josine01 November 19, 2007 Hallo zusammen, bin noch kein Profi im Optionsgeschäft, daher meine Frage: Ich habe z.Zt. den Put WKN CB6MLP auf die Postbank laufen, aber die Kursentwicklung ist für mich nicht mehr verständlich. Der Schlusskurs der Postbank ist heute mit 54,5 genauso hoch wie der Maximalstand im Okt 07, nur der Kurs des OS liegt rund 60% höher als im Okt. Nachdem der Put noch 1,5 Jahre Laufzeit hat, kann es ja nicht daran liegen. Sicher ist die Volatilität der letzten Monate größer geworden, aber macht das so viel aus? Ich blick nicht mehr durch und werde das Gefühl nicht los, dass man auch mit der richtigen Markteinschätzung mit OS häufig nur verlieren kann. Die beiden Kurscharts noch als Anlage Vielen Dank Josine Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 November 19, 2007 Die folgenden Zusammenhänge sollte man mindestens kennen, wenn man sich zutraut mit Optionsscheinen zu handeln ! Quelle Finanztreff Wie berechnet sich der Preis eines Optionsscheins? Es gibt eine Reihe von Faktoren, die bei der Preisbildung eines Optionsscheins eine Rolle spielen. Zur theoretischen Berechnung eines Preises eines Warrants werden Optionsscheinmodelle herangezogen. Das Model von Fischer Black and Myron Scholes ist wohl das bekannteste. Sie haben die verschiedenen Einflussfaktoren und ihre Wirkungen auf den Optionspreis in einer wissenschaftlichen Formel zusammengefasst. Als Einflussfaktoren haben sie die folgenden Komponenten ausfindig gemacht: Kurs des Basiswerts Basispreis Restlaufzeit Implizite Volatilität Zinssatz Dividendenerwartung. Basispreis Einer Einflussfaktoren auf die Preisbildung des Optionsscheins ist der vom Emittenten gewählte Basispreis (Strike). Je höher der Basispreis, desto niedriger (Call) bzw. desto teuerer (Put) ist der Optionsschein-Preis. Denn mit ihm sinkt (Call) oder steigt (Put) die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein am Ende der Laufzeit einen inneren Wert aufweist. Restlaufzeit Wie an anderer Stelle (Innerer Wert) bereits beschrieben, wird der Wert des Optionsscheins auch durch den Zeitwert bestimmt. Je länger die Laufzeit oder Restlaufzeit einer Option, um so höher ist der Zeitwert und damit der Warrantpreis. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein in die Gewinnzone läuft, steigt mit der Laufzeit. Implizite Volatilität Ein wichtiger Einflussfaktor auf den Optionsscheinpreis ist die Volatilität. Die Volatilität gibt die Amplituden (Höhe) der Kursschwankungen des Basiswerts an. Obwohl sie nicht die Richtung der Kursschwankungen angibt, deutet die Volatilität die Wahrscheinlichkeit von Kursanstiegen oder Kursrückgängen an. Die Optionsscheinprämie wird durch die zukünftige Volatilitätserwartung (implizite Volatilität) beeinflusst. Steigt die implizite Volatilität, nimmt auch die Optionsscheinprämie bei Calls und Puts gleichermaßen zu. Der Markt nimmt an, dass mit der Zunahme der Kursschwankungen (Volatilität) des Basiswerts auch die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass der Optionsschein am Ende einen Inneren Wert aufweist. Je tiefer allerdings ein Optionsschein im Geld ist, um so unempfindlicher reagiert er auf Volatilitätsveränderungen. Die implizite Volatilität, also die Volatilitätserwartung, differiert von Emissionshaus zu Emissionshaus allerdings nicht selten. Diese Unterschiede sind zum einen abhängig von den historischen Volatilitätsdaten, zum anderen von der subjektiven Einschätzung des Market Makers, also dem Emissionshaus, der Kursentwicklung des Basiswerts in der nahen Zukunft. Zinssatz und Dividendenerwartung Zur Berechnung des Optionsscheinpreises gehören ebenfalls die Zinsen und Dividenden, die über den so genannten Terminkurs des Basiswerts in die Prämie der Option einfließen. Als cost of carry oder auch Haltekosten werden die Nettofinanzierungskosten für das tatsächliche Halten eines Basiswerts bis zum Laufzeitende bezeichnet, also dem theoretischen Erfüllungszeitpunkts des Optionsrechts. Dem gegenüber steht der indirekte Kauf des Basiswerts über den Optionsschein. Im Vergleich zum Direktkauf entfallen bei einem Kauf des Basiswerts über einen Optionsschein die Nettofinanzierungskosten vollständig, denn während der Laufzeit des Optionsscheins entstehen weder Finanzierungskosten aus dem Halten des Basiswertes. Auf der anderen Seite steht allerdings das Emissionshaus, dass den Basiswert für den Fall einer Ausübung im Bestand hält, wofür es Kapital bereitstellen muss. Der Preis eines Optionsscheins ist also abhängig von der Entwicklung der Zinsen. Kommt es zu einem Zinsanstieg, steigen auch die Finanzierungskosten des Emittenten für den Kauf des Basiswerts, den er zu seiner Absicherung des Optionsscheins benötigt. Diesen Kosten gibt er über eine erhöhte Optionsscheinprämie weiter, so dass der Preis eines Kauf-Optionsscheins steigt. Anders sieht es dagegen beim Put-Optionsschein aus. Das Emissionshaus muss ständig Kapital bereithalten. Denn er hat sich verpflichtet, den Basiswert zum vereinbarten Basispreis vom Anleger zu kaufen. Wenn die Zinsen klettern, steigen auch die Kapitalerträge. Über eine niedrigere Optionsprämie sollte dann auch der Wert der Put-Optionsscheine fallen. Zahlen die Unternehmen der Basiswerte Dividenden, stehen den Zinskosten Erträge gegenüber. Das reduziert die cost of carry. Hebt das Unternehmen die Dividende an, werden Kauf-Optionsscheine theoretisch preiswerter, Put-Optionsscheine dagegen teurer. In Erwartung des Dividendentermins sollte daher der Wert der Call-Optionsscheine sinken, der Preis für Put-Optionsscheine steigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
josine01 November 20, 2007 Vielen Dank für die Info, aber das beantwortet nicht direkt meine Frage. Der Schein war im Oktober genau so aus dem Geld wie jetzt, die Restlaufzeit hat sich ebenfall nicht wesentlich verändert, so dass eigentlich nur die gestiegene Volatilität übrigbleibt. Nur bin ich doch sehr verblüfft, dass diese gestiegene Volatilität den Preis gleich um 60 % nach oben treiben kann. Josine Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Thankmar November 20, 2007 Hallo, die Volatilität hat einen großen Einfluss. Ich beschäftige mich gerade mit einem Dax Put. In einem OS-Rechner kann man gut sehen, dass wenn diese steigt, der Kurs des OS auch steigt. Ich habe nur noch nicht ganz begriffen, wieso unterschiedliche OS auf den gleichen Basiswert eine unterschiedliche Volatilität haben (zum gleichen Zeitpunkt). Ich dachte immer, die Volatilität ist das Kennzeichen des Basiswertes. Kann mir da jemand helfen? @ josine01: Glückwunsch! Ein Put auf Postbank ist vielleicht gewagt, aber würde ich auch machen. Ich vermute auch, dass die bald fallen. Thankmar Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
andy November 20, 2007 wieso unterschiedliche OS auf den gleichen Basiswert eine unterschiedliche Volatilität haben (zum gleichen Zeitpunkt). Ich dachte immer, die Volatilität ist das Kennzeichen des Basiswertes. Kann mir da jemand helfen? Das ist von Emittent zu Emittent unterschiedlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cubanpete November 21, 2007 dass diese gestiegene Volatilität den Preis gleich um 60 % nach oben treiben kannkann sie, besonders wenn sie nah am Geld sind. Das ist von Emittent zu Emittent unterschiedlich.Wenn das Papier genügend liquide ist so macht der Markt den Preis, nicht der Emir. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag