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Gast MoneyMagnet

Selbsterfüllende Prophezeihungen?

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Gast MoneyMagnet

Hallo erstmal...

 

Ich beobachte jetzt schon seit einigen Jahren den Aktienmarkt. Was mir aber immer wieder auffällt ist, dass ein Großteil der Börse auf Selbsterfüllenden Prophezeihungen aufgebaut ist.

 

Was ich damit behaupten möchte ist folgendes:

 

1. Beispiel:

Eine Börsenzeitschrift analysiert eine Aktie und gibt ihr ein Kaufsignal. Viele interessierte Anleger lesen sich diese Zeitschrift durch, überprüfen die Aktie und Kaufen sie.

Durch den Kauf steigt der Kurs der Aktie und die Börsenzeitschrift hällt somit was sie verspricht.

 

2. Beispiel:

Eine Menge technischer Analysten bewerten eine Aktie. Sie geben ein Kaufsignal raus, da viele TA-Hinweise darauf hinweisen, dass die Aktie steigen wird.

Die Aktie wird somit gekauft und die Analysten bekommen recht.

 

3. Beispiel:

Die ungeschriebenen Gesetze der Börse weisen uns Anleger darauf hin, wann ein Kauf bzw. ein Verkauf stattfinden wird. Eine Aktie bring schlechte Quartalszahlen raus und versinkt im Boden. Versinkt die Aktie jetzt im Boden, weil die Quartalszahlen schlecht sind oder weil eine Massenpsychologie zum Tragen kam???

 

Einfachste Börsenregeln, Technische Analyse-Tools oder Börsenzeitschriften sind somit selbsterfüllende Prophezeihungen die immer wieder zur Anwendung kommen.

 

Wie denkt ihr über das Thema???

 

Mfg Magnet

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Aktiencrash

Du kannst dir doch die Antwort selber mal geben.

Geh einfach mal auf die folgende Seite:

 

http://www.wallstreet-online.de/si/researc...432363333366363

 

Hier findest du das Analystenrating zum Dax-Wert "MAN" !

 

Sieh dir nur mal die Tage vom 6.12.-10.12.04 an. Man findet von "kaufen" bis "verkaufen" alles. Jeden Tag hat jemand eine andere Meinung. Wer hat nun Recht. Am Ende sind wir alle schlauer. Mir bringt es aber nichts, wenn ich mir seit dem 6.12.04 überlege, ob ich MAN-Aktien kaufen soll oder nicht. Ich würde einfach mal sagen, das diese Analysten vermutlich selber nicht wissen, ob die Aktie steigt oder fällt in der Zunkunft.

 

Einfachste Börsenregeln, Technische Analyse-Tools oder Börsenzeitschriften sind somit selbsterfüllende Prophezeihungen die immer wieder zur Anwendung kommen.

 

Mit der Börsenregel kommst du also nicht sehr weit, denn die Analysten widersprechen sich selber jeden Tag.

 

 

Weiterhin mußt du dir erst einmal Gedanken machen, warum der Aktienkurs steigt/fällt. Aus der Logik, würde ich selber einmal sagen das es um Nachfrage und Angebot geht.

 

Beispiel:

 

Stell dir mal ganz einfach vor du besitzt alle Aktien (10.000.000 Stück) deiner Bankfirma (100 %), die du ganz günstig für 1 gekauft hast. Wie kannst du nun erreichen, das diese Aktien im Wert steigen. Mit absoluter Sicherheit steht fest, das der Kurs deiner Aktien sich nie verändert wird, wenn du nicht bereit bist selber Aktien zu verkaufen.

 

1. Beispiel:

Eine Börsenzeitschrift analysiert eine Aktie und gibt ihr ein Kaufsignal. Viele interessierte Anleger lesen sich diese Zeitschrift durch, überprüfen die Aktie und Kaufen sie.

Durch den Kauf steigt der Kurs der Aktie und die Börsenzeitschrift hällt somit was sie verspricht.

 

2. Beispiel:

Eine Menge technischer Analysten bewerten eine Aktie. Sie geben ein Kaufsignal raus, da viele TA-Hinweise darauf hinweisen, dass die Aktie steigen wird.

Die Aktie wird somit gekauft und die Analysten bekommen recht.

 

Was lernt man somit daraus. Wenn jemand kauft, dann muß auch jemand verkaufen. Was würde dir die Kaufempfehlung eines Analysten bringen, wenn Du dich mit deinen 100 % Aktien selber an diese Empfehlung halten würdest. Nichts !

 

Da du ein richtiger Kapitalist bist, willst du natürlich mehr als nur 1 für deine Aktien haben. Du schaust vor das Fenster deiner Villa und siehst 1000 Möchtegernaktienbesitzer vor deiner Villa stehen. Zufällig hast Du eine Bank in der alle diese 1000 Möchtegernaktienbesitzer ihr Geld deponiert haben. Somit weißt du

ganz genau, das all diese Leute 10.000 auf dem Konto haben.

 

 

10.000.000 Aktien / 10.000 = 1000 Möchtegernaktienbesitzer.

Du denkst das wird eine Geniestreich und verlangst 10.000 für eine Aktie. Mit einem Schlag bin ich alle Aktien an diese Penner los.

 

Die 1000 Möchtegernaktienbesitzer sind aber nicht ganz so dumm, wie du denkst.

Sie sehen sich um und denken nach. Würde jeder von uns eine Aktie für 10.000 kaufen, wer kauft sie uns ab. Jeder dieser Möchtegernaktionäre will ja schließlich auch noch etwas verdienen an der Aktie.

 

Die Möchtegernaktionäre sagen zu dir einfach Halsabschneider, wir sind nicht so blöd wie du denkst und sind somit nicht bereit 10.000 zu bezahlen.

Für 2 wären einige von uns aber sicherlich bereit all deine Aktien abzukaufen !

 

Du denkst :angry: für nur 2 alle Aktien. Die Möchtegernaktionäre haben wohl einen Sprung in der Schüssel. Alle Aktien, die sind doch echt dumm :D .

Ich werde diesen Möchtegernaktionären lediglich 100.000 Aktien für 2 anbieten.

 

Das ist spitze sagen sich 10 Möchtegernaktionäre und kaufen sich jeder für 10.000 je 10 Aktien !

 

So jetzt nach dem Du 100.000 Aktien verkauft hast, steht der Kurs der Aktien bei 2 . Na das war doch ein gutes Geschäft für mich B) . Da die 10 neuen Möchtegernaktienbesitzer gerne auch etwas mehr für ihre Aktien haben möchten, bist Du dir sicher, das sie die Aktien nicht unter 2 verkaufen werden :buy: .

Somit gehst Du zu den restlichen Möchtegernaktionären und verlangst jetzt für weitere 100.000 Aktien mal gute 3 :bounce: .

 

Oh :shock: denken sich die restlichen Möchtegernaktionäre, 3 sollen die Aktien jetzt kosten :wacko: . Weitere 100 Möchtegernaktionäre bekommen es mit der Angst zu tun :'( , denn sie befürchten das der Kurs nun noch schneller steigen wird und kaufen sofort :thumbsup: .

 

Das ist ja echt geil sagst du dir und machst das Spiel einfach weiter.

Je höher der Kurs steigt, desto mehr Möchtegernaktionäre bekommen es mit der Angst zu tun, der Zug könnte ohne sie weiter fahren. Sie beginnen nach und nach alle zu kaufen.

 

Bei 15 bist Du alle Aktien los und reibst dir die Hände :lol: und denkst <_< .

Na 10.000 pro Stück sind es nicht geworden, aber immerhin bin ich meine gesamten Aktien zwischen 2 bis 15 losgeworden.

 

Ab 16 beginnen nun auch andere Möchtegernaktionäre wieder zu verkaufen, weil sie merken das immer weniger Käufer als Möchtegernaktionäre auftauchen. Es läßt sich immer weniger für die Aktien rausschlagen. Der Kurs steigt nicht mehr, der Kurs verläuft nun seitwärts. Angbot und Nachfrage sind ausgeglichen.

 

Die letzten Käufer von Möchtegernaktionären haben allerdings Schulden oder andere Verpflichtungen nachzukommen und sind nicht länger gewillt den Seitwärtstrend zu zuschauen :huh: . Diese sind bereit 10 % Verlust auf sich zu nehmen, nur damit sie entlich diese verflixten seitwärtstendierenden Aktien los werden. Andere Möchtegernaktionäre denken <_< hoppla, 10 % billiger, da schlag ich doch noch einmal zu :thumbsup: . Leider steigt der Kurs nicht, da keiner mehr bereit ist mehr Knete auf den Tisch zu legen :P2 . Allerdings für noch einmal 10 % Abschlag, wären wieder einige bereit die Aktien aufzukaufen. So setzt sich das Spiel weiter fort, bis der Kurs wieder bei 1 angekommen ist.

Die Möchtegernaktioäre sagen sich, für unter 1 bin ich jetzt absolut nicht mehr bereit zu verkaufen.

 

So ein Mist denkst du als Bankbesitzer, hätte ich mich doch früher mit Aktien eingedeck :w00t: . Jetzt bin ich wohl der Dumme der zu spät kommt :cry: !

Da man als Bankdirektor aber kein Verlierer sein darf kommt dir eine super Idee. Ich werde einfach ein Gerücht verbreiten, das die Bank vermutlich in krumme Geschäfte verwickelt ist und somit vor dem Aus steht. Alle Geldanlagen würden an die Gläubiger übergehen.

 

Jetzt bekommen es die Möchtegernaktienbesitzer mit der :w00t: Panik zu tun.

Was, all meine Kohle auf dem Konto wird gepfändet, das würde auch bedeuten, das meine Aktien wertlos werden. Ich muß unbedingt noch verkaufen und das um jeden Preis, wenn nötig mit Verlust.

 

Da der Bankbesitzer ja Mitleid mit Aktienbesitzern hat, beginnt er zwischen 0,60 bis 0,10 Kauforder aufzugeben.

 

Tatsächlich nehmen das die Möchtegernaktionäre dankend an, denn besser etwas Kohle als keine Kohle.

 

Wie das immer so ist, kommt letztentlich raus, das die Bank unschuldig ist und an keinen krummen Geschäften beteiligt ist.

Schuld ist wie immer ein Journalist, der rein zufällig vor 10 Tagen gestorben ist.

 

Mist, denkt der Möchtegernaktionär.

Super denkt der Bankbesitzer.

 

Wie denkt ihr über das Thema???

 

Genau so :thumbsup: !

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Gast MoneyMagnet

Hi Aktiencrash.

 

Das war eine interessante wie auch amüssante Kurzgeschichte. Wenn man bedenkt, dass es genau auf diesem Prinzip aufgebaut ist, ist es schwer darüber zu lachen.

 

Wenn allerdings Zeitschriften wie der Aktionär oder Börsenbriefe von Frick ins Spiel kommen passiert ja eigentlich genau das.

 

Die empfohlene Aktie steigt, weil viele "Möchtegernaktionäre" an dem Lemminge-Spiel teilhaben. Eine Aktie erleidet dadurch mehr als oft einen virtuell erzeugten Hype der laut Aktiengeschichte total unberechtigt von statten geht. Die Aktie steigt mal rasant und erholt sich dann auf ihr eigentliches Niveau. Das Zwischendrin ist allerdings sehr interessant. Es entstehen Schwankungen von 10%, 20% oder noch viel mehr die knadenlos ausgenutzt werden.

 

Nur wo liegt das eigentliche Niveau einer Aktie???

Ausdrücke wie:

"Diese Aktie ist total unterbewertet!!!"

oder:

"Dieses Unternehmen hat Potential!"

sind ja dann doch eher was für den leichtgläubigen Aktionär, dem eine Meinung vorgegeben werden muss.

 

Selbsterfüllende Prophezeihungen funktionieren eben so lange, wie Menschen ein bestimmtes Schema verfolgen um schliesslich das gleiche Ziel zu erreichen.

 

Mfg Magnet

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