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Indexlaber

Inflationsindexierte Bundeswertpapiere

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Auf der Seite der Bundesfinanzagentur habe ich folgendes Wertpapier gefunden:

 

http://anleihen.onvi...UE=DE0001030500

 

Momentan scheint ja in aller Munde das es zu einer Inflation kommen könnte.

Kann man durch den Kauf eines Inflationsindexierten Wertpapiers sich vor dieser Inflation schützen?

 

Was bringt einem so ein Wertpapier?

 

http://www.deutsche-...__Privatanleger,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Informationen_fuer_Privatanleger.pdf

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egbert02

Hallo,

 

hatte mir auch überlegt, mir ein paar davon ins Depot zu legen. Allerdings (das Folgende ohne Gewähr, alles nur angelesenes Halbwissen) werden infl. BWPs angeblich als sog. "Finanzinnovation" eingestuft und unterliegen auf jeden Fall der Abgeltungssteuer (auch bei einem Kauf vor 2009). Insofern ist mMn fraglich, ob sich der Kauf wirklich lohnt.

 

Gruß

Egbert02

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fennichfuxer
· bearbeitet von fennichfuxer

hi,

 

der sinn dieser anlageform für uns ist, dass wir damit eine zusätzliche verlässliche info über die gegenwärtige inflationsrate haben. ansonsten ist das produkt für uns unbrauchbar: der am fälligkeitstag als ausgleich für inflation gezahlte höhere rückzahlungsbetrag wird durch die klassifizierung fi zum größten teil durch die darauf fällige steuer wieder vom steinbrück und seiner peer-group zurückkassiert. auf so einen unsinn kommen nur wir.

 

vor inflation schützen nur sachwerte.

 

grüssle ff

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Delphin
hatte mir auch überlegt, mir ein paar davon ins Depot zu legen. Allerdings (das Folgende ohne Gewähr, alles nur angelesenes Halbwissen) werden infl. BWPs angeblich als sog. "Finanzinnovation" eingestuft und unterliegen auf jeden Fall der Abgeltungssteuer (auch bei einem Kauf vor 2009). Insofern ist mMn fraglich, ob sich der Kauf wirklich lohnt.

Finanzinnovation ist richtig. Betseuert werden sie aber wenn vor 2009 gekauft noch nach den bisherigen Regeln (also zu deinem perönlichen Grenzsteuersatz statt zu nur 26%).

 

Ab 2009 wird diese leidige Unterscheidung zwischen Finnazinnovation oder nicht wegfallen, alle Anleihen werden gleich besteuert, egal ob der Gewinn durch hohen Kupon oder durch den Kurs zustande kommt.

 

Zu den Inflationsindexierten Anleihen: es gibt inzwischen auch WKN 103051, die läuft nur 5 Jahre. Diese Papiere schützen in der Tat vor der Inflation in dem Sinne, dass ein realer Kupon gezahlt wird (nicht ein nominaler wie bei anderen Anleihen) und am Ende der Nominalwert plus Inflationsausgleich zurückgezahlt wird (und nicht wie sonst nur der Nominalwert). Was für Auswirkingen das genau hat, muss man sich mal in Ruhe mit Zettel und Stift klarmachen, das ist nicht so einfach zu erklären. Jedenfalls machst du mit diesen Anleihen mehr Rendite als mit gewöhnlichen, wenn zum Kaufzeitpunkt die Inflatione in den nächsten fünf Jahren vom Markt unterschätzt wird, andernfalls schneiden sie schlechter ab. Diese Anleihen schützen also vor allem vor unerwarteter Inflation, man muss sich also fragen, ob der Markt die Inflation für die nächsten fünf Jahre derzeit unterschätzt oder nicht - das ist nicht einfach zu beantworten.

 

Wie ich dem Kursblatt der Finanzagentur entnehme (20.11.) ist derzeit eine Inflation von ca. 2,18% für die nächsten fünf Jahre eingepreist (WKN 103051).

 

Ich persönlich finde diese Anleihen sehr interessant, aber brauche noch mal ein zwei Sonntag-Nachmittage um mir genau klar zu machen, was ich da kaufen würde, außerdem bin ich bei Anleihen generell immer noch am Lernen und Lesen.

 

Hier noch ein gutes PDF: Hintergrund_Linker_0204.pdf

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paranoid
vor inflation schützen nur sachwerte.

 

Und am besten nur die ohne reale Verzinsung, wie? Aber selbst deren fehlender Wertverlust wird doch besteuert. So ist das Nominalprinzip halt.

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fennichfuxer

hi,

 

naja, so wars nicht gemeint. ich meinte allgemein werte, die auch "arbeiten" können. eine diskussion über indexierung im np, ip, rp & vp wollt ich sicher nicht anzetteln.

 

grüssle ff

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paranoid
naja, so wars nicht gemeint. ich meinte allgemein werte, die auch "arbeiten" können. eine diskussion über indexierung im np, ip, rp & vp wollt ich sicher nicht anzetteln.

 

OK, hab ich wohl falsch verstanden. ;) Allerdings ist es doch so, dass normale Anleihen kaum Schutz vor unerwarteter Inflation bieten, die Firmen hinter Aktien werden von der Inflation durchaus negativ getroffen, und Immobilien können sich der Inflation sicher auch nicht entziehen (wobei ich das jetzt nicht genauer weiß). So ziemlich komplett entziehen können sich der Inflation natürlich Rohstoffe, die sind aber meist hochvolatil und bieten auch keine reale Rendite.

 

Bleibt also zu hoffen, dass die EZB die Zinsen nicht senkt.

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
OK, hab ich wohl falsch verstanden. ;) Allerdings ist es doch so, dass normale Anleihen kaum Schutz vor unerwarteter Inflation bieten, die Firmen hinter Aktien werden von der Inflation durchaus negativ getroffen, und Immobilien können sich der Inflation sicher auch nicht entziehen (wobei ich das jetzt nicht genauer weiß). So ziemlich komplett entziehen können sich der Inflation natürlich Rohstoffe, die sind aber meist hochvolatil und bieten auch keine reale Rendite.

Also langfristig gleichen Aktien in der Regel die Inflation aus, einfach weil oft ein Großteil eines Unternehmens Sachwerte sind, ebenso bieten Immobilien in der Regel besseren Inflationsschutz. Kurzfristig gilt das wohl nicht zwangsläufig, auch in Krisensituationen kann das ganz anders aussehen, zumal Immobilien und Aktien ja Anlagen sind die ohnehin starken Bewertungs-Schwankungen unterliegen, man kann also eh nur lange Zeiträume betrachten.

 

Bleibt also zu hoffen, dass die EZB die Zinsen nicht senkt.

Das hoffe ich auch. Man wird sehen.

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teffi

Hallo,

ich finde die inflationsindexierten Papiere auch recht interessant. Evtl. nicht für sofort, sondern falls in einem Jahr mal eine Anleiheninvestition anfällt. Sicher aber eine gute Idee für Niedrigzinszeiten.

Wie kommt es, dass die Bobl mit 5-Jähriger Laufzeit einen höheren Kupon hat als die Anleihe mit 10-jähriger? Gab es da einfach einen Unterschied in der Differenz zwischen Anleihenrendite und Inflationserwartung zwischen den Ausgabeterminen?

 

Hat von Euch jemand Erfahrungen mit Bundesanleihen /-obls in Verbindung mit dem Schulduchkonto? Ist es möglich, Anleihen oder Bobls über das Schuldbuchkonto zu erwerben, auch wenn die Anleihen nicht mehr ausgegeben werden?

Danke,

teffi

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supertobs

Aber st es nicht historisch so, das Anleihen relativ 2-3% über der aktuellen Inflation notieren? Aktien über 5%.

 

Dann verschenke ich mit Anleihen, die heute (absolut) nur 2% Rendite bringen Geld.

 

Es wäre dann wichtiger, Anleihen bei stärkerem Inflationsumfeld nicht so lang laufen zu lassen und dann eine Bond-Ladder über 5-10 Jahre rollen zu lassen. Dann passt man sich automatisch der Inflation an.

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teffi
Aber st es nicht historisch so, das Anleihen relativ 2-3% über der aktuellen Inflation notieren? Aktien über 5%.

 

Dann verschenke ich mit Anleihen, die heute (absolut) nur 2% Rendite bringen Geld.

 

Es wäre dann wichtiger, Anleihen bei stärkerem Inflationsumfeld nicht so lang laufen zu lassen und dann eine Bond-Ladder über 5-10 Jahre rollen zu lassen. Dann passt man sich automatisch der Inflation an.

 

Ich weiß nicht, ob der Unterschied so groß ist. Wenn ich die Verhältniskennzahl [1] richtig interpretiere, ist die Inflation bei etwa 3 Prozent. Dann bekomme ich ja die 3 Prozent plus 1,5% bis 2,25% Kupon. Sind 4,5%, für ne Bundesanleihe eher viel. Dazu kommt, dass die Anpassung besser funktioniert als bei ner Leiter. Wenn ich vor zwei Jahren eine Leiter gebaut hätte, hätte ich jetzt Sachen mit 5-10jähriger Restlaufzeit und 3% Rendite. Wenn dann die Gebühren noch wegfallen würden beim Schuldbuchkonto (tun sie aber nicht, fürchte ich), wärs n gutes Geschäft v.a. für Niedrigzinszeiten.

 

Aber irgendwas Blick ich nicht; mir ist unklar, wie es zu den verschiedenen Zinssätzen kommt.

 

[1] http://www.deutsche-finanzagentur.de/cln_0...0101_010208.pdf

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supertobs
Dann bekomme ich ja die 3 Prozent plus 1,5% bis 2,25% Kupon. Sind 4,5%, für ne Bundesanleihe eher viel.

 

Also, die Anleihe hat einen Basiskoupon von 1,5%. Ich sehe eher den Refernzindex als Multiplikator dieses kopuns. Es ist nicht 3% Inflation + Koupon.

 

Noch nicht ganz verstanden, hier ist die Originalinfo:

Informationen_fuer_Privatanleger.pdf

 

Bei Börse Stuttgart ist die aktuelle Rendite mit 1,9% angegeben. Ich denke, das ist bereits die Rendite absolut.

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teffi
Also, die Anleihe hat einen Basiskoupon von 1,5%. Ich sehe eher den Refernzindex als Multiplikator dieses kopuns. Es ist nicht 3% Inflation + Koupon.

 

Noch nicht ganz verstanden, hier ist die Originalinfo:

Informationen_fuer_Privatanleger.pdf

 

Bei Börse Stuttgart ist die aktuelle Rendite mit 1,9% angegeben. Ich denke, das ist bereits die Rendite absolut.

 

Ich glaube, man bekommt die Inflation nachher als Kursgewinn, das ist ja der Trick. Zusätzlich dann 1,5% Kupon, aber auf den aktuellen Geldwert, d.h. nicht auf die 100, sondern auf mehr. Den Inflationsausgleich hat man idR bei Anleihen nur über den Kupon. Bei den inflationsindexierten Papieren spart man sich sogar das reinvestieren.

 

Den Renditeangaben würde ich nicht vertrauen, weil man die Inflation und die Rendite ja gar nicht im Voraus wissen kann.

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Delphin
· bearbeitet von Delphin

Also bei den Linkern ist sowohl der Kupon, als die normalerweise veröffentlichte Rendite real gemeint, nicht nominal wie bei normalen Anleihen. Der Kupon wird meist nach der Marktlage bei Emission festgelegt, der Preis kommt aber immer durch Angebot und Nachfrage zustande und daraus kann man eine Rendite berechnen (unter einigen zusätzlichen Annahmen), die dann zu einem späteren Zeitpunkt natürlich abweichen kann.

 

Bei den Linkern des Bundes bekommt man zu Zinstermin immer genau einen realen Zins von z.B. 1,5% ausgezahlt, d.h. vereifacht gesagt: 1,5% + Inflation des letzten Jahres. Gerechnet wird das, in dem der Nominalbetrag der Anleihe mit der Verbraucherpreisindexveränderung des letzten Jahres mulipliziert wird, und auf diesen infaltionsangepassten Nominalbetrag weren dann 1,5% gezahlt. Am Ende wird auch der inflationsangepasste Nominalbetrag zurückgezahlt. An Sich eine recht logische Sache, trotzdem hat es bei mir eine Weile gedauert, um zu sacken - ich kann nur empfehlen der Artikel zu lesen, den ich weiter oben verlinkt habe.

 

Aber jetzt nochmal praktisch: gucken wir mal bei den aktuellen Renditen:

 

Die (relative neue) infl.-indexierte Bundesobligation mit 2,25% (103051) rentiert derzeit bei 1,76% real. Nun kann man das vergleichen mit einer Anleihe mit ähnlicher Restlaufzeit, da gibt es eigentlich nur: 113523 3,75% Bund 03, die mit 3,88% rentiert. Die Differenz ist 2,12% und entspricht ungefähr der Inflation, die der Markt im Momant einpreist, also erwartet. (Betrachtet man den zweiten Linker des Bundes, läuft noch gut 8 Jahre, dann ergibt sich mit 2,15% quasi die gleiche Infaltionserwartung).

 

Wenn die Inflation im Laufe der verbleibenden 5 Jahre höher als 2,12% ausfällt fährst du (gemessen an der Rendite zum Kaufzeitpunkt) mit dem Linker besser, bleibt die Infaltion darunter, fährst du mit der normalen Anleihe besser. Bleibt die Inflation ungefähr wie erwartet, ist es grob gesagt egal, was du kaufst.

 

@teffi: Soweit ich weiß kann man bei der Finanzagentur von dem börsengehandelten Bundeswertpapieren nur die jeweils aktuelle Serie der Bobls (im Moment 114151, ab April dann 114152 usw.) kaufen. Die Linker und auch die normalen 10jährigen kannst du dort nicht kaufen - wohl aber die Bobls an der Börse verkaufen.

 

Den Renditeangaben würde ich nicht vertrauen, weil man die Inflation und die Rendite ja gar nicht im Voraus wissen kann.

Genau aus diesem Grund wird nur die reale Rendite veröffentlicht (kursiv gedruckt z.B.). Richtig ist natürlich, dass man die Rendite, die man nach fünf Jahren erwirtschaftet hat, heute nicht genau weiß. Um das aber abschätzen zu können, berechnet man aus den Marktpreisen der Anleihen wie gesagt schon heute eine Rendite. Diese Rendite geht davon aus, dass sich das allgemeine Zinsnieveau während der Laufzeit der Anleihe nicht ändert, die Zinskurve flach ist und allle Zinszahlungen ohne Gebühren zu denselben Konditionen widerangelegt werden. Wenn dir diese Annahmen unpassend erscheinen, kannst du die Rendite natürlich anders berechnen - ist ja nur ein Hilfsmittel.

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supertobs
, d.h. vereifacht gesagt: 1,5% + Inflation des letzten Jahres.

 

Kann man eine Faustregel aufstellen?

 

Ist die Anleihe so ca. 0,5% schlechter als eine ohne Inflationsberücksichtigung? Nicht im letzten Jahr, aber davor:

- Inflation so 2-2.3%

- Zins dann zusammen 3.5-3.8%

 

Anleihe normal kam auf 4,3%.

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teffi
Die (relative neue) infl.-indexierte Bundesobligation mit 2,25% (103051) rentiert derzeit bei 1,76% real. Nun kann man das vergleichen mit einer Anleihe mit ähnlicher Restlaufzeit, da gibt es eigentlich nur: 113523 3,75% Bund 03, die mit 3,88% rentiert. Die Differenz ist 2,12% und entspricht ungefähr der Inflation, die der Markt im Momant einpreist, also erwartet. (Betrachtet man den zweiten Linker des Bundes, läuft noch gut 8 Jahre, dann ergibt sich mit 2,15% quasi die gleiche Infaltionserwartung).

Ok, ohne die Rendite funtioniert es natürlich.

 

Wenn die Inflation im Laufe der verbleibenden 5 Jahre höher als 2,12% ausfällt fährst du (gemessen an der Rendite zum Kaufzeitpunkt) mit dem Linker besser, bleibt die Infaltion darunter, fährst du mit der normalen Anleihe besser. Bleibt die Inflation ungefähr wie erwartet, ist es grob gesagt egal, was du kaufst.

 

Also ist es nicht gesagt, dass in niedrig Zinszeiten eine inflationsindexierte Anleihe ein gutes Geschäft ist; es kommt halt immer drauf an. Der Kupon einer solchen Anleihe währe ja wahrscheinlich geringer, oder?

 

@teffi: Soweit ich weiß kann man bei der Finanzagentur von dem börsengehandelten Bundeswertpapieren nur die jeweils aktuelle Serie der Bobls (im Moment 114151, ab April dann 114152 usw.) kaufen. Die Linker und auch die normalen 10jährigen kannst du dort nicht kaufen - wohl aber die Bobls an der Börse verkaufen.

 

Hmm, dann lohnt das wahrscheinlich nicht. Müsste man mal ins Ausland gucken.

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Also ist es nicht gesagt, dass in niedrig Zinszeiten eine inflationsindexierte Anleihe ein gutes Geschäft ist;

Ne, ist nicht gesagt. Es kommt einfach auf die Inflation während der Laufzeit an. Ist die höher als erwartet, sind die Linker überlegen. Linker sind geeignet, wenn man sich vor unerwartet hohere Inflation schützen will, dafür nimmt man in Kauf, dass man bei unerwartet niedriger Inflation schlechter fährt als mit den herkömmlichen Anleihen.

 

Der Kupon einer solchen Anleihe währe ja wahrscheinlich geringer, oder?

Ja der wäre geringer, aber das ändert ja an deiner Rendite nix. Genau wie bei den normalen Anleihen auch, da gibt's auch welche mit 6% Kupon, eben aus Zeiten, als das etwa dem allgemeinen Renditeniveau entsprach.

 

Hmm, dann lohnt das wahrscheinlich nicht. Müsste man mal ins Ausland gucken.

Wie meinst du das? Im Ausland (EUR) gibt es Frankreich, Italien und Griechendland mit Linkern, wenn ich das richtig sehe. Aber auch die müsstest du an der Börse ganz normal kaufen - Gebühren hast du also immer.

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teffi
Wie meinst du das? Im Ausland (EUR) gibt es Frankreich, Italien und Griechendland mit Linker, wenn ich das richtig sehe. Aber auch die müsstest du an der Börse ganz normal kaufen - Gebühren hast du also immer.

 

Klar. Meine Logik war, dass man, wenn man eh Gebühren zahlt, auch ausländische nehmen kann. Laut einem Text der Bundesfinanzagentur soll es (demnächst?) in ganz Euroland Linker geben, evtl. sind da andere günstiger als die Deutschen. Oder ich nehme Pfandbrief-Linker, wenn es sowas gibt. Mal sehen.

 

Irgendwie habe ich mir die Teile wohl zu günstig vorgestellt.

Aber eins müsste doch stimmen: wenn ich jetzt einen Linker kaufe, und die Zinsen fallen, dann bin ich zu keinem Zeitpunkt schlechter dran, als würde ich zu dem Zeitpunkt was festes kaufen. Wenn die Zinsen aber steigen, bin ich besser dran, als hätte ich jetzt was festes gekauft. Mir entgeht höchstens ein mit Spekulation auf sinkende Zinsen möglicher Gewinn. So ein Linker kann schlechtestenfalls aktuelle Marktrendite bringen, bestenfalls aber vor Kapitalvernichtung schützen.

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supertobs
Es kommt einfach auf die Inflation während der Laufzeit an. Ist die höher als erwartet, sind die Linker überlegen. Linker sind geeignet, wenn man sich vor unerwartet hohere Inflation schützen will, dafür nimmt man in Kauf, dass man bei unerwartet niedriger Inflation schlechter fährt als mit den herkömmlichen Anleihen.

 

Das fasst es gut zusammen.

 

Bleibt noch der Fall gleichbleibender Inflation.

 

Ist dann die Faustregel ca. 0,5% schlechter als eine normale Anleihe zu sein, richtig?

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Fleisch

Frankreich hat so Dinger meines Wissens nach schon seit den 70ern im Angebot. Auch arbeitet Frankreich mit Zerobonds, die bei uns als Finanzinnovation eingestuft werden. Da gibt's vom französischen Finanzministerium auch ne nette teils sehr spaßig bebilderte Broschüre zu, worin das beschrieben ist. Ich weiß nicht, ob es das Teil auch auf Deutsch gibt, ich habs auf Französisch gelesen und musste mal wieder feststellen, dass wir Deutschland was so Sachen angeht mal wieder total rückständig sind :angry:

die Dinger werden auch steuerlich, da Altersvorsorge, anders behandelt, noch ne tolle Sache, aber nach Franzland auswandern kommt aktuell noch nicht in betracht

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Delphin
Das fasst es gut zusammen.

 

Bleibt noch der Fall gleichbleibender Inflation.

Du meinst Inflation wie erwartet? Dann sind beide Anleihen in etwa gleichauf. Das ist aber natürlich klar, denn wir hatten ja die Inflationserwartung übehaupt als den Unterschied zeischen der derzeitigen relen Rendite der Linker zu der nominalen Rendite einer herkömmlichen Anleihe definiert.

 

Ist dann die Faustregel ca. 0,5% schlechter als eine normale Anleihe zu sein, richtig?

Ich habe dein Post leider nicht verstanden. Die Prozentzahlen, die du anführst, was sollen die beschreiben?

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supertobs
Du meinst Inflation wie erwartet? Dann sind beide Anleihen in etwa gleichauf. Das ist aber natürlich klar, denn wir hatten ja die Inflationserwartung übehaupt als den Unterschied zeischen der derzeitigen relen Rendite der Linker zu der nominalen Rendite einer herkömmlichen Anleihe definiert.

 

Das heißt für den Emittenten, das Risiko erwarteter höherer und niedriger Inflation heben sich auf? Emititert er dann diesen Typ nur um mehr Anleger zu gewinnen?

 

Damit wäre die Inflationsunsicherheit voll beim Emittenten. Sicherheit kostet, damit sollte doch auch die Rendite geringer sein bei so einem Papier. Muss ich noch mal durchdenken.

 

Ich habe dein Post leider nicht verstanden. Die Prozentzahlen, die du anführst, was sollen die beschreiben?

 

ja, ist unklar: Ich habe etwas unsauber mit Zahlen aus der Vergangenheit gerechnet. Da kam ich auf eine gefühlsmäßige Minderrendite bei so einem Papier von ca. 0,5%.

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teffi
· bearbeitet von teffi
ja, ist unklar: Ich habe etwas unsauber mit Zahlen aus der Vergangenheit gerechnet. Da kam ich auf eine gefühlsmäßige Minderrendite bei so einem Papier von ca. 0,5%.

 

Wenn Du mit den Zahlen von jetzt rechnest, kommst Du eher auf eine Mehrrendite: 3% Inflation + 1.5% Zinsen sind 4.5%. So viel bringt eine normale Bundesanleihe nicht. Also ist da jetzt die Erwartung auf fallende Zinsen eingepreist?

 

Edit: da hab ich wohl beide Anleihen durcheinandergebracht.

Beim Bobl ist es so:

-seit April letzten Jahres etwas mehr als 3% Inflation

-2.25% Kupon

-Kurswert (102.64) etwas unter dem Wert, den das Ding nach Inflation haben müsste (103)

 

Also keine Kursverluste, aber ich bekomme 3% Inflation + 2.25% Kupon. Wären über 5%, was ja fast nicht sein kann. Es sei denn, es sind stark fallende Zinsen eingepreist.

Wo steckt der Fehler?

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Wenn Du mit den Zahlen von jetzt rechnest, kommst Du eher auf eine Mehrrendite: 3% Inflation + 1.5% Zinsen sind 4.5%. So viel bringt eine normale Bundesanleihe nicht. Also ist da jetzt die Erwartung auf fallende Zinsen eingepreist?

Achtung - ich glaube ihr unterschätzt den Markt. Wenn es aus heutiger Sicht eine offensichtliche Mehrrendite gäbe, dann würden alle Investoren die Linker kaufen, deren Preis würde folglich steigen und die Rendite fallen, und zwar genau so weit, dass es keine Mehrrendite mehr gäbe - platt gesagt.

 

Ich weiß nicht wie du auf die 3% Inflation kommst, aber der Markt erwartet derzeit offensichtlich irgendwas in der Gegend von 2,1% für die nächsten 5 Jahre. Vielleicht beziehst du dich mit den 3% auf die Inflation des zurückliegenden Jahres? Das hat aber mir der Erwartung für die Zukunft wenig zu tun. (Übrigens ist ja kürzlich die Inflation tatsächlich stärker gestiegen als erwartet (dewegen der ganze Presserummel). Entsprechend hat z.B. der ISHARES € INFL.-LINKED ETF auch einen hübschen Chart hingelegt im letzten halben Jahr.)

 

Das heißt für den Emittenten, das Risiko erwarteter höherer und niedriger Inflation heben sich auf? Emititert er dann diesen Typ nur um mehr Anleger zu gewinnen?

Nein, wenn ich richtig informiert bin hat sich der Bund dazu durchgerungen diese Papiere zu emittieren, weil eine Nachfrage danach da ist. Z.B. für Pensionsfonds sind das interessante Papiere, zumindest wenn der Fonds verpflichtungen hat, die mit der Inflation wachsen (wenn er also reale Rentenzahlungen versprochen hat).

 

(Übrigens klingt das bei dir beinahe so, als ob der Emittend sich die Konditionen seines Kredites aussuchen könnte, das ist aber nicht der Fall, er muss akzeptieren, was der Markt bereit ist zu zahlen.)

 

Damit wäre die Inflationsunsicherheit voll beim Emittenten. Sicherheit kostet, damit sollte doch auch die Rendite geringer sein bei so einem Papier. Muss ich noch mal durchdenken.

Kommt auf den Blickwinkel an. Letztlich ist es ein Wette, wie mans auch dreht.

 

ja, ist unklar: Ich habe etwas unsauber mit Zahlen aus der Vergangenheit gerechnet. Da kam ich auf eine gefühlsmäßige Minderrendite bei so einem Papier von ca. 0,5%.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Ist ja auch immer die Frage, welche Rendite gemeint ist.

 

Betrachtet man zum Beispiel die jährlichen (ex post) Renditen der Linker als Anlageklasse, so schwanken die wohl deutlich weniger als die der normalen Anleihen, das liegt daran, dass die Linker weniger stark auf Zinsänderungen reagieren (und das liegt wiederum daran, dass die realen Zinsen am Markt viele weniger schwanken als die nominalen Zinsen).

 

 

EDIT:

Edit: da hab ich wohl beide Anleihen durcheinandergebracht.

Beim Bobl ist es so:

-seit April letzten Jahres etwas mehr als 3% Inflation

-2.25% Kupon

-Kurswert (102.64) etwas unter dem Wert, den das Ding nach Inflation haben müsste (103)

 

Also keine Kursverluste, aber ich bekomme 3% Inflation + 2.25% Kupon. Wären über 5%, was ja fast nicht sein kann. Es sei denn, es sind stark fallende Zinsen eingepreist.

Wo steckt der Fehler?

Kein Fehler. Die 5,25% musst du allerdings noch auf den damaligen Kaufpreis beziehen. Trotzdem, dieses Papier hätte im letzten Jahr eine gute Zinszahlung abgeworfen, eben weil die Inflation stärker gestiegen ist, als der Markt das zum Kaufzeitpunkt gedacht hatte. Wenn sich das Zinsniveau nicht wesentlich geändert hat, muss eines solche Anleihe im letzten Jahr besser gelaufen sein als eine normale.

 

TROTZDEM bedeutet dass nicht, dass sie im letzten Jahr lohnender gewesen wäre. Denn wenn man eine Jahresbetrachtung macht, muss man neben der auf den Kaufpreis bezogenen Kuponzahlung auch noch den Kursgewinn/verlust bis Jahresende berücksichtigen, auch wenn man nicht verkauft. Genau wie bei jeder normalen Anleihe auch.

 

Ich weiß, ist irgendwie doch immer mehr Mathematik involviert bei Anleihen... ;)

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teffi
Achtung - ich glaube ihr unterschätzt den Markt. Wenn es aus heutiger Sicht eine offensichtliche Mehrrendite gäbe, dann würden alle Investoren die Linker kaufen, deren Preis würde folglich steigen und die Rendite fallen, und zwar genau so weit, dass es keine Mehrrendite mehr gäbe - platt gesagt.

 

Ich weiß nicht wie du auf die 3% Inflation kommst, aber der Markt erwartet derzeit offensichtlich irgendwas in der Gegend von 2,1% für die nächsten 5 Jahre. Vielleicht beziehst du dich mit den 3% auf die Inflation des zurückliegenden Jahres? Das hat aber mir der Erwartung für die Zukunft wenig zu tun. (Übrigens ist ja kürzlich die Inflation tatsächlich stärker gestiegen als erwartet (dewegen der ganze Presserummel). Entsprechend hat z.B. der ISHARES INFL.-LINKED ETF auch einen hübschen Chart hingelegt im letzten halben Jahr.)

 

Klar beziehe ich das auf das letzte Jahr, dessen Zinsen sind ja noch nicht mal gezahlt worden. 3% ist die für die Bobls gültige Inflation - aber bezogen nur auf die letzten 8-9 Monate. Wenn danach die Rendite über 5% ist, heißt das, der Markt erwartet fallende Zinsen/Inflation. Das war ja meine Frage. Aber selbst wenn es bald wieder nur 2% Inflation gäbe, wäre meine Rendite 4.25%, und das ist nicht schlechter als andere Bundesanleihen. Also wäre der Bobl eine gute Versicherung gegen Inflation >2% und durchaus brauchbar bei Inflation = 2%.

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