Optionen bzw. Optionsscheine - Nachschusspflicht?

[prechi]

Hallo Leute,

 

könnt ihr mir mal bitte sagen bei welchen Varianten von Optionen und Optionsscheinen eine Nachschusspflicht existiert? Ich habe zu diesem Thema mal das Forum durchsucht und bin mit der Sucheingabe "+Nachschusspflicht +Option" auf folgenden Thread gestoßen:

 

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...pflicht++Option

 

 

Hier heißt es ja am Beispiel der "X-Bank", dass das Verlustrisiko mit Optionen theoretisch unendlich hoch ist.

 

Meines Wissens nach gilt dies doch nicht generell für Optionen oder doch?

 

Beispielsweise gilt die Nachschusspflicht doch nicht für eine ganz schlichte Call-Option auf einen Index oder einen anderen Basiswert oder liege ich da falsch? Die Nachschusspflicht für Optionen existiert zwar aber nur z.B. für Butterflies etc. oder liege ich da vollkommen falsch?

 

Freue mich auf eure Antworten und vielen Dank im Voraus.

 

Lg,

 

Jan

[Herr S.]

Also wenn du Short CALL gehst, hast du ein unendlich hohes Verlustrisiko.

Damit ist der Short Call riskanter als der Short PUT (da kann man ja nur 100% verlieren )

 

Nur nachschiessen musst du nicht. Sondern alles sofort bezahlen

[prechi]

Long Call ist aber wie in dem anderen Thread beschrieben sicher (nur 100% max. )?

 

Danke für deine prompte Antwort !

[Herr S.]

Naja, beim Long Call kannst du halt NUR deinen Einsatz verlieren. Bei Short Geschäften bekommst du ja eine Prämie, schuldest dafür aber der gegenseite etwas (beim Call musst du halt die Aktien liefern und wenn die durch die Decke gegangen sind wird´s teuer)

 

Was deine Nachschusspflicht angeht, kann sich das auf deine Margin beziehen, also deine Sicherheitsleistung die du während der laufzeit deines Opttionsgeschäfts stellen musst. Wenn der Broker schont merkt dass das teuer für dich werden kann, musst du Margin nachschiessen.

[Toblerone]

Bei Optionsscheinen kannst Du generell immer nur die Prämie, die Du dafür bezahlst (außer Du würdest Optionsscheine "schreiben" was aber nicht geht).

 

Bei gelisteten Optionen an der Eurex oder bei Futures kannst Du aber auch short gehen. Du erhältst dann die Optionsprämie und musst ggf. zu einem späteren Zeitpunkt wenn die Option fällig wird etwas bezahlen. Bei einem short call kann das theoretisch ins Unendliche gehen, falls der Basiswert unendlich steigt.

 

An den Terminbörsen gibt es immer ein Margin-Konto, das gewährleistet, dass derjenige, der die Option short geht, seiner Zahlungspflicht auch im worst case nachkommen kann. Dort gibt es dann auch eine Nachschusspflicht, falls der Basiswert gegen Dich läuft. Kannst Du der Marginpflicht nicht mehr nachkommen, wird Deine Position geschlossen.

 

Daher kann es also sein, dass wenn Du mit short Calls oder short Puts auf eine langfristige Bewegung wettest, die langfristig auch aufgeht, Du aber wegen kurzfristiegn Schwankungen deine Position vorzeitig schließen musst.

[prechi]

Hey allesamt :-)!

 

Vielen Dank für die vielen schnellen und aufschlussreichen Antworten :-)! Ich hätte da aber noch eine Frage:

 

Bei gelisteten Optionen an der Eurex oder bei Futures kannst Du aber auch short gehen. Du erhältst dann die Optionsprämie und musst ggf. zu einem späteren Zeitpunkt wenn die Option fällig wird etwas bezahlen.

 

Wie ist das zu verstehen, dass ich erst die Optionsprämie erhalte und später was dafür bezahlen muss?

Erwerbe ich nicht eine Option und zahle hierfür direkt beim Kauf die Prämie, die sich zu diesem Zeitpunkt aus innerem Wert und Zeitwert zusammensetzt und spekuliere dann z.B. mit einer Call Option beispielsweise auf den Wertanstieg des Basiswertes?

 

Woran kann ich jetzt eine Short- bzw. Longoption unterscheiden? Sind die mit besonderen Kürzeln o.ä. versehen und wieso findet man auf Seiten wie www.finanztreff.de keine Optionen sondern nur Optionsscheine?

 

Tausend Dank im Voraus und ein schönes Wochenende noch :-)

 

Jan