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Sapine

Zinskurve auch Zinsstrukturkurve genannt

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Torman
· bearbeitet von Torman

Ein kleiner Exkurs zu variablen Kupons, die von der Zinstrukturkurve abhängig sind. Ursprünglich hier geschrieben: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...st&p=495252

 

Hier ein Blick über die letzten 10 Jahre, seit Einführung des Euro. Als Vergleich dazu den 10-Jahresswapsatz sowie den 3-Monatseuribor

 

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Man sieht hier gut die Gegenläufigkeit zum kurzfristigen Zins. Die höchsten Werte erreicht die Kurvensteilheit bei niedrigen kurzfristigen Zinsen. Das liegt einfach daran, dass die langfristigen Zinsen weniger stark schwanken im Zinszyklus. Eine interessante und zugleich schwer zu deutende Entwicklung hat sich zwischen 2004 und 2006 abgespielt. Damals verflachte die Kurve massiv obwohl der kurzfristige Zins gar nicht so stark stieg. Dies hat Anleihen dieser Art extrem unattraktiv gemacht, Emissionen gibt es seitdem kaum noch. Dieser Zustand hielt bis zur aktuellen Krise an. Dafür gibt es mindestens zwei Erklärungen, die für die Zukunft unterschiedliche Implikationen haben.

 

1. Die Notenbank hat den Markt davon überzeugt, dass sie langfristig für Preisstabilität sorgen wird. Dies hat das Zinsänderungsrisiko am langen Ende reduziert, weshalb der Risikoaufschlag bei langen Laufzeiten sinken konnte.

 

2. Die Verringerung der Risikoprämie war Teil der Blasenbildung. Ähnlich wie das Kreditrisiko ist das Laufzeitrisiko nicht mehr ausreichend gepreist worden.

 

Die jüngste Entwicklung mit der deutlichen Versteilung spricht zunächst für Argument 2. Allerdings ist der kurzfristige Zins aktuell auch historisch niedrig, was ebenfalls eine Erklärung wäre. Zumindest ist die Steilheit heute kaum höher als 2003 obwohl der kurzfristige Zins niedriger ist. Also wird wohl beides zum Teil zutreffen. Somit wäre ein Durchschnitt über beide Perioden vielleicht ein gutes Maß für die Zukunft.

 

Hier noch als Anhaltspunkt die durchschnittlichen Zinssätze seit 1999:

 

EURIBOR 3 Monate: 3,25%

Swapsatz 10 Jahre: 4,55%

4x Swapsatz 10-2 Jahre: 3,80%

zusätzlich mit Begrenzung nach unten auf 2%: 4,15%

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Stephan09

post-10236-1251800834_thumb.png

 

Als waere Boom...

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DrFaustus
Als waere Boom...

 

Nö, eine reale Betrachtung der drohenden Inflation in den nächsten Jahren...

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Stephan09

Dafür sind die 10-jaehrigen ein bisschen zu tief, oder? Es ging auch mehr um den Minispread zwischen Bundesanleihen und BBB.

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DrFaustus
Dafür sind die 10-jaehrigen ein bisschen zu tief, oder? Es ging auch mehr um den Minispread zwischen Bundesanleihen und BBB.

 

Naja, man muss die Forwards betrachten. Zu tief ist relativ. Die Kurve drückt ja die Meinung aller Marktteilnehmer aus.

 

BBB ist die rosa-Linie, oder?

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Stephan09
· bearbeitet von Stephan09

Ja, rosa ist BBB.

 

Inwiefern relativ? Ende Mai/Anfang Juni war noch einiges mehr an Inflationserwartung eingepreist; damals notierten die Futures auch noch tiefer, woran erkennst du jetzt eine hoehere Inflationserwartung?

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Fleisch

schaut euch mal die alten Kurven hier im Thread an...im Vergleich zur aktuellen:

 

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

schaut euch mal die alten Kurven hier im Thread an...im Vergleich zur aktuellen:

 

post-7522-1261522966,98_thumb.jpg

 

Na es ist eben Skisaison ;-)

Das ist mindestens ne rote Piste. Rinding on the yield curve ist angesagt!

 

Aber im Ernst: Das es so steil wird, war abzusehen als die EZB angefangen hat jedem Geld zu geben der es wollte. Ich sehe im Moment auch keinen Grund das diese Steilheit verschwinden sollte.

Im Gegenteil! Die EZB hat ein großes Interesse daran die Kurve so zu halten. Warum? Ganz einfach: Die Banken lieben diese Kurve und brauchen sie um ihre Bilanzen zu reinigen. Eher wird die Kurve noch steiler wenn die Kredite notleidend werden.

Deswegen halten sich auch die Zentralbanker so bedeckt was Zinserhöhungen angeht. Ist ja klar. Wenn sie sagen: "Im Juni erhöhen wir". Dann wird die Kurve sofort flacher. Deswegen lässt man alles schön im Dunkeln.

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DrFaustus

Ja, rosa ist BBB.

 

Inwiefern relativ? Ende Mai/Anfang Juni war noch einiges mehr an Inflationserwartung eingepreist; damals notierten die Futures auch noch tiefer, woran erkennst du jetzt eine hoehere Inflationserwartung?

 

Sorry, dass ich deinen Beitrag übersehen hab.

Ich meinte die Forward-Sätze. Nimmt man nen Forward-Swap in fünf Jahren für 10 Jahre. Da liegen wir bei ca. 4,70%. das ist schon ordentlich. In der Spitze waren wir dieses Jahr bei den Forwards schon bei 5,50%. Und das bei einem Leitzins von 1%! Das zeigt mir schon, dass mit relativ starken Zinsanstiegen im Markt gerechnet wird/ oder wurde. Im Moment hat sich das beruhigt. Allerdings meiner Meinung nach nicht auf Dauer.

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XYZ99

schaut euch mal die alten Kurven hier im Thread an...im Vergleich zur aktuellen:

 

MÄRZ 2009:

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DEZ 2009:

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(beide von Schnitzel geposted, aus dem thread hier)

 

Der erste Eindruck täuscht. Die sind gar nicht viel steiler, der unterschiedliche Maßstab ist zu berücksichtigen. Am unteren Ende sind sie schon ein wenig steiler geworden, find ich aber jetzt nicht dramatisch. Vor allem hat sich der Abstand der Kurven zueinander verringert. Siehe vor allem die BBB-Kurve!

 

5 Jahre BBB von 6 auf 3,75 % !!! (Bund jeweils bei 2,25, fast kein Unterschied)

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

MÄRZ 2009:

post-13604-1261559332,5_thumb.jpg

DEZ 2009:

post-13604-1261559354,66_thumb.jpg

(beide von Schnitzel geposted, aus dem thread hier)

 

Der erste Eindruck täuscht. Die sind gar nicht viel steiler, der unterschiedliche Maßstab ist zu berücksichtigen. Am unteren Ende sind sie schon ein wenig steiler geworden, find ich aber jetzt nicht dramatisch. Vor allem hat sich der Abstand der Kurven zueinander verringert. Siehe vor allem die BBB-Kurve!

 

5 Jahre BBB von 6 auf 3,75 % !!! (Bund jeweils bei 2,25, fast kein Unterschied)

 

Nun, im Vergleich zu März hast du sicher recht. Aber da war der Käs ja schon gegessen. Wenn man die Kurve vor einem Jahr zum Vergleich hernimmt, sieht man deutliche Unterschiede. Durch das billige Geld wurde die Interbankenkrise weggespült und die Kurve von stark-invers zu stark-steil verändert.

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Ich lese aus der Zinsstrukturkurve folgendes ab.

 

1. Der Renditeunterschied im AAA zu BBB ist lächerlich und kompensiert das Zusatzrisiko in keinster Weise. Also raus aus BBB Laufzeit 3-10Jahre.

 

2. Inflation ist im Moment praktisch keine eingepreist, das muss und wird sich ändern. Inflationszahlen gehen bereits nach oben. Druck wird zumindest von der Rohstoffseite kommen.

 

3. AAA Anleihen bringen nach Steuern fast keine Rendite mehr, insbesondere im kurzlaufenden Bereich. Also entweder stehen wir vor einer Riesenrezssion -sehe ich nicht- .oder die Renditen werden steigen.

 

4. Nachdem Staatsanleihen bereits runtergeratet wurden, wird über kurz oder lang auch die Bonität von Staaten wie Deutschland in den Blick geraten. Daraus wird Druck auf die Anleihen auch der besten Schuldner erwachsen. Die Überlegung wird sich verstärken, ob man zu den Mickerzinsen Staaten Geld leiht, die es eigentlich nie zurückzahlen können, wie Deutschland. Die Verschuldung kann eigentlich nur über eine saftige Inflation "gelöst" :P werden. Druck auch auf AAA Anleihen.

 

5. Da sich der Abstand zu BBB dadurch verringert, folgt daraus Druck auf BBB Anleihen. Bei denen sehe ich die größten Kursverlustrisiken und zwar je größer je länger die Restlaufzeit. Daraus folgt Kursgewinne steuerfrei mitnehmen und den Staat bei Wiedereinstieg an den Kursverlusten teilhaben lassen. :lol:

 

6. Es könnte zu einem Run auf Substanzwerte, sprich Aktien kommen. Man muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob Anleihen in 2010 wirklich Potential bieten oder doch nur Verlustrisiken. Diese Grundsatzfrage stellt sich für 2010 ganz neu. Obwohl von ihren Tiefstkursen gut gelaufen sehe ich bei Spezialwerten und großen Standardwerten in der ersten Jahreshälfte noch gutes Potential.

 

7. Was mich stört ist die Tatsache, dass die ganzen Gurus und Banken und in den verschiedenen Foren auch alle Möchtegernexperten eine Rückführung der Liquidität durch die Zentralbanken für die 2. Hälfte des Jahres 2010 vorhersagen. Die hatten noch nie recht. Also entweder kommt es viel früher oder viel später. Ich glaube die Wirtschaftsdaten in den ersten Monaten von 2010 werden weltweit -vielleicht mit Ausnahme von Japan- besser ausfallen als erwartet.

 

8. Natürlich kann alles ganz anders kommen, das ist ja das schöne an der Börse ... :thumbsup:

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Stephan09
post-10236-1264793558,77.png

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XYZ99

Noch ne neue..

 

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Superhirn

Ja, schöne Darstellung.

 

Da kann man sich doch fragen, wer kauft bei lächerlichen 1,5% p.a. mehr eine 10 jährige und was denkt der sich dabei? :blink:

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XYZ99

... kann man sich doch fragen, wer kauft bei lächerlichen 1,5% p.a. mehr eine 10 jährige und was denkt der sich dabei? :blink:

Sogar nur 1,25 % spread zwischen 10 Jahren AAA und BBB! Ist nach Steuern (als Normalsterblicher) dann nur noch knapp 1 % mehr .....

 

Und das bei dem nicht unerheblichen Risiko, dass wir eben erst in eine langfristige, schwere Wirtschaftskrise mit später einsetzender heftiger Inflation gehen...?!

 

Der Preis ist nicht vernünftig bzw er muss verzerrt sein, der Markt hat die rosa Brille auf.

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Die Risikowahrnehmung ist abstinent am Anleihemarkt. Das war noch nie ein gutes Zeichen, aber es könnte trotzdem noch eine Weile so seitwärts weitergehen. Ich will nur nicht mehr dabei sein, wenn alle denken die Trendwende ist da, da ist die Tür dann plötzlich verdammt eng weil alle durch wollen. Handle gegen die Masse, sagte schon der liebe Kostolany, recht hat er.

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XYZ99

Aber wohin handeln? Alle Vermögenswerte werden durch Aufblähung nicht zuletzt entwertet, Kapital gibt es zum Nulltarif! Eine Art Verstaatlichung hat stattgefunden, weswegen auch die spreads sich verkleinern. Geld ist vor allem aus der unterschiedlichen Laufdauer zu ziehen und aus den diesbezüglichen Derivaten. Nur mit erheblichen Kapitaleinsatz ist noch Profit zu machen, womit ja die Finanzen saniert werden sollen. Wenn dies gutgeht, dann müssten sich die Renditen langfristig runterbewegen. Was ja auch den steigenden Aktienmarkt erklärt, der langfristig 1-2 % ansteuert. Dumm nur, wenn die Rechnung nicht aufgeht und steigende Zinsen verlangt werden würden. Dann ist sofort die nächste Krise da und die Anleihenkurse dürften auch auf neue Tiefs fallen können, die spreads müssten extrem weit werden - 10 % von AAA zu BBB. Wenn dann noch die AAAs 10 % bieten müssten....

Alles andert sich, meist stärker als gedacht/spekuliert. Da wird die Tür besonders eng.

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Superhirn

Dahin wo @BondWurzel handelt. :- Venezuela, Ukraine, Tiere. Mal sehen wann er den nächsten Besuch in Zuffenhausen macht. :)

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Nixda

Aber wohin handeln? Alle Vermögenswerte werden durch Aufblähung nicht zuletzt entwertet, Kapital gibt es zum Nulltarif! Eine Art Verstaatlichung hat stattgefunden, weswegen auch die spreads sich verkleinern.

 

Ich würde da anders argumentieren: In der Welt gibt es große Kapitalakkumulationen. Auf der anderen Seite ist die Kapitalrentabilität der realwirtschaftlichen Projekte zurückgegangen (Gesetzt des abnehmenden Grenznutzen). Das die Notenbanken auf die niedrigere Rentabilität der Investitionen mit niedrigeren Zinsen reagieren, ist nicht grundsätzlich falsch, weil anderes die Realwirtschaft abgewürgt hätte. Dieser Tatsachen müssen wir als Anleihekäufer ins Auge sehen, das die historischen Verzinsungen auf absehbare Zeit wahrscheinlich nicht mehr erwirtschaftet werden können, und daher auch nicht gezahlt werden. Es bleibt nur der Weg in das höhere Risiko (Seychellen oder Venezuela :thumbsup: )

 

Die Kapitalsammelstellen haben sich bei diesem Problem zunächst damit beholfen, dass sie ihre Anlagen gehebelt haben, riskantere Anlagen gewählt haben (Auslandsinvestitionen) oder ihr Geld an Konsumenten verliehen haben (amerikanische Häuslebauer). Die Risiken sind vermeintlich durch Verbriefungen "verschwunden". Die niedrigen Zinsen der Notenbank sind also nicht zur Finanzierung der Realwirtschaft genutzt worden, sondern sind von den Kapitalsammelstellen zum Hebeln ihrer riskanten Anlagen verwendet worden. Als die Risiken sich trotzdem realisiert haben, mussten genau diese Institutionen per Bail-Out gerettet werden. Diesen Vorgang als Verstaatlichung zu titulieren halte ich für irreführend, es handelt sich eher um eine Übernahme des Staates durch privatwirtschaftliche Institutionen. Die Übernahme des Staates besteht in der Haftung der Steuerzahler für die schlechten Investitionsentscheidungen anderer.

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XYZ99

... Auf der anderen Seite ist die Kapitalrentabilität der realwirtschaftlichen Projekte zurückgegangen (Gesetzt des abnehmenden Grenznutzen). Das die Notenbanken auf die niedrigere Rentabilität der Investitionen mit niedrigeren Zinsen reagieren, ist nicht grundsätzlich falsch, weil anderes die Realwirtschaft abgewürgt hätte. Dieser Tatsachen müssen wir als Anleihekäufer ins Auge sehen, das die historischen Verzinsungen auf absehbare Zeit wahrscheinlich nicht mehr erwirtschaftet werden können....

Moment mal! Die "Kapitalrentabilität" geht zurück weil die Notenbanken für niedrige Zinsen sorgen. Weil der Preis des Geldes, bzw. der Zins, nicht durch den Markt, sondern durch einen staatlichen Apparat dekretiert wird. Genau deshalb wird auch auf Teufel komm heraus spekuliert als gäb es kein Morgen mehr und die Renditen gehen gegen NULL, auch bei hochriskanten Angelegenheiten....

 

... Es bleibt nur der Weg in das höhere Risiko (Seychellen oder Venezuela :thumbsup: )

Oder man lässt es ganz bleiben....

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losemoremoney
· bearbeitet von losemoremoney

Moment mal! Die "Kapitalrentabilität" geht zurück weil die Notenbanken für niedrige Zinsen sorgen. Weil der Preis des Geldes, bzw. der Zins, nicht durch den Markt, sondern durch einen staatlichen Apparat dekretiert wird. Genau deshalb wird auch auf Teufel komm heraus spekuliert als gäb es kein Morgen mehr und die Renditen gehen gegen NULL, auch bei hochriskanten Angelegenheiten....

 

 

Genauso so siehts aus.

 

Inflationsindikator sind ja historisch gesehen immer die langfristigen Zinsen im Moment stoßen diese wieder an ihren langfristigen Abwärtstrend mal sehen ob es den Notenbanken gelingt die Zinsen auf Null zu drücken.

 

Auch glauben viele das aufgrund fallender Zinsen wir in einer Deflationsphase leben, ohne Stützungskäufe hätten die Bondpreise schon längst gecrash und die Zinsen wären auf Rekordniveau.

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Nixda
· bearbeitet von Nixda

Moment mal! Die "Kapitalrentabilität" geht zurück weil die Notenbanken für niedrige Zinsen sorgen. Weil der Preis des Geldes, bzw. der Zins, nicht durch den Markt, sondern durch einen staatlichen Apparat dekretiert wird.

 

Mit Verlaub, aber diese Logik erschließt sich mir überhaupt nicht. Mit Kapitalrentabiiltät meine ich den ROIC den ich bei Investitonen in ein realwirtschaftlich Projekt erzielen kann, z.B durch Investitionen in Maschinen, Austattungen oder anderes Und normalerweise wird der ersten Investor dasjenige Projekt nehmen, dass den höchsten ROIC, der zweite wird dasjenige mit dem zweithöchsten ROIC wählen usw. Natürlich entstehen z.B. durch technologische Entwicklungen, Marktwachstum etc. immer wieder neue mögliche Projekte, aber in Phasen geringem bis gar keinem Wirtschaftswachstums wie heute bleiben am Ende nur noch Pizzabringdienste statt Autoindustrie wie in den 50er oder 60er Jahren als Projekte. Durch niedrige Zentralbankzinsen erhöht sich die Anzahl der lohnenswerten Projekte, sie sind daher die Konsequenz der realwirtschaftlichen Stagnation.

 

Wenn der Zins höher wäre, dann würden einfach nur eine Anzahl Projekte weniger durchgeführt werden, d.h. zunächst sinkt die quantitative Nachfrage nach Krediten. Die Projekte, die sich auch unter höheren Zinsen rechnen, sind in aller Regel auch die mit höheren Risiko verbunden, d.h. du bekommst wie heute deinen höheren Zinssatz nur gegen höheres Risiko.

 

Ich würde sogar behaupten, dass sich insgesamt das Zins/Risiko Verhältnis sich für den Anleger verschlechtern würde, weil einerseits das Anlagekapital weniger Kreditnachfrage gegenübersteht, und andererseits die durchgeführten Projekte wegen des geringerem Wirtschaftswachstums (es werden ja insgesamt weniger Investitionen vorgenommen) eher riskanter werden.

 

Tatsächlich gehen den Kapitalinhabern die Schuldner aus, die die offenbar gottgegebenen und erwarteten 5% Zinsen bezahlen können. Die Borrower of Last Resort sind derzeit die Staaten, nachdem die amerikanischen Häuslebauer ausgelaugt worden sind. Aber auch diese werden irgendwann nicht mehr können. Und wenn sie alle den gutgemeinten Ratschlägen zum Sparen folgen würden, die da alle unterwegs sind, werden die ersten Leidtragenden die Rentenanleger sein.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Da die folgende Schlüsselfrage für Anleger auch sehr gut in diesen Thread paßt, stelle ich Sie auch nochmal hier:

 

Wird die Zinsstrukturkurve im Hinblick auf die kürzlich zurückliegenden und anstehenden Offenmarktgeschäfte der Zentralbanken auch weiterhin ein zuverlässiger Indikator für Wirtschaftswachstum bzw. Rezessionen sein?

Zur Diskussion geht es hier lang <<<< Klick mich >>>>.

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Bärenbulle

Kennt jemand eine gute Webseite, wo man die Zinsstrukturkurven verschiedener Länder (z.B. die 50 wichtigsten Länder) findet?

 

Spread zwischen Geldmarktzins/Kurzläufern und Langläufern würde mir auch schon reichen.

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