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Tenzing Norgay

Ich habe heute einwenig über Konjunkturzyklen nachgedacht und wie man Anlagestrategien danach ausrichtet. Leider weiss man ja vorher nie, wie lange ein Konjunkturzyklus dauert - ebenso wenig wie man weiss, wie lange ein langfristiger Aufwärts- oder Abwärtstrend anhalten wird.

 

Es haben sich ja schon viele Leute den Kopf über Anlagestrategien zerbochen. Gibt es wissenschaftlich oder professionell ausgearbeitete Anlagestrategien ca. nach folgendem Schema? Das muss nicht exakt folgendes Schema sein, es können auch andere Hilfsmittel und auch ganz andere Zahlen verwendet werden, aber das Grundprinzip sollte diesem hier ähneln:

 

- Man investiert in einen Index.

- Für diesen berechnet man einen gleitenden Durchschnitt, und zwar einen relativ langfristigen (z.B. die 730-Tage-Linie, also der Durchschnitt der letzten beiden Jahre)

- Solange der Index unterhalb der 730-Tage-Linie liegt, werden monatlich für einen festen Betrag Anteile am Index(fonds) gekauft (z.B. 1000 EUR)

- Solange der Index oberhalb der 730-Tage-Linie liegt, wird ein bestimmter Anteil der Fondsanteile verkauft, z.B. jeden Monat 3 % der Fondsanteile.

 

Da der Index häufiger oberhalb als unterhalb der besagten Linie liegt, könnte man als Schwellenwert auch die 730-Tage-Linie plus x% nehmen.

 

Vorteil:

Man kauft immer in Zeiten niedriger Kurse (monatlich feste EUR-Beträge, CAE)

Man verkauft immer in Zeiten hoher Kurse (und zwar festgelegte Anteile, nicht EUR-Beträge)

 

Gibt es so etwas bereits? Falls nein, warum nicht, d.h. wo liegt der Denkfehler?

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opes

Jo das nennt sich antizyklisch...du kaufst wenns runter geht und verkaufst wenns rauf geht.Warum willst du bei dieser Strategie Fondanteile kaufen und nicht einfach ein Indexzertifikat?

 

Du solltest es einmal Backtesten um zu sehen welche Schwachstellen das System hat...

 

eine Schwachstelle kann ich dir gleich nennen: die Psyche.

Antizyklisch zu investieren ist mit einer hohen psychischen Belastung verbunden, du kaufst immerhin in fallende Kurse hinein und musst verkaufen obwohl es noch weiter nach oben gehen könnte weil die Marktlage grade gut ist.

Teste es mal für einige Jahrzehnte zurück dann kannst du dir besser ein Bild davon machen wie lange du im Schnitt investiert bist, wie oft du ein- und aussteigst und vorallem was du für eine Rendite erwarten kannst...

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Tenzing Norgay

Ob Indexfonds oder Indexzerti ist mir erstmal egal. Ist für meine Frage auch zweitrangig.

 

...du kaufst wenns runter geht und verkaufst wenns rauf geht.

Aber eben erst, wenn es schon einige Zeit runter- bzw. raufgegangen ist!

 

Teste es mal für einige Jahrzehnte zurück

Das ist mir persönlich zu kompliziert und ich wüsste garnicht direkt, wie man das am geschicktesten anstellt. Da müsste ich mich erstmal mit entsprechenden Analysemethoden befassen. Besser nicht.

 

Aber so etwas wurde doch bestimmt schon einmal untersucht!! Deshalb ja auch meine Frage hier, ob jemand solche Ansätze kennt, die schon wissenschaftlich bzw. durch Anlageprofis untersucht wurden... und wo man an die Ergebnisse kommt. Welches sind die geeigneten Schwellenwerte, welche Zahlen setzt man ein.

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opes

Tja wenn du selber nichts tun willst kann ich dir nicht helfen...einen so einfachen Indikator backzutesten ist wirklich nicht schwer und auch kostenlos...es kostet lediglich etwas Zeit aber es geht schließlich um dein Geld.

 

Mehr kann ich dir nicht auf den weg geben als sich selber einzulesen und die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

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Tenzing Norgay
· bearbeitet von Tenzing Norgay

Wozu das Rad neu erfinden? Ich könnte wetten, dass sich damit schon Spezialisten befasst haben.

 

Aber, opes, wenn dazu wirklich nichts zu finden ist: Dann komme ich gern auf dein Angebot zurück, mir ein paar Tipps bzgl. des Backtestens zu geben... Oder hab' ich das falsch verstanden? :thumbsup:

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Boersifant
· bearbeitet von Boersifant

post-5594-1202658562_thumb.png

 

Im Extremfall hättest du ca. 10 Jahre lang keine Anteile kaufen können und ca. 7 Jahre keine Anteile haben dürfen und wenn ich ich mir den Chart angucke, hätte das wohl mit großer Sicherheit keine Outperformance generiert. Allgemein sind Systeme mit gleitenden Durchschnitten natürlich bekannt und oft besprochen, bspw. hier http://www.fundadvice.com/tools/hotline/ti...xplained-2.html

 

720 ist natürlich schon eine extreme Einstellung hierfür, weil es dann nur sehr wenige Signale gibt, wie man am Chart sieht. Je kleiner der Parameter, desto mehr Signale.

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teffi

Ich finde das mit dem gleitenden Durchschnitt irgendwie nicht ganz einleuchtend, weil man damit ja im Prinzip nur in Fallende Kurse kaufen kann, und bei längeren Anstiegen recht schnell alle seine Aktien los ist.

Könnte mir vorstellen, dass es sinnvoller ist, die bisherige durchschnittliche Entwicklung zu modellieren und fortzuschreiben. Z.B. eine Exponentialkurve durch die Kurve seit > 100 Jahren legen, und nur kaufen, wenn der kurs unter der Kurve liegt. Verkaufen nur, wenn man ein gutes Stück (z.B. > 10%) über der Kurve ist.

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Tenzing Norgay
Im Extremfall hättest du ca. 10 Jahre lang keine Anteile kaufen können und ca. 7 Jahre keine Anteile haben dürfen und wenn ich ich mir den Chart angucke, hätte das wohl mit großer Sicherheit keine Outperformance generiert.

720 ist natürlich schon eine extreme Einstellung hierfür, weil es dann nur sehr wenige Signale gibt, wie man am Chart sieht. Je kleiner der Parameter, desto mehr Signale.

Vielen Dank erstmal für den interessanten Link. Da lässt sich doch schon einiges entnehmen, das muss ich mir aber mal in Ruhe ansehen...

 

Wenn man (wie oben von mir vorgeschlagen) die 730-Tage-Linie plus x% (z.B. 5%) nehmen würde, dann hätte man sehr viel häufiger gekauft. Was meinst du mit "ca. 7 Jahre keine Anteile haben dürfen"?

 

Ich finde das mit dem gleitenden Durchschnitt irgendwie nicht ganz einleuchtend, weil man damit ja im Prinzip nur in Fallende Kurse kaufen kann, und bei längeren Anstiegen recht schnell alle seine Aktien los ist.

Man ist sie nie los, weil immer nur 3% (oder x%) verkauft werden.

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Boersifant
Wenn man (wie oben von mir vorgeschlagen) die 730-Tage-Linie plus x% (z.B. 5%) nehmen würde, dann hätte man sehr viel häufiger gekauft. Was meinst du mit "ca. 7 Jahre keine Anteile haben dürfen"?

 

Ab ca. 94, weil man von 91 bis 94 seine Anteile verkauft hätte (3% jeden Monat). Du meintest aber anscheinend nicht 3% ausgehend vom Originalbetrag, sondern 3% vom verbleibenden Bestand, das ändert das natürlich.

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maclfu

Dann hätte man noch ein Drittel seines Kapitals investiert, auch nicht wirklich viel. Ich bin zwar ein Anhänger von antizyklischem Anlegen, aber ich denke nicht, dass dies durch einen gleitenden Durchschnitt und ähnliche Spielereien sinnvoll möglich ist.

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Tenzing Norgay
Dann hätte man noch ein Drittel seines Kapitals investiert, auch nicht wirklich viel.

Dieser Moment war nach einer sehr langen Hausse. Jede Hausse endet natürlich einmal, daher wäre es dann sogar sehr vorteilhaft gewesen, nur gering investiert zu sein.

 

Ich glaube, ich will das jetzt wirklich mal nachrechnen. Vielleicht kommt ja raus, dass es Unsinn ist.

Mit welchen Tools geht so eine Berechnung?

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teffi
Man ist sie nie los, weil immer nur 3% (oder x%) verkauft werden.

 

Dann zahl man irgendwann nur noch Transaktionsgebühren, ohne das es was bringt, weil die Pakete zu klein werden. Also unbedingt da einen Minimalwert angeben.

 

Ich glaube, ich will das jetzt wirklich mal nachrechnen. Vielleicht kommt ja raus, dass es Unsinn ist.

Mit welchen Tools geht so eine Berechnung?

 

Das müsste ja sogar mit Excel gehen, du brauchst nur die Kurswerte der Vergangenheit. Links zu sowas gibt es hier irgendwo im Forum, ich hab selbst mal mit sowas rumgespielt.

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santander
· bearbeitet von santander

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Tenzing Norgay

Santander, danke für die Grafiken. Hast du das jetzt exakt auf die oben skizzierte Strategie angewandt? Und welche Zahlen hast du genau verwendet?

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santander
· bearbeitet von santander
Tenzing Norgay schrieb:
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georgewood
Dann hätte man noch ein Drittel seines Kapitals investiert, auch nicht wirklich viel. Ich bin zwar ein Anhänger von antizyklischem Anlegen, aber ich denke nicht, dass dies durch einen gleitenden Durchschnitt und ähnliche Spielereien sinnvoll möglich ist.

 

das denk ich auch. der gleitende durchschnitt sagt auch nichts über die zukunft aus. antizyklisch investieren ist natürlich das beste was man machen kann. aber mann sollte nicht erst kaufen wenns schon raufgegangen ist (dann wärs ja nicht mehr antizyklisch).

ich bevorzuge hier mehr die kostolany methode mit der auf den umsatz geachtet wird und auch übertreibungen,... natürlich deutet man das auch oft falsch oder hätte noch jede menge gewinn machen können, aber ich denke das ist eine der besten strategien

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Tenzing Norgay
antizyklisch investieren ist natürlich das beste was man machen kann. aber mann sollte nicht erst kaufen wenns schon raufgegangen ist (dann wärs ja nicht mehr antizyklisch).

Nach der oben vorgeschlagenen Strategie würde man ja eben nicht kaufen, wenns schon raufgegangen ist. Ganz im Gegenteil, man verkauft, wenns ne Weile rauf gegangen ist und kauft, wenn die Kurse niedrig sind.

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oder
Ganz im Gegenteil, man verkauft, wenns ne Weile rauf gegangen ist und kauft, wenn die Kurse niedrig sind.

richtiiiig! siehe meine postings bezügl. investitionsgrad hier im forum. gemeint isses vom prinzip her so: http://www.elitetrading.de/forum/attachmen...x50_mit_pos.jpg

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georgewood

wenns rauf geht kann man ja anfangs noch kaufen und dagegen spricht auch nichts aber wenns schon eine weile rauf ist denk ich sollte man nur noch halten.

ich finds nur aus meiner sicht nicht richtig von einem durchschnitt abhängig zu machen ob man kauft oder nicht. bei einer korrektur wie wir sie jährlich sehen kann dann vielleicht gar nicht gekauft werden obwohl vieles dafür sprechen würde jetzt einzusteigen (z.b. märz letztes jahr)

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