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Sladdi

Richemont

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Sladdi

Hi,

mittlerweile hat Richemont seinen Geschäftsbericht für das GJ 2008/2009 herausgebracht.

 

Mit meiner Ergebnisprognose für den Gewinn habe ich danebengelegen:

 

Das würde auch ins Bild passen: 400 Mio EUR Quartalsgewinn sind auf das Jahr hochgerechnet 1,6 Mrd. EUR, was ungefähr dem letzten Jahresgewinn entspricht. Nimmt man jetzt hinzu, daß das dritte Quartal immer ziemlich stark ist (wegen Weihnachten) und man deshalb das Quartalsergebniss nicht einfach linear hochrechnen darf, kommt man auf einen Wert von etwas unter dem Vorjahresergebnis. Also: alles nicht so schlimm.

 

Richemont hat bei einem konstanten Umsatz einen Gewinnrückgang von 500 Mio EUR hinnehmen müssen (1076 Mio EUR statt 1564), wobei ein Rückgang von 270 Mio EUR auf die Abgabe des BAT-Anteils zurückgeht. Wie man in folgender Grafik sieht, sind alle Rentabilitätskennzahlen im grünen Bereich. Auch die Finanzierung ist mit einer EK-Quote von >60%, den gut gedeckten kurzfristigen Verbindlichkeiten und Anlagevermögen sehr gut. Das negative Gearing läßt keine Risiken erkennen, daß Richemont das Geld ausgehen könnte.

 

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Um eine Bewertung vornehmen zu können, versuche ich nun nach dem letzten Fehlschlag eine neue Prognose für 2009/2010. :-

 

Im GB steht, daß der Umsatz im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20% zurückgegangen ist. Da ich glaube, daß uns die aktuelle Krise noch eine Weile beschäftigen wird, halte ich einen Umsatzrückgang in dieser Höhe für das ganze Jahr für möglich. Natürlich war bereits im zweiten Halbjahr von 2008/2009 die Krise zu spüren, aber da konnten noch Aufträge abgearbeitet werden. Ein Umsatzrückgang von 20% würde einen Umsatz in 2009/2010 von 4300 Mio EUR bedeuten.

Im letzten Jahr hatte Richemont Umsatzkosten in Höhe von 1900 Mio EUR und Personalausgaben von 1200 Mio EUR. Die Verwaltungskosten betragen seit Jahren konstant 500 bis 550 Mio EUR pro Jahr, so daß ich sie als fix betrachte. Ferner vermute ich, daß ein Großteil davon Personalkosten sind. Somit wären noch 700 Mio EUR Personalkosten zu verteilen. Im Verkauf vermute ich, daß dort ein Großteil der Kosten für Mieten und die Logistik benötigt wird (man verschickt wertvolle Uhren sicher nicht im Standard-DHL-Paket...), so daß ich die 700 Mio EUR komplett der Fertigung zuschlage. Da in der Fertigung Spezialisten eingesetzt werden, will Richemont möglichst kein Personal entlassen (was ich befürworte).

Somit wären 1200 Mio EUR der Fertigungskosten für Rohstoffe etc. eingesetzt worden (22% des Umsatzes). Diese Kosten sind natürlich variabel.

Bei einem Umsatz von 4300 Mio EUR wären die Umsatzkosten 700 Mio EUR + 0,22 * 4300 Mio EUR=1650 Mio EUR, was einer Rohertragsmarge von ca. 61% entspricht.

Von diesem Rohertrag gehen die 500 Mio EUR Verwaltungskosten ab, ferner ca. 650 Mio EUR Werbekosten, weil Richemont gerade in der Krise darauf wird nicht verzichten können. Dazu kommen die Vertriebskosten, die seit Jahren ca. 22% des Umsatzes betragen.

Der so übrig bleibende Vorsteuergewinn (Finanzergebnis ist zu vernachlässigen) wird mit 15% besteuert, so daß ich bei Richemont mit einem Gewinn von 450 Mio EUR rechne, was einem EPS von 0,8 EUR entspricht.

 

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Bei einem Kurs von 16 EUR (leicht über dem aktuellen Wert) entspräche dies einem KGV von 19, das KBV und KUV betragen 2. Ich glaube dennoch, daß Richemont zur Zeit günstig ist, wie auch ein Vergleich mit dem GJ 2005/2006 zeigt. Dort hat man mit einem Umsatz von 4300 Mio EUR einen Gewinn von 1100 Mio EUR gemacht, von denen man ca. 500 Mio EUR abziehen muß, die von BAT beigesteuert worden sind (=> EPS 1,07 EUR). Die Differenz von den oben errechneten 450 Mio EUR Gewinn zu den historischen 600 ergibt sich aus der inzwischen größeren Fixkostenbasis.

Sollte man also auf das Niveau von 2006 zurückfallen und dort dauerhaft verharren, würde man ein KGV von 15 zahlen.

 

Ich glaube aber, daß Richemont künftig an alte Erfolge wird anknüpfen können.

 

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Wie man dieser dem aktuellen GB entnommenen Grafik entnehmen kann, macht Richemont inzwischen nennenswerte Umsätze in Asien und dieser Bereich wächst! Der Schwerpunkt der Geschäftseröffnungen der verschiedenen Marken liegt auch in Arabien und China. Auch wenn sich Europa und die USA zur Zeit in schwerem Fahrwasser befinden, werden sie auch diese Krise überwinden und dann wird auch wieder konsumiert werden. Wie sagte doch Warren Buffett: Unsere Enkel werden besser leben als wir.

Ein netter Nebenaspekt dürfte die drohende Inflation in den USA sein. Wenn es soweit ist (und ich rechne fest mir ihr), dann wird eine Flucht in Sachwerte einsetzen und was eignet sich da besser als Schmuck und Uhren, was gut für das Geschäft sein dürfte.

 

Gruß

Sladdi

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35sebastian

FAZ vom 13.11.2010

Luxus verkauft sich wieder

Richemont legt mit Schmuck und Uhren kräftig zu

du. ZÜRICH, 12. November. Der Luxusgüterkonzern Richemont in Genf hat die Wirtschaftskrise abgehakt. Schon Anfang des Jahres waren die Geschäfte wieder in Schwung gekommen. Jetzt meldet der Anbieter von Cartier-Schmuck, IWC-Uhren und Montblanc-Schreibgeräten für die erste Hälfte des im April begonnenen Geschäftsjahres einen über Erwarten starken Gewinnanstieg.

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Der Betriebsgewinn verdoppelte sich nahezu auf 760 Millionen Euro. Dies bedeutet eine Umsatzrendite von 23,3 Prozent nach 16,4 Prozent im Vorjahr. Zugleich trieb das bessere Betriebsergebnis den Cashflow (Mittelzufluss) des Konzerns um 86 Prozent auf 598 Millionen Euro in die Höhe. Der Nettogewinn zog um 87 Prozent auf 644 Millionen Euro an. Dem zugrunde liegt ein Umsatzzuwachs um 37 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Klammert man Währungsgewinne und den Sondereffekt durch den Kauf der Internet-Modeplattform Net-a-porter im April aus, betrug das Wachstum noch 22 Prozent.

 

Richemont-Chef Johann Rupert erwartet für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres ein weniger spektakuläres Wachstum. Als Gründe nennt er eine weniger günstige Währungssituation des Euro und die höhere Vergleichsbasis. Wechselkursbereinigt wuchs Richemont in der Hauptregion Europa im ersten Halbjahr um 27 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro Umsatz. In der Region Asien/Pazifik verkaufte der Konzern sogar 50 Prozent mehr. Mit 1,2 Milliarden Euro Umsatz hat dieses Gebiet nun schon fast das Volumen von Europa erreicht. In Anbetracht der Wirtschaftskrise sticht das Wachstum von 51 Prozent auf 489 Millionen Euro in der Region Amerika besonders ins Auge. Rupert verweist hier allerdings auf die sehr schwachen Verkaufszahlen im Vorjahr. Hinzu trat ein gegenüber dem Euro stärkerer Dollar, der den Umsatz von Richemont zusätzlich beflügelte. In den beiden Hauptaktivitäten Schmuck und Luxusuhren expandierte der Konzern um jeweils mehr als 30 Prozent. Auf sie entfallen rund drei Viertel des Umsatzes von Richemont.

 

 

 

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Nussdorf

Warum ist Richemont eigentlich im Vergleich zu LVMH oder Hermes so günstig bewertet ?

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Karl Napf
Warum ist Richemont eigentlich im Vergleich zu LVMH oder Hermes so günstig bewertet ?

 

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Was genau findest Du an Richemont derzeit günstiger als an LVMH?

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Nussdorf

Ok, hab mich vertan bei LVMH hatte falsche Zahlen im Kopf... sind in etwa gleich bewertet. Warum aber so ein großer Unterschied zu Hermes?

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Optimist

Richemont glänzt mit guten Zahlen

 

Plus 30 Prozent: Mit mehr als zwei Milliarden Franken Jahresgewinn hat der Luxusgüter-Hersteller Richemont erneut von der Lust am Luxus profitiert. Der Konzern erhöht die Dividende für seine Aktionäre um mehr als 80 Prozent.

Luxusgüter überall beliebt

 

Dies sei vor allem auf den Wegfall der nicht zahlungswirksamen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Frankenstärke vom Vorjahr zurückzuführen, teilte Richemont mit. Auch operativ legte Richemont im Vergleich zum Geschäftsjahr 2011/2012 zu: Der operative Gewinn stieg um 18 Prozent auf 2,43 Milliarden Franken.

 

Der Umsatz der Gruppe erhöhte sich um 14 Prozent auf 10,15 Milliarden Franken. Richemont habe dabei in allen Segmenten und allen Regionen zulegen können – und dies trotz Frankenstärke und hohen Kosten für Edelmetalle und -steine, hält der Konzern fest.

 

Ebenfalls gut angelaufen ist laut eigenen Angaben von Richemont das im April begonnene neue Geschäftsjahr 2013/2014: Der Umsatz lag im April um 13 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresmonat.

 

«Swiss made» in Asien sehr begehrt

 

SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann sagt, die Cartier-Uhren oder der Piaget-Schmuck seien bei Vermögenden derart gefragt, dass sie bereit seien, praktisch jeden Preis dafür zu bezahlen. Vor allem in Asien sei «Swiss made» ausserdem immer noch sehr begehrt. Zwar schwächele in China der Markt etwas, doch andere Gegenden in Asien könnten dies auffangen

Für die Zukunft können Richemont oder Swatch ausserdem für China wieder hoffen: Schafft das angekündigte Freihandelsabkommen die politischen Hürden in der Schweiz, dürften die Uhren- und Luxusgüter-Firmen davon profitieren. Denn mit dem Abkommen werden die derzeit von China erhobenen Importzölle sinken oder gar ganz abgeschafft, sagt Klaus Ammann.

 

 

 

Dividende um 90 Prozent erhöht

 

Angesichts des formidablen Jahresgewinns erfreut Richemont seine Aktionäre im fünften Jahr in Folge mit einer zweistelligen Erhöhung der Dividende. Die Anteilseigner sollen für das Geschäftsjahr 2012/2013 einen Franken je Aktie erhalten – eine Erhöhung um über 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereits damals war die Dividende um 22 Prozent auf 0,55 Franken angehoben worden.

 

Entsprechend nachgefragt ist auch die Aktie des Luxusgüter-Herstellers: Der Kurs des Wertpapiers stieg im frühen Handel an der Schweizer Börse um mehr als sechs Prozent.Hauptgeschäftsbereiche von Richemont sind Schmuck, Uhren, Schreibgeräte und Bekleidung.

 

 

 

Richemont

 

 

Die Aktie ist aus Ihrer Seitswärtsbewegung ausgebrochen - schauen wir mal auf die nächsten Tage - Konsum - Luxuskonsum - geht immer !

 

Optimist

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ebdem

Eine schöne Präsi von der ValueX

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Rumpelstilzchen

Die CieFinRICHEMONT (ISIN, CH0210483332) hat seinen Aktionären nebst der gekürzten Dividende dafür je 2 Anrechte für neue Aktien ausgegeben.

Diese Anrechte (CFRAO) werden zZ mit CHF 0.26 rege gehandelt und widerspiegeln natürlich den Aktienkurs, der sich seit kurzem wieder erholt.

Die Ausübungsfrist zum Bezug der neuen Aktien läuft bis zum 22. November 2023.

 

 

 

 

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Rumpelstilzchen

Ich habe eigentlich ein ganz neues Thema eröffnet und zwar betr. die neuen Anrechte von Richemont (2020) - was überhaupt nichts mit den alten RICHEMONT-Themen von 2016 zu tun hat.

Aber für unseren 'grossen Max RAMSTEIN' war das natürlich eine Gelegenheit, sich einmal mehr zu positionieren und den Beitrag in einen alten Beitrag 'umzubetten'.

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Xaro
vor 8 Minuten von Rumpelstilzchen:

und den Beitrag in einen alten Beitrag 'umzubetten'.

Was gut so ist und mehr als nur Sinn macht.

Wer will schon 1425 Themen zum gleichen Unternehmen?

 

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Cai Shen
vor 17 Minuten von Rumpelstilzchen:

Aber für unseren 'grossen Max RAMSTEIN' war das natürlich eine Gelegenheit, sich einmal mehr zu positionieren und den Beitrag in einen alten Beitrag 'umzubetten'.

Es war der mächtige Cai Shen auf Hinweis eines anderen Nutzers. :rolleyes:

Eine Kategorisierung des Forums in Themen hat sich zur Strukturierung des Forums bewährt und ein Dreizeiler zu Richemont passt doch prima ins gleichnamige Thema, oder nicht?

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