Nimbus März 17, 2008 Hier mal eine These. Habe mal ein wenig darüber nachgedacht, würde mich mal interessieren, was ihr so davon haltet. Folgendes Beispiel: Man nehme eine Gesellschaft G. Diese hat die Ressourcen R zur Verfügung. Normalerweise kaufen die Unternehmen die Ressourcen, um sie zu veredeln. Diese Wertschöpfung kommt der Gesellschaft zu gute. Kaufen nun vermehrt Privatanleger in der Hoffnung auf steigende Preise, verknappen sie den Rohstoffmarkt und die Rohstoffpreise ziehen folgerichtig an. Durch die gestiegenen Rohstoffpreise werden vor allem rohstoffintensive Unternehmen stark geschädigt. DIejenigen, um die es sowieso nicht gut bestellt war, gehen pleite, bei anderen gehen die Margen zurück. Allgemein erhöhen sich die Preise. Wir haben also Inflation aufgrund einer künstlichen Rohstoffverknappung, die jeder zu spüren bekommt. Bei Aktiencrashs bekommt der Normalverbraucher deutlich weniger davon zu spüren, denn die Grundlagen des Werterstellungsprozesses bleiben gleich teuer - auch wenn nach einem Aktiencrash die Kapitalbeschaffung für Neuunternehmungen schwieriger sein sollten, wenn die Verbraucher keine Aktien mehr haben wollen - aber es gibt auch noch Anleihen und Banken.... Um das mal auf die Spitze zu treiben: Man nehme Warren Buffet und Bill Gates zusammen, baue eine Lebensmittelverbrennungsanlage für 1 Mrd $ und kaufe von dem Rest alles, was der Weizen- und Sojamarkt hergibt. Danach verbrennt man es. Daraufhin dürften diese Märkte enorm anziehen, was wiederrum direkt auf die Lebensmittelpreise umgeschlagen wird. Durch die gestiegenen Ernährungskosten wird man eine Ernährungskrise erzeugen, die vor allem in sowieso schon unterernährten Regionen wie Afrika einige unschöne externe effekte, wie der VWLer sagen würde, hervorruft. Beispiel 2: Man nehme Warren Buffet und Bill Gates zusammen, diese kaufen alle Aktien die sie von ihrem Geld bekommen können. Was passiert? Nicht viel, die Aktien steigen halt nur etwas an aufgrund der höheren Nachfrage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paranoid März 17, 2008 Warren Buffett und Bill Gates sind sicherlich keine Trendfolger. Rohstoffterminmärkte wurden übrigens nicht eingeführt, um den Bedarf der Spekulanten nach Spekulation abzudecken, sondern vielmehr, um den Rohstoffproduzenten Planungssicherheit zu bieten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fibo naschi März 17, 2008 · bearbeitet März 17, 2008 von fibo naschi Um das mal auf die Spitze zu treiben: Man nehme Warren Buffet und Bill Gates zusammen, baue eine Lebensmittelverbrennungsanlage für 1 Mrd $ und kaufe von dem Rest alles, was der Weizen- und Sojamarkt hergibt. Danach verbrennt man es. Diese Verbrennung ist bereits Alltag. Aus Lebensmitteln wird Öl gewonnen und in Dieselmotoren verbrannt, in Form von Biodiesel. Afrika leidet jetzt schon unter stark gestiegenen Lebensmittelpreisen. Aber Spekulation ist eben Teil eines freien Marktes und das hat bisher gut funktioniert. Wenn alledings eingige Marktteilnehmer zu mächtig werden, dann wird das schon zu einem ernsthaften Problem. Da müsste sich die Staatengemeinschaft was einfallen lassen. Z.B. einen speziellen Fond, welcher bei starken Übertreibungen regulierend eingreift. Fibo Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel März 17, 2008 Wer die Märkte effizienter macht - und nichts anderse tun Spekulanten nutzt der Gesellschaft. ( Das ist jetzt unabhängig davon ob der Nutzen höher als der Preis den sie armen Kunden für ihre Spekulationsdienste entlocken wenn sie sich Hedgefonds nennen ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
billy-the-kid März 17, 2008 Wer die Märkte effizienter macht - und nichts anderse tun Spekulanten nutzt der Gesellschaft. ( Das ist jetzt unabhängig davon ob der Nutzen höher als der Preis den sie armen Kunden für ihre Spekulationsdienste entlocken wenn sie sich Hedgefonds nennen ) Naja, um genau zu sein: nur erfolgreiche Spekulanten nutzen der Gesellschaft, indem sie frühzeitig die richtigen Preissignale setzen und so z.B. vermehrte Getreide-Produktion anregen, die Suche nach Ersatzstoffen beförden etc. Erfolglose Spekulanten schaden ihr, weil sie die falschen signale setzen, aber zum Glück sind deren finanzielle Mittel ja begrenzt. Grüße, billy-the-kid Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Luxor März 17, 2008 Naja, um genau zu sein: nur erfolgreiche Spekulanten nutzen der Gesellschaft, indem sie frühzeitig die richtigen Preissignale setzen und so z.B. vermehrte Getreide-Produktion anregen, die Suche nach Ersatzstoffen beförden etc. Erfolglose Spekulanten schaden ihr, weil sie die falschen signale setzen, aber zum Glück sind deren finanzielle Mittel ja begrenzt. Grüße, billy-the-kid jedem erfolgreichen spekulanten steht doch ein erfolgreicher gegenüber?!? spekulanten nutzen sich doch gegenseitig (aus). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gaspar März 21, 2008 Ich glaube nicht, dass Spekulanten Nahrungmittel verbrennen. Das macht eher die Bio-Lobby. Das Problem mit den Nahrungsmitteln ist deren begrenzte Haltbarkeit, am Ende müssen sie doch auf den Markt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ca$hflow März 21, 2008 Man nehme eine Gesellschaft G. Diese hat die Ressourcen R zur Verfügung. Normalerweise kaufen die Unternehmen die Ressourcen, um sie zu veredeln. Diese Wertschöpfung kommt der Gesellschaft zu gute. Kaufen nun vermehrt Privatanleger in der Hoffnung auf steigende Preise, verknappen sie den Rohstoffmarkt und die Rohstoffpreise ziehen folgerichtig an. Aber da fängt es ja schon an. Die Anleger/Investoren/Spekulanten kaufen eben nicht um die Rohstoffe selbst zu nutzen, sondern mit der Hoffnung auf steigende Preise. D.h. irgendwann verkauften sie diese Positionen um ihre Gewinne einzufahren und je mehr das am Ende tun (vor allem bei Übertreibungen) umso schneller findet der Kursrückgang nachher statt. Dies ist bei allen Märkten so bisher der Fall gewesen. Bei Aktiencrashs bekommt der Normalverbraucher deutlich weniger davon zu spüren, denn die Grundlagen des Werterstellungsprozesses bleiben gleich teuer - auch wenn nach einem Aktiencrash die Kapitalbeschaffung für Neuunternehmungen schwieriger sein sollten, wenn die Verbraucher keine Aktien mehr haben wollen - aber es gibt auch noch Anleihen und Banken.... Kommt drauf an wie die Haushalte zu der Zeit im Aktienmarkt engagiert waren. Vor paar Jahren mit dem ganzen Hype und dem darauffolgenden Kurseinbrüchen bei manchen Märkten von 90-95% haben sich viele die Finger verbrannt und sind nahezu ihr gesamtes eingesetztes Vemögen los geworden. Bezogen auf diese Leute sorgt die Inflation für weniger Verluste unter der Voraussetzung, dass diese Leute derzeit nicht in "Verlustgeschäfte" investiert sind wie sie es waren. Außerdem endeten die damaligen Kurseinbrüche nachher mit einer Rezession (was natürlich nicht nur damit zusammenhing) und das ist für alle beteiligte negativ. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
billy-the-kid März 22, 2008 jedem erfolgreichen spekulanten steht doch ein erfolgreicher gegenüber?!?spekulanten nutzen sich doch gegenseitig (aus). Du meinst, das mit erfolgreichen und erfolglosen wäre ein Nullsummenspiel? Ich glaube nicht. Wenn es erfolgreichen Spekulanten gelingt, z.B. bei "nachwachsenden Rohstoffen" in Niedrigpreisphasen rechtzeitig einzusteigen, erhöhen sie frühzeitig den Anreiz zur Mehrproduktion, und wenn sie dann in Hochpreisphasen verkaufen, vermindern sie die Knappheit. BEIDE Effekte nutzen letztlich allen Marktteilnehmern. Ein PROSIT AUF DIE ERFOLGREICHEN billy-the-kid Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ca$hflow März 25, 2008 Um das mal auf die Spitze zu treiben: Man nehme Warren Buffet und Bill Gates zusammen, baue eine Lebensmittelverbrennungsanlage für 1 Mrd $ und kaufe von dem Rest alles, was der Weizen- und Sojamarkt hergibt. Danach verbrennt man es.Daraufhin dürften diese Märkte enorm anziehen, was wiederrum direkt auf die Lebensmittelpreise umgeschlagen wird. Durch die gestiegenen Ernährungskosten wird man eine Ernährungskrise erzeugen, die vor allem in sowieso schon unterernährten Regionen wie Afrika einige unschöne externe effekte, wie der VWLer sagen würde, hervorruft. Beispiel 2: Man nehme Warren Buffet und Bill Gates zusammen, diese kaufen alle Aktien die sie von ihrem Geld bekommen können. Was passiert? Nicht viel, die Aktien steigen halt nur etwas an aufgrund der höheren Nachfrage. Habe mal nachgeschaut und das stimmt, dass Preise wie Weizen oder Mais theoretisch wesentlicher leichter manipulierbar sind als dein genanntes Beispiel mit den Aktien. Im Jahr 05 wurden 629,5 Mio. Tonnen Weizen "produziert" bzw. konnten verwendet werden. Bei einem derzeitigen Weizenpreis von rund 12 Dollar pro Scheffel macht das in unserer Maßeinheit umgerechnet ca. 444 Dollar pro Tonne. Bei 629,5 Mio. Tonnen ist das ein Gesamtwert von 279,4 Mrd. Dollar. Angenommen wie du sagtest Herr Buffet und Herr Gates kriegen zusammen 100 Mrd. Dollar in Bar zusammen indem sie ihr letztes Hemd noch verkaufen, so können sie alleine 35% aufkaufen, was mehr als nur die Preise steigen lassen würde. Es müssen ja nicht Buffet und Gates sein und das Zeug muss ja nicht verbrannt werden, was in der Öffentlichkeit mehr als nur ein schlechtes Image hinterlassen würde, es reicht ja wenn ein paar Hedgefonds bei diesem relativ knappen Angebot die Nachfrage erhöhen nur am Ende müssen sie ihre Position sowieso einmal verkaufen und jetzt wo Banken bares sehen wollen wird es noch kritischer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nimbus April 11, 2008 http://biz.yahoo.com/ap/080411/un_food_prices.html Auch passend dazu die unruhen auf tahiti, weil die leute sich nix mehr zu essen leisten können. das stärkt doch meine these, dass rohstoffspekulation - egal welche, denn z.B. auch ein gestiegener ölpreis zieht andere rohstoffe aufgrund höherer transport- und erntekosten in mitleidenschaft - eine recht asoziale sache ist. obwohl, wenn man erstmal alle preise so hochgetrieben hat dass erstmal 50% der armen bauern verrecken - dann können sie hinterher auch nix mehr essen - ergo wäre zumindest der konsum für uns länger gesichert. hoch lebe der reispreis! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paranoid April 11, 2008 http://biz.yahoo.com/ap/080411/un_food_prices.html Auch passend dazu die unruhen auf tahiti, weil die leute sich nix mehr zu essen leisten können. das stärkt doch meine these, dass rohstoffspekulation - egal welche, denn z.B. auch ein gestiegener ölpreis zieht andere rohstoffe aufgrund höherer transport- und erntekosten in mitleidenschaft - eine recht asoziale sache ist. obwohl, wenn man erstmal alle preise so hochgetrieben hat dass erstmal 50% der armen bauern verrecken - dann können sie hinterher auch nix mehr essen - ergo wäre zumindest der konsum für uns länger gesichert. hoch lebe der reispreis! Shooting the messenger Besonders schön find ich diese Passage: Just as it is counter-intuitive to steer in the direction of the skid, Jagdish Bhagwati of Columbia University once wrote, it is difficult to persuade the layman that the best solution to scarcity is a market price, which encourages supply and discourages demand. Nun, Spekulation gehört zu jedem Markt und erfolgreiche Spekulation bereichert ihn auch. Allein die prozyklische, langfristig zum Scheitern verurteilte Spekulation kann Schaden anrichten. Man muss trotzdem nicht das Kind mit dem Badewasser ausschütten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sperber April 13, 2008 Es gibt einfach zu viel Geld in unserer Wirtschaft - im Verhältnis zu reellen Sachwerten. Die "Gesetze" des Marktes, wodurch der Preis sich aus Angebot und Nachfrage findet, werden dadurch ausgehebelt, wenn Spekulanten so viel Geld zur Verfügung haben, dass sie immer weniger unter Verkaufsdruck stehen. Dann können Rohstoffe länger gehortet und damit diejenigen, die sie wirklich benötigen, dazu erpresst werden vollkommen überzogene Preise dafür zu bezahlen. Das ist auch eine Folge der verdrehten Wirtschaftspolitik der Notenbanken, die auf die Kreditkrise nur mit noch mehr Krediten und noch niedrigeren Zinsen zu reagieren wissen. Eigentlich gehört der Geldhahn bei sowas zugedreht. Aber weil man sich halt eher um die Wählerstimmen der Leidtragenden Häuslebauer sorgt als um die Gesundheit der Wirtschaft, wird den Spekulanten noch mehr Nahrung gegeben. Spekulanten haben in einer gesunden Wirtschaft durchaus eine nützliche und steuernde Funktion. Aber wenn die Wirtschaft kränkelt fallen sie über sie her wie ... naja, eben wie die Heuschrecken. Weil sie letztlich nur ihrem primitiven Impuls der Selbstbereicherung folgen und keinen Gedanken an die makroökonomischen Auswirkungen ihres kollektiven Tuns verschwenden. Irgendwann werden sie dann aufwachen und verblüfft feststellen, dass es für ihr vieles Geld nichts mehr zu kaufen gibt, weil sie selbst zur ausufernden Inflation beigetragen haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nimbus April 13, 2008 IWF-Chef warnt vor verheerenden Folgen durch teure Lebensmittel WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hat vor verheerenden Folgen durch die weltweite Explosion der Lebensmittelpreise gewarnt. Sollte Nahrung so teuer bleiben wie bisher, "könnte die Bevölkerung einer sehr großen Zahl von Ländern mit furchterregenden Konsequenzen konfrontiert werden", sagte er am Samstag (Ortszeit) während der gemeinsamen Frühjahrstagung von IWF und Weltbank in Washington. In diesem Zusammenhang forderte Bundesentwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), den Einsatz von Biotreibstoffen zu überdenken. "Hunderttausende Menschen werden hungern müssen, Kinder werden an Mangelernährung leiden", sagte IWF-Direktor Strauss-Kahn. Die Wirtschaft von Staaten könne zerstört werden, und auch die politische Stabilität sei bedroht. "Es ist nicht nur eine humanitäre und wirtschaftliche Frage, sondern auch eine, die die Demokratie betrifft." (...) Nach Angaben der Weltbank kletterten die Nahrungsmittelpreise in den vergangenen drei Jahren weltweit um 83 Prozent, für Weizen sogar um 181 Prozent. Als wichtigste Auslöser der Preisexplosion gelten neben der verstärken Produktion von Biotreibstoffen als Ersatz für Benzin auch veränderte Ernährungsgewohnheiten in aufstrebenden Staaten wie China, ausgedehnte Dürren etwa in Australien und der hohe Ölpreis. lustig dass diese diskussion jetzt schon langsam öffentlichkeitscharakter bekommt...ich bin ja mal gespannt... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos April 13, 2008 · bearbeitet April 13, 2008 von Carlos G. Ist der Preis der Rohstoffe (haupts. Öl und Getreide) deswegen gestiegen, weil es (gemessen am Verbrauch) eine echte Verknappung gibt, oder weil die so oft zitierten Spekulanten sich bis über die Halskrause hinaus mit Futures eingedeckt haben, in der Hoffnung auf steigende Preise? Wenn hier im Titel die Frage gestellt wird ob die Rohstoffspekulation "asozial" sei, fühle ich mich in die Zeit der Buddenbrooks zurückversetzt, dort ging auch einer mal Pleite weil er sich mit der Weizenernte verspekuliert hat... das ist also keine neue "Plage", es hat demnach das was wir "Spekulation" nennen seit längerer Zeit in unserer Wirtschaft gegeben. Aber ich würde eher die Frage stellen: "Ist die anderweitige Verwendung von Nahrungsmittel menschlich tragbar?" Darf man - anhand der stets steigenden Zahl an Menschen und der Verkanppung an Agrarboden - Getreide für andere Zwecke als zur Nahrungsmittelgewinnung verwenden? Die Frage wurde ja im Forum des IWF gestellt, der oben zitiert steht, und das ist für mich das Entscheidende. Edit: Genauso ist die Frage berechtigt "Ist es asozial den Regenwald abzuholzen, um Agrarboden zu gewinnen?" Dies geschieht ja in grossem Stil in Indonesien und in Brasilien, mit ungeahnten Konsequenzen. Wir sind vom Rohöl abhängig, wielange weiss ich nicht, ist aber sekundär. Es werden aber immer mehr Funde gemacht (vor Brasilien, vor Grönland, usw.) daher wäre es interessant zu ermessen, wie lange reell die bekannten und vermuteten Reserven bei heutigen Verbrauchswerten anhalten. Gleichzeitg sollte Öl von der UNO als "Weltnotwendigkeit" deklariert werden, einzig mit dem Zweck dass kein Land die Förderung und/oder Vertrieb dieses Rohstoffs aus politischen Gründen unterbinden darf (ich beziehe mich hier konkret auf die Möglichkeit dass es mal im Irak zu einer "Ölblokade" kommen könnte, oder dass die Iraner eines Tages mal die "Strasse von Ormuz" blockieren). Gleichzeitig alternative Energiegewinnung forcieren (Solar und Eolik) und grosse Anlagen bauen in Teilen der Erde wo es am meisten Sonnentage/Windtage p.a. gibt. Kein Mensch redet von "Ausbeutung" da ja die Nationen ihr Geld für die Produkte bekommen die sie liefern, mir geht es hier nur um das Prinzyp: Energie ist Weltbedarf, also darf nicht damit spekuliert werden. Es wird verkonsumiert, und der Konsum wird bezahlt. Punkt. Dies nur als Anregung zur Diskussionsrunde hier. Edit 2: Es kommt aber auch noch ein weiterer Faktor hinzu, den wir nicht ausser Acht lassen dürfen: Harvesting of spring wheat was limited after drought hurt plants last year in the northern Plains and in Canada. (...)Wheat for March delivery in Kansas City also rose by the exchange limit of 60 cents to a record $12.0025 a bushel. The price has more than doubled in the past year after an April freeze followed by excessive rain curbed yields. Quelle: Bloomberg, entnommen aus einem Beitrag in einem Nachbarthread hier im Forum Das immer unstabiler werdende Wetter verdirbt die Ernten... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos April 13, 2008 · bearbeitet April 13, 2008 von Carlos G. Was ich jetzt gefunden habe passt weitläufig zum Thema, aber im positiven Sinne: Wie die über Jahrzehnte dahinvegetierenden Innuits (Eskimos) vom Rohstoffboom profitieren: Eine der Hauptaufgaben des Minensektors ist die unbedingte Notwendigkeit qualifizierte und belastbare Arbeitskräfte zu erhalten. So wird die kanadische Minenindustrie allein im nächsten Jahrzehnt etwa 100.000 neue Arbeitskräfte benötigen. Eine mögliche Lösung zur Behebung dieses Mangels an qualifizierten Arbeitskräften könnte in der Inuit-Bevölkerung gefunden werden, welche die jüngste und am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe Kanadas darstellt. Dabei ist die Minenindustrie schon jetzt der private Sektor mit dem höchsten Prozentsatz an inuit-stämmigen Beschäftigten in ganz Kanada. Die Regierung Kanadas hat es sich dabei auf die Fahnen geschrieben, Inuit-Gemeinden an der Entwicklung der natürlichen Ressourcenvorkommen teilhaben zu lassen, daraus sozialen Profit zu generieren und am wachsenden Arbeitsmarkt in diesem Bereich zu partizipieren. NRCan arbeitet eng mit zahlreichen Organisationen wie dem Aboriginal Human Resource Council, dem Mining Industry Human Resource Council und dem Council for the Advancement of Native Development zusammen, um dabei zu helfen, die Anzahl der Arbeitsplätze zu erhöhen und ökonomische Perspektiven für Inuit-Gemeinden zu schaffen. Quelle: http://www.rohstoffe-go.de/energie/rohstof...ch_ID69030.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Luxor April 14, 2008 · bearbeitet April 14, 2008 von Luxor Du meinst, das mit erfolgreichen und erfolglosen wäre ein Nullsummenspiel? Ich glaube nicht. Wenn es erfolgreichen Spekulanten gelingt, z.B. bei "nachwachsenden Rohstoffen" in Niedrigpreisphasen rechtzeitig einzusteigen, erhöhen sie frühzeitig den Anreiz zur Mehrproduktion, und wenn sie dann in Hochpreisphasen verkaufen, vermindern sie die Knappheit. BEIDE Effekte nutzen letztlich allen Marktteilnehmern. Ein PROSIT AUF DIE ERFOLGREICHEN billy-the-kid wenn der spekulant zum niedrigstkurs in einen terminkontrakt/rohstoffaktien einsteigt, hat er dann von einem Gewinner gekauft? terminmärkte sind doch auch nur märkte. wer weiß denn vorher schon genau, ob man den soja für den terminkontrakt teurer oder billiger kaufen wird müssen? wenn der spekulant sich einen billigeren preis auf termin gesichert hatte, als er am spottmarkt liefern muss, hat er dann nicht auf der gegenseite einen verlierer produziert? wo ich dir recht geben muss: spekulanten sind gut für die gesellschaft, weil sie den markt liquide halten und immer wieder aufs neue ihre erwartungen in preise fassen. aber spekulanten nutzen sich nur gegenseitig aus. ich stoße mal zum trost auf den verlierer an. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel April 14, 2008 Nein eben nicht. Ein erfolgreicher Spekulant sendet frühzeitig signale an die Produzenten um in die richtigen in zukunft knapp werdenen Güter zu investieren. Ist eine tolle Form der Arbeitsteilung. Der Produzent lagert die Marktforschung an Spezialisten ( Terminbörsenspekulanten ) aus, der diese für alle Produzenten gemeinsam übernimmt. Wenn der Markt natürlich schon effizient ist, ist ein zusätzlicher Spekulant der ihn nicht weiter effizienter macht überflüssig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos April 14, 2008 Nein eben nicht. Ein erfolgreicher Spekulant sendet frühzeitig signale an die Produzenten um in die richtigen in zukunft knapp werdenen Güter zu investieren. Ist eine tolle Form der Arbeitsteilung. Der Produzent lagert die Marktforschung an Spezialisten ( Terminbörsenspekulanten ) aus, der diese für alle Produzenten gemeinsam übernimmt. Wenn der Markt natürlich schon effizient ist, ist ein zusätzlicher Spekulant der ihn nicht weiter effizienter macht, überflüssig. Sehr gut formuliert. Aber Spekulant ist eine Art von Investor. Da kann man kaum in "effiziente" und "überflüssige" trennen. Siehe beim Rohöl, das dürfte wohl der ausgereiftestes Rohstoffmarkt sein (Warum? Weil die Produzenten genau wissen was sie produzieren, wieviel am Tag, an wen sie am besten verkaufen, etc.). Wozu bräuchte man da noch "Spekulanten"? Aber wie will man sie verhindern? Weiss Jemand hier überhaupt im Detail wie die "Verkaufskette" beim Öl ist, zwischen der Förderung in irgendeinem Gebiet und dem Anliefern der Treibstoffe an der Tankstelle? Wo konkret greifen "die Spekulanten" ein, und wer sind sie? Das Gleiche bei den Agrarrohstoffen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paranoid April 14, 2008 Wozu bräuchte man da noch "Spekulanten"? Aber wie will man sie verhindern? Damit sie das Risiko übernehmen, das man selber nicht tragen will. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
peanuts April 15, 2008 · bearbeitet April 15, 2008 von peanuts Um das mal auf die Spitze zu treiben: Man nehme Warren Buffet und Bill Gates zusammen, baue eine Lebensmittelverbrennungsanlage für 1 Mrd $ und kaufe von dem Rest alles, was der Weizen- und Sojamarkt hergibt. Danach verbrennt man es. wieso denn verbrennen? Was für ein abstruser und unmoralischer Gedanke sie könnten die lebensmittel doch auch an die Hungernden dieser Welt (Afrika, Asien) verteilen. Dadurch würden sie dasselbe ereichen und würden obendrein als "Retter der Armen und Hungernden" erheblich was für ihr Image (Public Realations) tun, das wiederum gewinnbringend genutzt werden kann :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos April 15, 2008 Nimbus kann das ja selber erklären, aber ich bin mir sicher er meinte lediglich mit seinem Beispiel "den Wert vernichten, den die Lebensmittel darstellen", als Preistreiber für seine Fallstudie, nicht als Vorschlag es wirklich zu tun, das wäre ja absurd. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
peanuts April 15, 2008 Nimbus kann das ja selber erklären, aber ich bin mir sicher er meinte lediglich mit seinem Beispiel "den Wert vernichten, den die Lebensmittel darstellen", als Preistreiber für seine Fallstudie, nicht als Vorschlag es wirklich zu tun, das wäre ja absurd. ok, ich meine mit 'Verbrennen' ja auch eigentlich 'Vernichten' in welcher Form auch immer. Klar, niemand wird soft commodities in der Müllverbrennungsanlage verbrennen. das wäre ja absurd. Aber vernichten bedeutet nun mal vernichten in welcher Form auch immer das geschieht. Der eigentliche Wert wird wertlos gemacht und nicht durch einen anderen Wert (z.B. Geld) "ersetzt". Bei meinem Vorschlag würde die Ware nicht vernichtet, sondern durch einen anderen Wert ersetzt, nämlich durch den "Wert", dass Hunderttausende Menschen vor dem Hungertod bewahrt werden. Das ist jedoch ein "Wert", der kein Kapital einbringt bzw. an den Märkten nicht verwertbar ist und somit denselben Effekt hätte wie das Vernichten der Ware :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klausk April 16, 2008 China stimuliert Lebensmittelproduktion -- oder kapitalistische Ausbeutung der armen Chinesen? Canpotex Limited, the export association of Saskatchewan potash producers, has reached a potash supply agreement with Sinofert in China for the remainder of calendar 2008. The new contract calls for shipment of one million tonnes of potash at $576 per tonne, FOB Vancouver, representing a $400 per tonne increase over the price in 2007. Sattes Plus von 227 Prozent. Pottasche (Kaliumverbindungen) wird für die Herstellung von Düngemitteln sowie Glas als auch als Beimischung z.B. beim Hühnerfutter genutzt. Potash of Saskatchewan (WKN 878149) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Luxor April 16, 2008 ok, ich meine mit 'Verbrennen' ja auch eigentlich 'Vernichten' in welcher Form auch immer. Klar, niemand wird soft commodities in der Müllverbrennungsanlage verbrennen. das wäre ja absurd. na gut nicht die rohstoffe. aber zum beispiel "fertige" lebensmittel landen täglich in der verbrennung (quelle: film "we feed the world", empfehlenswert) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag