Bernd11 April 18, 2008 · bearbeitet April 18, 2008 von Bernd11 Hallo werte wertpapier-forum.de Nutzer, ich will hier nicht schon wieder eine Grundsatzdiskussion in Bezugnahme auf ETF lostreten, aber ich möchte gerne eure Meinungen kennenlernen. Vor allem von den Usern im Forum, die ihr Depot vor 2008 mit ETF abgeltungssicher machen und einen langfristigen Anlagezeitraum haben. Denn ich bin der Meinung, dass die Halbwertzeit von ETF`s nicht sonderlich hoch ist, weil sie für die Unternehmen keine Cash Cows oder Stars sind (da sie keine hohen Cash-Flows besitzen). Und es wäre sehr ärgerlich, wenn man als langfristiger Anleger in ein paar Jahren sein Kapital wegen Auflösung eines Fonds umschichten muss und dann doch für den Rest seiner Anlegerkarriere der Abgeltungssteuer unterliegt. Siehe mein erster Beitrag hier im Forum: Hallo, ich bin neu hier und habe das Forum vor 1 Woche entdeckt, bisher war ich nur Leser, jetzt möchte ich mich auch aktiv beteiligen. Ich bin 31 Jahre alt und habe eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert und mich vor kurzem selbstständig gemacht. Mein Interesse gilt den Kapitalmarktanlagen seit ca. 13 Jahren. Ich bereite mich sehr intensiv auf die Abgeltungssteuer vor, da ich mein Geld für meine Rente arbeiten lassen möchte (<30 Jahre) Zu ETF: Ihr habt vollkommen Recht, im Endeffekt geht es bei langfristigen (ab 15 Jahre aufwärts) Anlagen nichts über niedrige Verwaltungskosten, denn der entgangene Zinseszinseffekt ist schon enorm, denn nur wenig aktive Fonds schlagen dauerhaft den Markt. Aber wie lange ist der Überlebenszyklus eines ETF von einem Anbieter? Natürlich müssen Banker (Anbieter) schon allein aus rein marketingtechnischen Gründen diese Produkte anbieten, aber das Problem ist, dass sie NICHTS daran verdienen. Oder was meint Ihr, wieviel nach Selbstkosten bei einem DaxETF (X-Tracker) mit einer TER von 0,15% übrig bleibt? Die Banker wollen nicht das beste für die Kunden, sondern das beste für sich (Gewinne, Provisionen). Viele ETF (und Anbieter) werden kommen und gehen, sehr zur Lasten der langfristigen Anleger (die somit doch nicht die Abgeltungssteuer bis ans Sparende umgehen können und somit von den Bankern ins teure umschichten (Fonds, Zertifikate) gezwungen werden und das nur zu ihren Vorteilen). Mit freundlichen Grüßen Bernd Deshalb gestalte ich mein Portfolio nicht nach den günstigen ETF´s sondern nach lang bewährte aktive Fonds ab einen gewissen Fondsvolumen. Wo man sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sicher sein kann (wenn man das überhaupt sagen kann/darf), dass diese die nächsten Crash´s überleben und somit nicht in absehbarer Zeit vom Markt verschwinden und mir helfen mein Anlageziel zu erreichen ( 8% p.a - 30 Jahre). Diese wären zum Beispiel: FIDELITY - EUROPEAN GROWTH FUND (LU0048578792) M&G GLOBAL BASICS FUND EURO A (GB0030932676) TEMPLETON ASIAN GROWTH FUND (LU0029875118) MLIIF GLOBAL ALLOCATION A2 USD (LU0072462426) MAGELLAN (FR0000292278) . . Wie denkt Ihr über den Sachverhalt? Ich freue mich über eure meinungen! Bernd Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs April 18, 2008 Denn ich bin der Meinung, dass die Halbwertzeit von ETF`s nicht sonderlich hoch ist, weil sie für die Unternehmen keine Cash Cows oder Stars sind (da sie keine hohen Cash-Flows besitzen). Kannst Du das mal klar herleiten und begründen? Klingt mehr nach einem Satz aus einer Phrasendreschmaschine. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin April 18, 2008 · bearbeitet April 18, 2008 von Delphin Klar, man kann die Halbwertszeit eines Fonds nie wissen. Auch wenn einige schon Jharzehnte überlebt haben sollen. Ich bin bei ETFs ganz zuversichtlich, denn die großen von denen auf die Basisindizes werden ja nicht in erster Linie für Privatanleger aufgelegt, sonder für institutionellen Anleger. Ich glaube passive Anlage wird gerade für die Institutionellen eine große Rolle spielen, so hat sich das meines Wissens in den USA entwickelt und ich bin sicher wird es hier auch. Und in diesen Fonds wird das Geld sicher langfristig liegen. Guck dir mal die großen ETFs an und auch deren Wachstum an, das sind Schwergewichte. Ob ein konkreter Fonds überlebt, kann natürlich keiner sagen, aber bei den ETFs sehe ich gute Chancen, dass die im Schnitt eher länger leben als die aktiven. Aber was weiß ich... Klar den Privatanlegern wird man auch das gewohnte Spielzeug mit Themen- und Strategie-Zertis, äh -ETFs anbieten, die werden auch wieder gehen, wenn das Thema oder die Strategie durch ist, aber das sind ja alles kleine Volumina. Ansonsten ist ja auch immer noch die Frage, wann der Bestandsschutz abgeschafft wird, ich persönlich schätze eher früher als ein ETF geschlossen wird. Und übrigens, ich habe nix gegen aktive Fonds, wenn du dich damit wohler fühlst, dann mach es. Ich glaube nur nicht, dass es deine Chancen erhöht, einer Fondsschließung zu entgehen und ich glaube auch nicht, dass eine Fondsschließung so schlimm wäre. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
S.G.L. April 18, 2008 Wie denkt Ihr über den Sachverhalt? Bernd Lieber Bernd, nach einigen Jahren, nach einigen Erfahrungen, nach einem anderen großen Land mit Aktienkultur und mit einigen Meinungen verschiedener älterer Herren aus dem Metier einfach anders als Du . S.G.L. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bernd11 April 18, 2008 Kannst Du das mal klar herleiten und begründen? Klingt mehr nach einem Satz aus einer Phrasendreschmaschine. Hallo supertobs, versucht zu erklären und herzuleiten habe ich hier: Aber wie lange ist der Überlebenszyklus eines ETF von einem Anbieter? Natürlich müssen Banker (Anbieter) schon allein aus rein marketingtechnischen Gründen diese Produkte anbieten, aber das Problem ist, dass sie NICHTS daran verdienen. Oder was meint Ihr, wieviel nach Selbstkosten bei einem DaxETF (X-Tracker) mit einer TER von 0,15% übrig bleibt? Die Banker wollen nicht das beste für die Kunden, sondern das beste für sich (Gewinne, Provisionen). die Verdienstmöglichkeiten sind gering (die Produkte sind keine cash-cows - Gut mit hohen Gewinnen, Gewinnbringer) und deshalb sind diese Produkte für die Unternehmen/ Anbieter weniger interessant. Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bernd11 April 18, 2008 Lieber Bernd, nach einigen Jahren, nach einigen Erfahrungen, nach einem anderen großen Land mit Aktienkultur und mit einigen Meinungen verschiedener älterer Herren aus dem Metier einfach anders als Du . S.G.L. Hallo, wie sind denn die Meinungen verschiedener älterer Herren aus dem Metier? Das absolute Gegenteil von meiner? Gruß Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin April 18, 2008 · bearbeitet April 18, 2008 von Delphin die Verdienstmöglichkeiten sind gering (die Produkte sind keine cash-cows - Gut mit hohen Gewinnen, Gewinnbringer) und deshalb sind diese Produkte für die Unternehmen/ Anbieter weniger interessant. Glaube ich nicht. Der gute alte Indexchange DAX-ETF hat 3300000000€ Volumen, davon 0,15% Management-Fee sind immer noch knapp 5 Mio. im Jahr. Wenn man sich jetzt überlegt, dass ETFlab auch gerade einen solchen Fonds aufbaut (noch nicht mit dem Volumen) und ein Team von 10-20 Leute daran arbeiten, und an zig anderen ETFs, dann halte ich es schon für möglich, dass man so etwas rentabel anbieten kann. Noch krasser übrigens der Lyxor EuroStoxx50, hat etwa 5 Mrd. € Volumen, eine Gebühr von 0,25%. Das sind 12,5 Mio € im Jahr. Und der Fonds basiert vermutlich auf demselben Aktienkorb wie mindestens zehn andere ETFs, weil die ja mit Swaps arbeiten... Aber gut, erkundige dich bei den Gesellschaften, vielleicht findest du heraus ob das nur ein Experiment ist, zu dem sie sich von einer Mode gezwungen sehen, oder ob das ein nachhaltiges Geschäftsmodell ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial April 18, 2008 aber das Problem ist, dass sie NICHTS daran verdienen. Oder was meint Ihr, wieviel nach Selbstkosten bei einem DaxETF (X-Tracker) mit einer TER von 0,15% übrig bleibt? Ich wüsste nicht, warum man nach Selbstkosten wesentlich schlechter dastehen sollte? Die TER wird genauso berechnet, dass man am Ende den Schnitt macht, den man sich wünscht - bei aktiven und bei passiven Fonds. Wenn die Margen bei ETFs kleiner sind, dann ist das nur ein Ausdruck dafür, dass ein gewisser Marktdruck bei ETFs herrscht. In den USA gibts ETFs schon länger und die sind auch nicht wieder verschwunden - sie sind sogar im Vergleich zu aktiven Fonds deutlich stabiler. Wenn du die Kostensätze in den USA betrachtest, siehst du dann auch mit welchen Margen die rechnen - dagegen ist ein DAX-ETF total überteuert. Deshalb gestalte ich mein Portfolio nicht nach den günstigen ETF´s sondern nach lang bewährte aktive Fonds ab einen gewissen Fondsvolumen. Ich weiß nicht ... an dem Statement entzünden sich doch nur unnütze Diskussionen. Wenn ein Fonds 30 Jahre gut läuft, hat das sehr wenig mit Bewährung zu tun und sehr viel mit Glück. Für Vertreter meiner Meinung hört sich dein Statement an wie: Warum einen Neuwagen kaufen, der kann doch auch kaputt gehen. Lieber einen 30 Jahre alten gebrauchten. Der hat schon 30 Jahre durchgehalten und wirds auch noch weitere 10 Jahre machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bernd11 April 18, 2008 Glaube ich nicht. Der gute alte Indexchange DAX-ETF hat 3300000000 Volumen, davon 0,15% Management-Fee sind immer noch knapp 5 Mio. im Jahr. Wenn man sich jetzt überlegt, dass ETFlab auch gerade einen solchen Fonds aufbaut (noch nicht mit dem Volumen) und ein Team von 10-20 Leute daran arbeiten, und an zig anderen ETFs, dann halte ich es schon für möglich, dass man so etwas rentabel anbieten kann. Hallo Delphin, du darfst aber nicht vergessen, dass die Gesellschaft damit nur einen Umsatz von 5 Mio einfährt (vor Kosten und Steuern), davon bleibt nicht viel übrig. Aber gut, erkundige dich bei den Gesellschaften, vielleicht findest du heraus ob das nur ein Experiment ist, zu dem sie sich von einer Mode gezwungen sehen, oder ob das ein nachhaltiges Geschäftsmodell ist. Vielleicht werde ich falsch verstanden, aber ich bin auch der Meinung, dass es die Indexanlagen in 50 oder 100 Jahren noch geben wird (trotz der geringen Verdienstmöglichkeiten), ich habe eben nur Zweifel ob die Anbieter/ Gesellschaften auf dem Markt wie zum Beispiel die deutsche Bank mit ihren X-Trackers oder Société Générale mit Lyxor ihre ETF´s dauerhaft halten werden und nicht diese nach einen bestimmten Zeitpunkt (Crash, Krise) einstellen, da diese Produkte eben nicht sonderlich zum Unternehmensgewinn beitragen (Rentabilität) und das Geld woanders verdient wird. Anbieter für ETF´S werden kommen und gehen, weil ja auch die Aufwand für die Auflegung nicht sonderlich problematisch ist. Deshalb bezweifle ich die langfristige Anlage in ETF´s - jetzt Vertrauen zu schenken, dass es den Lyxor MSCI World noch in 40 Jahre geben wird und deshalb zu Altersvorsorge und zur Umgehung der Abgeltungssteuer geeignet ist! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin April 18, 2008 · bearbeitet April 18, 2008 von Delphin Deshalb bezweifle ich die langfristige Anlage in ETF´s - jetzt Vertrauen zu schenken, dass es den Lyxor MSCI World noch in 40 Jahre geben wird und deshalb zu Altersvorsorge und zur Umgehung der Abgeltungssteuer geeignet ist![/b] Na ja, bei Lyxor könnte ich mir das sogar vorstellen, weil das eine Gesellschaft ist, die sich auf strukturierte Produkte spezialisiert hat. Das ist aus meiner Sicht ne Mode-Sache. Bei iShares sieht das schon ganz anders aus. Ich wundere mich eigentlich nur, wieso du bei den aktievn Fonds so sicher bist, dass die bessere Überlebenschancen haben, diese Fonds hängen sehr stark von ihrer Performance ab. Wenn die male in oder zwei Jahre versagen (was ja langfristig entschuldbar ist), dann werden die in der Presse und bei den ganzen Rankings gerupft und haben riesige Mittelabflüsse, das ist doch eine Schließung auch immer denkbar. Übrigens wenn ich lese zu Altersvorsorge und zur Umgehung der Abgeltungssteuer, dann werd ich immer ganz zappelig. Glaubst du, dass du jetzt als Altervorsroge investierst und das wirklich 30 Jahre einfach leigen lässt, weil dich ja die "böse Abgeltungssteuer" dazu regelrecht "zwingt"? Sorry, aber das ist doch einfach unrealistisch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine April 18, 2008 · bearbeitet April 18, 2008 von Sapine wie sind denn die Meinungen verschiedener älterer Herren aus dem Metier? Das absolute Gegenteil von meiner?Hoffe Du bist auch an der Meinung einer älteren Lady interessiert? Es gibt drei Aspekte, die die steuervermeidende Langfristanlage behindern können: 1. Die steuerlichen Rahmenbedingungen ändern sich Nach meiner Erfahrung muss man so etwa alle 10 Jahre mit neuen Ideen rechnen. Meistens zum schlechteren, manchmal auch zum besseren. Neben der bundesdeutschen Gesetzgebung sollte man da auch den Schaffensdrang der Europäischen Union nicht unterschätzen. 2. Die Überlebensrate der Anlage. Dabei ist zunächst mal egal, ob es sich um die Übernahme eines Unternehmens handelt, um eine Fusion von mehreren Aktienfonds oder deren Schließung. Auch bei aktiv gemanagten kam es in der Vergangenheit schon häufig zu Schließungen oder Zusammenlegungen von Fonds. Sehe keinen zwingenden Grund, warum dies bei ETFs prinzipiell besser oder schlechter sein soll. Denke wir werden damit leben müssen, dass nicht alle Anlagen bis in Ewigkeit weiterlaufen werden. 3. Die Gebührensituation bei Altanlagen. Banken und Fondsgesellschaften können (und werden nach meiner Meinung) die Gebühren für alle Arten von steuergünstigen Langfristanlagen bis zur Schmerzgrenze anziehen. Stichwort Gewinnoptimierung. Leider funktioniert da bei uns ganz offensichtlich der Wettbewerb nicht, sonst hätten wir auch jetzt schon ETF-Fonds zu den Gebühren wie in den USA. Sollte dann im Lauf der Zeit das Volumen für die geschröpften Altfonds zu stark gesunken sein, dann kommt zwangsläufig irgendwann die Auflösung. Dies wird aber nicht nur ETFs betreffen sondern auch aktiv gemanagte Fonds. Was kann ich als Anleger dagegen machen? zu 1 Vor Gericht und auf hoher See und erst Recht beim Finanzamt ... Hier ist einfach kein Kraut dagegen gewachsen. zu 2 Eine sorgfältige Auswahl unter Berücksichtigung von großen Fonds und großen Aktiengesellschaften sollte einen gewissen Schutz bieten. Eine 100% Garantie sind sie nicht. zu 3 Denke bei der direkten Investition in Aktien ist die Gefahr am kleinsten, hinterher gemolken zu werden. Daher bin ich dabei, diesen Anteil im Depot kontinuierlich zu erhöhen. Tut mir leid - aber beim Punkt Langfristanlage bin ich relativ pessimistisch, dass man ein Depot mit 2/3 seiner Positionen über 30 Jahre stabil halten kann, ganz gleich für welchen Anlagestil man sich entscheidet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marcise April 18, 2008 ETF´s kommen und gehen, wären aber dennoch die passende Altersvorsorge, wenn sie denn überleben würden..... Schreit nach einem ETF-Dachfonds-->ETF-Portfolio Global Ist zwar teurer, aber da kann es Dir egal sein, ob einzelne ETF´s den Bach runter gehen. B) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fehdi April 18, 2008 Denn ich bin der Meinung, dass die Halbwertzeit von ETF`s nicht sonderlich hoch ist, weil sie für die Unternehmen keine Cash Cows oder Stars sind (da sie keine hohen Cash-Flows besitzen). Hallo, also ich denke, gerade bei den bekannten Indices machen die jeden Tag deutlich mehr Erlöse durch den Spread als durch die TER. Man muss nur mal die Handelsumsätze beim DAX oder EuroStoxx 50 ETFs an den (meist europaweiten) Handelsplätzen betrachten. Davon täglich 0,05%-0,1% Gewinn durch den Spread läppert sich mit der Zeit auch ganz schön. Laut Börse Frankfurt gibt es auf Xetra pro Monat durchschnittlich 9 Mrd Euro Umsatz im ETF Segment. Wenn das mit ETF-Dachfonds noch Mode wird, dann werden die Handelsumsätze tendenziell noch weiter steigen. Viele Grüße! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant April 19, 2008 Noch etwas über 8 Monate und wir sind vom Thema Abgeltungssteuer erlöst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anubis April 19, 2008 · bearbeitet April 19, 2008 von Anubis Hoffe Du bist auch an der Meinung einer älteren Lady interessiert? Es gibt drei Aspekte, die die steuervermeidende Langfristanlage behindern können: 1. Die steuerlichen Rahmenbedingungen ändern sich Nach meiner Erfahrung muss man so etwa alle 10 Jahre mit neuen Ideen rechnen. Meistens zum schlechteren, manchmal auch zum besseren. Neben der bundesdeutschen Gesetzgebung sollte man da auch den Schaffensdrang der Europäischen Union nicht unterschätzen. 2. Die Überlebensrate der Anlage. Dabei ist zunächst mal egal, ob es sich um die Übernahme eines Unternehmens handelt, um eine Fusion von mehreren Aktienfonds oder deren Schließung. Auch bei aktiv gemanagten kam es in der Vergangenheit schon häufig zu Schließungen oder Zusammenlegungen von Fonds. Sehe keinen zwingenden Grund, warum dies bei ETFs prinzipiell besser oder schlechter sein soll. Denke wir werden damit leben müssen, dass nicht alle Anlagen bis in Ewigkeit weiterlaufen werden. 3. Die Gebührensituation bei Altanlagen. Banken und Fondsgesellschaften können (und werden nach meiner Meinung) die Gebühren für alle Arten von steuergünstigen Langfristanlagen bis zur Schmerzgrenze anziehen. Stichwort Gewinnoptimierung. Leider funktioniert da bei uns ganz offensichtlich der Wettbewerb nicht, sonst hätten wir auch jetzt schon ETF-Fonds zu den Gebühren wie in den USA. Sollte dann im Lauf der Zeit das Volumen für die geschröpften Altfonds zu stark gesunken sein, dann kommt zwangsläufig irgendwann die Auflösung. Dies wird aber nicht nur ETFs betreffen sondern auch aktiv gemanagte Fonds. Was kann ich als Anleger dagegen machen? zu 1 Vor Gericht und auf hoher See und erst Recht beim Finanzamt ... Hier ist einfach kein Kraut dagegen gewachsen. zu 2 Eine sorgfältige Auswahl unter Berücksichtigung von großen Fonds und großen Aktiengesellschaften sollte einen gewissen Schutz bieten. Eine 100% Garantie sind sie nicht. zu 3 Denke bei der direkten Investition in Aktien ist die Gefahr am kleinsten, hinterher gemolken zu werden. Daher bin ich dabei, diesen Anteil im Depot kontinuierlich zu erhöhen. Tut mir leid - aber beim Punkt Langfristanlage bin ich relativ pessimistisch, dass man ein Depot mit 2/3 seiner Positionen über 30 Jahre stabil halten kann, ganz gleich für welchen Anlagestil man sich entscheidet. 100 % Zustimmung! Mehr ist dazu auch nicht zu sagen. Es ist eine abwegige Vorstellung, Entwicklungen von 20 oder noch mehr Jahren einigermaßen sicher prognostizieren zu können und zwar sowohl, was die eigene Lebensbiographie betrifft, als auch auf (steuer-)politischer Ebene. Der ganze Verkauf von steueroptimierten Langfristprodukten, wie Kapitallebens- und Rentenversicherungen an junge Menschen beruht ja letztlich auf derartigen Planspielen und die Quote der vorzeitigen Auflösung solcher Verträge (über 50%) zeigt deutlich die Untauglichkeit dieser Ansätze. Das soll keine Aufforderung sein, sich keine Gedanken mehr um die Ausrichtung des Depots vor 2009 zu machen, aber Gelassenheit bei dem Thema "Abgeltungssteuer" zu bewahren und zu akzeptieren, daß ein gewisses Risiko einfach hinzunehmen ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel April 19, 2008 [...]Und es wäre sehr ärgerlich, wenn man als langfristiger Anleger in ein paar Jahren sein Kapital wegen Auflösung eines Fonds umschichten muss und dann doch für den Rest seiner Anlegerkarriere der Abgeltungssteuer unterliegt. [...] mein Anlageziel zu erreichen ( 8% p.a - 30 Jahre). Diese wären zum Beispiel: FIDELITY - EUROPEAN GROWTH FUND (LU0048578792) M&G GLOBAL BASICS FUND EURO A (GB0030932676) TEMPLETON ASIAN GROWTH FUND (LU0029875118) [...] Wie denkt Ihr über den Sachverhalt? Die genannten Fonds (ich habe nur bei den ersten drei genauer nachgesehen) haben lt. OnVista eine TER von jeweils etwa 2%. Bei deinem Anlageziel von 8%/anno zahlst du also praktisch die gesparte A.Steuer den Fonsmanagern für die Verwaltung. So sehr mich die A.Steuer auch ärgert, wenn ich schon 25% vom Ertrag abgeben muß, dann zahle ich die lieber an die Gemeinschaft, in der ich lebe, als an irgendwelche FondsManager. Aber vorher probiere ich natürlich, die Abgabe mit kostengünstigen ETFs so lange wie möglich zu minimieren. Fazit: "normale" Fonds zu kaufen, nur um die A.Steuer zu sparen, bringt idR. nichts. Es kann sich zwar bei höherem Ertrag mal lohnen (vorausgesetzt, die FondsManager kassieren nicht auch noch eine Erfolgsbeteiligung), dafür zahlt man in schlechten Jahren prozentual mehr als die A.Steuer kosten würde. Gruß Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Indexlaber April 19, 2008 Hallo Delphin,du darfst aber nicht vergessen, dass die Gesellschaft damit nur einen Umsatz von 5 Mio einfährt (vor Kosten und Steuern), davon bleibt nicht viel übrig. Vielleicht werde ich falsch verstanden, aber ich bin auch der Meinung, dass es die Indexanlagen in 50 oder 100 Jahren noch geben wird (trotz der geringen Verdienstmöglichkeiten), ich habe eben nur Zweifel ob die Anbieter/ Gesellschaften auf dem Markt wie zum Beispiel die deutsche Bank mit ihren X-Trackers oder Société Générale mit Lyxor ihre ETF´s dauerhaft halten werden und nicht diese nach einen bestimmten Zeitpunkt (Crash, Krise) einstellen, da diese Produkte eben nicht sonderlich zum Unternehmensgewinn beitragen (Rentabilität) und das Geld woanders verdient wird. Anbieter für ETF´S werden kommen und gehen, weil ja auch die Aufwand für die Auflegung nicht sonderlich problematisch ist. Deshalb bezweifle ich die langfristige Anlage in ETF´s - jetzt Vertrauen zu schenken, dass es den Lyxor MSCI World noch in 40 Jahre geben wird und deshalb zu Altersvorsorge und zur Umgehung der Abgeltungssteuer geeignet ist! Was ich glaube ist das es den Index sicher noch 100 Jahre geben wird, solange es den Index gibt sei es DAX, EuroStoxx50, MSCI etc. solange wird es sicher auch Indexprodukte geben. Klar ist das ein Indexprodukt wie ein ETF nicht schlecher als der Index (Markt) sein kann, manche aktive Fonds fallen aber oft auch unter dem Index. Wie lange halten sich schon die mehrzahl an aktiven Fonds nach Jahren? Viele werden doch auch eingestellt. So ein Produkt wie den DAX ETF wird es sicher länger geben als viele aktive Fonds. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
edan April 19, 2008 · bearbeitet April 19, 2008 von edan Hallo, nochmal ein Beispiel, um die Verdienstmöglichkeiten der aktiven & passiven Fondsgesellschaften besser einschätzen zu können. Hinsichtlich der passiven wurden ja schon Beispiele genannt, hier nun ein aktives Beispiel mit dem Fidelity European Growth Fund: "Als großes Plus sieht Scurlock bei seiner Arbeit das Research-Team von Fidelity, das zu den größten der Branche weltweit zählt. Er selbst leitete einige Zeit das europäische Team, jetzt nutzt er die Erkenntnisse der Analysten für seinen Fonds. In Europa beobachten rund 90 Analysten ständig etwa 2.200 Unternehmen. Alexander Scurlock greift aber auch auf das Wissen aller 346 Fidelity - Analysten weltweit zurück: Um europäische Unternehmen bestmöglich einschätzen zu können, muss er auch deren Zulieferer, Kunden und Wettbewerber in aller Welt kennen." Quelle: http://www.pensdirekt.at/PDF/F%C3%BCnf%20g...an%20Grwoth.pdf Seite 2, Punkt 4 Diese Analysten wollen alle bezahlt werden, von der Anzahl der zu bezahlenden Vertriebsketten ganz zu schweigen. Gruß, Fenn Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial April 19, 2008 also ich denke, gerade bei den bekannten Indices machen die jeden Tag deutlich mehr Erlöse durch den Spread als durch die TER. Insgesamt ein sehr guter Hinweis. Der Spread ist aber eigentlich eine Risikoprämie für den Designated Sponsor. Dieser kann ja nicht einfach so mit der KAG handeln sondern nur wenn er eine kritische Masse von ETFs eintauschen kann. Es kann durchaus sein, dass er eine gewisse Zeit benötigt um diese kritische Masse zu erreichen und wenn sich die Kurse dann ungünstig bewegen trägt er den Verlust. Im Mittel ist ein solcher Verlust natürlich nahe bei 0, allerdings muss ein Designated Sponsor sicherlich auch mal ein paar Wochen Pech wegstecken können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Indexlaber April 19, 2008 Hallo, nochmal ein Beispiel, um die Verdienstmöglichkeiten der aktiven & passiven Fondsgesellschaften besser einschätzen zu können. Hinsichtlich der passiven wurden ja schon Beispiele genannt, hier nun ein aktives Beispiel mit dem Fidelity European Growth Fund: "Als großes Plus sieht Scurlock bei seiner Arbeit das Research-Team von Fidelity, das zu den größten der Branche weltweit zählt. Er selbst leitete einige Zeit das europäische Team, jetzt nutzt er die Erkenntnisse der Analysten für seinen Fonds. In Europa beobachten rund 90 Analysten ständig etwa 2.200 Unternehmen. Alexander Scurlock greift aber auch auf das Wissen aller 346 Fidelity - Analysten weltweit zurück: Um europäische Unternehmen bestmöglich einschätzen zu können, muss er auch deren Zulieferer, Kunden und Wettbewerber in aller Welt kennen." Quelle: http://www.pensdirekt.at/PDF/F%C3%BCnf%20g...an%20Grwoth.pdf Seite 2, Punkt 4 Diese Analysten wollen alle bezahlt werden, von der Anzahl der zu bezahlenden Vertriebsketten ganz zu schweigen. Gruß, Fenn Tatsache ist: Das innerhalb von 10 Jahren keiner der Europa Fonds (aktives Managment) nicht die Rendite des DJ Euro Stoxx 50 erreichten. Tatsache ist: Das der Index immer zu 100% im Markt ist, und nicht wie bei Fondsmanagern üblich in schlechten Zeiten in ander Anlageformen das Kundenvermögen parken. Tatsache ist: Ein ETF kann niemals schlechter als der Index sein, ein aktiver Fonds aber schon. Tatsache ist: Das in Deutschland 92 Fondsmanager gegen den DAX verloren haben. Zufall? Tatsache ist: Das z. B. der Aktienfonds Welt UniValueFonds: Global A LU0126315885 in Stiftung Warentest als Top Fonds (stark überdurchschnittlich) an erster Stelle stand, heute steht er an 10er Stelle zwar immer noch stark überdurchschnittlich doch es beweist das auch diese Top Fonds irgendwann einbrechen. Der Index bleibt bestehen. Tatsache ist : Das bei aktiven Fonds die TER höher ist als bei passiven Investments. Tatsache ist: Kein aktiver Fondsmanager hat eine Glaskugel und kann vorhersehen ob sein Fonds nach 10 Jahren immer noch Top läuft. Es ist oft nur Glück, nicht können das er vielleicht mal besser abschneidet als der Index. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tischkante April 19, 2008 Welche Folgen gibt es eigentlich für den Anleger wenn ein Fonds geschlossen werden muss? Wie läuft soetwas praktisch ab? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldmagnet April 19, 2008 Welche Folgen gibt es eigentlich für den Anleger wenn ein Fonds geschlossen werden muss? Wie läuft soetwas praktisch ab? Angenommen der Fond is nach 5 jahren 30% im Minus und wird geschlossen.. Wie abgefu**t ist das denn??? Oder man darf schön alle paar Jahre abgeltungsteuer zahlen(auf unterdurchschnittliche gewinne) Was mir da einleuchtet ist: Um diese Risiken so gering wie möglich zu halten, sollte man nur ETF´s mit einer hohen Marktkapitalisierung kaufen, da dort institutionelle anleger investiert sind(wo die hemmschwelle diese zu verprellen, geringer sein dürfte!!!) Weiss noch jemand ein anderes Kriterium ein "stabilen" ETF auszuwählen. Wenn man 30 Jahre dabei sein will und 3-6 Abgeltungssteuer zahlen muss, dann wäre das eine Katatrophe. Daraus folgt: Die ETF´s, bei denen ein langes Bestehen am Wahrscheinlichsten sind, sind die einzigen, die für mich und für euch(falls sehr-langfristanleger) in frage kommen. Kann jemand etwas weiterführendes hierzu beitragen, oder liegt es am einzelnen von uns Hehe man kann echt ne menge falsch machen... Den Markt abzubilden ist schon nicht leicht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag