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Rohlöff

Wann macht es Sinn in Anleihen mit Restlaufzeiten >10 Jahre zu investieren.

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Rohlöff

Hallo,

 

für mich stellt sich die Frage: Wer kauft zum Beispiel Anleihen wie die WKN:113527?

 

Es handelt sich hierbei um eine Anleihe (BRD) die 2037 fällig ist, einen Zins von 4% hat und laut comdirect eine Rendite von ca. 4,5% erwirtschaftet.

 

Aufgrund von Zinsänderungen, die bis 2037 mal so oder so aussehen können, ist der Kurs der Anleihe nicht wirklich vorhersehbar. Sollte man vor Fälligkeit an das Geld müssen, kann es also sein, dass man mit Verlust verkauft. Wieso also entscheidet man sich für eine Anleihe mit einer solch langen Laufzeit?

 

Danke für eure Meinungen!

 

Gruß

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Stoef

Hallo Klaus,

 

viel Umsatz findet ja bei diesen Anleihen nicht statt. Ich vermute, es sind institutionelle Anleger (Banken, Versicherungen, Pensionskassen) die solche Anleihen ihrem Depot als Beimischung beifügen.

Denn die Versicherungen arbeiten mit einer sogenannten Treppenstrategie. Es werden Anleihen jedweder Laufzeit gekauft (1 bis 30 Jahre) und bei den jeweiligen Fälligkeiten wieder neu gekauft.

Zudem liegen die Garantieversprechungen der Versicherungen derzeit gerade einmal bei 2,25 Prozent. Da lässt es sich mit einer Anleihe, die 4,5 Prozent Zinsen abwirft, doch ganz gut leben.

 

Gruß

 

Stoef

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georgewood

das der kurs nicht stabil ist ist ja eben das schöner an einer solchen anleihe. hättest du bei 88 gekauft und bei 94 verkauft hättest du 6% gewinn 3 monaten machen könnten. dazu kommen noch die stückzinsen für 3 monate (nochmal 1% dazu). bei einer summe von 10000 euro hättest du also in 3 monaten 7% bekommen, also 700 euro.

fällt der kurs noch weiter ist es auch nicht schlimm da du ja zinsen bekommst. und der kurs kommt ja mit der laufzeit immer mehr an die 100 heran und da die ezb irgendwann auch mal die zinsen wieder senken wird (wahrscheinlich dauerts keine 10 jahre mehr) wird der kurs sicher wieder steigen.

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cebu

Ja 4,5% Rendite, aber läuft viel zu lange. Lebst Du vielleich gar nicht mehr, wenn der Bund sich die ganze Kohle holt,nach Deinem Ableben ohne Testament und Erben <_<

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georgewood

bis zur endfälligkeit halten zu wollen ist sowieso schon wieder sehr riskant. in 30 jahren kann soviel passieren, krieg, katastrophen,... wer weiß wo die verschuldung hingeht...

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Stoef

Geduld ist auch eine Tugend.... Und die haben Versicherungen und Pensionskassen.

Sicher ist es für den Privatanlager schwierig, eine Entscheidung über 30 Jahre zu treffen. "Gefühlsmäßig würde ich diese Anleihe derzeit auch nicht kaufen (auch nicht zum Spekulieren!!!)

Schaut man sich das langfristige durchschnittliche Zinsniveau der letzten 30 Jahre an, so kann man zunächst erkennen, dass die Renditen dank gefallener Inflation rückläufig waren. Im Schnitt gab es knapp 6 Prozent. Also würde ich ein Investment über 30 Jahre erst jenseits von 5,5 Prozent wagen.

Aber bis dahin ist es noch ein langer und steiniger Weg...

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Schaut man sich das langfristige durchschnittliche Zinsniveau der letzten 30 Jahre an, so kann man zunächst erkennen, dass die Renditen dank gefallener Inflation rückläufig waren. Im Schnitt gab es knapp 6 Prozent. Also würde ich ein Investment über 30 Jahre erst jenseits von 5,5 Prozent wagen.

Aber bis dahin ist es noch ein langer und steiniger Weg...

Genau, im langfristigen historischen Vergleich sind 4,5% tatsächlich leicht unterdurchschnittlich. Allerdings ist eben die Inflation in den letzten Jahrzehnten eher rückläufig und insgesamt ziemlich niedrig. Wenn das die nächsten 30 Jahre so bleiben sollte, könnten die 4,5% ganz interessant sein, aber wer weiß das schon. ;)

 

Auf solch einen Horizont fände ich auch Realzinsanleihen (also Inflations-Indexierte) einen Blick wert. In Deutschland gibts da aber max. 8 Jahre im Moment.

 

Meines Wissens handeln tatsächlich im Markt für langfrstige (>8 Jahre) Bundesanleihen im wesentlichen von Versicherungen und institutionelle (Stiftungen u.ä). Die Privatanleger findet man wohl eher im mittleren Segment 3-7 Jahre (daher haben auch die Schatzbriefe diese Laufzeit).

 

Wenn du von sinkenden Renditen ausgehst, kann man mit Langläufern natürlich gut spekulieren (aber auch viel verlieren, wenn es nicht eintritt).

 

Trotzdem sollte man eines nie vergessen: wenn man sagen wir für 20 Jahre anlegt und nach 5 Jahren ist die Rendite stark gesunken, dann verkauft man vieleicht begeistert mit Gewinn. Wenn man dann das erlöste Geld in eine 15jährige Anleihe anlegt, hat man am Ende genauso viel wie jemand, der die 20jährige Anleihe bis zum Schluss gehalten hat. (Hab das erst selbst nicht glauben wollen. Ist sehr lehrreich, dass mal nachzurechnen.)

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Raccoon
· bearbeitet von Raccon
Hallo,

 

für mich stellt sich die Frage: Wer kauft zum Beispiel Anleihen wie die WKN:113527?

 

Es handelt sich hierbei um eine Anleihe (BRD) die 2037 fällig ist, einen Zins von 4% hat und laut comdirect eine Rendite von ca. 4,5% erwirtschaftet.

 

Aufgrund von Zinsänderungen, die bis 2037 mal so oder so aussehen können, ist der Kurs der Anleihe nicht wirklich vorhersehbar. Sollte man vor Fälligkeit an das Geld müssen, kann es also sein, dass man mit Verlust verkauft.

Das ist richtig.

 

Wieso also entscheidet man sich für eine Anleihe mit einer solch langen Laufzeit?

Weil du eine garantierte Rendite hast. Das der Kurs schwankt (und dabei auch mal faellt) kann dir ja egal sein, denn am Ende der Laufzeit bekommst du 100%, sofern der Emittent nicht pleite geht. 4,5% mag z.Zt. nicht viel erscheinen, aber es gab auch mal Zeiten, da war der Marktzins niedriger - und ob es mal weit hoeher als 5% gibt ist fraglich. Mit so einem Langlaeufer ist man daher auf der sicheren Seite, d.h. man hat ein konstantes Einkommen bis zum Ende der Laufzeit.

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