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Teletrabbi

Volkswagen

Empfohlene Beiträge

Toni
· bearbeitet von Toni

Das Auto erfüllt einen wesentlichen Teil seiner Eigenschaften nicht, hier Abgaswerte mit denen VW drüben stark geworben hat.

Aber ich denke, dass die Besitzer dieser Autos evtl. eine Nachbesserung (durch Rückrufaktion) kostenlos bekommen

oder die Erlaubnis, damit weiterfahren zu dürfen. Also wo ist der reale Schaden, für den ein Schadenersatz vernünftig wäre?

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timk

..... Was hier aber sehr viele vergessen das ist ein sehr beschränktes Problem von VW auf dem amerikanischen Markt.

 

häh? Auf den US-Markt beschänkt?

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timk

Das Auto erfüllt einen wesentlichen Teil seiner Eigenschaften nicht, hier Abgaswerte mit denen VW drüben stark geworben hat.

Aber ich denke, dass die Besitzer dieser Autos evtl. eine Nachbesserung (durch Rückrufaktion) kostenlos bekommen

oder die Erlaubnis, damit weiterfahren zu dürfen. Also wo ist der reale Schaden, für den ein Schadenersatz vernünftig wäre?

 

VW emission recall could be the most expensive ever

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Hallo zusammen!

 

@timk:

In der Tat bist du jetzt aus der Käufer- in die Herstellersicht übergegangen.

Das geht an Tonis eigentlicher Frage vorbei.

 

@Toni:

Gute Frage!

Letztlich bleibe ich immer wieder daran hängen, dass es sich 'nur' (zunächst) um immateriellen Schaden handelt.

Einen wirklich 'realen Schaden' könnte man höchstens noch bei den klagenden (Nicht-)Kunden mit Lungenschäden (von denen man ja hin und wieder hört) sehen, wobei das natürlich i.d.R. (vielleicht nicht immer) auch etwas an den Haaren herbeigezogen sein dürfte.

Soetwas zu beziffern ist natürlich sehr schwierig bis unmöglich.

 

Wenn ich aber etwas weiter denke:

Möglicherweise entsteht bei der Umrüstung / 'Fehler'behebung (den Kundenaufwand für die Umrüstung selbst außen vor gelassen) ein realer Nachteil für den Kunden.

Es könnte (rein theoretisch) passieren, dass VW (manche) Fahrzeuge nicht ohne Abstriche für den Kunden und dann vielleicht sogar nicht einmal mehr im Rahmen der Spezifikationen 'sauber' bekommt.

Ohne Abstriche geht es dann garnicht mehr, denn Konsens dürfte sein: der Rückruf muss verpflichtend kommen, sonst erlischt wahrscheinlich die ABE (Allgemeine BetriebsErlaubnis), worauf timk schon hinwies.

D.h. (wie sooft) wir müssen erstmal abwarten, was da denn nun wirklich auf VW zukommt.

Denkbar sind solche Szenarien aber.

 

Es bleibt spannend.

 

Grüße,

wpf-leser

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Bei den Schadensersatzansprüchen muss man von Markt zu Markt unterscheiden. In den USA drohen punitive Damages, die VW nur über bedingungslose Kooperation umgehen können wird, so wie alle "Sünder" davor auch. Die gibt es bspw. im deutschen Recht nicht. Insofern sind Strafkosten aktuell noch nicht kalkulierbar.

 

Dennoch fehlt dem Auto grds. eine zugesicherte und beworbene Eigenschaft, siehe auch Vanity. Jeder Absatzmarkt sieht gesetzliche Regelungen vor, die ganz schnell verdammt teuer werden können, in Abhängigkeit davon, wie die Verbraucher reagieren. Es sind grds. zwei unterschiedliche Kategorien hinsichtlich der Mängelbeseitigung. Die größeren Motoren bedürfen nur eines Softwareupdates, die kleineren Motoren ggf. eines tatsächlichen Eingriffs. Das wird sich noch herausstellen.

 

Weiterhin wurde schon nach dem 2. Tag "Kur(s)zsturz" die Zentrale in Braunschweig mit Schadensersatzklagen der Investoren überschwemmt. Auch diese werden VW noch sehr lange beschäftigen.

 

Zuletzt bleibt noch ggf. ein möglicher Absatzeinbruch, der bei einem Volumenhersteller ohne nennenswerte Margen immer doppelt schwer wiegen kann.

 

---

 

In Summe ist aktuell absolut nicht abzusehen, wie teuer es wird und wie ggf. langfristige Folgeschäden aussehen können. Das heißt aber auch einfach nur "unkalkulierbar" und hat nichts mit dem Untergang des Abendlandes zu tun.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

 

Ist evtl. eine dumme Frage, aber wofür sollen die denn entschädigt werden??

 

- Fahrzeug hat nicht die Eigenschaften wie beworben

- Wertverlust (sehr wahrscheinlich Null $ / € Wiederverkaufswert)

- Wenn es knüppeldicke kommt: theoretisch dürften diese Autos in einigen Ländern gar nicht mehr auf den Straßen fahren, da sie die Grenzwerte nicht erfüllen

etc

Deshab muss man aber nicht pünktlich zur Messe so eine Bombe daraus machen. Betrug ist nicht schön, aber es stimmen meistens bei allen die Verbrauchswerte nicht; die fetten Trucks in den USA sind viel schlimmer oder Fracking.

 

So hat die Börse auf andere Konzernskandale reagiert

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/reaktionen-der-boerse-auf-konzernskandale-a-1054788.html

 

Einen solchen Schock am ersten Tag haben die Aktionäre in keinem der von uns untersuchten vergleichbaren Skandale gezeigt. Nie ging es am ersten Tag um mehr als 1 Prozent nach unten - auch wenn die langfristigen Folgen durchaus dramatisch waren.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Schöne, interessante Übersicht @polydeikes.

Die größeren Motoren bedürfen nur eines Softwareupdates, die kleineren Motoren ggf. eines tatsächlichen Eingriffs. Das wird sich noch herausstellen.
Hast du dazu evtl. nähere Informationen / Quellen?

Suche nach wie vor nach Infos, was denn (technisch gesehen) 'wirklich' los ist.

Zumindest für die USA wird's langsam klar.

Hier ist (für mich) auch (trotz 'großem' Motor - ich glaube, die kleineren werden dort nicht verkauft) teilweise keine optimale Lösung ohne Hardwarenachrüstung in Sicht.

Beim Passat sollte mit der Manipulation der Verbrauch an Harnstofflösung (AdBlue) für die Abgasnachbehandlung SCRT reduziert werden, um vorzeitige Werkstattbesuche außerhalb der üblichen Inspektionsintervalle oder alternativ den Einbau größerer AdBlue-Tanks zu vermeiden.
Danke im Voraus!

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polydeikes

Meine Quelle ist schon mit mir zur Schule gegangen und arbeitet in leitender Funktion beim Hersteller der betroffenen Komponenten. Für mich als technischen Laien wurde das grob so beschrieben:

 

Die Technik funktioniere über einen Katalysator, der regelmäßig frei gebrannt werden müsse. Das koste Sprit und ggf. Leistung. Das ist / wäre unerwünscht, da die Käufer auf diese Werte wert legen. Das zweite Problem sei der Wartungsaufwand der AdBlue Technologie, siehe auch Wiki. Auch der solle reduziert werden.

 

Bei den größeren Motoren sei es ein reines Softwareproblem, leicht mit einem Update zu beheben. Bei den kleineren Motoren seien billigere Teile verbaut worden, allein ein Softwareupdate führe dort ggf. nicht zur gewünschten Lösung. So die ganz grobe und vereinfachte Sicht, die mir vermittelt wurde.

 

Mitgenommen habe ich in erster Linie, dass die technische Erfüllbarkeit der Vorgaben überhaupt kein Problem sei, aber eben zu Begleiterscheinungen (Leistung > Audi / Verbrauch > VW) führen würde, die wesentlich unerwünschter wären.

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Raccoon

Z. B. nach deutschem Recht: Minderung wegen Fehlens zugesicherter Eigenschaft (zur Vermeidung der Wandlung).

War die Einhaltung der Stickoxid-Werte vertraglich zugesichert? Wenn nein sieht es wohl schlecht für eine Klage aus.

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Chartwaves
· bearbeitet von vanity
Zensur der Gewaltandrohung

Was für ein I D I O T, der Berthold Huber (Zitat):

 

"Das rechtswidrige Verhalten von Entwicklern und Technikern" (Zeitstempel 1:18 im Video auf dieser Seite) --> WHAT THE fu**??? :blink::angry::angry::angry:

 

Als ob das irgendein kleines Licht im Konzern so entschieden hätte!

 

Mann, solchen Leuten könnte ich grad ?? ??? ?????? ??????. :angry:

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Kaffeetasse

100% agreed, @chartwaves. :thumbsup:

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alex08

Was für ein I D I O T, der Berthold Huber (Zitat):

 

"Das rechtswidrige Verhalten von Entwicklern und Technikern" (Zeitstempel 1:18 im Video auf dieser Seite) --> WHAT THE fu**??? :blink::angry::angry::angry:

 

Als ob das irgendein kleines Licht im Konzern so entschieden hätte!

 

Mann, solchen Leuten könnte ich grad ?? ??? ?????? ??????. :angry:

 

Das ist sagt aber viel über den Klüngel zwischen Management und Gewerkschaft bei VW aus. Solch ein Statement von einem Gewerkschafter ist beispiellos.

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schlabuster

Das lächerliche an der "Affäre" ist ja das jeder KFZ Betrieb weiß das die geforderten Abgaswerte nur durch Trickserei und Schummelei eingehalten werden.

Ob nun die Software manipuliert ist oder Verfahren wie Feinstaubfilter und Harnstoffeinspritzung zum Einsatz kommen ist letztendlich egal. Es ist nun mal nicht möglich einen Motor mit viel Leistung zu bauen der wenig verbraucht (die Verbrauchsangaben sind ja auch erstunken und erlogen) und hinten Lavendelduft ausstößt.

Was wird zum Beispiel mit den Feinstaubfiltern gemacht ? Der Dreck sammelt sich darin und wenn er fast zu ist wird zusätzlich Kraftstoff eingespritzt und der Dreck während der Fahrt ausgebrannt, vereinfacht gesagt man sammelt die Grütze wie in einem Luftballon damit nichts in die Umwelt gelangt und zu Hause wird er dann ausgeleert, für das gibt's dann ne lustige bunte Plakette auf die Windschutzscheibe :lol:

Feinstaub wird durch die hohen Drücke in der Einspritzung erzeugt, will heißen ein alter Diesel produziert keinen Feinstaub sondern nur die neuen TDI´s und Co und die gelten dann als Umweltfreundlich. Die Verbraucherverblödung könnte seit Jahren nicht größer sein. :rolleyes:

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FranzFerdinand

Man muss Herrn Huber schon verstehen. Wenn die US-Behörden einen systematischen Betrug mit Wissen der Vorstandsebene nachweisen können, wirds für VW teuer. Also lieber Einzeltätertheorie.

 

Warum unsere Presse mit solcher Wonne an der Zerlegung eines der wichtigen deutschen Konzerne arbeitet ist mir ein Rätsel. Wie damals bei Siemens. Unerträglich.

 

Wäre ich VW, würde ich jegliche Printwerbung einstellen, bis das schlimmste vorbei ist. Vermutlich merken die Verlage dann, was es eigentlich heißt, wenn die Autoindustrie "endlich" den Bach runtergeht. Die Bevölkerung merkt es erst, wenn die Kohle knapper wird...

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rolasys
Ob nun die Software manipuliert ist oder Verfahren wie Feinstaubfilter und Harnstoffeinspritzung zum Einsatz kommen ist letztendlich egal. Es ist nun mal nicht möglich einen Motor mit viel Leistung zu bauen der wenig verbraucht (die Verbrauchsangaben sind ja auch erstunken und erlogen) und hinten Lavendelduft ausstößt.

 

Eben nicht, es ist nicht egal, ob die Software manipuliert ist oder ob das Prüfverfahren seine sicher bekannten Mängel hat. Das sind zwei paar Schuhe. Es ist schon erstaunlich wie hier diskutiert wird. Wofür brauchen wir dann eigentlich Gesetzte und Vorschriften, wenn es sowieso egal ist, ob man sich drann hält oder nicht? Merkwürdige Sichtweise.

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RichyRich

Porsche Holding baut Beteiligung an Volkswagen aus

 

Inmitten des Skandals um manipulierte Abgaswerte bei VW-Dieselfahrzeugen hat die Porsche

Holding ihre Beteiligung an der Volkswagen AG ausgebaut. Die Porsche

Automobil Holding SE übernimmt von dem japanischen Autobauer Suzuki 1,5

Prozent VW-Stammaktien. Damit erhöht sich die Beteiligung der

Holdinggesellschaft auf 52,2 Prozent der VW-Stammaktien bzw 32,4 Prozent

am gezeichneten Kapital des Wolfsburger DAX-Konzerns. Über den

Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Hallo zusammen!

 

Das lächerliche an der "Affäre" ist ja das jeder KFZ Betrieb weiß das die geforderten Abgaswerte nur durch Trickserei und Schummelei eingehalten werden.

Aus eigener Erfahrung: Nein.
Es ist nun mal nicht möglich einen Motor mit viel Leistung zu bauen der wenig verbraucht
Selbstverständlich ist das möglich.

Das Zauberwort heißt 'Effizienz' (Nutzenergie / Energieaufwand).

Bloß, weil ein Motor hohe maximale Leistungen abgeben kann, heißt das noch lange nicht, dass er in niedrigen Leistungsregionen ineffizient arbeitet.

(die Verbrauchsangaben sind ja auch erstunken und erlogen)
Nein. Die sind nach Norm entstanden.

Klar wird hier und da an ([il-?]legalen) Stellschrauben gedreht, allerdings ist das immernoch besser, als keine Angabe oder eine Angabe nach wilden, überhaupt nicht vergleichbaren Testverfahren.

Hier ist mMn. (nach wie vor) der Gesetzgeber gefragt, das zu vereinheitlichen und durchzusetzen - die heftige Unterstellung ist mMn. nicht haltbar; frei erfunden sind die Werte sicher nicht.

Einen 'optimalen Zyklus' wird es nicht geben, der Verbrauch ist und bleibt in mehr oder weniger starkem Maße von Fahrprofil und Fahrer abhängig.

Ich sehe das wie rolasys.

[...]vereinfacht gesagt man sammelt die Grütze wie in einem Luftballon damit nichts in die Umwelt gelangt und zu Hause wird er dann ausgeleert
Nein. Die Partikel müssen notgedrungen 'weiterverarbeitet' werden.

Das heißt: Es wird etwas anderes 'ausgeleert' (v.a. CO2), als 'gesammelt' wurde - sonst wär's in der Tat sinnlos.

Feinstaub wird durch die hohen Drücke in der Einspritzung erzeugt, will heißen ein alter Diesel produziert keinen Feinstaub sondern nur die neuen TDI´s und Co und die gelten dann als Umweltfreundlich.
Da Feinstaub nicht der einzige Abgasbestandteil ist, ist das auch durchaus in Ordnung so. Übrigens leiden generell moderne Direkteinspritzer (sprich: auch die Benziner) daran.

Es ist zwar richtig, dass die Problematik gerade durch den Hochdruck entstanden ist, allerdings wirkt weiter steigender Hochdruck wiederum partikelmindernd, weil homogenere Gemische gebildet werden können - und er bringt auch anderweitig massive Vorteile, die hier nicht betrachtet werden.

 

Grüße,

wpf-leser

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WOVA1
· bearbeitet von WOVA1

Auch nicht schlecht:

 

Kraftfahrtbundesamt stellt VW Ultimatum

 

Entzug der Typengenehmigung droht

 

Ein Entzug der sogenannten Typengenehmigung erfolgt demnach erst, wenn VW die Aufforderung des Kraftfahrt-Bundesamtes nicht beachtet. Dann dürften die betroffenen Autos nicht mehr verkauft und bewegt werden. Ein VW-Sprecher kommentierte das Schreiben gegenüber der Zeitung: „Alle betroffenen Fahrzeuge sind absolut sicher und fahrbereit. Für den Einsatz der derzeit erarbeiteten technischen Abstellmaßnahmen werden die Kunden der betroffenen Fahrzeuge von den jeweiligen Herstellern in die Werkstätten gerufen werden.“

 

Praktisch, da die Polizei in manchem Bundesland keine Autos mehr stillegen kann - da sie ja selbst keine mehr hat :P .

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bond007
· bearbeitet von bond007

Ich kenne solche Entscheidungsebenen nicht, aber da wir in Deutschland sind, wird über alles "Buch" geführt. und irgendwo steht genau drin, wer wann an welcher Entscheidung beteiligt war. und so eine Entscheidung, mit der zusätzlichen Software, hat bestimmt nicht irgendein kleiner Projektleiter getroffen.

Winterkorn muss gehen, weil er der oberste Boss ist und es nicht nur um ein paar Millionen geht, sondern das Image auch nachhaltig beschädigt ist. Ihm nehme ich es aber auch ab, nichts davon gewusst zu haben.

Bei den anderen dreien, könnte ich mir schon vorstellen, um einen Misserfolg des Motors nicht einzugestehen, so eine Manipulation angeordnet zu haben.

 

Ich denke, da kommt noch mehr und hoffe, das mein Arbeitgeber "sauber" ist.

 

Die oberen Führungsebenen in den großen Konzernen geben Anweisungen meistens mündlich. In diesem Fall hat man wahrscheinlich "Massnahmen zur Umsatzsteigerung" in bestimmten Märkten verordnet und mit Boni verknüpft.

Das kann viel Kreativität erzeugen. "Buch" geführt hat man da nur über die zusätzlichen Umsatzsteigerungen, Einsparungen und Gewinne. Die Idee der Aktiengesellschaft ist ja dass keiner direkt eine unternehmerische Verantwortung trägt. Die AG hat eine eigene Rechtspersönlichkeit. Natürlich sucht man jetzt Verantwortliche, es wird aber sicher schwer werden den Schaden einzelnen Personen in die Schuhe zu schieben. Ausser dass ein paar Manager ausgetauscht werden wird nicht viel passieren. Geschädigte sind jetzt vor allem die Aktionäre, später evtl. auch Angestellte die ihren Job verlieren oder länger auf Tariferhöhungen warten müssen weil der Umsatz stark geschrumpft ist und man das Geld irgendwie wieder reinholen muss. Die Besitzer der betroffenen Autos müssen ggf. einen Wertverlust hinnehmen, weitere Folgen für sie sind noch unklar (z.B. höhere KFZ-Steuern).

 

Angestellten die solche Manipulationen vom Chef mündlich angewiesen bekommen (z.B. der Softwareingenieur von seinem Abteilungsleiter) kann ich nur raten auf die Risiken schriftlich hinzuweisen und auf eine schriftliche Anweisung/Email zu bestehen - die sogenannte "Arschrettkarte". Kommt es später zum Skandal ist der Chef dran, nicht der Mitarbeiter. Ein solches Verhalten ist aber nicht karrierefördernd.

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Ramstein

Ich kenne solche Entscheidungsebenen nicht, aber da wir in Deutschland sind, wird über alles "Buch" geführt. und irgendwo steht genau drin, wer wann an welcher Entscheidung beteiligt war. und so eine Entscheidung, mit der zusätzlichen Software, hat bestimmt nicht irgendein kleiner Projektleiter getroffen.

Natürlich gibt es immer Vollpfosten, die solche Details in Protokolle schreiben. (Sehr beliebt auch: Verabredungen zur Steuerhinterziehung oder zum Subventionsbetrug.) Solche Protokollführer entsorgen kluge Vorgesetzte umgehend.

 

Im meinem Protokoll hätte gestanden "Maßnahmen zur Optimierung der Motorsteuerung und der Abgaswerte"; das kann keiner als vorsätzlichen Betrug festnageln.

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rhodes
· bearbeitet von rhodes

Letztlich bleibe ich immer wieder daran hängen, dass es sich 'nur' (zunächst) um immateriellen Schaden handelt.

Einen wirklich 'realen Schaden' könnte man höchstens noch bei den klagenden (Nicht-)Kunden mit Lungenschäden (von denen man ja hin und wieder hört) sehen, wobei das natürlich i.d.R. (vielleicht nicht immer) auch etwas an den Haaren herbeigezogen sein dürfte.

Soetwas zu beziffern ist natürlich sehr schwierig bis unmöglich.

Hallo zusammen,

 

so abenteuerlich das war, was sich VW da geleistet hat, es wird nie so heiss gegessen wie es gekocht wird. Die 20 Mrd Kosten, die da angeblich auf VW in den USA zukommen sollen, halte ich für völlig realitätsfern und reines Mediengeplärre. Nur mal zum Vergleich: BP hat nach der Explosion der Deepwater Horizon Ölplattform mit 11 Toten und 4,9 Millionen Barrel Öl im Meer mit tausenden Kilometer versuchter Küste ca. 30 Mrd bezahlt.

 

General Motors hat wegen defekter Zündschlösser, durch die 170 Menschen starben, knapp eine Milliarde zahlen müssen.

 

Da kann ich mir nun wirklich schwer vorstellen, dass VW wegen dieser grandiosen Gaunerei, bei der sich aber der messbare Schaden für Leib und Leben kaum nachweisen lässt, in ähnlicher Grössenordnung zahlen muss wie BP, zumal solche Streitigkeiten immer mit einem Kuhhandel beendet werden und VW sicher die besten Anwälte für so einen Kuhhandel hat.

 

Aber eines ändert sich für alle Autobauer. Den Leuten wird allmählich klar werden, dass man die Abgaswerte für 4 Liter-SUVs eben nur mit mehr oder weniger genialen Schummeleien hinbekommt.

 

Grüße, rhodes

 

P.S: und deshalb denke ich dass sich die Aktie bald wieder erholen wird.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Hallo rhodes!

 

Da kann ich mir nun wirklich schwer vorstellen, dass VW wegen dieser grandiosen Gaunerei, bei der sich aber der messbare Schaden für Leib und Leben kaum nachweisen lässt, in ähnlicher Grössenordnung zahlen muss wie BP, zumal solche Streitigkeiten immer mit einem Kuhhandel beendet werden und VW sicher die besten Anwälte für so einen Kuhhandel hat. [...]

P.S: und deshalb denke ich dass sich die Aktie bald wieder erholen wird.

Bleibt halt schlicht abzuwarten, was passiert. Glaskugel und so.

 

Aber eines ändert sich für alle Autobauer. Den Leuten wird allmählich klar werden, dass man die Abgaswerte für 4 Liter-SUVs eben nur mit mehr oder weniger genialen Schummeleien hinbekommt.
Das ist mMn. an den Haaren herbeigezogen. Das geht auch ohne 'Schummelei' und ist zunächst einmal von der Fahrzeugklasse völlig unabhängig.

 

Grüße,

wpf-leser

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Pashofi
Die 20 Mrd Kosten, die da angeblich auf VW in den USA zukommen sollen, halte ich für völlig realitätsfern und reines Mediengeplärre. Nur mal zum Vergleich: BP[..]General Motors[..]

 

Es gibt einen wichtigen Unterschied: BP hatte einen Unfall, GM höchstens "fahrlässige Verschleppung nötiger Reparaturen", aber in keinem der Fälle geht es um einen expliziten, vorsätzlichen Verstoß gegen schriftlich festgesetzte Regeln, um sich einen (finanziellen) Vorteil zu verschaffen, auf Kosten der Menschen und der Umwelt.

 

Klar, bei kaum einem Toten kann man sagen "der ist an VW-Abgasen gestorben", aber es gibt ja z.B. zu Kohlekraftwerken Statistiken, wie viele Tote und Krankheitstage jedes Jahr durch das Kohlekraftwerk verursacht werden. Da wird in den Staaten sicher einer von der entsprechenden Behörde hingehen und so eine Statistik für den Teil der VW-Abgase, die die Grenzwerte überschreiten, aufstellen, das ganze dann mit 500.000 und dem durchschnittlichen Alter der Fahrzeuge vor der Reparatur multiplizieren. Dann haben wir wahrscheinlich mehr Tote als bei GM, ohne die Krankheitstage überhaupt mitzurechnen (und bei GM ist diese Zahl an Todesopfern wohl auf eine ähnliche Art und Weise entstanden). Dazu dann noch der "Vorsatz"-Faktor und die Strafzahlungen können schon echt hoch ausfallen.

 

Und mit der Strafzahlung ist dann noch kein einziges Auto "konform gemacht". Je nach dem, wem man glaubt, geht es von "Softwareupdate" bis zu "die ganze Abgasreinigung muss ausgetauscht werden", und je nach dem steigt dann der Verbrauch, sinkt die Leistung/Haltbarkeit, man muss öfter zur Werkstatt, usw. Kurz: Die Änderung wird wohl entweder teuer oder senkt den Autowert. Für beides wird zumindest in den Staaten wohl VW aufkommen müssen, denn kaum ein Fahrer wird eine PS-Senkung oder Verbrauchserhöhung einfach so hinnehmen, wenn er sich stattdessen auch relativ einfach einer Sammelklage anschließen und vielleicht noch ein paar Tausender (für Wertverlust, Mühe, Mehrverbrauch, Leistungseinbußen, whatever) herausholen kann. Bei 500k Fahrzeugen kostet es aber schon eine halbe Milliarde, wenn man jedes Auto mit 1000 Euro erledigt bekommt. Das kommt wie gesagt noch auf die Strafzahlung für die Behörden oben drauf.

 

Und dann hat man auch erst die 500k Autos in den USA erledigt, es warten noch 10500k andere. Anderswo ist der Verbraucherschutz (zum Glück für VW) eher ein zahnloser Tiger, so dass es da durchaus günstiger werden könnte. Ob z.B. in DE Strafen winken ist trotz vorsätzlichem Regelverstoß fraglich. Und der deutsche Kunde hat wohl auch nicht so gute Aussichten, wenn er ein eventuell verpflichtend kommendes Motor-Zwangsdowngrade oder die Verbrauchserhöhung irgendwie als Schaden von VW bezahlt bekommen möchte. Auf dem Wertverlust bleibt er womöglich sitzen, oder er muss sich an seinen Händler wenden, aber die Garantie/Gewährleistung ist leider schon abgelaufen, aus Kulanz gibts nen Hunderter auf die Hand und der nächste TÜV bei Ihrem Freundlichen VW-Händler kostet nix.

 

Ich habe jedenfalls Zweifel, ob die 6Mia (?), die man bisher dafür zurückgestellt hat, wirklich ausreichen um das Problem auf der ganzen Welt zu beheben. Das sind weniger als 1k EUR pro Auto, und darin ist wohl auch noch ein Betrag für das Marketing enthalten. Hängt wohl vor allem von den politischen Rahmenbedingungen in den Ländern ab (wird es eine Strafe geben?) und vom Verbraucherschutz in den Ländern…

 

Dazu kommt dann noch der Imageverlust, so dass wohl die Verkaufsaussichten mancherorts weniger rosig aussehen als vor dem Skandal. Auch das wirkt sich auf den Aktienkurs aus. Ich bin mir nicht sicher, ob die Abwertung jetzt schon "ausreicht".

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Toni

Mann, was hat VW da für einen Mist gebaut. Dass sowas in solch einem grossen Konzern passieren konnte...

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