supertobs Januar 16, 2008 · bearbeitet September 12, 2011 von supertobs Ich stelle hier mein ETF-Langfristdepot rein. Hier gab es den sehr interessanten Diskussionsthread. Ich denke, den Einen oder Anderen könnte das Depot und die Strategie dahinter weiterhin interessieren. Aus den Pflichtangaben 1. Anlagehorizont Über 10 Jahre - ein wirkliches Langfristdepot. Hier ist aus meinen Depots ein Vorschlag für kürzere Zeiträume. 2. Zweck der Anlage Ziel ist ein langfristiger Vermögensaufbau. Die Altersvorsorge ist getrennt aufgebaut (Details hier). Der Vermögensaufbau der Kinder ist ebenfalls getrennt in einer abgespeckten Version dieses Depots. Getrennt betrachtet werden auch die Mitarbeiteraktien. 3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Einmalanlage aus Verkäufen aktiver Fonds, dann monatlicher Sparbeitrag zum Rebalancing. 4. Anlagekapital 100.000 einmalig, dann monatlich ca. 3000. 5. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Bewußt eigentlich hoch, ich habe aber auch schon mal etliches bei einem Mini-Crash (der am Crash-Tag noch groß erschien) verkauft. Ich verspreche mir von passiver Strategie eine glasklare Handlungsableitung. Das Langfristdepot (aktuelle ETF-Auswahl siehe unten im letzten Post) So sieht das ETF-Langfristdepot aus, mit BIP-Zahlen aus Oktober 2009 (Die Aufstellung habe ich mit Apple Numbers gemacht): Aufteilung der Risikoklasse 3 (Gesamt 70%) Ziel ist der Aufbau eines Weltportfolios. Ich möchte meinen Aktienanteil nach dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) größerer Regionen nach Vorbild der MSCI-Aufteilung gewichten. Hierfür habe ich mir die BIP-Originaldaten des Internationalen Währungsfonds IWF heruntergeladen (imf.org > Daten und Statistiken) und in die typischen Regionen Westeuropa, Nordamerika, Japan und Ozeanien und Emerging Markets strukturiert (genauer unten beschrieben). Man kann lange streiten ob die BIP-Daten in in US$, nach Kaufkraft oder weiteres angegeben werden sollen. Ich habe mich für US$ Gewichtung entschieden. Das leuchtet mir am meisten ein, man kommt z.B. bei Emerging Marktes auf gut 20% Anteil, was auch meinem Risikoempfinden entspricht. Weiterhin unterteile ich die entwickelten Märkte Westeuropa und Nordamerika noch in MSCI 55% (Gesamtmarkt), MSCI Value 20% (für Übergewichtung des Value-Anteils) und MSCI Small Cap 25% (für die Berücksichtigung und Übergewichtung kleiner Unternehmen). Da noch nicht alles als ETFs verfügbar ist, mache ich kleine Abstriche. Für Amerika gibt es noch keine in Deutschland handelbaren Small Cap und Value-ETFs. Der Small-Cap-Anteil wird derzeit mit durch den Ahuptmarkt abgedeckt, den Value-Anteil decke ich mit dem US Select Dividend 30 Index ab. Sollte es einmal in Deutschland handelbare MSCI Global Small Cap und Value-Fonds geben, werde ich die Positionen Small Cap und Value-Anteile darin zusammenfassen. Aufteilung der Risikoklasse 2 (Gesamt 10%): Das Musterdepot hat insgesamt 10% in RK2. Damit keine Einzelposition unter 5% im Depot ausmacht, muss man sich hier zwischen sehr vielen Assetklassen entscheiden. Rohstoffe und Immobilien habe ich deshalb nicht berücksichtigt. Ich verzichte aus mehreren Gründen darauf. Hauptsächlich wegen der Intransparenz und der schlechten historischen Performance. Unternehmensanleihen und Fremdwährungsanleihen habe ich ursprünglich hier drin gehabt, sie aber nach weiterer Recherche wieder herausgenommen. Nun gibt es auch endlich EM-Staatsanleihen auf Euro-Basis (EMLE-Index). Mit diesem bilde ich RK2 komplett ab. Aufteilung der Risikoklasse 1 (Gesamt 20%): Die Anleihen der Risikoklasse 1 kann man auch zur weiteren Kostenreduktion direkt kaufen und nicht über passive Fonds. Um den Aufwand gering zu halten, bieten sich aber die ETFs an. Euro-Staatsanleihen, Euro-Pfandbriefe, Liquidität sind deshalb als ETFs angegeben. Währungsrisiken/Diversifikationsaspekte Die hier vorgestellten BIP-gewichteten Musterdepots gewichten den Euro-Raum nicht höher als sein BIP/MCap innerhalb MSCI Europe. Da unsere Hauptwährung EURO ist sind große Teile des Portfolios in USD, Pfund und Yen. Das ist an sich wieder ein Risiko. Ich bin aber von dem langfristigen Trend zum Mittelwert überzeugt (Euro kommt wieder runter, Yen wieder hoch etc.) in sehr langen Zeiträumen. Wem das (vermeintlich) zuviel Risiko ist (Diskussion hier), sollte den reinen Euroraum höher gewichten (wie bei dem Forumsdepot). Bei mir sind noch die MSCI EMU Small und Value drin, weil es Ende 2008 einfach nichts besseres gab. Für das gesamte Depot ergibt sich folgende Diversifizierung: Zur Implementierung Das Depot startet ausgeglichen, monatlich wird die Position mit dem höchsten Rebalancing-Bedarf gekauft. Gekauft wird immer am Monatsanfang, nach Gehaltseingang. Market-Timing ist ausgeschlossen. Dieses Depot ist ein reines Buy-and-Hold-Depot. Depotstrategie rund um die Abgeltungssteuer Bei dem aktuell unsicheren Marktniveau gehen viele verstärkt in Anleihen. Auch gemäß meinem Risikoprofil würde die 70/30 Aufteilung ja gut sein. Da wir ja noch ein ganzes Jahr bis zur Abgeltungssteuer haben, investiere ich jetzt 70/30 genau wie vorgestellt. Ende des Jahres 2008 schichte ich dann Klasse 1 und 2 komplett in 3. Bei Position größer 5000 Euro fallen die Tradingkosten ja nicht so ins Gewicht. Damit bin ich dann nicht ein Jahr unnötig voll in Aktien. Ich möchte mit einer Bank auskommen (ich bin bei ING-DiBa). Es gilt das First-In-First-Out-Prinzip. D.h. auch wenn ich langfristig primär Rebalancen will, könnte es zu einer Umschichtung kommen, dann ist der Steuervorteil der "First-In"-Teile weg. Das möchte ich vermeiden. Ab 2009 nehme ich andere ETFs als jetzt, damit auch bei Entnahmen und Umschichtungen der Steuervorteil gewahrt bleibt. Vorausgesetzt es gibt die entsprechenden Angebote. Aber es tut sich ja viel derzeit bei ETFs, da wird es schon alle Angebote doppelt und dreifach geben. Zusätzlich kann man zur Übersichtlichkeit die neuen ETFs in ein weiteres kostenloses Unterdepot nehmen. Zusammenfassend: - Investition in gewünschte Zielstruktur 01/2008 mit 70% Aktien. - Umschichten in 100% Aktien ab 09/2008. - Reduktion des Aktienanteils zurück auf 70% durch Nachkaufen von Anleihen in 2009. - Dann weiter (ca. ab Anfang 2010) normales Rebalancing mit ETFs anderer Anbieter in einem neuen Unterdepot zur Übersichtlichkeit. Diskussion Ist natürlich auch hier sehr gerne willkommen. Ich werde interessante Punkte hier immer wieder rein editieren. Eine Bitte: Die ganze Herleitung ist das Bereitstellen der Infos hier ist und war eine Menge Arbeit. Ich sehe immer wieder Post im Forum, die so (ziemlich) exakt auf diesem Depot basieren. Eine Referenz auf meine Arbeit ist dann auch nur fair. Über den einen oder anderen "Ansehens-Punkt" (Plus-Klick unten rechts) freue ich mich natürlich auch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Januar 16, 2008 · bearbeitet August 14, 2011 von supertobs Das Weltdepot Ziel ist es ein "Weltportfolio" zu erstellen um so gut wie möglich den globalen Markt abzubilden. Bernstein macht sich auch gute Überlegungen in seinem Buch. Da wird auch gut das für wieder bestimmter Aufteilungen besprochen. Das perfekte Portolio gibt es nicht. Ein gutes, das man immer wieder rebalanced (=konsequentes antizyklisches Investieren), möchte ich mit meinen Überlegungen gestalten. Ich wollte auch weg vom Bauchgefühl, hin zu einer analytischen Herleitung einer Struktur. Die Abbildung des Weltportfolios kann man prinzipiell so gestalten: - nach Einwohnern - nach BIP - nach Marktkapitalisierung - nach Branchen BIP der größeren Regionen, in diesen Regionen dann einen Index der marktkapitalisiert gewichtet ist, leuchtet mir am meisten ein. Hier kann man gut das für und wieder nachlesen. Hat man alle Aktienmärkte aller Regionen sind darin automatisch alle Branchen mit drin. Einzelne Branchen sollen hier nicht höher gewichtet werden. Will man das, bieten sich natürlich ETFs auch an. Die bei mir verwendete Regionalstruktur ist nach der Regioneneinteilung an MSCI ausgerichtet. Auswertung BIP-Daten Ich stelle die Daten aus der IMF-Datenbank zusammen, bei dem aktuellen "World Economic Outlook" wähle ich dann "World Econmomic data by all countries". Dann wähle ich "Gross domestic product, current prices, U.S. dollars" und werte das letzte Jahr mit überwiegend gesicherten Daten (hier 2007). Man beachte, das in Gesamtaufstellung 6% des Welt-BIPs ca. rausfällt. Also muss man fürs eigentliche Portfolio durch 0,94 teilen. BIP und die Aufteilung nach den MSCI Indices ergibt dann folgendes Gesamtbild (BIP Daten von Oktober 2009): -> Hinweis: Regelmaesige Aktualisierungen finden sich im Diskussionsthread zu diesem Musterdepots. Zur Wahl der Indices Grundsätzlich gefallen mir für den Aktienanteil die MSCI Indices am Besten. Sie decken sehr gut den Markt ab. Ich habe einen Artikel von MSCI Barra über die Konstruktion der Indices gelesen und auch in einigen Büchern wurden diese Indices als sehr modern bezeichnet. The MSCI Equity Index SeriesThe objective of MSCI, with respect to its Equity Index Series, is to construct global benchmark indices that contribute to the investment process by serving as relevant and accurate performance benchmarks and effective research tools, and as the basis for various investment vehicles. As such, the MSCI Equity Index Series are designed to fulfill the investment needs of a wide variety of global institutional investors. In constructing these indices, MSCI consistently applies its equity index construction and maintenance methodology across regions and developed and emerging markets. This consistency of approach makes it possible to aggregate individual country and industry indices to create meaningful regional and composite benchmark indices. Das ist die Methodik von MSCI zur Konstruktion der Standardindices: http://www.msci.com/methodology/meth_docs/..._GIMIMethod.pdf Das ist die Methodik von MSCI zur Konstruktion von Value und Growth Indices: http://www.msci.com/vg/MSCI_Dec07_GVGMethod.pdf Für Staatsanleihen und Euro-Pfandbriefe nehme ich die EuroMTS Indices. Hier steht alles drin, wie die Indices konstruiert sind: http://www.euromtsindex.com/index_new/cont.../literature.php Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Januar 17, 2008 · bearbeitet August 14, 2011 von supertobs Zur Auswahl der ETFs Neben dem Forum habe ich mich folgender Quellen bedient: Die ETF Liste von SmarterInvestieren und ETF Übersicht der Deutschen Börse mit Handelsvolumen und Fondsgröße sowie der Webseite von Portfoliotheorie.com, insbesondere deren Newsletter. Kriterien bei der Auswahl sind für mich: Nähe zu einem modernen Index (z.B. MSCI), d.h. lieber TOPIX als Nikkei, lieber S&P 500 als Dow Jones. TER Fondsvolumen (für Langfristanlagen vor 2009) Im wesentlichen gibt es für mich fünf geeignete große ETF Anbieter: Barclays Global Investors iShares (ishares.de) Deutsche Bank db x-trackers (dbxtrackers.com) Societe Generale Lyxor (lyxoretf.de) Commerzbank ComStage (ComStage.de) ETFlab (etflab.de) Risikoklasse 3 und 2 Hier ist meine ETF-Datenbank mit Quellenangaben und Angabe was ich für 2008 und ab 2009 bevorzugen würde. ETF_Auswahl_excel.xls Hier als Screenshot: -> Hinweis: Ist alles nicht mehr so ganz aktuell. Unten stehend eine neue Auswahl (letzter Post in diesem Thread). Ansonsten gibt es im Forum immer wieder neue Threads mit Fondswauswahl. Ich komme da nicht hinter her. Risikoklasse 1 Portfoliotheorie.com hat das Thema Anleihen-ETFs und deren Auswahl schön herausgearbeitet: NEWSLETTER 6: Investieren im AnleihendschungelWährend Aktien meist im Zentrum der Aufmerksamkeit privater Anleger stehen, führen Anleihen immer noch ein Schattendasein. Zu Unrecht. Anleihen gehören aufgrund ihrer geringen Korrelation mit Aktien in jedes seriös zusammengestellte Portfolio. Der neue Newsletter geht im Detail auf die derzeitigen Möglichkeiten ein, über ETFs und Indexzertifikate direkt ganze Anleihenindizes zu kaufen. Hier ist der Artikel:http://portfoliotheorie.com/newsletter/Newsletter/PortfoliotheorieNewsletter062007.pdf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Januar 20, 2008 · bearbeitet April 13, 2008 von supertobs Rebalancing Die Portfolio-Anteile sollen so weit wie möglich konstant gehalten werden, man bezeichnet das als Rebalancing. Ich fasse Rebalancing für mich mal zusammen. Informationen kommen aus dem zentralem Thread Thread und aus dem englischen Wikipedia-Artikel. Vorerst führe ich immer wieder 70%/10%/20% in RK3/2/1 herbei. Die BIP-Zahlen aktualisiere ich (spätestens jährlich) und innerhalb der RK3 werde ich dann die neuen Aufteilungen anstreben. Anteile Small und Value für entwickelte Märkte (60/20 Small/20 Value) bleiben auch gleich. Sollte sich mein Risikoempfinden oder mein Anlagehorizont ändern, ergeben sich neue Verhältnisse in Aktien zu Anleihen. Dann muss ich umschichten. Die Aufteilung in RK3 soll aber immer nur BIP-Gewichtet sein. Ich investiere pro Monat zwischen 2,5% und 4% des Gesamtdepotwerts. Ich kaufe eine Position, genau da wo der höchste Zukaufbedarf ist. Auch wenn das deutlich weniger ist als die Sparrate. Verkaufen möchte ich erst mal gar nichts, muss aber noch mal eine Regel hier aufstellen. Z.B. wie: Schaffe ich in einem Jahr nicht realistischerweise durch Zukäufe der anderen Positionen die outperformte Position in eine absolute/relative Abweichung von 3000 Euro wieder zu drücken, sollte ich umschichten. Muss das mal ein bisschen durchrechnen, denke aber das das erst bei deutlich größerem Depot so sein kann (bei mir derzeit 100K). Alles noch unübersetzt direkt aus Wikipedia: Definition Rebalancing is the action of bringing a portfolio of investments that has deviated away from one's target asset allocation back into line. Under-weighted securities can be purchased with newly saved money; alternatively, over-weighted securities can be sold to purchase under-weighted securities. Rebalancing controls risk The investments in a portfolio will perform according to the market. As time goes on, a portfolio's current asset allocation can move away from an investor's original target asset allocation. If left un-adjusted, the portfolio could either become too risky, or too conservative. The goal of rebalancing is to move the current asset allocation back in line to the originally planned asset allocation. Rebalancing bonus While investors primarily use rebalancing to control portfolio risk, there are a set of circumstances where rebalancing will actually boost the performance of a portfolio. This performance boost is known as the rebalancing bonus. The conditions necessary to support this rebalancing bonus include: Uncorrelated or negatively correlated assets – Positive correlation among asset classes will render rebalancing less meaningful. Mean reversion properties – When assets behave with a tendency to revert to the mean, then it is more likely that the asset will appreciate at a higher rate than its mean if it has underperformed in the past periods. Rebalancing serves to move investment dollars into underperforming asset classes which are more likely to perform better in the future. Equities appear to demonstrate mean reversion properties for some periods of time while displaying more trending behavior in other periods. Similar rates of returns for assets – If one asset class has a significantly higher mean rate of return, then rebalancing can reduce the overall portfolio’s performance. In this case, the rebalancing will move funds away from the fastest growing asset class. High variances within individual asset classes – High variance leads to the situations where asset classes will (1) substantially outperform the portfolio for periods (during which time the rebalancing will take profits out by selling these shares) and (2) substantially underperform the portfolio in other periods (when the rebalancing will buy shares at the reduced price). The net, long-term result of these swings will be higher return for the overall portfolio. The rebalancing bonus will not be achieved by all portfolios but it can happen if the above conditions are met. On the other hand if these conditions are not met then typically rebalancing will hurt performance. For example rebalancing between stocks (with a higher rate of return) and bonds (with a low rate of return) hurts performance. Rebalancing strategies There are many possible rebalancing strategies. The exact choice is probably not too important, as long as the rebalancing is performed consistently. Rebalancing every year: Rebalancing at exactly the same time each year is easy to remember. Rebalancing every 15 months: The hope is to make a sale qualify for long term capital gain in the United States. Rebalancing when current allocation is 5% off from target asset allocation: Touch nothing except when allocation is off noticeably. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Januar 26, 2008 · bearbeitet August 8, 2008 von supertobs Risiko und Rendite ... ist untrennbar miteinander verbunden. Für eingegangene (systematische) Risiken wird man als Anleger belohnt. Eine Kennzahl die Rendite bezogen auf das eingegangene Risiko bewertet ist die "Sharpe-Ratio". Risiko ist auch ein Begriff für Wertschwankungen = Volatilität. Die erwartete Rendite schwankt nicht so stark = niedriges Risiko. Volatilität alleine und unkritisch betrachtet ist natürlich etwas gefährlich als Qualitätsmaßstab zu nehmen. Insbesondere bei Assets, die nicht regelmässig auf einem liquiden Kapitalmarkt bewertet werden (Immofonds, Hedgefonds) werden vermutlcih zu geringe echte Volatilitäten ausgewiesen. Für mich letztlich das K.O.-Kriterium. Der qualitative Zusammenhang von Risiko und Rendite lässt sich folgendermaßen darstellen (Quelle): Vorsicht: Die Linie in der Graphik impliziert, dass die verschiedenen Assets auf der Effizienzlinie liegen, was sie aber meist nicht tun. Die Graphik soll das grundsätzlich Verhalten der Assetklassen wiederspiegelen. Als reales Beispiel sei hier auf die Diagramme im Artikel "Developing Robust Asset Allocations" an. Figure 1 zeigt die Wirklichkeit in einem 10-Jahreszeitraum meist aussieht. Ich habe hier selbst Korrelationen und Effizienzlinien bestimmt. Aus diesen grundsätzlichen Zusammenhängen kann man den Begriff einer "Risikoklasse" ableiten. Unter der Risikoklasse versteht man die mit einem bestimmten Investment verbundenen Risiken. Auch hier existieren wieder verschiedene Einstufungen und Ansätze (z.B. noch feinere Unterteilungen zu wählen). Ich teile die Klassen wie folgt ein (Mischung aus Quelle und Quelle): RISIKOKLASSE 1 Europäische Geldmarktfonds, Festgeld, Tagesgeld, Termingelder, Spareinlagen, festverzinsliche Wertpapiere, Anleihen mit guter Bonität, Geldmarktnahe Fonds, deutsche Rentenpapiere, Euro-Staatsanleihen Anlageziel: langfristiger und sicherer Vermögensaufbau mit Verzinsung auf Geldmarktniveau Anleihen haben den Vorteil einer negativen Korrelation mit Aktienkursen bei einem gleichzeitig positiven Erwartungswert. Anleihen stabilisieren nicht nur über Ausschüttungen, sondern auch über Kursgewinne. Das tritt nicht immer ein, aber Anleihen sind immer noch negativ zum Aktienmarkt korreliert. Anleihen gehören deshalb unbedingt ins Portfolio. Ein (kompletter) Ersatz von Anleihen durch Tagesgeld/Festgeld/Sparbrief ist deshalb nicht anzuraten (Beispiel). Die ach so tollen Festgeldrenditen und Sparbriefe überzeugen mich auch nicht. Hält man seine Anleihe bis zum Ende (wie beim Festgeld/Sparbrief), kommt man derzeit auch auf schöne Renditen zwischen 4,5 und 5,05%: Die aktuellen Renditen gibt es hier. Bei Yiel handelt es sich um den internen Zinsfuß, die beste Renditeberechnung überhaupt. Und warum Du Pfandbriefe _und_ Staatsanleihen kaufst, ist mir auch unklar. Wenn man annimmt, das Pfandbriefe sehr sicher sind, versauen die Staatsanleihen einem die Rendite. Ich habe einfach 2-3 Pfandbriefe unterschiedlicher Laufzeiten, und gut ist. Bei meinem Depot gehe ich mit 20% in diese Risikoklasse. Aus Diversifikationsgründen und aus Korrelationsgründen habe ich beide Assetklassen reingenommen. RISIKOKLASSE 2 Offene Immobilienfonds, Fremdwährungsanleihen USA und Europa, vermietete Immobilien Anlageziel: risikobewusster langfristiger Vermögensaufbau mit Ertragserwartung über dem Zinsniveau von Risikoklasse 1 Das Musterdepot hat insgesamt 10% in RK2. Damit keine Einzelposition unter 5% im Depot ausmacht, muss man sich hier zwischen sehr vielen Assetklassen entscheiden. Rohstoffe und Immobilien habe ich deshalb nicht berücksichtigt. Ich verzichte aus mehreren Gründen darauf. Hauptsächlich wegen der Intransparenz und der schlechten historischen Performance. Unternehmensanleihen und Fremdwährungsanleihen habe ich ursprünglich hier drin gehabt, sie aber nach weiterer Recherche wieder herausgenommen. Nun gibt es auch endlich EM-Staatsanleihen auf Euro-Basis (EMLE-Index). Mit diesem bilde ich RK2 komplett ab. Eine schöne Dikussion zu "Dingen als Anlageklasse" (Rohstoffe, Gold, etc) findet sich auf Portfoliotheorie.com: http://portfoliotheorie.com/grundlagen/new...etter072007.pdf RISIKOKLASSE 3 Aktien, Genussscheine, Wertpapierfonds Anlageziel: wachstumsorientierter Kapitalaufbau unter Berücksichtigung der Kurs- und Kapitalrisiken aus eventuell auftretenden Kursverlusten oder Währungsschwankungen Wenn man das wirklich so machen kann, dann haben ja normale Euro-Konten das günstigste Rendite/Risiko-Verhältnis, d.h. wenn man von Diversikation absieht müsste man damit langfristig am besten fahren. Und sich EM-Aktien zu holen wäre wirklich Schwachsinn, fast 50% mehr Risiko für weniger als 10% mehr Rendite. EM und Zukunftsaktien sind demnach wirklich ungünstig. da stimme ich voll zu. Sollten halt nur einen kleinen Teil ausmachen. Das Weltportfolio sollte fix sein, wer mehr Risiko eingehen will, soll das nur über Anleihen/Aktienaufteilung steuern. 100% Weltportfolio bringt ca. 9% Rendite bei +-17% Volatitlität. RISIKOKLASSE 4 wie Risikoklasse 3, zuzüglich Optionsscheinen, Futures, Hebelprodukte Anlageziel: Spekulativer Vermögensaufbau unter Nutzung von Instrumenten mit Hebelwirkung zur überdurchschnittlichen Partizipierung an Marktbewegungen, Absicherung bestehender Portfolios Investments in dieser Risikoklasse sind für mich bei meinem jetzigen Wissenstand und meiner langfristigen Auslegung indiskutabel. Absicherung möchte ich ja primär über Diversifikation und Anleihenanteil gestalten. Da kommen Shorts, etc. nicht in Frage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Februar 10, 2008 · bearbeitet Oktober 29, 2009 von supertobs Verwendete Literatur Gerd Kommer: Souverän investieren mit Indexfonds, Indexzertifikaten und ETFs. Gerd Kommer führt aus dem Dickicht interessenbehafteter Fehlinformation der Medien und Finanzinstitute auf der einen Seite sowie Irrtümern und falschen Erwartungen der Anleger auf der anderen Seite heraus. Er beschreibt zunächst, nach welchen Gesetzen Wertpapiermärkte tatsächlich funktionieren und erläutert auf leicht verständliche Weise die Erkenntnisse der »Modernen Portfoliotheorie« (MPT). Anschließend erläutert der Autor die 13 wichtigsten Irrtümer, die ein großer Teil der Finanzbranche verbreitet und auf die viele Anleger immer wieder hereinfallen. Forumsmeinung gibt es sehr ausführlich hier. Die intelligente Asset Allocation von Bernstein, William Die meisten erfahrenen Anleger haben gelernt, dass eine kohärente Strategie der Diversifikation zwischen breiten Anlagekategorien – vor allem zwischen in- und ausländischen Aktien und Anleihen – der Schlüssel zum Erfolg ist. Sie wissen auch, dass die Wahl der „richtigen“ Aktien und Fonds zum jeweils „richtigen“ Zeitpunkt langfristig fast unmöglich ist. Um langfristig erfolgreich zu sein, ist es daher weit wichtiger, das richtige Verhältnis zwischen amerikanischen und ausländischen Aktien und Anleihen zu finden, als die „besten“ Aktien und Fonds zu identifizieren oder wichtige Trendwendemarken an den Märkten zu erkennen. Denn: der einzige Faktor der sich bei Investitionen tatsächlich beeinflussen lässt, ist die Asset-Allocation. Finanzcoach für Spitzenverdiener von Tom Friess Wer gut verdient, sollte seine Finanzen gut organisieren. Ziel ist die finanzielle Unabhängigkeit - egal ob heute, in einem Krisenfall oder später im Alter. Dieser Ratgeber ist ganz auf die Bedürfnisse und Fragen von gut verdienenden oder vermögenden Selbstständigen, leitenden Angestellten und Unternehmern ausgerichtet. Mit vielen Tipps, Schaubildern, Checklisten und Praxisbeispielen unterstützt dieses Buch bei den wichtigen finanziellen Entscheidungen zu Themen wie geringere Steuerbelastung, umfassende Risikoabsicherung, Vermögensaufbau und Anlagenverwaltung. Finanzcoach für den Ruhestand. Der persönliche Vermögensberater für Leute ab 50 von Tom Friess Ab etwa 50 stellt sich die Frage, wann Sie ans Aufhören denken können und welche finanziellen Mittel Ihnen dann zur Verfügung stehen werden. Der dritte Lebensabschnitt bringt starke finanzielle Veränderungen mit sich, wie beispielsweise mit dem Geld umgehen, dass aus Lebensversicherungen ausgeschüttet wird? Dieser Ratgeber ist ganz auf die Bedürfnisse von angehenden Pensionären abgestimmt. In sachlich-konzentrierter Form und mit vielen praktischen Tipps, Graphiken und Checklisten ist dieses Buch ein hilfreicher Leitfaden für alle, die wichtige Entscheidungen durchdacht treffen und damit auch im Alter ihre Finanzen noch im Griff haben möchten Zinsanlagen. Erfolgreich sparen mit Anleihen, Sparbriefen & Co von Thomas Luther Auch wenn Sie bei Ihrer Geldanlage auf Nummer Sicher gehen möchten, brauchen Sie sich nicht mit Minizinsen zufrieden zu geben. Denn es gibt eine Fülle von Zinsangeboten, mit denen sich mehr rausholen lässt als beim guten alten Sparbuch, ohne dass Sie dabei gleich Kopf und Kragen riskieren müssen - angefangen von Tagesgeldkonten über Sparbriefe bis zu Anleihen und Rentenfonds. Das Buch beschreibt einfach und übersichtlich, wie die einzelnen Zinssparformen funktionieren und was ihre jeweiligen Vor- und Nachteile sind. So können Sie besser einschätzen, welche Anlageformen für Sie am besten geeignet sind. Sie erfahren, was es beim Kauf zu beachten gibt und wie Sie Kosten und Steuern sparen können. Egal, ob Sie nun Einsteiger oder Fortgeschrittener sind: Der Ratgeber "Zinsanlagen" zeigt Ihnen den besten Weg zu Ihrem Anlageziel. Wer sich nicht mit komplizierten Strategien auseinander setzen möchte, findet in diesem Buch viele Hinweise, wie sich Zinserträge ganz einfach aufbessern lassen. - Wer mehr Zeit investieren möchte, um eine höhere Rendite zu erzielen, bekommt Vorschläge für eine geeignete Strategie. Und: Er erfährt, von welchen vermeintlich "lukrativen" Angeboten er dann doch besser die Finger lassen sollte. Zinsanlagen bieten vielfältige Möglichkeiten, auch für den kleinen Geldbeutel. Unconventional Success: A Fundamental Approach to Personal Investment von David F. Swensen In UNCONVENTIONAL SUCCESS, investment legend David Swensen reveals why the for-profit mutual fund industry consistently fails the average investor, from its excessive management and incentive fees to the frequent 'churning' of portfolios that forces investors to pay higher taxes. Perhaps most destructive of all are flagrant schemes designed to thwart regulators and further erode portfolios, limiting investor choice and reducing returns. Swensen's solution? A 'contrarian' investment alternative that creates more diversified, equity-oriented, 'market-mimicking' portfolios that minimize loss and reward the investor with the courage to stay the course. Swensen backs up his unconventional proposal with well-documented evidence supporting not-for-profit investment management companies such as Vanguard and advice on steering clear of poorly constructed funds. Bottom line? Swensen provides the guidance and financial know-how for improving the personal investor's bottom line. Vermögensmanagement. Rechnerische Grundlagen mit Beispielen in EXCEL von Detlef Wahl Dieses Buch wendet sich an Praktiker der vermögensberatenden und vermögensverwaltenden Berufe, Controller, Studenten wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge mit Schwerpunkt Finanzdienstleistung und Risikomanagement, sowie alle Interessenten, die sich umfassend über die unterschiedlichen Berechnungsmethoden und Kennziffern des Kredit- und Kapitalsektors informieren möchten. weitere folgen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Juni 19, 2011 · bearbeitet August 14, 2011 von supertobs Hier mal ein Update meiner Fondsauswahl für das große Musterdepot, intensiv nachgeschaut hatte ich Januar 2011 zuletzt. Bei ETF-Nachrichten habe ich noch keine wesentlichen Neuigkeiten gesehen. Das mittlere Depot ist ja nur Weglassen von Value und Small. Änderungen zu 2008: - Neuer MSCI Europe Small Cap statt damals nur MSCI Euro Small Cap - Neuer MSCI Europe Value statt damals nur MSCI Euro Value - Comstage MSCI NA statt ishares MSCI NA wegen geringerer TER - CS ETF (IE) on MSCI USA Small Cap statt Comstage wegen geringerer TER (und bei mir wegen Diversifikation der Anbieter) - MSCI Pacific statt Topix Japan für Pacific - iShares Covered Bond statt Lyxor Covered Bond wegen besserer Verteilung (Lyxor sehr Spanien-lastig) Ansonsten: - Liquidität rausgeworfen, mache keinen EONIA mehr - Noch keine Alternative bei North America Value, deswegen immer noch Select Dividend. Alernativ weglassen und mit MSCI NA Core ersetzen. Nachtrag: Man könnte noch den dbx MSCI EM mit 0,65% TER durch den günstigeren Amundi austauschen mit 0,45% TER. Dadurch würde das Gesamt-Depot von 0,38% TER auf 0,34% TER sinken. Den Amundi habe ich mir aber noch nicht näher angeschaut. Als Alternative zum MSCI NA geht auch der S&P 500. Den kann man für 0,15% TER (auch Amundi) bekommen. Weitere Senkung der Gesamt-TER auf 0,33% Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Februar 2, 2017 · bearbeitet Februar 2, 2017 von supertobs Update 01.2017 Nach langer Zeit , so soll es ja bei einem passivem Investment eigentlich sein ... gibt es mal ein Update. Grund: ich habe Value deutlich reduziert. Wird nicht mehr mit 20% übergewichtet sondern nur noch mit 10%. Hauptgrund ist die mangelnde praktische Anwendung (Value-ETF vs. Einzelaktien) in diesem Segment. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Februar 12, 2017 · bearbeitet Februar 12, 2017 von supertobs Die ETF-Auswahl meines damaligen (und demnach heutigen) ETF Depot ist doch recht veraltet. Ich hatte deshalb schon meist den empfohlenen Index hingeschrieben in den Übersichten. Dieser Thread ist die heutige Referenz zur Auswahl der richtigen ETFs, unglaubliche (!) Arbeit von Holzmeier: https://www.wertpapier-forum.de/topic/45254-steuerstatus-und-trackingdifferenzen-von-aktien-etfs-auf-standardindizes/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag