Comeback der Stasi

[Duder]

Leben wir wirklich in einer Demokratie? Ich würde die BRD nicht als Demokratie bezeichnen, eher als technokratischen Wohlfahrts- und Parteienstaat. Gekoppelt an einen autoritären Parlamentarismus.

 

Wie wäre es mit Plutokratie oder parlamentarischer Diktatur? Geht wohl beides in die richtige Richtung.

[Orwell]

Wie definierst du denn Demokratie und wie stellst du dir eine funktionierende Demokratie vor. Welches Land würdest du denn als demokratisch bezeichnen ? Den einzigen großen Makel, den ich bei uns entdecke ist das Fehlen von Volksabstimmungen auf Bundesebene. Ich hab immer den Eindruck, Menschen, die sowas behaupten, haben ein Ideal als Maßstab den es noch nie auf der Erde gab und es wahrscheinlich auch nie geben wird.

 

Ich sage ja, wir leben in einer Technokratie bzw. in einer Plutokratie. Ich kann mir ehrlich gesagt persönlich auch gar nicht vorstellen, wie so große Flächenstaaten mit so einer großen Bürokratie anders regiert werden sollten. Natürlich kann man ausweichen auf Begriffe wie "repräsentative" oder "parlamentarische" Demokratie. Aber das halte ich für ein Placebo. Denn weder sind politische Entscheidungen "repräsentativ" im demoskopischen Sinn, noch stellen die gewählten politischen Vertreter einen Querschnitt der Bevölkerung dar.

 

Und was ist eigentlich eine Demokratie? Manche behaupten, die BRD sei erst seit 1968 eine Demokratie. In der Schweiz, einem "Musterland" der Demokratie, wurde das Frauenwahlrecht erst 1971 eingeführt und selbst in der attischen Demokratie wurde das Wahlrecht nur freien (wohlhabenden?) Männern gewährt und schloss Frauen und Sklaven aus. Nicht, dass mich das stören würde, aber heute wird doch die "Demokratie" mit einem möglichst egalitaristischen Wahlprinzip in Verbindung gebracht. Und mit dem Parlamentarismus. Letzterer spielt aber in der EU eine noch untergeordnetere Rolle, als dies in der DDR oder der Sowjetunion der Fall gewesen ist. Und in der EU werden die meisten Gesetze für die BRD gemacht.

[Grumel]

Frag mich gerade wiviele hier überhaupt verstehen wie extrem das Stasi Spitzel System nicht nur im total lächerlichen Vergleich zu liberalen Demokratien sondern auch im Vergleich zu anderen Diktaturen war.

 

 

Das MfS war innenpolitisch vor allem ein Unterdrückungs- und Überwachungsinstrument der SED, das dem Machterhalt diente. Dabei setzte es neben massiver Überwachung und Einschüchterung ^[1] auch Terror ^[2] und Folter gegen Oppositionelle und Regimekritiker als Mittel ein.

 

Bezogen auf die Gesamtzahl der hauptamtlichen und Inoffiziellen Mitarbeiter" (ca. 200.000) und die Gesamtzahl der Bürger der Bundesrepublik Deutschland (80 Millionen) arbeitete jeder 400. für das MfS. Geht man vom Hauptschwerpunkt der Mitarbeiter in der DDR (16 Millionen Einwohner) aus, und davon, dass zwei Drittel (ca. 140.000) der Mitarbeiter dort tätig waren, war vermutlich etwa jeder 90. zwischen 18 und 80 Jahren oder 0,85 Prozent der Bevölkerung für das MfS tätig. Viele der IM waren hauptamtlich Polizisten, Staatsbedienstete und Armeeoffiziere, aber auch Privatpersonen, darunter Kollegen, Mitarbeiter, selbst Familienangehörige der vom MfS überwachten Bürger.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Ministerium_f...it#Organisation

 

Wobei der wikipedia Eintrag auch schon unter dem Einfluß der Elgalettas leidet (Umrechnung auf Gesamt Bevölkerung und 18-80 Jährige).

[el galleta]

Frag mich gerade wiviele hier überhaupt verstehen wie extrem das Stasi Spitzel System nicht nur im total lächerlichen Vergleich zu liberalen Demokratien sondern auch im Vergleich zu anderen Diktaturen war.

Klar, Abu Gureib war zu Saddams Zeiten bestimmt richtig spaßig, ein sibirisches Gulag ebenso, von aktuellen nordkoreanischen Zuständen ganz zu schweigen. Und das Waterboarding der CIA ist ja offiziell keine Folter, sondern nur eine Verhörmethode. Und die Gestapo erst, alles "lächerlich"...

 

Wobei der wikipedia Eintrag auch schon unter dem Einfluß der Elgalettas leidet

 

Grumel, Du hast Komplexe...

 

saludos,

el galleta