche nur nach einer Möglichkeit, Verluste zu begrenzen und den Zeitpunkt eines eventuellen Austiegs klar zu definieren. Sonst sitzt man da und grübelt, kommt der wieder oder fällt er weiter. Nachdem, was ich darüber bisher gelesen habe, ist gerade der Kapitalerhalt und eben der Ausstieg sehr wichtig. Wir können das ja mal an einem Beispiel aus meinem Depot machen. WKN A0HF4A Franklin India A (macht nur 2,8% des Depots aus) Durchschnitts-EK 21,38 aktueller Kurs 16,59 Hoch (seit 01.01.) 23,47 Tief (seit 01.01.) 14,92 Hier wäre ich bei 19,95 ausgestiegen (Hoch - 15%) und hätte meine Verluste begrenzt. Eingestiegen wäre ich wieder bei 16,41 (Tief + 10%). Sieht für mich erstmal nach einer guten Strategie aus ! Wie seht ihr das ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Mai 15, 2008 Hi, woher weist du, dass es nach einem Tief wieder Aufwärts geht? Auch wenn sich Fonds nicht unbedingt wie die Basiswerte verhalten, folgen die Bewegungen sehr oft der allgemeinen Trendentfaltung. Wenn sich ein Abwärtsimpuls ausgebildet hat, kommt oft ein Rebound, bevor der Impuls sich in einen Trend verwandelt. Wenn das passiert, dann musst du danach schnell wieder raus, was überhaupt nicht zielführend ist. Schau dich mal unter dem Begriff "Markttechnik" um. Es gibt auch ein schönes Buch, von Voigt, das sich hierum kümmert. Deine Methode halte ich für nicht zielführend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
grmpf78 Mai 15, 2008 Deine Methode halte ich für nicht zielführend. Was schlägst du denn vor, um den Ausstieg/Einstieg genau zu definieren und den Aufwand dafür so niedrig wie möglich zu halten ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Mai 15, 2008 Hi, der Einstieg ist generell unkritischer, als der Ausstieg. Ich hatte dich so verstanden, dass du eine Methode suchst, einen vernünftigen Exit zu definieren. Der Einstieg ist doch insbesondere bei langfristigen Positionen ein Ergebnis einer strategischen Betrachtung. Ich mach es so: 1 x pro Monat: Analyse des gesamten Depotbestands und ggf. Festlegung von Stopp-Loss-Limits (Basis Wochenschlußkurs) 1 x pro Woche: Abarbeiten der Positionsliste und ggf. Order einstellen 4 x pro Jahr: Update der strategischen Asset-Allocation und Identifizierung von Kaufkandidaten. Hier meine letzte Positionsbestimmung: http://ficoach.de/Marktanalyse/08-03-31.pdf Grüße Hartmut Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
grmpf78 Mai 15, 2008 Ja du hast mich richtig verstanden, hauptsächlich geht es mir darum den Exit festzulegen, wie ich oben schon schrieb, sitzt man sonst davor und hofft auf steigende Kurse und verpasst den Ausstieg. Aber irgendwann will ich ja auch wieder rein ! Mal zusammenfassen: - die langfristigen Positionen (>25 Jahre) bekommen kein SL, da bleibt alles wie es ist - die kurzfristigen sind für mich ja auch ein bißchen zum Traden und ausprobieren da (deshalb der geringe Anteil, learning by doing eben), die bekommen ein SL verpasst Wie würdest du den Exit definieren, sollte eben einfach und ohne großen Aufwand sein, deshalb meine Überlegung des (Hoch-)Kurses - x%. Über den Einstieg mache ich mir dann im nächsten Step Gedanken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag