krösus jr. Dezember 4, 2007 Hallo! Ist vielleicht eine komische Frage, geht mir aber schon die ganze Zeit im Kopf herum: wie werden die einzelnen Anteile von Immo-Fonds berechnet? Theoretisch: Wenn ein Fonds eine einzige Immobilie hat, die 100 Euro wert ist, und er hat 100 Anteile ausgegeben, dann bedeutet das, dass der einzelnen Anteile Pi mal Daumen 1 Euro wert ist. Was aber, wenn jemand 2 neue Anteile kauft? Welcher Mechanismus verhindert es, dass die alten Anteile plötzlich 2 % weniger wert werden (100 Euro / 102 Anteile)? Bei Aktien kann ich mir vorstellen, dass eingehende Zahlungen sofort ins entsprechende Portfolio investiert werden und damit der Kuchen größer wird, bei Anleihen auch, aber was ist mit Immobilien? Hält der Fonds Anteile in Reserve? Da sieht man mal wieder, welche simplen Fragen sich auftun, wenn das Gehirn einmal angeworfen ist. :- KrJr Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paranoid Dezember 4, 2007 Auch ein Immobilienfonds kann Bargeld halten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Herr S. Dezember 4, 2007 · bearbeitet Dezember 4, 2007 von Herr S. Die Bilanz hat immer 2 Seiten. Mittelherkunft und Mittelverwendung... Auf beiden Seiten kommt unten immer das gleiche raus. Was passiert denn wenn jemand seine Anteile verkauft? Wie bezahlt der Fonds das wohl? wenn das Gehirn einmal angeworfen ist. Den Eindruck kann man nicht gerade haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240123 Dezember 4, 2007 Es wird regelmäßig der Net asset value ermittelt! Die Deutsche Börse AG ermittelt bei börsengehandelten Fonds daneben den iNAV. iNAV (indikativer Nettoinventarwert) Der aktuelle Wert eines Fondsvermögens im Handelsverlauf. Für börsengehandelte Fonds im Segment der Xetra Funds wird während der Handelszeit mindestens einmal pro Minute der indikative Nettoinventarwert, kurz iNAV® (für Indicative Net Asset Value) berechnet, ein Näherungswert des Fondsvermögens im Handelsverlauf. Das aktuelle Fondsvermögen wird auf Basis der Kurse der Einzelpositionen im Fondsportfolio ermittelt. Die täglich aktualisierte Zusammensetzung fließt in die Berechnung ein. Zu den Einzelpositionen des Fondsportfolios werden außerdem die Barmittel des Fonds addiert. Das so berechnete Fondsvermögen geteilt durch die Zahl der im Umlauf befindlichen Fondsanteile ergibt den iNAV-Wert. Auszug: Lexikon, Deutsche Börse AG: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Dezember 4, 2007 · bearbeitet Dezember 4, 2007 von Delphin Da sieht man mal wieder, welche simplen Fragen sich auftun, wenn das Gehirn einmal angeworfen ist.Den Eindruck kann man nicht gerade haben. Also das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich freue mich über jeden, der sich solche Frage stellt, und ich finde die Frage ist äußerst intelligent (auch wenn du die Antworten darauf vielleicht berufsbedingt schon viele jahre kennst). Aber zur Antwort: Immobilienfonds halten tatsächlich aus genau diesem Grund Bargeld, das mit zu dem Kuchen gehört. Wenn du also zwei neue Anteile kaufst, dann hat der Fonds aus deinem Beispiel danach erstmal 100€ Immobilien und 2€ Cash, das ganze verteilt auf 102 Anteile. Wenn viel Cash reingekommen ist nimmt aber der Druck zu, dass Geld auch in Immobilien anzulegen, aber da man diese auch wenn viele Anteile verkauft werden, nicht so schnell wieder gut verkaufen kann, halten Immofonds sogare relativ hohe Bargeldreserven. Bei Aktien- und Anleihefonds sieht das ähnlich aus, nur dass die Bargeldquote viele gerginger ist (ich glaube oft unter 5%, müsst ich aber nachgucken). Im Grunde muss eine Investmentgesellschaft ja auch nur soviel Bargeld haben, wie mehr Anteile zurückgeben werden als neu gekauft. Das alles nennt man Primärmarkt, wenn man also die Anteile direkt von der Fondsgesllschaft kauft. Es gibt aber für viele Wertpapiere auch einen Second-Hand-Markt (Sekundärmarkt), da kauft man Anteile einfach von jemand, der welche Verkaufen will, die Fondsgesellschaft kriegt da gar nix von mit. Der bekannteste Sekundärmarkt für Wertpapiere ist die Börse, und das bekannteste Beispiel die Aktien, die es eigentlich nur am Sekundärmarkt gibt, nachdem sie einmalig von dem Unternehmen verkauft wurden, Aktien gibt's sozusagen in der Regel nur gebraucht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fennichfuxer Dezember 4, 2007 hi, meist haben immofonds so gut wie kein bargeld. viele haben ihren eigenen geldmarktfonds oder investieren vorhandenes bargeld in solche (cash-anteil). darüber hinaus gelten ober- und untergrenzen für den cash-anteil: ein fonds kann von der bafin geschlossen werden, wenn zu viele anteile an die kag zurück gehen und hierdurch der cash-anteil zu klein wird (min 5% in guthaben mit höchstens einem jahr kündigungsfrist). mit dem cash-anteil wurde vor deren börsenhandelbarkeit eine der wichtigsten eigenschaften von offenen immos möglich: täglicher kauf & verkauf von immobilienbesitz. die quadratur des kreises. exkurs: mittelzu- & abflüsse führen bei fonds, welche in liquide papiere investieren, zu zusätzlichen ordergebühren, die sog verwässerungsgebühren. im rahmen einer täglichen inventur wird der geplante cash-anteil wieder hergestellt und dabei fallen diese kosten an. die zusammensetzung des risikoanteils bleibt dabei unberührt. wird der risikoanteil aufgrund von investitionsentscheidungen in sich verändert, fallen ebenfalls ordergebühren an. leider werden diese unterschiedlichen zugehörigkeiten von ordergebühren selten im bericht auseinandergepfrimelt. wenige fondsgesellschaften weisen die verwässerungsgebühren gesondert aus und belasten sie vermutlich dem gesamten fondsvermögen. der langfristinvestor wird bei diesem vorgehen klar benachteiligt. eine sauerei. vanguard bspw weist sie aus und belastet sie gerechterweise weitgehend auch denen, die sie verursachen: den rein-raus-spielern. vorbildlich. grüssle ff Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Dezember 4, 2007 Die Bewertung von Immobilienfonds ist im Grunde ein ganz heißes Eisen. Immofonds werden immer als narrensicher hingestellt, aber letztendlich gibt es auch hier Risiken. Immobilien sind mitunter sehr schwierig zu liquidieren, außerdem beruhen die Wertberechnungen der Immobilien im Bestand nur auf Gutachten und fortgeschriebenen Vergangenheitwerten. Darin liegen letztendlich schon nicht unerhebliche Risiken. Man sieht sieht sie nur nicht sofort. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
krösus jr. Dezember 5, 2007 Hallo. danke allen für die profunden Antworten. KrJr Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag