FrankY März 21, 2008 das heißt, der seit ca. 6 monaten zu beobachtende Kursrückgang basiert auf einer "Angst" vor Rezession, Bauchgefühlen (im bezug auf negative wirtschaftliche Entwicklung), etc.? Ja so in etwa, die bisherigen Fakten und massiven Abschreibungen der Banken helfen natürlich zusätzlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin März 21, 2008 · bearbeitet März 21, 2008 von Delphin das heißt, der seit ca. 6 monaten zu beobachtende Kursrückgang basiert auf einer "Angst" vor Rezession, Bauchgefühlen (im bezug auf negative wirtschaftliche Entwicklung), etc.? Na ja, allgemein geht man an sich davon aus, dass die Entwicklung der Börse der Realwirtschaft vorausläuft. Aber man kann diese Dinge fast überhaupt nicht generalisieren! Wenn viele Menschen (begründet oder unbegründet!) pessimistisch sind, dann fallen dir Kurse (denn sie werden nicht bereit sein, einen hohen Preis für Aktien zu bezahlen). Du kannst also an den Kursen - und nur an den Kursen ablesen, ob die Menschen eher pessimistisch oder optimistisch sind. Allerdings gilt das nur für die Menschen, die an dem Tag auch gekauft oder verkauft haben! Über die Meinung der Menschen an der Seitenline weißt du nix. (Das macht es schon mal ziemlich komplex, denn die Handelnden sind immer in der Minderheit gegenüber denen, die handeln könnten). In der Berichterstattung der Medien wird dann nach Beobachtung der Tagesschwankung versucht nach Gründen zu suchen, warum die Handelnden an diesem Tag sich genau auf diesen Kurs zu einigen bereit waren. Man kann schwer sagen, ob die Medien die Gründe nennen, die die Handelnden wirklich getrieben haben (denn man befragt sie ja eben nicht alle). Trotzdem entsteht hier sozusagen eine Geschichte ein Erzählung darüber, was in der Finanzwelt im Moment so passiert. Und diese Erzählung wird die Entscheidung der Handelnden am nächsten Tag (und sogar schon am selben Tag) auch mit beeinflussen... Letztlich ist das ein kompliziertes System, mit ständiger Rückkopplung, denn eine der einflussreichsten Informationen ist der bisherige Kursverlauf selbst. Deshalb sehen wir z.B. oft sich selbst verstärkende Effekte. Wenn nun wie oben beschreiben die Kurse stark einbrechen, kann das selbsverständlich realwirtschaftliche Folgen haben. Genausogut kann es sein, dass die Börsianer die sinkenden Gewinne vorausgesehen richtig hatten. Im Grunde bleibt es müssig nach den Gründen zu suchen. (Und doch können wir natürlich nicht davon lassen. ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tille März 21, 2008 aber ist es nicht ein Wiederspruch das die Börsianer aus Angst vor einer Rezession eine Rezession bzw. einen sehr starken, langwiedrigen Kursverlust selbst veraursachen?! Warum sagen sich nicht alle, wir sorgen jetzt dafür, das sich die evtl bevorstehende Rezession nicht auf die Börse auswirkt und halten, bzw. kaufen Aktien??? Davon würden doch ALLE profitiren?! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theta März 21, 2008 Warum sagen sich nicht alle, wir sorgen jetzt dafür, das sich die evtl bevorstehende Rezession nicht auf die Börse auswirkt und halten, bzw. kaufen Aktien???Davon würden doch ALLE profitiren?! Versuch halt mal, die siebenundneunzig Millionen fünfhundertzweiundachtzigtausenddreihundertelf Börsenteilnehmer zu einer "Allianz der Hausse" zusammenzuschmieden? Bei dem Versuch würdest du die Antwort auf deine Frage schnell erkennen. Und noch ganz am Rande: wer sollte denn "allen" die Aktien verkaufen, wenn "alle" nur kaufen bzw. halten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin März 21, 2008 · bearbeitet März 21, 2008 von Delphin aber ist es nicht ein Wiederspruch das die Börsianer aus Angst vor einer Rezession eine Rezession bzw. einen sehr starken, langwierigen Kursverlust selbst veraursachen?! Das nennt man "self-fullfilling prophecy", ist ganz normal, gibt's in vielen Lebensbereichen. Trotzdem würde ich nie sagen, dass wenn wir nun eine Rezession sehen sollten, diese durch die Börsen verursacht worden wäre. Hatte ja geschreiben, dass das alles sehr vielschichtg ist. Für Rezessionen gibt es viele mögliche Ursachen (da lernen wir ständig dazu), die bekannteste ist vermutlich, dass nach einem Aufschwung eigentlich immer auch wieder ein Abschwung kommt (weil Wachstum fast immer an Grenzen stößt), wir haben in den letzten Jahren einen Aufschwung gesehen, wenn nun ein Abschwung käme, wäre das soweit nix Verwunderliches. Nur im Moment schwebt halt die Angst im Raum, dass es einen Abschwung geben könnte, der durch die Kreditkrise verursacht ist. Das schafft große Verunsicherung, weil wir die Kreditknappheit und das regelrechte Austrocknen von bestimmten Märkten, nicht so richtig einschätzen können. Deshalb die "Suche nach dem richtigen Preis" bei Aktien im Moment und die stark steigenden Preise bei Anleihen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tille März 21, 2008 Also ist die Börse doch relativ "emotionsgesteuert", oder? Also spielt Psycologie eine große Rolle?! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wave XXL März 21, 2008 ja kurzfristig gesehn auf jeden fall....angst und gier sind dabei die zwei maßgeblichen gefühle, die sich auf die kurse auswirken....und genau das muss ein "intelligenter investor" ausnutzen ----> deshalb hab ich dir ja nahegelegt das buch zu lesen, denn ich hab das eg auch erst erkannt, nachdem ich das buch gelesen hatte die erklärung mit mr. market ist echt genial Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tille März 21, 2008 ne, das Buch besorge ich mir auf jeden Fall (--> http://www.amazon.de/Intelligent-Investier...8145&sr=8-1 , das ist das richtige, oder?) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zucker März 21, 2008 Joa wäre das richtige Buch. Bin auch gerade am selber lesen, scheint jedoch für mich als Nixwisser extrem schwer verständlich zu sein. Noch was: Muss das Buch so teuer sein? Spar dir n bissle Geld und kauf dir eine billigere Version oder ist an der Version etwas besonders? Mit dem gesparten Geld kannst ja dann auch irwann wieder investieren Motto: Wer den Cent nicht ehrt, ist den Benz nicht wert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tille März 21, 2008 wie meinste das billiger Version? Ich glaube das Buch gibts nur "so"... Wahrscheinlich bist du garde noch ähnlich dof wie ich, deshalb, gefällt dir das Buch, kommst du gut damit "klar"? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wave XXL März 21, 2008 Joa wäre das richtige Buch. Bin auch gerade am selber lesen, scheint jedoch für mich als Nixwisser extrem schwer verständlich zu sein.Noch was: Muss das Buch so teuer sein? Spar dir n bissle Geld und kauf dir eine billigere Version oder ist an der Version etwas besonders? Mit dem gesparten Geld kannst ja dann auch irwann wieder investieren Motto: Wer den Cent nicht ehrt, ist den Benz nicht wert. neenee des is schon die richtige version - ich finde die aktuellen kommentare in dieser version extrem hilfreich - das ist das bestinvestierte kapital das du je einsetzen wirst, glaubs mir^^ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zucker März 21, 2008 Nur weil ich eine andere Version hab-.- Immer alles von mir schlechtreden...Typisch. Ich ignoriers nochmal. @Tille: Glaub eher dem Raver als mir. Der hat deutlich mehr Erfahrung(so ein Stricher) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tille März 21, 2008 Ist ja auch volkommen egal, ich besorge mir das Buch auf jeden Fall und schaue mal;) Die Kommentare scheinen bei amazon ja auch alle relativ positiv zu sein, zumindest was den Inhalt angeht! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin März 21, 2008 · bearbeitet März 21, 2008 von Delphin Ist ja auch volkommen egal, ich besorge mir das Buch auf jeden Fall und schaue mal;)Die Kommentare scheinen bei amazon ja auch alle relativ positiv zu sein, zumindest was den Inhalt angeht! Ist sicher ein gutes Buch. Aber meiner bescheidenen Meinung nach nicht für Einsteiger geeignet. Es setzt voraus, dass man ein grundlegendes Verständnis davon hat, wie Kurse zustande kommen, wie der Handel an der Börse abläuft, was für Wertpapierarten es gibt (Aktien, Anleihen, Wandelanleihen, Vorzugsaktien u.ä.), wie Unternehmen arbeiten, und ein gewisses Grundwissen in Buchhaltung und vor allem Bilanzierung. Das Buch beschäftigt sich neben einigen Hinweisen zur generellen Haltung, die ein Investor - Grahams Meinung nach - der Anlage in Aktien gegenüber haben sollte, vor allem damit Unternehmen zu beurteilen, um zu entscheiden, ob man Mit-Inhaber werden möchte (also Aktien kaufen möchte). Die Grundannahme ist, dass sich die Aktienkurse über lang oder kurz immer mal in eine Gegend bewegen, die einem Investor, der das Unternehmen analysiert hat, angemessen erscheint. Wenn der Kurs nun - nach Meinung des Investors - gerade deutlich niedriger ist als angemessen und das Unternehmen prinzipiell gesund scheint, dann wäre laut Graham ein Kauf etwas sicherer, weil er es für wahrscheinlicher hält, dass der Kurs langfrsitig steigt (dem angemessenen Wert entgegen). Eine Analyse nach dieser Denkweise, nennt man fundamentale Analyse. Solange es genug Investoren gibt, die sich regelmässig die Mühe machen, Unternehmen detailliert zu untersuchen und für sich einen "fairen Wert" zu ermitteln, und solange einigermassen Konsens über diesen "fairen Wert" herrscht, muss man davon ausgehen, dass Aktienkurse tatsächlich im Mittel um diese "fairen Wert" schwanken. In jedem Fall ein sehr lesenwertes Buch. Also ist die Börse doch relativ "emotionsgesteuert", oder?Also spielt Psycologie eine große Rolle?! Die Börse ist gesteurt von der Auffassung der Handelnden darüber, welcher Preis für eine Aktien angemessen ist. Wenn diese Menschen stark emotional handeln, ist die Börse sehr emotional beeinflusst. Wenn diese Menschen vor allem rational agieren, ist die Börse rationaler (was übrigens nicht heißen würde, weniger schwankungsreich). Letztlich kannst du nicht wissen, was genau die einzelnen getrieben hat einen bestimmten Preis zu akzeptieren. Aber wenn ich mir die Menschen, die Gesellschaft, die Politik um mich herum anschaue, dann gehe ich davon aus, dass Psychologie selbstverständlich eine große Rolle spielt - wir sind schließlich Menschen (zum Glück). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tille März 21, 2008 Gibts denn etwas, was vll noch eine Stufe davor darstellt? Genussscheine, Derivate, DachFonds, Zertifikate,etc. sagt mir nicht viel... Habe diese "Wiso Aktien, Anleieh und Fonds" gelesen, das aber nur bedingt Hintergründe schildert und tiefer ins Börsenwissen geht, sondern eher eine Art Berater auf oberflächlicher Erklärung (keine Hintergründe, oben genannte Fachbegriffe werden nicht angesprochen, etc.) darstellt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine März 21, 2008 Hier könntest Du z.B. noch eine Menge ergänzenden Lesestoff finden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Noname März 22, 2008 Was beeinflusst den Kurs, v.a. bei SmallCaps Ganz unsortiert: - Unternehmensnews (Filings, Projekte/Aufträge, CEO-Wechsel, ...) - Charttechnik - Mitnahmeeffekte nach überkaufter Marktsituation (Stichwort: Blase) - Allgemeines Börsenumfeld - Div. Foren, in denen Aktien diskutiert werden (Pushing/Bashing) - Börsenbriefe - Entwicklung des Dollars/, Rohölpreises. - Erwartungshaltung der Anleger - Shortselling uvm. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway März 22, 2008 das heißt, der seit ca. 6 monaten zu beobachtende Kursrückgang basiert auf einer "Angst" vor Rezession, Bauchgefühlen (im bezug auf negative wirtschaftliche Entwicklung), etc.? Die Kursrückgänge beruhen vor allem auf der Hypothekenkrise - diese hat aber nichts mit einer Rezession zu tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tille März 22, 2008 was hat die Hypothekenkrise mit den Kursen zu tun? Im Bezug auf Bankkurse wäre mir das logisch, aber wieso wirkt sich diese Krise allgemein negativ auf Kurse aus? Wie kam diese Hypothekenkrise denn überhaupt zu Stande? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway März 22, 2008 Wie kam diese Hypothekenkrise denn überhaupt zu Stande? Schau mal: Ein Forum ist schon dazu da um Fragen zu beantworten, aber einmal Google zu anzuwerfen oder in anderen Threads zu schaun wo das Thema schon ausführlich erörtert worden ist. Es ist wirklich nicht verkehrt zuerstmal einige Wochen hier mitzulesen und alte Threads durchzuschauen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin März 22, 2008 was hat die Hypothekenkrise mit den Kursen zu tun? Im Bezug auf Bankkurse wäre mir das logisch, aber wieso wirkt sich diese Krise allgemein negativ auf Kurse aus? Na ja, Kurse werden immer von Menschen gemacht. Und wenn die verunsichert sind, dann hat das selbstverständlich ein Wirkung. Die Hypothekenkrise hat einige Märkte ziemlich in Schwierigkeiten gebracht, was vor allem Banken trifft, die dort engagiert waren. Das wiederum hat den Geldmarkt beeinflusst, an dem sich unter anderem Banken gegenseitig Geld leihen. Auch zeichnet sich ab, dass Banken beim Kredit-Vergeben an Unternehmen wohl genauer hinschauen werden, das bedeutet höhere Kosten für Unternehmen, und also geringere Gewinne. Es gibt unzählige andere Folgen, die vielen Amerikaner, die nun Pleite gegangen sind und ihr Haus verloren haben, konsumieren natürlich weniger. Vielen anderen Bürgern wird jetzt bewusst, wie schnell man Pleite gehen kann, vielleicht konsumieren sie auch etwas weniger, und schon können Firmen ihre Waren nicht loswerden, und die Gewinne sinken, also auch die Dividenden, und wer das erwartet, der will für eine Aktie nicht mehr so viel bezahlen. Auch einige Anleiheversicherer sind massiv in Schwierigkeiten gekommen, diese Leute versichern den Ausfall von an sich sehr sichereren Anleihen, die z.B. von Kommunen begeben werden. Und auf einmal wollen die Käufer solcher Anleihen weniger Geld bezahlen als bisher, weil sie dem Versicherungsschutz im Insolvenzfall (der Kommune) nicht tauen. Also sinken auf einmal die Preise von ziemlich sicheren Anleihen. Man kann sagen vieles davon ist Psychologie, aber es ist nun mal eine große Unsicherheit darüber, was als nächstes passiert, und wer noch so Pleite geht. Da sind die Leute halt nicht bereit hohe Preise für Aktien zu bezahlen, eben wegen der Ungewissheit. Wie kam diese Hypothekenkrise denn überhaupt zu Stande?Das ist ne lange Geschichte, und ich bin sicher nicht Fachmann gennug das gut zu erklären. Angefangen hat es damit, dass die Immobilienpreise in USA stark gefallen sind und die Zinsen aber eher gestiegen. Es gab viele Hypothekenverträge vor allem mit einkommensschwächeren Bürgern, deren Raten an die Entwicklung der Zinsen gekoppelt waren, d.h. die Raten stiegen. Das Haus ist ja für die Bank sozusagen die Sicherheit für das geliehene Geld, nun waren viele Verträge so konstruiert, dass schon von einem steigenden Wert des Hauses fest ausgegangen wurde, das war nämlich in den vergangenen Jahren der Fall gewesen. Tja, nun vielen aber die Preise... Das brisante daran ist, dass diese Hypotheken weiterverkauft wurden an viele Investoren weltweit (vor allem Banken), so dass die die Risiken tragen. Im Moment will diese weiterverkauften Hypotheken keiner kaufen, der Markt für diese Papiere ist zusammengebrochen. Man kann nicht mehr sagen, was ein solches papier wert ist. D.h. viele Banken sind gezwungen davon auszugehen, dass diese Papiere nicht besonders viel wert sind jetzt, das zeigt sich dann in der Bilanz. Solch eine Wertberichtigung muss abgeschreiben werden, und beeinflusst also auch den Gewinn, und schwupps geht eine große Bank wie Bear Stearn pleite. (Alles stark vereinfacht! Und ohne Gewähr, weil ich nicht vom Fach bin.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
FrankY März 22, 2008 Wie kam diese Hypothekenkrise denn überhaupt zu Stande? Eine recht gute Zusammenfassung: Der Weg in die Krise Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tille März 22, 2008 ah, okay. wenn ich das richtig mitbekommen hab ist die Immobielienkriese auch nach Deutschland gewandert, oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag