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Ausone

Langfristige Einmalanlage mit spekulativem Einschlag

Empfohlene Beiträge

Ausone

Hallo,

 

ich habe mich im Forum bereits seit längerer Zeit (ohne Registrierung) informiert und finde, dass fundiert und kompetent argumentiert wird.

 

Deshalb möchte ich heute einmal ein Anlageproblem zur Diskussion stellen, dass sicher auch viele Forumsmitglieder interessieren dürfte. Ähnliche Problemstellungen wurden hier zwar schon diskutiert, diese weichen aber m. E. bei wesentlichen Randbedingungen ab. Vielleicht darf ich Euch meine Überlegungen vorstellen und um Kritik und Rat bitten.

 

Ich möchte bis Ende 2008 einen Betrag von etwa 10.000,00 Euro in Fonds anlegen. Dieser Basisbetrag ist für meinen Sohn gedacht, er soll in vielleicht 35 bis 40 Jahren einen zusätzlichen Beitrag zur Altersversorgung bilden. Der Aspekt liegt also nicht auf einer in erster Linie sicheren Anlage, sondern eher auf einer spekulativen Beimischung (ich hasse dieses Wort).

 

Ich gehe davon aus, dass in den kommenden 35 bis 40 Jahren in China, Indien und Vietnam eine wesentlich größeres Wachstum zu erwarten ist, als in allen anderen Ländern. Habe ich ein Land vergessen, seht Ihr das auch so?

 

Weiter möchte ich möglichst Zinseszinseffekte nutzen, d. h. zwischendurch nicht immer Abgeltungssteuer zahlen. Deshalb auch die Einmalanlage in Fonds noch im Jahre 2008. Ich habe gelesen, dass bei thesaurierenden ausländischen Fonds die Erträge nicht zwischendurch zu versteuern sind, sondern erst beim Verkauf. (Quelle: www.fondsvermittlung24.de/abgeltungssteuer-investmentfonds.html. )

 

Daher suche ich einen ausländischen thesaurierenden Fonds, der die genannten Länder abbildet und von einem Fondsbetreiber aufgelegt wird, der möglichst auch noch in 40 Jahren am Markt ist.

 

Welche Fonds kommen aus Eurer Sicht infrage? Oder habt Ihr einen anderen Anlagevorschlag (Indexfonds auf Performanceindex, gibt es welche für die Länder?), der für das geschilderte Problem besser geeignet erscheint?.

 

Ich glaube, dass diese Problematik, natürlich mit abweichendem Anlagehorizont und Anlagebetrag, für viele von uns interessant sein dürfte.

 

Ich freue mich auf Kritik und Anregungen,

 

Ausone

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Ungeheuer

Auch bei ausländischen thesaurierenden Fonds sind die Erträge jährlich zu versteuern! Allerdings wird das für Deinen Sohn in den ersten Jahren ja irrelevant sein, da der Freibetrag nicht annähernd ausgeschöpft wird!

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Neuroniker
Ich gehe davon aus, dass in den kommenden 35 bis 40 Jahren in China, Indien und Vietnam eine wesentlich größeres Wachstum zu erwarten ist, als in allen anderen Ländern. Habe ich ein Land vergessen, seht Ihr das auch so?

Dein Ansatz ist schon richtig, aber zu eng gefasst. 40 Jahre sind ein nicht überschaubarer Zeitraum, was die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern und Regionen angeht. Glaubst Du, vor 40 Jahren hätte jemand Chinaaktien gekauft oder auch nur die Möglichkeit dazu gehabt? Wer weiß, in welchen Gegenden dann die Musik spielt. Deshalb halte ich einen Länder- oder Regionenfonds für solch einen Zeitraum für völlig ungeeignet.

Ich würde auf einen breiteren Index setzen, z.B. den MSCI Emerging Markets. Da sind die Aufsteiger irgendwann auch vertreten und China oder Indien fallen irgendwann raus (kommen in den MSCI World), wenn sie etabliert sind. Nur auf EM zu setzen finde ich aber auch oder gerade bei solch einem Anlagehorizont zu riskant. Ich würde da zumindestens noch 50 % MSCI World dazunehmen.

Die Steuerfreiheit gibt es nur, wenn die Dividendenerträge mit Swaps in Kursgewinne verwandelt werden.

Da kommen für Dich der MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX ETF (WKN DBX1EM) TER 0,65 und der MSCI WORLD TRN INDEX ETF (WKN DBX1MW) TER 0,45 in Frage. Beide für ETFs relativ teuer, aber preiswerter geht es leider nicht und ist immernoch um Klassen billiger als jeder aktive Fonds.

Vietnam ist da noch nicht mit drin, ist wohl noch zu klein.

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Ausone
· bearbeitet von Ausone
Hallo Neuroniker,

 

danke für Deine Hinweise, die ich nachvollziehen kann, dennoch nicht in vollem Umfang teile.

 

Es stimmt natürlich, dass 40 Jahre ein nicht überschaubarer Zeitraum sind, was die wirtschaftliche Entwicklung von Regionen und Ländern angeht. Da gebe ich Dir völlig recht. Es zwingt mich aber keiner, vorher die Anlage in andere Regionen umzuleiten, falls ich meine, dass dies sinnvoller ist. Gut, dann fällt die Abgeltungssteuer an. Bis dahin aber sind die genannten Länder natürlich aus heutiger Sicht für mich lange Jahre die Favoriten.

 

Was mich von Deinem Vorschlag abhält, ist die Tendenz zum Mittelmaß. Im MSCI sind gute und schlechte Wachstumsentwicklungen in einem Topf, im Ergebnis also eher Mittelmaß mit geringerem Risiko. Ich möchte dagegen, durch die Auswahl und Beschränkung auf bestimmte Länder, mehr als das Mittelmaß. Das verträgt sich natürlich nicht mit meinem Wunsch, die Abgeltungssteuer möglichst lange hinauszuschieben. Denn, wie Du richtig einwirfst, weiß ich nicht, wie lange die genannten Länder auf dem Wachstumspfad sind. Ich vermute aber, von Rückschlägen abgesehen, recht lange.

 

Von daher glaube ich, dass es besser ist, die guten Jahre mitzunehmen, als von vornherein auf Mittelmaß zu setzen. Vor allen Dingen deshalb, weil ich ja bewusst darauf hingewiesen habe, dass mich der Risikogedanke nicht schreckt. Ich also ein geringeres Risiko nicht durch Verzicht auf mögliche Rentabilität erkaufen will. Falls ich dagegen auf möglichst große Sicherheit setzen wollte, könnte ich Deine Vorschläge voll akzeptieren.

 

Gruß Ausone

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Neuroniker

Ich war da ganz weit weg von dem, was ich unter Sicherheit verstehe.

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Ausone
Auch bei ausländischen thesaurierenden Fonds sind die Erträge jährlich zu versteuern! Allerdings wird das für Deinen Sohn in den ersten Jahren ja irrelevant sein, da der Freibetrag nicht annähernd ausgeschöpft wird!

 

Hallo Ungeheuer,

 

verstehe ich da etwas falsch? Bei der von mir angegebenen Quelle steht als Besonderheit von ausländischen Fonds:

 

"Bei ausländischen thesaurierenden Investmentfonds, die in einem inländischen Depot liegen, wird weder von der Depotstelle noch von der Fondsgesellschaft während der Haltedauer die Kapitalertragssteuer einbehalten. Erst bei Veräußerung der Fondsanteile wird die (gesammelte) Steuerschuld einbehalten. Es entsteht so ein Steuerstundungseffekt."

 

Eigentlich doch klar, oder?

Gruß Ausone

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Chemstudent
Was mich von Deinem Vorschlag abhält, ist die Tendenz zum Mittelmaß. Im MSCI sind gute und schlechte Wachstumsentwicklungen in einem Topf, im Ergebnis also eher Mittelmaß mit geringerem Risiko. Ich möchte dagegen, durch die Auswahl und Beschränkung auf bestimmte Länder, mehr als das Mittelmaß. Das verträgt sich natürlich nicht mit meinem Wunsch, die Abgeltungssteuer möglichst lange hinauszuschieben. Denn, wie Du richtig einwirfst, weiß ich nicht, wie lange die genannten Länder auf dem Wachstumspfad sind. Ich vermute aber, von Rückschlägen abgesehen, recht lange.

 

Von daher glaube ich, dass es besser ist, die guten Jahre mitzunehmen, als von vornherein auf Mittelmaß zu setzen. Vor allen Dingen deshalb, weil ich ja bewusst darauf hingewiesen habe, dass mich der Risikogedanke nicht schreckt. Ich also ein geringeres Risiko nicht durch Verzicht auf mögliche Rentabilität erkaufen will. Falls ich dagegen auf möglichst große Sicherheit setzen wollte, könnte ich Deine Vorschläge voll akzeptieren.

 

Gruß Ausone

 

Daraus schließe ich, dass du denkst du könntest immer die nächsten top-performer rausfinden und genau wissen, wann du einsteigst, und wann du aussteigst. Dann wärst du ein perfekter Fondsmanager und wohl der erste, dem das konsequent gelingen würde.

Ich denke, du unterschätzt das Risiko gewaltig.

Aber wenn dir bewusst ist, dass aus den 10000 schnell auch mal nur 5000 werden, dann sei dir die Zockerei gegönnt.

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Neuroniker
· bearbeitet von Neuroniker
"Bei ausländischen thesaurierenden Investmentfonds, die in einem inländischen Depot liegen, wird weder von der Depotstelle noch von der Fondsgesellschaft während der Haltedauer die Kapitalertragssteuer einbehalten. Erst bei Veräußerung der Fondsanteile wird die (gesammelte) Steuerschuld einbehalten. Es entsteht so ein Steuerstundungseffekt."

Bei ausländischen thesaurierenden Fonds musst Du die thesaurierten Dividenden jedes Jahr in der Steuererklärung angeben und also versteuern. Gilt für Kauf vor 2009: Der Vorteil, den Du davon hast, ist dass die thesaurierten Beträge im Fonds bleiben und die Kurssteigerungen steuerfrei bleiben. Das läppert sich über 40 Jahre. Ausschüttungen müsstest Du neu anlegen, da wären auch Kursgewinne zu versteuern.

Jetzt kommt die Ausnahme: swappende ausländische thesaurierende Fonds haben nur Kursgewinne, keine Dividenden. Und Kursgewinne sind bei Anlage vor 2009 nicht zu versteuern.

Von der Sorte findest Du einige bei db x-trackers (die haben ein TRN im Namen)

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S.G.L.
Was mich von Deinem Vorschlag abhält, ist die Tendenz zum Mittelmaß.

 

 

 

Die Abweichung vom Mittelmaß bedeutet: Je größer die Chance auf Mehr, desto größer das Risiko!

 

 

Ist Dir die Bedeutung dieses Satzes klar ? Ganz klar ???

 

 

Keine Entwicklung ist vorhersehbar, die nicht schon vorhergesagt wurde.

 

Gäbe es den Weg zum vorhersehbaren Mehrertrag, würde jeder (Fondsmanager) ihn (bereits) gehen.

 

Aktien sind bereits eine Anlage mit spekulativem Einschlag!

 

MSCI World + Euro Stoxx + EM in ETF ist umfassend.

 

Und dein Sohn wird sich in 40 Jahren über Deinen Weitblick freuen ;)

 

 

S.G.L.

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Ausone
Daraus schließe ich, dass du denkst du könntest immer die nächsten top-performer rausfinden und genau wissen, wann du einsteigst, und wann du aussteigst. Dann wärst du ein perfekter Fondsmanager und wohl der erste, dem das konsequent gelingen würde.

Ich denke, du unterschätzt das Risiko gewaltig.

Aber wenn dir bewusst ist, dass aus den 10000 schnell auch mal nur 5000 werden, dann sei dir die Zockerei gegönnt.

 

Nein, so ist es bei Weitem nicht. Aber ich denke, es gibt immer wieder historische Momente, die man einfach nicht verpassen sollte. Wer nach dem Krieg einen Fonds mit deutschen Aktien hätte kaufen können, hätte mit Sicherheit nichts falsch gemacht. Ebenso, falls es einen mit japanischen Aktien gegeben hätte. Man muss nur aufpassen, wann man aussteigen muss. Damit meine ich nicht am Höhepunkt, sondern dann, wenn es sich langsam abzeichnet, dass diese Volksswirtschaft saturiert ist und dass es andere Länder gibt, die diesen Weg noch vor sich haben.

 

Alles deutet m. E. darauf hin, dass die von mir genannten Länder in einem Jahrzehnt wesentlich besser darstehen, als zum heutigen Zeitpunkt. Sicher, es mag politische Rückschläge geben. Aber glaubst Du, dass die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Ländern davon dauerhaft negativ beeinflusst werden kann, sich "zurückdrehen" lässt? Wohl kaum. Und wenn, hätte das mit Sicherheit auch sehr große negative Einwirkungen auf die Weltmärkte und andere Aktienanlagen.

 

Von daher halte ich das, was ich vorhabe, nicht für Zockerei. Zockerei wäre es nur, falls ich auf einzelne Aktien oder die afrikanische Region setzen würde. Aber in den genannten Ländern wäre ich sogar mit der Teilnahme an der Indexentwicklung zufrieden. Und außerdem, der Betrag, den ich investieren möchte, ist vielleicht im Augenblick nicht unbedeutend, aber nur im geplanten Aufbau der Alterversicherung nur ein Bausten.

 

Von daher haben mich, nimm es mir nicht übel, Deine Argumente noch nicht überzeugt, wenn ich Risiko und Chance abwäge. Vor allen Dingen dann, wenn ich zwar eine sehr langfristige Anlage wünsche, aber auch damit zufrieden wäre, 15 Jahre Aufschwung mitgenommen zu haben.

 

Gruß Ausone

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Ausone
Bei ausländischen thesaurierenden Fonds musst Du die thesaurierten Dividenden jedes Jahr in der Steuererklärung angeben und also versteuern. Gilt für Kauf vor 2009: Der Vorteil, den Du davon hast, ist dass die thesaurierten Beträge im Fonds bleiben und die Kurssteigerungen steuerfrei bleiben. Das läppert sich über 40 Jahre. Ausschüttungen müsstest Du neu anlegen, da wären auch Kursgewinne zu versteuern.

Jetzt kommt die Ausnahme: swappende ausländische thesaurierende Fonds haben nur Kursgewinne, keine Dividenden. Und Kursgewinne sind bei Anlage vor 2009 nicht zu versteuern.

Von der Sorte findest Du einige bei db x-trackers (die haben ein TRN im Namen)

 

Danke, das ist sehr wertvoller Hinweis für mich, das habe ich aus dem zitierten Text so nicht erkennen können. Denke, der Text steht dort sehr mißverständlich.

 

Aber ich habe ja noch etwas Zeit zum Investieren, da kann man Deine Argumente auch noch einmal "sacken" lassen. Jetzt "sacke" ich aber, ins Bett. :D

 

Gute Nacht,

Ausone

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Grumel

Wirtschaftswachstum und Aktienrendite waren bisher übrigens negativ korreliert.

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Neuroniker
Nein, so ist es bei Weitem nicht. Aber ich denke, es gibt immer wieder historische Momente, die man einfach nicht verpassen sollte. Wer nach dem Krieg einen Fonds mit deutschen Aktien hätte kaufen können, hätte mit Sicherheit nichts falsch gemacht. Ebenso, falls es einen mit japanischen Aktien gegeben hätte. Man muss nur aufpassen, wann man aussteigen muss. Damit meine ich nicht am Höhepunkt, sondern dann, wenn es sich langsam abzeichnet, dass diese Volksswirtschaft saturiert ist und dass es andere Länder gibt, die diesen Weg noch vor sich haben.

Du wirst diesen Punkt nicht finden.

Vielleicht ist er in China, Indien, Vietnam genau vor einem halben Jahr gewesen?

Vielleicht haben die Kurse schon 10 Jahre a 10% Wirtschaftswachstum eingepreist?

Vielleicht geht es noch 100 oder 200 %, um dann um so tiefer zu stürzen und nie wieder auf jetzige Höhen zu kommen?

Vielleicht werden in China Aktien verboten?

Vielleicht frisst die Inflation in diesen Ländern die wirtschaftliche Entwicklung?

Vielleicht erklärt China Indien den Krieg?

 

Zu viele Unwägbarkeiten um alles auf eine Karte zu setzen. Du kannst am Ende Glück haben, aber auch schlechter dastehen als jetzt.

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Ausone
· bearbeitet von Ausone
Du wirst diesen Punkt nicht finden.

Vielleicht ist er in China, Indien, Vietnam genau vor einem halben Jahr gewesen?

Vielleicht haben die Kurse schon 10 Jahre a 10% Wirtschaftswachstum eingepreist?

Vielleicht geht es noch 100 oder 200 %, um dann um so tiefer zu stürzen und nie wieder auf jetzige Höhen zu kommen?

Vielleicht werden in China Aktien verboten?

Vielleicht frisst die Inflation in diesen Ländern die wirtschaftliche Entwicklung?

Vielleicht erklärt China Indien den Krieg?

 

Zu viele Unwägbarkeiten um alles auf eine Karte zu setzen. Du kannst am Ende Glück haben, aber auch schlechter dastehen als jetzt.

 

Zuerst zum vorletzten Satz: Ich will auf keinen Fall "alles auf eine Karte setzen". Das wäre dumm, Du hast das das dankenswerterweise vielleicht gedacht, aber nicht geschrieben. :) Nein, nochmal: Ich sehe eine derartige Investition durchaus als spekulativen Baustein an. Als einen Baustein neben anderen, bei dem ich bewußt ein aus meiner Sicht kalkuliertes Risiko eingehe, da ich zwischendurch immer die "Reißleine" ziehen kann.

 

Jetzt zu: "Du wirst diesen Punkt nicht finden". Das stimmt, das maße ich mir aber auch nicht an. Ich denke aber, dass es einen Zeitraum gibt, in dem man erkennen kann, dass eine bestimmte Region besondere Wachstumschancen hat (=Kauf)und einen Zeitraum, in dem dies im Vergleich mit anderen Regionen nicht mehr so gegeben ist (=Verkauf).

Im Grunde weigere ich mich anzuerkennen, dass es auf der Länderebene (nicht Unternehmensebene!) nicht möglich sein soll, aus einer vorgebenen Anzahl von Ländern einige Länder auszwählen, die sich zukünftig besser entwickeln, als der Durchschnitt aller Länder. Und: Für welche Positivauswahl würdest Du Dich heute entscheiden?

 

Das ist auf der Unternehmensebene sicher viel schwerer, ein Mann wie Warren Buffet ist aber genau so vorgegangen. Natürlich kann sich keiner von uns anmaßen, das auch zu können, ich jedenfalls nicht.

 

Und nun zu Deinen vielen "Vielleicht": Ja, vielleicht trifft etwas ein oder zu, was Du da beschrieben hast. Ich möchte jetzt nicht auf jedes "vielleicht" eingehen. Nur: Bliebe der MSCI davon unberührt? Doch wohl eher nicht. Und ob dessen Entwicklung "abgefedert" würde, bliebe abzuwarten. Womit wir wieder beim "vielleicht" wären.

 

Kurz: Ich halte es für sinnvoll einen bestimmten Betrag in den genannten Ländern zu investieren und mit einem Baustein der Altersversorgung bewußt mehr anzustreben, als den "Mittelwert". (Es ist mir bekannt, dass langfristig kaum ein Fondsmanager besser als der "Mittelwert" ist, aber, wie gesagt, auf Länderebene sehe ich dafür größere Chancen).

 

Und: Wenn man glaubt, dass man auf Länderebene eine bessere Chance den "Mittelwert" zu schlagen, geht es nur noch darum, mit welchem Anlageinstrument man unter Berücksichtigung des Aspekts "Abgeltungssteuer" vermeiden bzw. minimieren, das (vielleicht) erreichen kann. Ob sich die Entscheidung im Nachhinein als richtig erweist, ist eine andere Frage. Ich weigere/sträube mich nur, von Vornherein den Versuch einer positiven Auswahl zu unterlassen.

 

Vielleicht könnt Ihr mein "Sträuben" verstehen, zumal, wenn es - ich wiederhole mich - nur um EINEN Baustein der Altersversorung geht, nicht um die "gesamte Anlage".

 

Gruß Ausone

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Neuroniker
Im Grunde weigere ich mich anzuerkennen, dass es auf der Länderebene (nicht Unternehmensebene!) nicht möglich sein soll, aus einer vorgebenen Anzahl von Ländern einige Länder auszwählen, die sich zukünftig besser entwickeln, als der Durchschnitt aller Länder. Und: Für welche Positivauswahl würdest Du Dich heute entscheiden?

Diese Auswahl richtig zu treffen, ist die leichteste Übung. Aber wann wählst Du aus? Haben nicht alle anderen die gleichen Informationen? Sind dann die besseren Aussichten nicht schon eingepreist? Du schreibst von China und Indien, schau Dir die Kursentwicklung doch mal an, da ist schon mehr eingepreist, als gesund ist, die sind schon in der Übertreibungsphase. Das kann noch ein Weilchen so weitergehen, aber ganz sicher nicht viele Jahre. Wenn Du da einsteigst, musst Du einplanen, dass Du irgendwann nur noch 30% übrig hast, vielleicht etwas mehr, vielleicht auch weniger. Nichts gegen Risiko, ohne Risiko keine Rendite. Aber das Verhältnis muss stimmen. Du potenzierst das Risiko, ohne die Chancen wirklich zu erhöhen.

Und: Wenn man glaubt, dass man auf Länderebene eine bessere Chance den "Mittelwert" zu schlagen, geht es nur noch darum, mit welchem Anlageinstrument man unter Berücksichtigung des Aspekts "Abgeltungssteuer" vermeiden bzw. minimieren, das (vielleicht) erreichen kann. Ob sich die Entscheidung im Nachhinein als richtig erweist, ist eine andere Frage. Ich weigere/sträube mich nur, von Vornherein den Versuch einer positiven Auswahl zu unterlassen.

Was ist für Dich der Mittelwert? In diesem Falle doch die Entwicklung der Emerging Markets insgesamt. Du hast da gegenüber den etablierten Märkten sowieso schon eine deutlich erhöhte Renditeerwartung, bei gleichzeitig höherer Volatilität. Das ganze jetzt auf drei Staaten zu beschränken, erhöht die Volatilität, aber nicht die Rendite. Warum nicht Brasilien, Russland, Türkei, oder Südafrika, Rumänien, Dubai? Weil Du von den tollen Wachstumsausichten in Asien schon soviel gehört hast. Wie alle anderen auch...

 

Damit Du nicht denkst, ich würde nur aus der Theorie heraus kritisieren, hier meine ganz eigenen Erfahrungen zum Thema:

Ich hab Anfang der Neunziger angefangen, in Aktien zu investieren. Recht vorsichtig und ganz erfolgreich, die Positionen wurden immer größer und zahlreicher.

Lauter solide Werte. Den Anfang des Neuen Marktes habe ich verpasst und dann nur ungläubig danebengestanden und zugesehen. Was kam ich mir schäbig vor, mit meinen 20% (nicht immer, aber in den besten Zeiten) gegen die Raketen vom Neuen Markt. Anfang 2000, der Dax war bei 8000, wurde mir das alles unheimlich, ich hab erst mal Gewinne mitgenommen, saß auf ner Menge Geld und wartete auf den großen Knall. Der kam nicht so recht, es ging mal runter, so wie jetzt auch, dann wieder hoch. Aha, Konsolidierung gelaufen, auf zu neuen ATHs, dachte ich. Diesesmal wollte ich dabeisein bei den Raketen. Ich hab gut zugegriffen. Dann ging es wieder runter. Nachkaufen, ich bin ja soo cool. Ergebnis: Ich hatte Positionen, die waren so klein geworden, dass sich nichtmal mehr ein Verkauf lohnte. Im Depot vom Neuen Markt 70 % Verlust. Zum Glück hatte ich noch meine Bluechips.

Ich schreib das, weil ich die Situation von damals am Neuen Markt heute in China und Indien wiederfinde. Zu Vietnam habe ich keine Vorstellungen, aber sehr groß kann der Gesamtmarkt dort nicht sein. Wenn sogar db x-trackers da jetzt einen ETF rausbringt (die Meldung kam gerade heute), was glaubst Du was da los geht? Die Börse wird mit ausländischem Geld überschwemmt, bei wenig Angebot müssen die Preise ins astronomische steigen. Wirtschaftswachstum ist nicht alles, der Markt müsste schon auch fair bewertet sein, wenn am Ende was rauskommen soll.

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Ausone

Hallo Neuroniker,

 

zunächst einmal Dank für die Zeit, die Du Dir für Deinen sachlichen und ausführlichen Beitrag genommen hast. Leider war ich in den letzten Wochen sehr beschäftigt und kam erst heute dazu, Deinen Beitrag zu lesen.

 

Deine Ausführungen zum neuen Markt kann ich sehr gut nachvollziehen, da auch ich diese Erfahrungen gemacht habe. Auch ich bin irgendwann ausgestiegen, da das, was dort geschah, nicht mit meinen Erfahrungen/Erwartungen in Übereinstimmung zu bringen war. Irgendwann kam dann aber auch der Punkt, da ich unsicher wurde, ob meine traditionellen Bewertungsmaßstäbe im Internetzeitalter vielleicht nicht doch überholt seien.

Also habe ich nicht mehr zugeguckt, sondern bin, wie Du auch, wieder eingestiegen. Mit wohl fast dem gleichen Ergebnis wie bei Dir, allerdings bin ich noch mit einem halbwegs blauen Auge davon gekommen, da ich, wenn auch etwas spät, die Reißleine gezogen habe. Und im Gesamtergebnis lag ich dabei durchaus noch im positiven Bereich.

 

Jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema. Du bist der Ansicht, dass Du diese Verhältnisse heute in der Euphorie für Indien und China wiederfindest und in der Kursentwicklung schon mehr eingepreist ist, als gesund ist.

 

Ja, sicher sind da schon Erwartungen eingepreist. Und gerade bei Vietnam könnte das zu den von Dir befürchteten Folgen kommen. Das müsste/würde sich in den KGV-Kennzahlen der einzelnen Unternehmen dieses Landes wiederspiegeln. Aber sind diese tatsächlich schon so astronomisch, wie damals beim Neuen Markt. Ich meine nicht, werde mir das aber mal genauer ansehen.

 

Kennt einer von Euch eine Informationsquelle mit einer Übersicht über die durchschnittlichen KGV der Unternehmen, die in einem bestimmten Länderindex vertreten sind?

 

Und noch eine ganz andere Frage. Nehmen wir einmal an, dass für ein Land X je eine ETF-möglichkeit auf Dollar und Eurobasis gibt. Und dass das Land X seine Währung weder an den Dollar noch an den Euro gekoppelt hat. Müsste es dann für einen Anleger aus dem Euroland nicht theoretisch egal sein, ob er den Dollar-ETF oder den Euro-ETF kauft? Oder mach ich da einen Denkfehler?-

 

Herzliche Grüße,

Ausone

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otto03
Kennt einer von Euch eine Informationsquelle mit einer Übersicht über die durchschnittlichen KGV der Unternehmen, die in einem bestimmten Länderindex vertreten sind?

 

Anbei eine Übersicht, in der u.a. die KGVs einiger Länder und Regionenindizes enthalten sind

 

http://www.zertifikatejournal.de/download/..._2008-02-04.pdf

 

 

Und noch eine ganz andere Frage. Nehmen wir einmal an, dass für ein Land X je eine ETF-möglichkeit auf Dollar und Eurobasis gibt. Und dass das Land X seine Währung weder an den Dollar noch an den Euro gekoppelt hat. Müsste es dann für einen Anleger aus dem Euroland nicht theoretisch egal sein, ob er den Dollar-ETF oder den Euro-ETF kauft? Oder mach ich da einen Denkfehler?-

 

Die Rechnungswährung spielt bei allen ETFs (bis auf Cashpositionen) keine Rolle, entscheidend ist die Anlagewährung der Assets.

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Ausone
Die Rechnungswährung spielt bei allen ETFs (bis auf Cashpositionen) keine Rolle, entscheidend ist die Anlagewährung der Assets.

 

Danke für die Antwort, die ich als Bestätigung meiner Annahme interpretiere. Eigentlich ja auch logisch, aber manchmal übersieht man ein Detail.

 

Ach ja, und danke für die schnelle Hilfe bei der gesuchten Informationsquelle, werde mich dort mal informieren.

 

Ausone

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Crasher

Hi,

 

habe ich auch laufend den ****** Aufwand mit der Steuererklärung bei einem ausländisch thesaurierenden ETF in den ich einmalig vor 2009 investiere ? Muss ich also den ganzen Etrgaskram auch nach einem Jahr Haltedauer und alter Regelung jedes mal bei der Steuererklärung abgeben?

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otto03
Hi,

 

habe ich auch laufend den ****** Aufwand mit der Steuererklärung bei einem ausländisch thesaurierenden ETF in den ich einmalig vor 2009 investiere ? Muss ich also den ganzen Etrgaskram auch nach einem Jahr Haltedauer und alter Regelung jedes mal bei der Steuererklärung abgeben?

 

YES

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Crasher
· bearbeitet von Crasher

Aber ich denke nach einem Jahr Haltedauer ist das Ding steuerfrei. Was mache ich denn als Student und nicht Steuererklärungsausfüller ?

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otto03
· bearbeitet von otto03

Kauf vor 2009

 

Kursteigerungen = steuerfrei

Zinsen + Dividenden = steuerpflichtig

 

 

Kauf ab 2009

 

Kursteigerungen = steuerpflichtig

Zinsen + Dividenden = steuerpflichtig

 

 

 

Kapitalerträge größer Freibetrag = Steuererklärung

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Crasher
· bearbeitet von Crasher

Danke ;)

 

Und bei stink normalen Aktien (hab nämlich noch Rest von vor Anno Dazumal - Apple z.B.) läuft das ab 2009 genau wie bei inländ. ausschüttenden/thesaurierenden o. ausl. auschüttenden Fonds oder ETF. Steuern werden jährlich direkt von der Bank eingesackt?

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otto03

So ist es !

 

(Bei Dividenden werden doch auch heute schon steuerliche "Vorabzahlungen" einbehalten und abgeführt, aber Apple zahlt ja keine Dividenden :rolleyes: )

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