Frank November 21, 2004 Hallo zusammen, ich bin neu auf dem Gebiet Forex-Handel und mich würde einfach mal interessieren, wie Ihr die momentane Dollarschwäche einschätzt, beziehungsweise ob ich mit meiner Einschätzung richtig liege. Präsident Bush hat sich Ende vergangener Woche ein Gesetz vom Senat und vom Abgeordnetenhaus absegnen lassen, das ihn ermächtigt weiterhin Steuern zu senken, was ja dann wohl einem weiteren Ausbau des US-Haushaltsdefizits gleichkommt. Finanziert werden soll das ganze Thema dann über eine weitere Verschuldung, die sich der Herr Bush auch gleich hat genehmigen lassen. Glücklicher Weise gibt es jetzt Länder wie China und Rußland, die bereit sind, durch den Kauf von US-Staatsanleihen dieses Haushaltsdefizit zu finanzieren. Mir stellt sich jetzt nur die Frage, wie lange diese Länder noch bereit sein werden, einem Staat Geld zu leihen, der sich immer weiter verschuldet. Ich schätze, daß mittelfristig, aufgrund der hohen Verschuldung der USA, die Nachfrage nach US-Staatsanleihen rückläufig sein wird, was dann auch zu einer weiteren Abwertung des Dollars führen dürfte. Wo wir gerade bei Dollarabwertung sind. Ein weiteres Indiz dafür, daß diese voranschreiten dürfte ist meiner Meinung nach auch die Aussage des US-Notenbankchefs, daß das hohe US-Leistungsbilanzdefizit den Dollar weiterhin schwächen werde. Auch beim G20-Treffen am Wochenende in Berlin hat man sich nicht auf eine gemeinsame Intervention zu Gunsten des Dollars einigen können. Dies Alles läßt mich doch stark vermuten, daß die Dollarabwertung noch lange nicht am Ende ist und EUR/USD diese Woche wieder neue Höchststände erreichen wird. ODER? Ach ja, vielleicht kann mir jemand hier im Forum die Aussage des US-Staatssekretärs Taylor erklären, der sagte, daß die chinesische Zinserhöhung eine Vorbereitung auf die Flexibilisierung des Yuan-Wechselkurses sei. Die Chinesen haben ihre Währung doch in der Form an den Dollar gekoppelt, daß sie US-Staatsanleihen kaufen und hierdurch den Dollarkurs stützen, was chinesische Produkte für die Amerikaner günstiger macht und so dem chinesischem Export gut tut. Wenn China diese Koppelung nun löst, bedeutet das doch das der Yuan-Kurs gegenüber dem Dollar steigt, was ja schon mal nicht im Sinne Chinas ist. Eine Zinserhöhung führt doch nun zu einem weiteren Anstieg des Yuan-Kurses, was ja noch weniger im Sinne Chinas wäre. Also kann doch die Zinserhöhung unmöglich eine Vorbereitung auf die Flexibilisierung sein. ODER??? Vielmehr wäre doch hier eine Zinssenkung das Mittel der Wahl. Sollte der amerikanische Staatssekretär hier keine Ahnung von Devisenkursentwicklungen haben oder vertue ich mich? Es wäre nett, wenn mir jemand antworten würde. Vielleicht auch in leicht verständlicher Sprache. Ich bin nämlich kein VWL-Student (was einige ja als unerläßlich ansehen, um überhaupt Devisenhandel zu betreiben). Schöne Grüße Frank Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Teletrabbi November 22, 2004 Sicherlich hast du mit deinen Ausführungen recht. Das Leistungsbilanzdefizit und das Haushaltsloch sind groß und eine Umkehr ist nicht in Sicht. Der Schuldenstand betrug am 8. Juli dieses Jahres ca. 7,4 Billionen US-Dollar! Bruttoinlandsprodukt 2003: 10,988 Billionen US-Dollar. Schulden: 67,3 % des BIP Im Vergleich dazu Deutschland: Staatsverschuldung: 1226,737 Mrd. EUR Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2003: 2129,80 Mrd. EUR Schulden: 57,6 % des BIP Man sieht also, dass da gar kein so großer Unterschied ist. Auf die Staatsverschuldung kann man den schwachen Dollar nicht alleine schieben. Außerdem wächst die US-Wirtschaft derzeit schneller als die in Europa. Ich sehe da außerdem die EZB als unberechenbaren Faktor: Stützt sie den Euro bei 1,35? Hilft es was, wenn sie dies tut? Es ist schwierig auf so etwas zu spekulieren. Links: Details zur Langfristentwicklung der Staatsverschuldung in den USA http://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/usa/usa0.htm Deutschland: http://www.deutschland.de/aufeinenblick/ue...icht.php?lang=1 Schulden Deutschland: http://home.t-online.de/home/humanist.aktion/schulden.htm Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiencrash November 22, 2004 Ich sehe da außerdem die EZB als unberechenbaren Faktor:Stützt sie den Euro bei 1,35? Hilft es was, wenn sie dies tut? Es ist schwierig auf so etwas zu spekulieren. Der Euro wird jetzt eh in die Phase kommen wo er schwächelt. Man merkt dies schon an den Indikatoren, das die Aufwärtsdynamik nachläßt. Das EZB gequatsche von "stützen" wird nur Medienwirksam gemacht, damit man am Ende eine Begründung hat warum der Euro fällt. Betrachtet man sich einmal einen Chart auf Monatsbasis, dann ist der RSI völlig überverkauft/überkauft je nach dem wie man das Verhältnis betrachtet. Alleine die Dynamik von 1971-1980 als der Euro/DM Anstieg war gigantisch. Im Jahre 1985-1995 gab es eine starke Phase im 1/3 und die letzten 2/3 verliefen fast langweilig. Bei dem Anstieg seit 2002 ist kein Dampf mehr hinter dem Euro, daher denke ich auch, das nach oben nicht mehr viel gehen wird. Bis 1,40 zeige ich mich ja noch tolerant gegenüber dem Euro, aber dann denke ich wird die Luft langsam entweichen aus der Euro-Blase ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Teletrabbi November 22, 2004 Habe gestern oder heute einen Artikel aus der HAZ gesehen. Da stand, dass die USA dass Haushaltsdefizit halbieren wollen. Auch das könnte gegen den Euro wirken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiencrash November 22, 2004 Habe gestern oder heute einen Artikel aus der HAZ gesehen. Da stand, dass die USA dass Haushaltsdefizit halbieren wollen. Auch das könnte gegen den Euro wirken. Das paßt wenigstens zu meinen Indikatoren, denn die zeigen schon an das der Euro wie gesagt beginnt zu schwächeln ! Gutes Timing von den Amis Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chartprofi November 23, 2004 · bearbeitet November 23, 2004 von chartprofi interventionen sind gut zu überlegen, denn sie haben nicht nur auswirkungen auf den wechselkurs die ezb müßte dollar kaufen und euro verkaufen, also nehmen sie dollar aus dem markt und schütten euro in den markt also wird die geldmenge und die preissteigerung nach oben gehen (importierte inflation) und wenn 70% der exporte ins eu-ausland gehen, dann kann man das ruhig vernachlässigen... außerdem gab es genug kurse mit denen sich die usa-exportfirmen hätten absichern können wenn sie es gewollt hätten Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
osi November 23, 2004 ------momet nicht so schnell noch ma für dumme------------------ also, ich versteh nicht wo das problem bei hohen euro ist... das muss doch eingentlich gut für den Export sein, oder?` und müsste sich nicht eigentlich die usa um die senken des kurses bemühen? Aber nicht hauen :-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Teletrabbi November 23, 2004 Was für den einen gut ist, ist für den anderen schlecht. Ein hoher Euro-Kurs sorgt dafür, dass die europ- Produkte in den USA teurer werden und die amerikanischen Produkte in Amerika billiger werden (können). Wenn die europ- Produkte zu teuer sind werden sie nicht mehr gekauft. Folglich senken die Europäer wenn möglich den Preis und versuchen zumindest den Absatz zu halten, was auf Kosten des Gewinns geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
osi November 23, 2004 · bearbeitet November 23, 2004 von osi oh ich pflaume hab falsch gedacht... hab gedacht das es umgekehrt is...also für einen dollar 1,3 ....sorry aber dann is ja besser für uns....ma schnell einkaufen gehen bevor er wieder fällt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiencrash November 23, 2004 interventionen sind gut zu überlegen, denn sie haben nicht nur auswirkungen auf den wechselkurs die ezb müßte dollar kaufen und euro verkaufen, also nehmen sie dollar aus dem markt und schütten euro in den markt also wird die geldmenge und die preissteigerung nach oben gehen (importierte inflation) und wenn 70% der exporte ins eu-ausland gehen, dann kann man das ruhig vernachlässigen... außerdem gab es genug kurse mit denen sich die usa-exportfirmen hätten absichern können wenn sie es gewollt hätten Wenn du den Dollar stützen willst, dann brauchst Du keine Euros verkaufen. Du kannst dem Markt Dollar entziehen in dem du Goldreserven oder andere Währungen verkaufst ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
desesperado November 23, 2004 Wenn du den Dollar stützen willst, dann brauchst Du keine Euros verkaufen. Du kannst dem Markt Dollar entziehen in dem du Goldreserven oder andere Währungen verkaufst ! mit ein Grund warum der Goldpreis z.Zt. anzieht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiencrash November 23, 2004 Aber noch viel besser wäre, wenn alle anderen ihre Dollarscheine verbrennen, das entzieht dem Markt auch Dollar´s ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
osi November 24, 2004 warum fällt der dollar eingentlich so... ich hab ja gelernt der kurs wird danach bestimmt, zu welchem preis der meiste umsatz erzielt wird. so aber wer handelt den groß mit währungen??.. das kann doch wirklich nur in sehr großen summen attraktiv sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chartprofi November 27, 2004 hi osi... doof wenn keiner antwortet, oder?? gibts hier kein moderator?? man brauch schon riesige summen um da zu handeln, denn 1cent ist da schon viel bewegung... deshalb kann man auch mit marge handeln...also auf kredit du zahlst dem broker geld auf dein konto...z.B.10000 und kannst vorher einstellen wieviel kredit du haben willst... z.B. 1:20, oder 1:100 wenn du ne position mit 1000 offnest, dann gibt dir der broker noch was drauf...dafür mußt du aber zinsen zahlen, die aber nicht sehr hoch sind im vergleich zu den gewinn/verlustchancen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chartprofi November 27, 2004 · bearbeitet November 27, 2004 von chartprofi 1:10 = 10mal mehr als du einsetzt 1:100 = 100mal mehr als du einsetzt ohne hebel: 1000 x 0 = 1000 x 0,01 = 10gewinn/verlust 10er hebel: 1000 x 10 = 10.000 x 0,01 = 100gewinn/verlust 100er hebel: 1000 x 100 = 100.000 x 0,01 = 1000gewinn/verlust wenn du 10.000 auf dem konto hast, 1000 mit 100er hebel setzt, dann sind von deinen 10.000 noch 9.000 auf dem konto obwohl du für 100.000 gekauft hast... wenn es um 1cent in die falsche richtung läuft, dann hast du die tausend verloren falls du verkaufst solltest du nicht verkaufen und es geht weiter runter, dann geht das solange bis dein konto fast leer ist und der broker verkauft automatisch alles, damit du nicht mehr verlierst als du hast Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
*M* Dezember 16, 2004 Wenn du den Dollar stützen willst, dann brauchst Du keine Euros verkaufen. Du kannst dem Markt Dollar entziehen in dem du Goldreserven oder andere Währungen verkaufst ! mit ein Grund warum der Goldpreis z.Zt. anzieht Als Laie die Frage: Wieso steigt der Goldpreis, wenn man Goldreserven verkauft? Hätte gedacht, dass doch das Angebot an Gold größer wird und somit der Preis eher sinkt. Oder wird sofort alles Gold gekauft, wenn es angeboten wird? Dann würd ich den Preisanstieg natürlich verstehen. Gracias für eine kleine Einsteigerantwort. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chartprofi Dezember 16, 2004 preise steigen immer nur wenn weniger stückzahlen angeboten werden als nachgefragt werden Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast MoneyMagnet Dezember 16, 2004 Hallo... Dann hat *M* ja doch Recht mit seiner Berichtigung zu Desperados Tread: Wenn du den Dollar stützen willst, dann brauchst Du keine Euros verkaufen. Du kannst dem Markt Dollar entziehen in dem du Goldreserven oder andere Währungen verkaufst ! mit ein Grund warum der Goldpreis z.Zt. anzieht Würde nämlich jeder jetzt seine Goldreserven auf den Markt schmeissen, würde der preis nicht anziehen sondern Fallen, da das Angebot folglich größer als die Nachfrage wäre. Ne? Mfg Magnet Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chartprofi Dezember 17, 2004 das hat doch niemand bezweifelt...es ging hier um die stützung des dollar Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chartprofi Dezember 17, 2004 das hat doch niemand bezweifelt...es ging hier um die stützung des dollar evtl. hat sich desperado ja bloß unglücklich ausgedrückt oder es wurd falsch verstanden, denn es wurde ja kein gold verkauft...und deshalb ist der goldpreis gestiegen denn obwohl aktiencrash recht hat, heißt das ja nicht daß die ezb sich an ihn halten muß Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag