matt Februar 10, 2008 Hallo zusammen! Ich bin z.Z. in einem Unternehmen tätig, das gerade überlegt Aktien an die eigenen Mitarbeiter günstiger zu verkaufen (Bindung: ca. 5 Jahre). Hat das irgendwelche Auswirkungen auf den momentanen Kurs? Oder nur, wenn auch viele Mitarbeiter diese verbilligte Aktie kaufen? Oder wird es so minimal sein, dass es imprinzip keine Auswirkungen auf den Kursverlauf sein wird? Eine weitere Möglichkeit wäre, dass es bei den Aktionären als positives gesehen wird (mehr Interessenten) und, dass evtl. dann der Kurs dadurch steigt? Man könnte sich aber auch denken, dass es jetzt relativ viele Interessenten gibt, die die Aktie günstiger kriegen können, was evtl. nicht so gut für den Kursverlauf ist. Fragen über Fragen Ich bedanke mich im Voraus für Eure netten Antworten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Salig Februar 10, 2008 · bearbeitet Februar 14, 2008 von Salig Ahoi Matt, Aktienprogramme für Mitarbeiter haben keine Auswirkungen auf den Kurs(verlauf). Das Unternehmen verkauft die Aktien an seine Mitarbeiter ja aus dem eigenen Aktienbestand und nicht von der Börse weg. D.h. die Anzahl der Aktien bleibt konstant und der Börsenhandel ist auch nicht betroffen. Für wie viel das Unternehmen eigene Aktien an die Mitarbeiter verkauft kann dem "börslichen" Handel egal sein, da sie keine Möglichkeit der Einflussnahme haben. Bei der HHLA z.B. haben die Angestellten 50% Rabatt auf ihren Aktienkauf erhalten, insgesamt konnte jeder tarifvertragliche Mitarbeiter für 2.800€ Aktien über dieses Aktienprogramm erwerben. Fröhlichen Gruß Salig [EDIT] Ich muss mich korrigieren, wie ein Aktienprogramm gestaltet ist, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Mitarbeiter können daran z.B. teilnehmen, in dem sie sich von ihrem Gehalt einen gewissen Betrag abziehen lassen und ein Treuhänder eingeschaltet wird, der für den Betrag an der Börse Aktien kauft. Das Unternehmen bezuschusst den Mitarbeiter dann z.B. mit 1/3 (z.B. Henkel). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fairy Februar 11, 2008 · bearbeitet Februar 11, 2008 von fairy Hallo zusammen! Ich bin z.Z. in einem Unternehmen tätig, das gerade überlegt Aktien an die eigenen Mitarbeiter günstiger zu verkaufen (Bindung: ca. 5 Jahre). Hat das irgendwelche Auswirkungen auf den momentanen Kurs? Oder nur, wenn auch viele Mitarbeiter diese verbilligte Aktie kaufen? Oder wird es so minimal sein, dass es imprinzip keine Auswirkungen auf den Kursverlauf sein wird? Eine weitere Möglichkeit wäre, dass es bei den Aktionären als positives gesehen wird (mehr Interessenten) und, dass evtl. dann der Kurs dadurch steigt? Man könnte sich aber auch denken, dass es jetzt relativ viele Interessenten gibt, die die Aktie günstiger kriegen können, was evtl. nicht so gut für den Kursverlauf ist. Fragen über Fragen Ich bedanke mich im Voraus für Eure netten Antworten. alles was steigt fällt auch wieder, an sich sind solche Programme nicht schlecht. mach dir aber mit kurssicherungstrategien vertraut. Steigt der Kurs mal sehr hoch aber du kannst nicht verkaufen kannst du mit Option(scheine) absichern usw. Vorteil als Mitarbeiter du sieht wie gut das Geschäft läuft, hast also sogar noch einen gewissen Informationsvorteil zum Markt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Februar 11, 2008 Sehs mal so: Deine Aktie ist eine Packung Butter. Und es gibt noch Millionen anderer gleichwertiger butterpackungen. Jetzt will Irgendwer unbedingt diese eine Packung ( Mitarbeiteraktiennachfrage). Juckt keinen, da alle einfach auf andere Butterpackungen ( Aktien ) ausweichen sobald die butterpackung dadurch teuerer als die Anderen wird. Aktien sind letztendlich austauschbar, da dass Ziel immer Geld verdienen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
S.G.L. Februar 12, 2008 Ich bedanke mich im Voraus für Eure netten Antworten. Kursbewegung alleine durch Mitarbeitererwerb? Kursbewegung durch Informationsvorteil? So einfach ist es leider nicht! Der/die Mitarbeiter mit Insiderinfos sitzen in der obersten Etage des Firmenfahrstuhls! Aber: Mitarbeiter setzen sich mit Vermögensbildung auseinander. Mitarbeiter werden an die Anlageform Aktie heran geführt (Risiko, Gewinn ...). Mitarbeiter werden noch stärker an das Unternehmen gebunden (Erfolg, Mißerfolg ...). Mitarbeiter bekommen Sonderkonditionen (Schnäppchen). Mein Fazit: Nehmen und sobald als möglich in diversifiziertes Produkt (ETF / Fond) tauschen Denn Firma pleite heißt Job weg und Beteiligung wertlos => doppeltes :'( S.G.L. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dendi Februar 12, 2008 Komisch bei meinen Mitarbeiteraktien ging der Kurs immer runter wenn ich gerade wieder "frische" gezeichnet habe... *denk* Ach verdammt der Gesamtmarkt ging auch runter *gg* Gruß Dendi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
matt Februar 14, 2008 Danke für Eure super Antworten auf meine Frage! Ich habe heute den ganzen Tag darüber nachgedacht, warum ein Unternehmen sowas überhaupt machen sollte? Welchen Vorteil hat das Unternehmen dadurch. Ich sehe da nur Nachteile: - Verlust durch günstigere Verkäufe, da das Unternehmen die Aktien für z.B. 20 EUR kauft und für 10 EUR an die Mitarbeiter verkauft. - Verlust an den Aktienanteilen, da es eigene Aktien abgibt, die evtl. von den Mitarbeitern (z.B. nach 5 J.) weiter veräußert werden. Der einzige Vorteil, den ich sehe ist nur, dass dadurch evtl. der Kurs stabil bleibt, da die Mitarbeiter die Aktien eine bestimmte Frist halten müssen. Aber das würde auch passieren, wenn das Unternehmen die Aktien selbst behält. Die Antwort darauf sind wahrscheinlich die ,,Kurssicherungstrategien", die fairy erwähnt hat. Ich werde mich am WE darüber ein wenig informieren, was damit gemeint ist. Genauso wie auch für Optionsscheine. Kann im Moment damit nichts anfangen. Genauso wie mit dem Tauschen mit ETFs. Wie gesagt, ich guck mal was ich dazu informatives finde und werde mich höchstwahrscheinlich mit ein paar neuen Fragen melden Nochmal ein riesen Dank für Eure Anregungen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Februar 14, 2008 · bearbeitet Februar 14, 2008 von Grumel Ein kapitalbeteiligter Beschäftigter entwickelt unter Umständen mehr Verständnis für die Kapitalseite, oder identifiziert sich zumindest mehr mit dem Unternehmen. Oder er entwickelte zumindest ein Grundverständnis von der Funktion von Märkten. Gerade in Deutschland vielleicht nicht das schlechteste, gibt ja da einiges aufzuholen wie man etwa an dieser lächerlichen Nokio story sieht. Am rande: Die Deutschen Schulbücher zum Thema wirtschaft habens jetzt schon in die amerikanischen politik Zeitschriften geschafft. Die Amis sehen in der dort vorhandenen Marktfeindlichkeit eine neue kommunistische Bedrohung . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Salig Februar 14, 2008 Ahoi Matt, ein Mitarbeiter-Aktienprogramm wird in erster Linie nicht eingeführt, damit das Unternehmen finanziell davon profitiert. Aktienprogramme sind Anreizsysteme zur Mitarbeitermotivation. Strategische marktorientierte Vergütungssyteme sind wichtige Faktoren bei der Suche, Bindung und Motivation von (vor allem hochqualifizierten) Mitarbeitern, von daher profitiert ein Unternehmen sehr wohl davon. Hier eine gute Lektüre, zum Thema Mitarbeiterbeteiligung. Fröhlichen Gruß Salig P.S.: Google-Suche nach "Mitarbeiter Aktienprogramm". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag