Gast MoneyMagnet Oktober 7, 2004 Hallo an alle Trader. Ich habe ein kleines Verständnisproblem was das BID/ASK von Aktien betrifft. Folgendes Beispiel ist gegeben: Aktie XY hat ein Bid/Ask von 6,50 (Bid) zu 6,60 (Ask) Ich weiß, dass wenn ich jetzt Aktien besitzen würde und sie verkaufen wollte, das ich sofort 6,50 Euro dafür bekommen würde. Wenn ich keine Aktien habe und wollte welche kaufen, würde ich Aktien sofort für 6,60 Euro bekommen. Das ist soweit alles was ich weiß...! Was ich mich aber frage ist: Wenn ich jetzt Aktien habe und sie verkaufe, dann bekomme ich 6,50 Euro dafür. Wer bekommt die Aktien? Und zahlt dieser jemand jetzt nur 6,50 Euro oder auch 6,60 Euro?? Ein Kollege von mir meinte, wenn das so einfach wäre, kauft er einfach Aktien für 6,50 Euro im BID und stellt sie ins ASK für 6,59 Euro und meinte er hätte somit 9 Cent pro Aktie Gewinn gemacht... Ich hielt das für nicht logisch und brauche daher mal eine professionelle Beschreibung des BID/ASK-Verhältnisses. Er meinte das Bid und das Ask würden getrennt von einander laufen und hätten so nichts miteinander an der Börse zu tun...also dass keins von beiden vom anderen abhängig wäre. Stimmt das??? Danke schon mal im vorraus für eure Antworten. Mfg MoneyMagnet Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WeinGeist Oktober 8, 2004 Hi Magnet, das geht wohl alles etwas durcheinander. Es geht um Angebot (Ask, Brief)) und Nachfrage (Bid, Geld). Die von der Börse gestellten Briefkurse (Angebot) gelten nur für den Augenblick und eine bestimmte Anzahl von Aktien, die zu diesem Kurs gerade angeboten werden. Du kannst also keineswegs sicher sein, zu diesem Kurs zu kaufen, es sei denn, Du setzt ein Limit zu diesem Kurs, über das hinaus Du nicht zu kaufen bereit bist (dann bekommst Du aber nicht sofort welche, wenn der Kurs zwischenzeitlich über das Limit hinaus gestiegen sein sollte). Wenn man umsatzstarke Titel (z.B. Dax-Werte) kauft und sehr zeitnahe Kurse hat (Realtime-Kurse), bekommt man allerdings in der Regel auch den gestellten Brief-Kurs, wenn man direkt (schnell) handelt. Schwieriger wird es bei Aktien, die nur wenig Umsatz haben und wenn man keine Realtime-Kurse abfragen kann. Ein Kollege von mir meinte, wenn das so einfach wäre, kauft er einfach Aktien für 6,50 Euro im BID und stellt sie ins ASK für 6,59 Euro und meinte er hätte somit 9 Cent pro Aktie Gewinn gemacht... Da hat er wohl Bid und Ask verwechselt. Zum Nachfragekurs kaufen und Angebotskurs verkaufen ist sicher ein schöner Traum. Vielleicht meint er Arbitrage-Geschäfte. Unterschiedliche Kurse an unterschiedlichen Regionalbörsen. Das ist aber wohl auch nicht ganz so easy zu traden. Viele Grüße WeinGeist Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast MoneyMagnet Oktober 8, 2004 Hallo WeinGeist. Danke erst mal für deine Antwort. Was ich eigentlich im Detail wissen muss, ist wie das Bid und Ask einer Aktie entsteht. Ich hielt das auch für traumatisiertes Denken, als ich es hörte, aber trotz allem blieb er fest bei der Aussage, dass das Bid und Ask UNABHÄNGIG von einander etwas mit der Aktie zu tun haben. Ich würde mir da gerne Rat holen, aber wo kann ich mir dieses Bid / Ask genau bis ins Detail erklären lassen? Was du geschrieben hast über Angebot und Nachfrage, selbst der Teil mit der Limitorder habe ich verstanden. Mir ging es lediglich nur um diese Aussage meines Bekannten, weil ich diese für sehr fehlerhaft halte und er mich immer aufs neue davon überzeugen möchte... Mfg MoneyMagnet Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
caruso Oktober 8, 2004 · bearbeitet Oktober 8, 2004 von caruso Es gibt zwei Arten von Systemen - diejenigen MIT Spread und die OHNE! Mit Spread - ist ganz einfach - die Marge zw. Ankaufs- und Verkaufskurs. Klar, dass ein Market Maker dir weniger für die Aktie gibt (Geldkurs), als er dir für die Aktie abverlangt wenn du sie kaufst (Briefkurs, steht für Brief=Dokument, Aktie, oder was auch immer). Der Spread covert das Wertverlust- und Transaktionskostenrisiko des Händlers. Der Spread geht nach oben, je weniger liquide ein Papier ist, also je höher das Risiko des Händler ist, das Papier das er dir verkauft hat, wieder zurückkaufen zu müssen. Market Maker MÜSSEN zu dem quotierten Preis kaufen und verkaufen, dazu sind sie verpflichtet ! Deshalb der spread.... Achja du fragst wer die Aktien hat ? Also, Aktien sind Papiere, die werden hinterlegt. Bei grossen Mengen werden die Aktien nicht mehr physisch gedruckt, sondern ins Aktienbuch geschrieben, wer sie hat und wieviel. Das ist elektronisch, und die Bestände können übertragen werden. Normalerweise liegen die Aktien (oder deren "elektronischer Datensatz" bei den Emittenten, oder den Konsortialbanken die zb. die Aktie rausgebracht haben. Das nennt man Asset Safekeeping. Banken können Aktien verleihen, oder übertragen gegen Geld. Wenn sie sie verleihen, nennt man das securities lending. Ein Market Maker, also eine Bank, oder ein Broker, der berechtigt ist, Preisquotes zu stellen, muss Aktien im Bestand haben. Wenn du sie kaufst, wird im Aktienbuch des betreffenden Emittenten ein Übertrag gemacht (moneymagnet hat 10 Aktien zum Preis von x gekauft von y am...um... stunde minute sekunde.) Da der Market Maker (die Richtlinien das zu werden sind sehr streng) VERPFLICHTET ist, JEDES Volumen an Aktien zu handeln, und er auch verpflichtet ist, eine Preisstellung zu geben (er kann dir also nicht verweigern, Áktien zu kaufen, wenn du sie bezahlen kannst), setzt er einen Kurs fest, der ihm wiederum ggü. dem von dem er die Aktien hat einen schmalen Gewinn ermöglicht. Beim Rückkauf von dir wird er wieder einen schmalen Gewinn machen, deshalb der Unterschied zw. BID UND ASK. Es gibt aber auch Versuche, Spreadlose Kursquotes zu erstellen, ich glaube die EUWAX probiert da dran rum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast MoneyMagnet Oktober 11, 2004 Danke Caruso für diese überaus AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG des Bid/Ask bei Aktien. Damit wird mir so einiges klar... Dann ist also der Market-Maker ein Mittler zwischen Angebot und Nachfrage. Auf der Bid-Seite (Geld-Seite) steht somit: Wieviel Aktien ist jemand bereit zu kaufen! Auf der Ask Seite (Brief-Seite) steht somit: Wieviel Aktien ist jemand bereit zu verkaufen. Bei meinem obrigen Besipiel ist der Spread zwischen Bid und Ask also 10 Cent die der Market-Maker oder zuständige Broker als Risikozahlung entgegennimmt?! Na dann....Danke mal für die Hilfe! Mfg MoneyMagnet Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tron21 Oktober 11, 2004 · bearbeitet Oktober 11, 2004 von tron21 hallo, ich habe in einem börsenlexikon das zu diesem thema gefunden: http://www.boerse-online.de/lexikon/index....ipt&begriff=Bid http://www.boerse-online.de/lexikon/index....ipt&begriff=Ask http://www.boerse-online.de/lexikon/index....=Bid-Ask-Spread ist zwar nicht der hit aber immerhin.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
NoFuture2 Oktober 23, 2004 · bearbeitet Oktober 23, 2004 von NoFuture2 Er meinte das Bid und das Ask würden getrennt von einander laufen und hätten so nichts miteinander an der Börse zu tun...also dass keins von beiden vom anderen abhängig wäre. Das Gegenteil ist natürlich richtig. Die Börse ist nichts anderes als das. Sie bringt Angebot und Nachfrage zusammen, "besitzt" aber selbst keine Titel. Handeln tut die Börse also gar nicht. Das wäre auch gegen die Interessen der Teilnehmer, weil sie dann ja nicht mehr unabhängig wäre. Einfaches Beispiel für den einfachsten Fall: Investor A hat 100 Aktien von Unternehmung U und ist bereit diese für à 95 zu verkaufen. Investor B hat 200 Aktien von Unternehmung U und ist bereit diese für à 100 zu verkaufen. Investor C möchte 200 Aktien von U kaufen zu einem Preis von 105 pro Stück. Investor D möchte 100 Aktien von U kaufen zu 100 pro Stück. Die Börse hat diese 4 Orders ohne weitere Zusätze zu einer bestimmten Zeit vorliegen. Sie ermittelt nun den Kurs und zwar sodass keine Orders nicht ausgeführt werden und das keine Überschüsse also Ungerichtigkeiten entstehen. Bei einem Kurs von 105 ist das Angebot 300 (Investor A & Investor B) und die Nachfrage 200. Bei einem Kurs von 95 das Angebot 100 (Investor A) und die Nachfrage 300 (Investor C&D). Bei einem Kurs von 100 das Angebot 300 und die Nachfrage 300. Der Preis bringt also Nachfrage und Angebot zum Gleichgewicht, im Beispiel die 100. Das ist aber wie gesagt der einfachste Fall, denn es könnte ja auch sein das Investor A 500 Aktien verkaufen will. Ausführliche Informationen (pdf mit 61 Seiten) zu diesem Vorgang für XETRA unter http://deutsche-boerse.com/dbag/dispatch/d...change/20_Xetra Bei den Parkettbörsen geht alles über die Händler, eben die Leute die nichts anderes machen als direkt andere zu befragen, was sie zu zahlen bereit sind. Gruß nofuture Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vip November 1, 2004 Habe da noch eine Frage. Ich habe einen Bid 12,45 und einen Ask von 12,50 . Unter Aktuell steht 12,49 was sagt dann die Zahl Aktuell aus? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiencrash November 1, 2004 Das ist der letzte Kurs (aktuell) zu dem ein Handel stattfand. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast MoneyMagnet November 9, 2004 @ Aktiencrash Das habe ich letztens auch sehr gut verfolgen können, als ich ein Realtime Orderbuch zur Verfügung hatte! Das hat es immer angezeigt von welchem Kuchen (BID/ASK) ein Teil verkauft bzw. gekauft wurde. Was mir noch schleierhaft ist, ist der XETRA-Handel. Wer macht da die Preise? Ein Handelssystem oder auch Market-Maker? Mfg Magnet Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiencrash November 9, 2004 Ein Handelssystem ! Dabei kommt es allerdings ab und zu auch zu Teilausführungen, wenn Angebot und Nachfrage nicht übereinstimmen. Ein Market-Maker kann aber soviel ich weiß, jederzeit eingreifen. Siehe auch hier: http://www.boersenaufsicht.de/text_k.htm Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast MoneyMagnet November 9, 2004 · bearbeitet November 9, 2004 von MoneyMagnet Danke Aktiencrash. Aber oben wurde erklärt, das der Spread zwischen Bid und Ask das Wertverlust- und Transaktionskostenrisiko des Händlers darstellt. Wie ist das im Xetra-Handel? Wer trägt dieses Risiko? Wer steckt hinter dem Xetrahandel, da da ja auch ne Menge Geld verdient wird ne? Mfg Magnet Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag