Loreto_1 März 15, 2008 Nicht alle Turbos sind equivalent mit barrier options. Dies trifft nur zu wenn sie dieselben charakterisikta haben: begrenzte laufzeit, strike=knock-out. Was wenn sie eine unbegrenzte Laufzeit haben? Sind sie dann äquivalent zu Futures? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
steff123 März 15, 2008 Was wenn sie eine unbegrenzte Laufzeit haben? Sind sie dann äquivalent zu Futures? Nein. Beim Turbo ist dein Verlust auf die Barriere beschränkt, beim Future nicht. Bsp. Du kaufst 100 Turbo-Call bei einem Dax Stand von 6400 mit einer Barriere 6300. Wir nehmen mal an du zahlst 100 EUR für die Position. Ein anderer Investor B eröffnet eine Long Position in einem Future. Szenario A (Die Börse geht langsam runter auf 6300) Investor B kann die Position also bei 6300 schließen. Ihr hättet also beide einen Verlust von 100 EUR erzielt Szenario B (Citigroup geht pleite - Dax stürzt plötzlich auf 2000 ab. Es gibt einen riesengroßes Gap von 4400 Punkte) Dein Verlust beträgt 100 EUR. Investor B hat aber aufgrund des Gaps keine Chance die Position bei 6300 zu schließen. Er kann das erst bei 2000 Punkte tun und muss daher 4400 EUR Verlust realisieren. Ich hoffe, aufgrund des 2. Beispiels ist klar geworden, warum man Turbos nicht mit Futures gleichsetzen darf. Diesen Effekt hast du übrigens auch bei normalen Plain-Vanilla Optionen. Warum sind aber Barriers günstiger als Plain-Vanilla Optionen. Ganz einfach. Der Inhaber einer Plain-Vanilla Option kann von Kurserholungen noch profitieren. Für den Inhaber eines Turbo-Zertifikates ist das Spiel aber vorbei. Was machst du genau? Risikocontrolling für Marktpreisrisiken. Da muss man sich zwangsläufig mit der Bewertung von Optionen beschäftigen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BigBucks März 15, 2008 Sehr interessant hier. Die Konklusio bis hierhin: Mit der Formel der Produktbroschüren lassen sich die Turbos nicht richtig bewerten. Was bedeutet das denn jetzt für die ganzen Turbos da draußen? Sind die Kurse alle falsch? Sollte man deswegen jetzt Turbos vermeiden? Sie werden nun mal so von den Emittenten bewertet. Ich hab zwei Turbos in meinem Musterdepot liegen und rechne ab und zu mal den Wert gemäß Emittenten-Formel aus, und es stimmt. Die Wertentwicklung der Turbos hielt sich an die Formel, klar. Damit will ich nicht sagen, dass die Formel richtig ist, aber solange sie von den Emittenten konsistent weiterhin als Bewertung herangezogen wird, ist es vielleicht falsch aber es ist eben das was man bezahlt oder erhält. Die Turbopreise entstehen ja nicht durch Angebot und Nachfrage nach Turbos sondern hängen nahezu fix vom Underlying ab. Reden wir hier vom typischen Unterschied zwischen fairen Wert und tatsächlichen Wert? Ich bin ein wenig verwirrt... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aen März 16, 2008 · bearbeitet März 16, 2008 von Aen Sehr interessant hier. Die Konklusio bis hierhin: Mit der Formel der Produktbroschüren lassen sich die Turbos nicht richtig bewerten. Was bedeutet das denn jetzt für die ganzen Turbos da draußen? Sind die Kurse alle falsch? Sollte man deswegen jetzt Turbos vermeiden? Sie werden nun mal so von den Emittenten bewertet. Ich hab zwei Turbos in meinem Musterdepot liegen und rechne ab und zu mal den Wert gemäß Emittenten-Formel aus, und es stimmt. Die Wertentwicklung der Turbos hielt sich an die Formel, klar. Damit will ich nicht sagen, dass die Formel richtig ist, aber solange sie von den Emittenten konsistent weiterhin als Bewertung herangezogen wird, ist es vielleicht falsch aber es ist eben das was man bezahlt oder erhält. Die Turbopreise entstehen ja nicht durch Angebot und Nachfrage nach Turbos sondern hängen nahezu fix vom Underlying ab. Reden wir hier vom typischen Unterschied zwischen fairen Wert und tatsächlichen Wert? Ich bin ein wenig verwirrt... Ok, es gibt 2 verschiedene "Werte" von strukturierten Produkten: 1. Wert laut einfacher Formel des Emittenten = Preis 2. Finanzmathematisch errechneter fairer Wert = Anleihe + Option o.Ä. Der Emittent verlangt einfach den Preis, der laut 1. herauskommt, da dies für den Kunden "transparenter" ist. Allerdings: 1. ist meist größer als 2. -> Emittent verdient Geld. Mfg Aen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BigBucks März 17, 2008 Der Emittent verlangt einfach den Preis, der laut 1. herauskommt, da dies für den Kunden "transparenter" ist.Allerdings: 1. ist meist größer als 2. -> Emittent verdient Geld. Der Emittent verdient Geld, weil seine "marktneutrale" Gegenposition billiger ist als der verlangte Preis des Turbos. Richtig? Ist das denn auch gleichzeitig mein Nachteil? Nochmal: Sollte man deswegen die Finger von Turbos lassen? Gruß Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aen März 17, 2008 Der Emittent verdient Geld, weil seine "marktneutrale" Gegenposition billiger ist als der verlangte Preis des Turbos. Richtig? Ganz genau! Ist das denn auch gleichzeitig mein Nachteil? Nochmal: Sollte man deswegen die Finger von Turbos lassen? Rational gesehen macht es keinen Sinn in Turbos zu investieren, da du ja Prämien zahlst. Allerdings ist es für den kleinen Privatanleger das einzige Mittel, was einem die Möglichkeit bietet über längere Zeiträume linear überproportional zu profitieren (ähnlich wie futures). Weiters ist der Verlust auf das eingesetzte Kapital beschränkt. Dies ist ev. auch kein Kaufargument für Privatanleger. Ich persönliche trade lieber mit OS die ein wenig out of the money sind, da ich auch hier sehr stark profitiere, wenn es in die gewünschte richtung läuft (das omega ist im at the money bereich sehr groß). Mfg Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag