Aktiennovize Oktober 10, 2008 · bearbeitet Oktober 10, 2008 von Aktiennovize In der Tat ist es so, dass viele Leute auf die Kaupthing reingefallen sind, weil sie keine Bankexperten sind. Ich habe das Risiko gekannt, aber es für nahezu utopisch gehalten, dass das komplette isländische Bankensystem wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Fakt ist, dass sich lange Zeit viele deutsche Banken mit den Zinsen zurückgehalten haben. Und das trotz mehrerer Leitzinserhöhungen durch die EZB. Als Paradebeispiel kann hier die etablierte ING-Diba genannt werden, die noch bis vor einiger Zeit regelrecht mit Zinsen geizte. Bei lächerlichen 3,25% Zinsen in Zeiten, in denen andere schon um die 5% Zinsen aufs Tagesgeld gewährten, lag es nahe, dass man sich nach einer Alternative umschaute. Klar, zunächst waren die 5,65% Zinsen bei der Kaupthing auch als Lockangebot konzipiert, da angedacht war, diesen Zinssatz nur über 1/2 Jahr nach Kontoeröffnung aufrecht zu erhalten. Aber bei vielen anderen Banken aus Deutschland gab es ebenfalls Haken: Mega-Zinsen erst bei 1250 EUR regelmäßigem Geldeingang oder erst ab einem bestimmten Depot-Volumen oder nur bis Summe X... Wie auch immer: Es hilft nichts, wenn man jetzt nach den Gründen sucht, warum Leute der Kaupthing ihr Geld anvertraut haben. Nun müssen Lösungen her. Ja, ich könnte auf die Knie fallen und Lobeshymnen zum Besten geben, weil ich am vergangenen Sonntag die Entscheidung gefällt habe, mein Geld von der Kaupthing zu entfernen. Dennoch: Nicht nur, dass meine Aktien und Fonds im Eimer sind - nun lagen meine liquiden Mittel auch noch ein halbes Jahr umsonst in Island. Dieses Jahr hat wirklich garnichts hingehauen.... Ich drücke allen, die ihr gesamtes Kapital der Kaupthing anvertraut und es nicht (wie ich) rechtzeitig gerettet haben, die Daumen und hoffe auf eine Lösung. Für die Zukunft habe zumindest ich was gelernt: Am besten ganz die Finger von allem lassen, was auch nur das geringste Restrisiko aufweist. Murphy's Gesetze scheinen eben bei jeder erdenklichen Gelegenheit zu greifen. Man wird eben sofort bestraft, wenn man eben nicht auf öde, konservative Anlageformen zurückgreifen möchte. Scheinbar muss man das aber.... und muss damit leben, dass die Inflation die Kapitalerträge unbarmherzig auffrisst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man Oktober 10, 2008 Am besten ganz die Finger von allem lassen, was auch nur das geringste Restrisiko aufweist. Aktiennovize, diese Anlageform gibt es leider nicht. Ich kann die Beweggründe schon verstehen, warum man zu Kaupthing gegriffen hat. Und es bleibt Dir auch in Zukunft das Risiko immer erhalten, ganz gleich wie Du investierst. Das muss man einfach akzeptieren. Letztlich kannst Du nur mit Weiterbildung, in Sachen Geldanlage, Dein zukünftiges Risiko besser einschätzen. Ausschalten kannst Du es nie. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Oktober 10, 2008 In der Tat ist es so, dass viele Leute auf die Kaupthing reingefallen sind, weil sie keine Bankexperten sind. Ich habe das Risiko gekannt, aber es für nahezu utopisch gehalten, dass das komplette isländische Bankensystem wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Das dürfte wohl für die meisten normalsterblichen gegolten haben. Wer sich über die Einlagensicherung informiert hatte, hat salop gesagt, seiner bürgerlichen Sorgfaltspflicht genüge getan. Sich mehr Gedanken zu machen, über die Relation zu Interbankenzinssätze etc. ist schlicht utopisch von Otto-normal zu verlangen. Die Leute die dort unter der Einlagensicherungssumme Geld angelegt hatten, haben letztlich momentan Pech. Aber Sorglosigkeit würde ich ihnen dabei niemals unterstellen. Wir haben hier auch schon immer Threads und Diskussionen gehabt, die vor allem möglichem warnen, in jeder Phase. Bis hin zu Staatsanleihen als Teufelswerk. Da zu verlangen das ein Laie nun über die Khaupting-Threads stolpert und gerade die Kritik für bare Münze nehmen muss, ist bisschen viel verlangt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Oktober 10, 2008 isländischer Sicherungsfonds = 100 Mio. Ansprüche deutscher Kunden = 308 Mio. kam vor hin auf 3sat. Island will übrigens nur für Geld aufkommen, dass direkt in Island investiert wurde. Sieht also nicht so gut aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Belgien Oktober 10, 2008 · bearbeitet Oktober 10, 2008 von Belgien Ich habe das Risiko gekannt, aber es für nahezu utopisch gehalten, dass das komplette isländische Bankensystem wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Da das "komplette isländische Bankensystem" aus gerade einmal drei Banken bestand und Island zudem ein eigene (Weich-)Währung hat (gegen die man wunderbar spekulieren und damit in die Knie zwingen kann), war das nun wahrlich nicht utopisch. Genau auf dieses Problem einer wohlklingenden "Einlagensicherung", die aber nicht werthaltig ist, wurde von den kritischen "Schwarzmalern" und "übervorsichtigen Weicheiern, die keine Ahnung haben" stets hingewiesen. Wer diese Warnungen für ein paar Zehntelprozentpünktchen mehr an Zinsen ignoriert hat, soll doch jetzt nicht herumlamentieren, dass sich so etwas doch nur Experten der letzten Weltwirtschaftskrise 1929 ausmalen konnten. Im Gegenteil: Es gehörte schon ein gehörige Portion Ignoranz dazu, dies alles auszublenden und ein TG-Konto bei Kaupthing zu führen. Da die Diskussion in diesem Stadium nicht mehr weiterführt, sollten wir sie beenden und allen Geschädigten, die Daumen drücken, dass in dem "Einlagensicherungsfonds" vielleicht doch noch mehr drin ist als das HB in seinem Bericht vermutet. Wenn das HB in diesem Punkt korrekt informiert ist, dann sieht es düster aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian Oktober 10, 2008 Ich will nicht nachtreten, sondern mehr dazu anregen, aus möglichen Fehlern zu lernen. Um die Dinge abzuwägen, braucht man auch kein Profi sein, sondern nur einen klaren Menschenverstand zu haben und die Prozentrechnung zu beherrschen. Die meisten, die Tages-oder Festgelder anlegen, haben keine Millionen zur Verfügung. Ich denke, eine Anlage von 10000 ist eine übliche Größe. Legt man diese Summe für ein Jahr an, bekommt man dafür bei einer deutschen Bank zwischen 5,0 - 5,35%. Dieses Geld ist mindest durch den Einlagesicherungsfonds abgesichert. Nun bieten mir niederländische, türkische, russische oder isländische Banken 0,5 bis 1.0% mehr an, d.h. 50 bis 100 mehr pro Jahr. ohne diesen Sicherungsfonds. Das steht eindeutig in den Bedingungen. Risiko, auch wenn gering, für diesen Betrag? Erreichbarkeit, Arbeit, Kosten, für diesen Betrag? Da bleibe ich meiner Hausbank, heute santander consumer, seit Jahren treu. 5,35% für ein Jahr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Oktober 10, 2008 · bearbeitet Oktober 11, 2008 von harryguenter Interessant lesen sich diese Zeilen:Kommt Island nicht für die Einlagen geschädigter deutscher Kunden auf, zieht Nieding eine Staatshaftungsklage in Betracht: "Wenn Kaupthing am deutschen Markt ohne Einlagensicherung nach EU-Standards agierte, müssen Ersatzansprüchen betroffener Kunden gegen die Bundesrepublik geprüft werden." Was ja nun auch nicht des Rätsels Lösung sein kann. Bloß weil einige den (Zins-)Hals nicht vollbekommen konnten soll jetzt wieder die deutsche Allgemeinheit herhalten. Alle die längere Zeit hier im Forum unterwegs waren sind bezüglich Kaupthing auf jeden Fall gewarnt gewesen. Und auch einige hier gern belächelten Zeitschriften wie Finanztest haben vor diesem Angebot gewarnt. Die Grundregel hier im Forum ist doch immer: höhere Rendite = höheres Risko Jetzt hat das mit dem Risiko nicht geklappt und keiner war Schuld oder hat das Risiko gesehen. Verständnis habe ich dafür, dass man versucht seine gesicherten 20800 EUR von Island zu erhalten und für dieses Anspruchsdenken habe ich ein gewisses Verständnis - aber bitte schön mal den deutschen Staat an dieser Stelle raushalten. Obwohl ich immer schon die Befürchtung hatte, dass Einlagensicherungsfonds keine Vollkaskoversicherung darstellen. Als Paradebeispiel kann hier die etablierte ING-Diba genannt werden, die noch bis vor einiger Zeit regelrecht mit Zinsen geizte. Bei lächerlichen 3,25% Zinsen in Zeiten, in denen andere schon um die 5% Zinsen aufs Tagesgeld gewährten, lag es nahe, dass man sich nach einer Alternative umschaute. Na vielleicht sollte man sich im Umkehrschluss richtigerweise Fragen warum die Diba 3,25% angeboten hat. Es könnte daran liegen, dass die 5%+ nur gezahlt werden konnten weil es nicht seriös war... Die Verfechter der Tagesanleihe des Bundes wurden ja vor einigen Wochen noch nahezu ausgelacht - jetzt kann sich der Bund vor Geld wegen der vermeintlichen Sicherheit kaum retten - da spielen die Prozente auf einmal keine Rolle mehr. Bei Sparkassenangeboten war das ebenso. Mich ärgert diese Versicherungsmentalität in diesem unseren Lande unter dem Deckmäntelchen "ich wußte ja nicht was ich tat". Immer mal fleißig aufs Risiko gehen und wenns Schiefgeht wird schon einer ein Sicherhietsnetz aufspannen. Ich hab' jedem hier seine höheren Tagesgeldzinsen jahrelang gegönnt - jetzt gönnt ihr mir bitte auch meine Steuergelder... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta Oktober 11, 2008 In der Tat ist es so, dass viele Leute auf die Kaupthing reingefallen sind... Fakt ist, dass es Betrug wäre, wenn ich jetzt meine Zinsen nicht ausgezahlt bekäme Fakt ist hier nur, das Du Unsinn erzählst. "Betrug"? "Reingefallen"? Geht´s noch? Offensichtlich sind Dir die gut versteckten Nachrichtenschnippsel entgangen, dass weltweit gerade ein paar Ungereimtheiten im Finanzsystem aufgefallen sind - und in Island beim Nachzählen auch 2,80 EUR fehlten. Dass deshalb gerade Deine noch nicht einmal fälligen Zinsen noch ausstehen, ist wirklich eine Sauerei erster Güte. Ich würde mich an die Uno wenden. Hier verlieren aber offenbar beide Seiten mehr oder weniger das Augenmaß: Wer bei Tagesgeld davon ausgeht, dass sich der Normal-Sparer vorher mit Interbankenhandel und Volkswirtschaften auseinander setzt, der legt vermutlich eigene Kompetenz-Maßstäbe an. Sorry, Akaman - das halte ich für übertrieben. Wenn ich Tanken fahre, suche ich mir die billigste Tankstelle ohne die jeweiligen Mineralölgesellschaften vorher auf Herz und Nieren geprüft zu haben. Wenn ich dann minderwertigen Sprit bekomme, würde ich es auch für befremdlich halten, wenn mich jemand im herabsetzenden Tonfall auf "völlig bekannte" Managementprobleme verweist - die in Wirklichkeit kein Normalmensch kennt/versteht. Die Formel mehr Rendite = mehr Risiko ist (okay: war) bei Tagesgeld ja gerade nicht zutreffend. Hier Normalmenschen einen argumentativen Strick draus zu drehen und Ihnen Gier vorzuwerfen geht m.E. zu weit. Ja, bei der Kauphting wurde in entsprechenden Kreisen (!) von Anfang an gewarnt, weshalb auch ich dort (zum Glück!) nix hingeschoben und Normalmenschen (solche ohne finanzwirtschaftliches Spezialinteresse/-wissen) gewarnt habe. Doch schon die Nummern 2 und 3 in den Tagesgeldrankings - nach hier herrschender Leseart offenbar die nächsten Pleitekandidaten - waren nie auch nur ansatzweise im Gespräch. Falls davon noch eine umfällt, wollt Ihr dann Eure Zocker!-Rufe erneut anstimmen und den (im Wortsinn) armen Leute erneut Ihre "Gier" vorhalten? Und seien wir ehrlich: Wer kann in diesen Zeiten schon behaupten, der Fall Kaupthing sei so einzigartig, alle anderen seien und waren save? Sind wohl sehr nervenraubende Zeiten, das Forum wimmelt von Übertreibungen. saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
goldbaerchen Oktober 11, 2008 Was ja nun auch nicht des Rätsels Lösung sein kann. Bloß weil einige den (Zins-)Hals nicht vollbekommen sollten soll jetzt wieder die deutsche Allgemeinheit herhalten. Alle die längere Zeit hier im Forum unterwegs waren sind bezüglich Kaupthing auf jeden Fall gewarnt gewesen. Und auch einige hier gern belächelten Zeitschriften wie Finanztest haben vor diesem Angebot gewarnt. Ich glaube, du verkennst den Grund einer solchen Überlegung. Aktuell ist jedenfalls in der Diskussion, dass der isländische Staat sich auf den Standpunkt stellen möchte, dass von der Einlagensicherung nur isländische Sparer geschützt sind. Wenn das wirklich so wäre, hätte die BaFin (als Teil des dt. Staates) jemanden (Kaupthing) auf dem deutschen Markt agieren lassen, der das dann aber gar nicht gedurft hätte, sprich: wenn die dt. Kunden nicht durch das isländische Einlagensicherungssystem geschützt sind, hätte die BaFin gegen die Kaupthing vorgehen müssen und ihr Bankgeschäfte in Deutschland untersagen müssen. Das hätte die BaFin aber dann versäumt, sprich einen Fehler gemacht. Wer Fehler macht, wird zur Haftung herangezogen. Die Grundregel hier im Forum ist doch immer: höhere Rendite = höheres Risko Wenn ich bei 1822direkt 5,05% Zinsen bekommen, bei meinem Postbanksparbuch 0,5% ist nach deiner Logik also das Geld bei 1822 mit einem höheren Risiko verbunden? Gar um den Faktor 1.000% riskanter? => so einfach ist´s dann halt leider doch nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiennovize Oktober 11, 2008 So langsam wird es lächerlich, was manche hier in den Raum stellen. Sie meinen, dass der Otto-Normalbürger alle gesamtwirtschaftlichen Belange dieser Welt bis ins Detail kennt und gemäß der Vorgehensweise beim Riskmanagement mittels FMEA-Technik das bei der Anlage seiner Ersparnisse verbliebene Restrisiko in quantifizierbarer Form identifiziert und einschätzen kann. So ist es aber nicht! Der Vergleich zwischen 1822 und Postbank ist in der Tat nicht schlecht. Bei den Tagesgeldangeboten gibt es bisweilen riesige Unterschiede. Und ein hoher Zinssatz muss nicht immer automatisch Indikator für eine unsichere Lage der jeweiligen Bank sein. Nochmal: Im Tagesgeldvergleich von focus.de (nur um mal EIN Beispiel mit Namen zu nennen; soll ich noch ein paar weitere namentlich aufführen?) wurde bis vor kurzem die Kaupthing als führend bei den Tagesgeldanbietern genannt. Sie führte die Tabelle an, und lediglich der Hinweis "Einlagen sind nur bis zu einer Höhe von 20.887 EUR abgesichert" deutete darauf hin, dass man zumindest nicht mehr als genau diese Summe bei der Bank parken sollte. Und genau diese Herren von Focus.de haben nun klammheimlich alle alten Berichte aus dem Bereich "Finanzen" bearbeitet und die Hinweise auf die Kaupthing akribisch entfernt, damit auch ja keiner auf die Idee kommen kann, jemandem in der Redaktion ans Bein zu urinieren. Nein, diese Mentalität "Ich hab's doch von Anfang an gesagt!" oder "Ihr wolltet's eben genau wissen!" geht mir gehörig auf den Zeiger. Ich behaupte jetzt sogar mal im Umkehrschluss, dass nicht wenige -vorwiegend alte- Leute bei der Geldanlage brutal über den Tisch gezogen werden. Viele Senioren (wohlgemerkt nicht alle - ich hasse Pauschalisierungen) haben bis heute keinen Kontakt mit PC und Internet gehabt und vertrauen dem guten Herrn Müller aus der Sparkasse um die Ecke. Dieser weiß ob die Unwissenheit der Herrschaften im gesetzten Alter und legt das über Jahrzehnte angesparte Vermögen auf ein SICHERES Sparbuch mit einer [ironie]sagenhaften[/ironie] Verzinsung von 0,5 bis 1,5%. Der Haken an der Sache: Die Inflation frisst Jahr für Jahr einen Teil der angelegten Kohle weg. Auch hier handelt es sich um Betrug in die andere Richtung! Niedrige Zinsen in Zeiten, in denen eine 1822 oder Comdirect satte 5% Zinsen zahlt. Und selbst wenn man mal Internetbanken außen vor lässt - auch die Deutsche Bank offeriert die Möglichkeit, Kohle für 5,25% für 1 Jahr anzulegen. Doch nun zurück zur Kaupthing: Was genau geschieht nun? Am Dienstag ist doch eine Zusammenkunft wegen der ganzen Island-Misere. Ja, bei mir geht es "nur" um die Zinsen, aber ich habe nichts zu verschenken und will meine Kohle haben. Hat nix mit Gier und ebenso wenig mit Geiz zu tun, sondern vielmehr damit, dass ich genug Kosten und Verluste an der Backe habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sven82 Oktober 11, 2008 ich kann diese ganze Diskussion nicht nachvollziehen Kaupthing ist ein Sonderfall, da die Bank schon bevor sie in Deutschland auftrat Pleite war und sich hier nur Liquidität zusammen gesucht hat. Wer jetzt darauf schließt, dass alle Hochzinsangebote auf TGK ein Risiko sind, der hat in meinen Augen etwas nicht vestanden. Für Kauphting Kunden ist dies natürlich bitter. Dass die isländische Staatsgarantie nur für isländische Kunden greift sollte nachzuvollziehen sein. Insofern bleibt nur die gesetzliche Einlagensicherung Islands für deutsche Kunden von damals umgerechnet 20.800 schieß mich tot EUR. Wie viel das allerdings derzeit sind bei dem Währungsverfall kann wohl keiner sagen. Aber die Anwaltbranche hat den Braten ja schon gerochen und Google-Anzeigen geschaltet Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Oktober 11, 2008 Die Formel mehr Rendite = mehr Risiko ist (okay: war) bei Tagesgeld ja gerade nicht zutreffend. Warum nicht? Leider fehlt die Begründung dafür... Ich bin der Überzeugung, dass die Grundregel schon immer galt, heute gilt und auch zukünftig gelten wird. Das ist doch ds vertrackte, dass vor jedem platzen einer Blase eine "diesmal ist alles anders" Mentalität vorherrscht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Oktober 11, 2008 · bearbeitet Oktober 11, 2008 von harryguenter Ich glaube, du verkennst den Grund einer solchen Überlegung.Aktuell ist jedenfalls in der Diskussion, dass der isländische Staat sich auf den Standpunkt stellen möchte, dass von der Einlagensicherung nur isländische Sparer geschützt sind. Wenn das wirklich so wäre, hätte die BaFin (als Teil des dt. Staates) jemanden (Kaupthing) auf dem deutschen Markt agieren lassen, der das dann aber gar nicht gedurft hätte. Wie ich schon schrieb - natürlich wurde dem deutschen Sparer und höchstwahrscheinlich auch der BaFin gesagt dass ihre Einlagen durch den Islandäschen Einlagensicherungsfonds abgesichert sind. Hieraus Ansprüche gegen Island abzuleiten ist für mich legitim. Ich gehe davon aus, dass Island erkannt hat jetzt pleite zu sein. Deshalb schert die Ihre bisherigen Gesetze / Zusagen nur noch ein Dreck, und sie haben die Haftung für die Einlagen in meinen Augen kurzerhand "umdefiniert". Wenn ich Islands Regierungschef wäre hätte ich zumindest mehr Angst vor dem wütenden Isländischen Mob als dem deutschen Sparer, wenn ich 1) meinen Mitbürgern erzähle dass große Teile des Staatsvermögens und zukünftiger Steuern jetzt ins Ausland fließen oder 2) meinen Mitbürgern erzähle Ihre Einlagen zu sichern und die Ausländer in die Röhre schauen zu lassen. Da facto dürfte der 1. Weg der einzige sein, der das Land in absehbarer Zeit wieder stabilisiert - auch wenn ich jetzt vor der Kriegsmacht Islands nicht soviel Angst hätte. Natürlich ist Dein Beispiel mit dem Postsparbuch das andere Extrem und Auch nicht zulässig weil es sich um verschiedene Produkte handelt. Klassische Sparbücher benötigen Bankschalterbetreuung und sind somit zu online Tagesgeldkonten nicht vergleichbar. Das "Online Postbank Sparbuch 3000 plus direct" wirft nämlich 4,1% Zinsen ab und bietet mit den Extraservice der kostenlosen Bargeldversorgung im Ausland. Aber natürlich gilt in meinen Augen die korrelation zwischen Risiko und Rendite auch für Tagesgeld. Ich schaue mir nur die Tagesgeldranking an: - Die höchsten Zinsen haben Isländische Banken versprochen: Ergebnis bekannt. - Als nächsten kommen viele (für allem türkische und indische) Banken österreichischer oder niederländischer Einlagensicherung. Auch dies sind kleinere Länder mit begrenzter Haftung in der Einlagensicherung. Auch hier stehen die türkischen Banken in meinen Augen nicht für die Seriösität einer deutschen Großbank. - Erst als nächstes kommen die deutschen Direktbanken mit deutscher Einlagensicherung. Also ich kann hier schon eine Risiko-Rendite Abstufung erkennen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sven82 Oktober 11, 2008 · bearbeitet Oktober 11, 2008 von Sven82 Also ich kann hier schon eine Risiko-Rendite Abstufung erkennen. mit dem Unterschied, dass die türkischen Hollandbanken und türkischen Ösibanken in der EU ansässig sind und da herrschen in meinen Augen andere Sitten als in Island. Das Risiko ist im Vergleich zu einer deutschen Großbank natürlich höher, aber in meinen Augen lange nicht so groß wie bei Islandbanken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Oktober 11, 2008 Das Risiko ist im Vergleich zu einer deutschen Großbank natürlich höher, aber in meinen Augen lange nicht so groß wie bei Islandbanken. Volle Zustimmung. Und damit würdest Du meiner These einer Risiko-Rendite Korrelation ja sogar zustimmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sven82 Oktober 11, 2008 ja, theoretisch ist ein Risiko vorhanden nur praktisch sehe ich es für mich nicht beim Vergleich Hollandbank und Deutschbank. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Oktober 11, 2008 · bearbeitet Oktober 11, 2008 von harryguenter Ich behaupte jetzt sogar mal im Umkehrschluss, dass nicht wenige -vorwiegend alte- Leute bei der Geldanlage brutal über den Tisch gezogen werden. Ja, Zustimmung. Natürlich gibt es Fehler im System: Bankverkäufer die Ihre Provisionen einfahren müssen; Zeitungen die lieber Werbeanzeigen drucken statt kritisch über den Werbekunden zu berichten usw. Und bei Kaupthing speziell hat ja jetzt nun keiner falsch Beraten. Ich gehe mal davon aus, dass die überwiegende Mehrheit der Kaupthing Kunden das Internetangebot selbst gefunden, den Antrag (hoffentlich gelesen und) ausgefüllt und abgeschickt haben. Aber es kann doch jetzt nicht die Aufgabe des deutschen Staates sein da jetzt die Vollkaskoversicherung einzuziehen. Und ja, ich sehe die Mitbürger in der Haftung. Ein Bekannter erzählt mir seit Wochen von seinem geplanten neuen Auto, seinen tagelangen Probefahrten, Ausstattungsdetails, Ausstattungspaketen - auch die Existenz einer Verkäuferprovision ist ihm bekannt. Gleichsam fragt er mich dann warum sein Geldmarktfonds einige Prozente verloren hat, und was da überhaupt drin ist. Ich hätte Verständnis wenn er ins Autohaus geht, "Guten Tag ich brauch ein Auto mit viel Platz" sagt, der Verkäufer im einen Vertrag hinlegt mit dem Hinweis "hier haben sie ein Auto mit viel Platz" und er unterschreibt und geht. genauso scheinen aber viele mit ihrem Geld umzugehen. - bitte jetzt nicht zu wörtlichnehmen, aber mir kommt es manchmal so vor - Natürlich ist es bei Tagesgeld als eher sicherem Produkt erstmal extrem ärgerlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Oktober 11, 2008 mit dem Unterschied, dass die türkischen Hollandbanken und türkischen Ösibanken in der EU ansässig sind und da herrschen in meinen Augen andere Sitten als in Island. Das Risiko ist im Vergleich zu einer deutschen Großbank natürlich höher, aber in meinen Augen lange nicht so groß wie bei Islandbanken. Stimme ich nicht zu....das Risiko verteilt sich bei weltweiten Bankenzusammenbrüchen gleich, nur der isl. Staat ist zu klein um das auffangen zu können, die Banken tragen ungefähr dasgleiche Risiko....Staaten wie die Schweiz, USA, Russland oder Deutschland können ihren Banken beistehen....aber Pleite sind IKB, Sachsen LB, WestLB, HRE, Fortis usw. schon lange....Liechtenstein hat auch eine ungesunde Relation, hängt aber größtenteils an der Schweiz dran...würde Island ein Euroland sein, wäre das Problem dort anders. Sogar das kleine Island sollte sollte gerettet werden, weitere negative Schlagzeilen können auch die Mühen der G7 beeinträchtigen....Island hat auch andere große Wirtschaftsverbindungen, die man ihnen so nicht zutraut. Great Britain wird auch diplomatischer vorgehen müssen....man kann sich in Europa keinen Pleitier leisten, zu viele andere kleine Ostländer stehen auch auf der Kippe....der IWF bekommt wieder Arbeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Oktober 11, 2008 ja, theoretisch ist ein Risiko vorhanden nur praktisch sehe ich es für mich nicht beim Vergleich Hollandbank und Deutschbank. Naja, Holland und Österreich haben ein paar Millionen Steuerzahler weniger, die im falle eines Falles für die Einlagensicherung geradestehen. Und, das Beispiel Island könnte Schule machen. Wenn's richtig rappelt könnten sich alle Staaten auf den Standpunkt stellen nur die jeweils eigenen Bürger mit den eignen Steuergeldern abzusichern. Da hätte eine deutsche Bank schon einen Vorteil. Ich weiß auch nicht mit welchen Konditionen deutsche Banken im Auslang aktiv sind. Aber wenn's soweit kommt, dann sind diese ganzen Zusagen vermutlich eh nur noch ein Butterbrot wert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Oktober 11, 2008 Naja, Holland und Österreich haben ein paar Millionen Steuerzahler weniger, die im falle eines Falles für die Einlagensicherung geradestehen.Und, das Beispiel Island könnte Schule machen. Wenn's richtig rappelt könnten sich alle Staaten auf den Standpunkt stellen nur die jeweils eigenen Bürger mit den eignen Steuergeldern abzusichern. Da hätte eine deutsche Bank schon einen Vorteil. Ich weiß auch nicht mit welchen Konditionen deutsche Banken im Auslang aktiv sind. Aber wenn's soweit kommt, dann sind diese ganzen Zusagen vermutlich eh nur noch ein Butterbrot wert. Das mit dem Butterbrot stimmt, oder sollen die Renten- und HARTIV-Zuschüsse einschl. der Zinszahlungen des Bundes eingestellt werden? Bundeshaushalt 283 Milliarden, Verschuldungen aller öffentlichen Haushalte 1,6 Billionen....und dann sind 1 Billionen Sparvermögen garantiert. Ich behaupte mal, das alleine HRE und einer Bilanzsumme von 400 Milliarden mit seinen Verpflechtungen zu Landesbanken, Sparkassen, Volksbanken und Kommunen die BRD ins Schlingern gebracht hätte.... :'( Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sven82 Oktober 11, 2008 Naja, Holland und Österreich haben ein paar Millionen Steuerzahler weniger, die im falle eines Falles für die Einlagensicherung geradestehen. Da aber in der EU in diesen Zeiten so viel für das Wohlergehen der Banken getan wird glaube ich nicht, dass dieser Fall eintritt, so dass Holland und Österreich genauso sicher sind wie Deutschland. Insofern sehe ich dieses Risiko in der Praxis nicht, aber das ist auch nur meine Sicht der Dinge. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta Oktober 11, 2008 Ich bin der Überzeugung, dass die Grundregel schon immer galt, heute gilt und auch zukünftig gelten wird. Das ist doch ds vertrackte, dass vor jedem platzen einer Blase eine "diesmal ist alles anders" Mentalität vorherrscht. Die Phrase ist mir bekannt, passt hier aber gerade mal nicht. Für die Verwendung bitte trotzdem 5 EUR einwerfen. Eine Tagesgeld-Blase hat es ja wohl nicht gegeben. Es geht auch gar nicht darum, dass diesmal alles anders sei, sondern darum, dass bei Tagesgeld mit steigenden Zinsen m.E. kein steigendes Risiko verbunden ist/war. Argumente sind von mir und anderen ja schon gekommen. Kurz: Die jetzt oft die Rankings anführenden Niederländer sind hinsichtlich des Komplettausfalls nicht gefährdeter als der Rest. Ganz generell sehe ich keine Reihung des Risikos parallel zum Tagesgeldzins. saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MHof Oktober 11, 2008 Hallo, für Betroffene gibt es mittlerweile ein eigenes Forum. http://kaupthingedge.foren-city.de/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
culo Oktober 11, 2008 die ganzen superschlauen, die hinterher alles besser wissen, sollten lieber zum friseur gehen, anstatt das forum mit ihren altklugen sprüchen vollzuspammen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Oktober 11, 2008 Überweisungen, die nach der Verhängung des Moratoriums am Donnerstagmorgen ausgeführt wurden, laufen allerdings ins Leere. Denn die deutsche Kaupthing-Tochter darf keine Überweisungen mehr ausführen. Der deutschen Kaupthing-Tochter ist es rechtlich verboten, während der Dauer des Moratoriums Zahlungsaufträge auszuführen, erklärte Bafin-Sprecher Benjamin Fischer. Das gelte auch für die seitdem eingegangenen Überweisungsaufträge. Das Moratorium über die deutsche Tochter sei befristet, so Fischer, allerdings sei noch nicht klar, für wie lange. Bei deutschen Instituten ist ein Moratorium gesetzlich auf sechs Wochen beschränkt, danach muss der Entschädigungsfall festgestellt werden. Da die deutsche Kaupthing-Tochter allerdings nicht der deutschen Bankenaufsicht untersteht, greift diese Regelung in diesem Fall nicht.Quelle Boerse-online Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag