Walfisch Januar 30, 2008 · bearbeitet Januar 30, 2008 von Walfisch Hallo, mal angenommen sehr viele Leute kaufen einen OS bsp. einen Call auf die Deutsche Bank. Weiter lassen wir mal die Zahl der Käufer richtig hoch sein bsp. 500000 Leute. Frage: Steigt dadurch der A.kurs der Deutschen Bank? Gibt es da eine Verbindung? ...ich meine nämlich des öfteren mal in den Nachrichten was gehört zu haben wie beispielsweise der aktuelle Fall aus Frankreich mit dem Trader der anscheinend OS auf Indieces hat laufen lassen und die deshalb vor ein paar Tagen so stark eingebrochen sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Herr S. Januar 30, 2008 · bearbeitet Januar 30, 2008 von Herr S. Nein, da gibt es keinen Zusammenhang! Und der Franzose hat sicherlich keinen einzigen Optionsschein gekauft Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
marcel Januar 30, 2008 Hallo, mal angenommen sehr viele Leute kaufen einen OS bsp. einen Call auf die Deutsche Bank. Weiter lassen wir mal die Zahl der Käufer richtig hoch sein bsp. 500000 Leute. Frage: Steigt dadurch der A.kurs der Deutschen Bank? Wenn die Deutsche Bank selbst Emittent der OS ist, sicher. Ansonsten kann es theoretisch schon passieren, daß andere Marktteilnehmer das wahrnehmen und dazu verleitet werden, Aktien des betroffenen Unternehmens zu kaufen. Börse ist halt Psychologie und wenn man eine Herde Bullen sieht läuft man halt hinterher. Marcel Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
max1l Januar 30, 2008 · bearbeitet Januar 30, 2008 von gin-tonic natürlich gibt es einen zusammenhang der emittent betreibt ja ein delta hedging seiner position. er spekuliert ja nicht gegen den käufer seiner os. durch diese entsprechenden käufe bzw. verkäufe des basiswertes des os zu hedging zwecken besteht natürlich ein zusammenhang. das hat übrigens garnichts damit zu tun, ob er emittent die deutsche bank ist oder nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Walfisch Januar 31, 2008 natürlich gibt es einen zusammenhang der emittent betreibt ja ein delta hedging seiner position. er spekuliert ja nicht gegen den käufer seiner os. durch diese entsprechenden käufe bzw. verkäufe des basiswertes des os zu hedging zwecken besteht natürlich ein zusammenhang. das hat übrigens garnichts damit zu tun, ob er emittent die deutsche bank ist oder nicht. Kannst du vielleicht deine Antwort etwas detailiert ausführen ich versteh nämlich nur Bahnhof!! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
max1l Februar 1, 2008 also kleines bsp: du kaufst beim emittenten a einen europäischen call auf aktie xy. somit bist du den call long, die bank ist den call short. die bank spekuliert jedoch nicht gegen dich, sondern verdient "nur" über die geld/brief spanne bzw. die marge (über die implizite vol). sie hedged (= sichert sich ab) sich also so, dass sie eine risikoneutrale position einnimmt. dies geschieht durch einen sogennanten "delta-hedge". das delta ist die kennzahl, die die preissensitivität der option in abhängigkeit von der entwicklung des basiswertkurses (hier aktie xy) misst. es wird folglich ein portfolio erstellt, das ein delta von 0 hat. delta des underlyings: immer 1 delta des call (nur zum illustrieren): 0,5 (also der call steigt um 0,5 wenn der basiswert um 1 steigt). du hast also ein portfoilio mit einem delta von 0,5 (long call), emittent a eines mit delta -0,5 (short call). emittent a muss daher "eine halbe xy-aktie" (ok blödes bsp) kaufen (delta = 0,5), um ein delta von 0 zu haben. und dieser kauf beeinflusst natürlich den wert des aktienkurses des basiswertes. alles klaro?! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
krösus jr. Februar 1, 2008 @gin-tonic endlich mal jemand, der eine ahnung hat! (das musste mal gesagt werden!) KrJr Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Walfisch Februar 1, 2008 also kleines bsp: du kaufst beim emittenten a einen europäischen call auf aktie xy. somit bist du den call long, die bank ist den call short. die bank spekuliert jedoch nicht gegen dich, sondern verdient "nur" über die geld/brief spanne bzw. die marge (über die implizite vol). sie hedged (= sichert sich ab) sich also so, dass sie eine risikoneutrale position einnimmt. dies geschieht durch einen sogennanten "delta-hedge". das delta ist die kennzahl, die die preissensitivität der option in abhängigkeit von der entwicklung des basiswertkurses (hier aktie xy) misst. es wird folglich ein portfolio erstellt, das ein delta von 0 hat. delta des underlyings: immer 1 delta des call (nur zum illustrieren): 0,5 (also der call steigt um 0,5 wenn der basiswert um 1 steigt). du hast also ein portfoilio mit einem delta von 0,5 (long call), emittent a eines mit delta -0,5 (short call). emittent a muss daher "eine halbe xy-aktie" (ok blödes bsp) kaufen (delta = 0,5), um ein delta von 0 zu haben. und dieser kauf beeinflusst natürlich den wert des aktienkurses des basiswertes. alles klaro?! Jo schon viel einleuchtender, danke. @gin-tonicendlich mal jemand, der eine ahnung hat! (das musste mal gesagt werden!) KrJr Stimm da mal zu!! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klausk Februar 1, 2008 emittent a muss daher "eine halbe xy-aktie" (ok blödes bsp) kaufen (delta = 0,5), um ein delta von 0 zu haben. Im Prinzip schon richtig, dass der Emittent sein Risiko aus dem Verkauf der Calls absichern (hedgen) will. Aber das wird er nicht tun, indem er das Underlying kauft. Damit würde er ja, für den geringen Preis der Prämie, sein Kapital binden -- genau das, was der Käufer des Calls vermeiden wollte. Der Emi schätzt die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts ein (gin-tonic's Erklärung ist soweit richtig) und kauft z.B. Futures mit gerade so viel Abstand, dass sein Risiko gedeckt wird und das Geschäft sich dennoch für ihn lohnt. Erst wenn am dritten Freitag vor Quartalsende die triple witching hour naht und Futures-Deals glattgestellt werden, dann werden Ungleichgewichte durch Aktien(ver-)käufe ausgeglichen. Was sich an diesem Tag in einer höheren Volatilität von Aktien ausdrückt. und dieser kauf beeinflusst natürlich den wert des aktienkurses des basiswertes. Kurz: Der Schwanz wedelt nicht mit dem Hund. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
max1l Februar 6, 2008 · bearbeitet Februar 6, 2008 von gin-tonic Im Prinzip schon richtig, dass der Emittent sein Risiko aus dem Verkauf der Calls absichern (hedgen) will. Aber das wird er nicht tun, indem er das Underlying kauft. Damit würde er ja, für den geringen Preis der Prämie, sein Kapital binden -- genau das, was der Käufer des Calls vermeiden wollte. Der Emi schätzt die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts ein (gin-tonic's Erklärung ist soweit richtig) und kauft z.B. Futures mit gerade so viel Abstand, dass sein Risiko gedeckt wird und das Geschäft sich dennoch für ihn lohnt. Erst wenn am dritten Freitag vor Quartalsende die triple witching hour naht und Futures-Deals glattgestellt werden, dann werden Ungleichgewichte durch Aktien(ver-)käufe ausgeglichen. Was sich an diesem Tag in einer höheren Volatilität von Aktien ausdrückt. Kurz: Der Schwanz wedelt nicht mit dem Hund. hedgen bedeutet nunmal absichern und das ist eben mit kosten verbunden. die gebühren packen die emittenten schon in die produktpreise mit rein. wenn die emittenten, wie du beschreibst, "schätzen" mit welcher wahrscheinlichkeit für sie ein verlust eintreten wird, dann haben sie ja nen mega var. klar wird nicht jede position 1:1 gehedged, aber die var's werden eingehalten. im übrigen wird mit einem kauf der basiswerte nicht unendlich viel kapital gebunden, sondern nur der übliche euribor bzw. bei laufzeiten größer 12m. die interbanken-swapsätze. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Herr S. Februar 6, 2008 Der Emittent kauft bestimmt nicht den Basiswert. Der bildet das über Optionen und Futueres nach, so wie Klaus schon gesagt hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
max1l Februar 6, 2008 gut wenn ihr das so genau zu wissen scheint, dann könnt ihr mir ja sicherlich ein bsp. aus der literatur zeigen, in dem ein delta-hedge so beschrieben wird, wie ihr das hier aufzeigt.... also bei den emittenten, bei denen ich bisher tätig sein durfte, wurde die absicherung auf einzeltitel stets über den kauf bzw. verkauf von aktien gehedged. auch die "bibel der derivate" hull's "options, futures and other derivatives" beschreibt ein delta hedge über den kauf/verkauf von aktien. aber ich bin mal auf eure beispiele gespannt, scheint euch da ja auszukennen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag