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Morbo

International Business Machines Corp. (IBM)

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
@Schildkröte: Vielen Dank für den Link. Bestätigt einiges, was ich so auch schon gehört habe. Das macht es allerdings nicht besser. SAP, Oracle, Microsoft - und ich meine HP zählt auch noch mit dazu - sind Software-Konzerne, die um jeden Prozentpunkt Marktanteil kämpfen. wie sollen da hohe Margen für IBM zustande kommen? Insbesondere wenn IBM mit SAP und Oracle kooperiert und daran gut verdient, wird es m. E. schwer, denen als Konkurrent gegenüber zu treten und in ihre Geschäftsfelder einzubrechen. Google und Amazon tendieren auch dazu in das Geschäftsfeld einzubrechen und sind es teilweise schon.

Ich denke, wir sind uns alle darin einig, dass die IT-Branche sehr schwierig ist und Prognosen zur Zunkunft noch schwieriger sind. Burggräben bestehen etwa insoweit, dass z. B. mit Geschäftskunden langfristige Verträge abgeschlossen werden. Firma X oder Behörde Y wechselt nicht mal ebenso die Software aus. Eine Umstellung und die damit verbundene Migration der Daten ist sehr aufwändig (von der Einarbeitung der Mitarbeiter ganz zu schweigen). Apple hat dies mit seinem geschlossenen Umweltsystem perfektioniert. Darüber hinaus können Software-Konzerne damit punkten, wenn sie auf individuelle Bedürfnisse der Kunden eingehen und entspr. Lösungen entwickeln.

 

IBM hat seine Hardware-Sparte inzwischen auf ein Minimum heruntergefahren. Interessanterweise drängen die Hardware-Konzerne GE und Siemens ebenfalls zunehmend in den Software-Bereich. Eine Kombination aus Hard- und Software hat bestimmt seine Vorteile (z. B. im Maschinen- und Anlagenbau oder auch bei Kraftwerken und in der Medizintechnik). Wie bereits erwähnt setzt IBM diesbezüglich auf Allianzen mit anderen Unternehmen. (Künftige) Konkurrenten aus Indien, China und eventuell Russland sollte man auf jeden Fall nicht unterschätzen. Aber das tollste Produkt muss auch an den Mann gebracht werden. Ich bezweifle, dass westliche Unternehmer Freudensprünge machen werden, wenn ein asiatischer Firmenvertreter ihnen billigere Software-Produkte anbieten würde. Bei IBM weiß man aus Erfahrung, woran man ist. Bei einem neuen Anbieter kauft man hingegen die Katze im Sack. Mein Vater ist System-Administrator und spricht in diesem Zusammenhang gerne von "Bananen-Software": Reift beim Kunden...

 

Für mich wäre letztlich die interessante Frage, was bei IBM aus der Leitmaxime customer centricity geworden ist. Klar, eine Phrase, die jeder geltend macht, aber IBM hatte mal den Ruf, dass der Mehrwert für den Kunden im Vordergrund allen Handelns steht und daraus folgte dann auch auf natürliche Weise die Wertschöpfung bei IBM. Aus meinem derzeitigen Gesamteindruck hat sich das umgekehrt: Im Zentrum steht für den IBM-Vorstand die Erhöhung des EPS und das Mittel dazu ist financial engineering und Kostensenkung. Der Kunde mit seinen Qualitätsansprüchen stört dabei nur. So wie die Mitarbeiter überwiegend als Kostenfaktor und nicht mehr als Ressource gesehen werden, so wird der Kunde als Zahlvieh gesehen, welches es nach allen Regeln der Kunst auszumelken gilt.

Also anhand der Kennzahlen kann ich keine Kürzung der Ausgaben für Investitionen erkennen, wie es mitunter bei Ergebniskosmetik und/oder Renditetrimmung üblich wäre. Zum Umgang mit Kunden kann ich leider nichts sagen. Mein jetziger Arbeitgeber verwendet Microsoft-Produkte, während mein vorheriger Brötchengeber unter anderem auf Lotus Notes von IBM gesetzt hatte. Vielleicht könnte sich hierzu jemand äußern, der Erfahrung im Umgang mit IBM hat?

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checker-finance

Die Kritik ist ja gerade, dass IBM viel Geld für den Kauf innovativer Unternehmen oder Software-Systeme solcher Unternehmen ausgeben muß, weil die eigene Innovationskraft so schwach ist.

 

Wie gesagt, dass ist die Meinung der Bärenfraktion.

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Chartwaves

Die Kritik ist ja gerade, dass IBM viel Geld für den Kauf innovativer Unternehmen oder Software-Systeme solcher Unternehmen ausgeben muß, weil die eigene Innovationskraft so schwach ist.

 

Das war bei Microsoft nie anders. Zum Beispiel war Power Point keine Eigenentwicklung, sondern stammte im Original von einer aufgekauften Firma (Forethought). Die .NET Software-Plattform wurde maßgeblich von Anders Hejlsberg mit entwickelt, den musste man vorher auch erst von woanders her (Borland) einkaufen - anscheinend hatte man in den eigenen Reihen keinen Software-Architekten, der sowas drauf hat.

 

"Große Innovationskraft" und "große Konzerne", das schließt sich nach meiner Erfahrung eher gegenseitig aus. Große Konzerne ersticken nicht selten in ihrer eigenen Bürokratie, das ist für Innovationen natürlich Gift. Kleine Firmen haben das erheblich viel besser drauf - drum kauft man sie gleich komplett ein, wenn sie ein gutes Produkt haben.

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Saccard
· bearbeitet von Saccard

Es ist völlig legitim, Innovationen einzukaufen, und am Ende des Tages macht es auch keinen Unterschied, ob selbst erforscht oder eingekauft wurde. Microsofts Kinect: zugekauft, Apples Siri: zugekauft. Viel entscheidender ist, dass das planvoll geschieht und nicht aus Angst, zu spät gekommen zu sein. Bei Microsoft finde ich etwa Skype viel sinnvoller aufgehoben als bei Ebay vorher, es passt hervorragend zu bestehenden Produkten, wie Lync oder Outlook. So etwas finde ich wichtig.

 

Insofern finde ich es absolut nicht zielführend, auf eigenen Innovationen zu bestehen bzw. rumzuhacken. Schwieriger finde ich im Umgang mit IBM schon den Wettcharakter, also anzunehmen, dass sich Big Blue ewig erfolgreich neu erfinden kann. Nichts anderes hatte auch mich dazu bewogen, zu günstigen Kursen einzusteigen. Und tatsächlich schließe ich es nicht aus, die Position gegen eine bessere Gelegenheit zu tauschen.

 

Zuletzt, anekdotische Empirie würde ich außen vor lassen, ich bin mir nicht sicher, dass man Lotus Notus in der Bilanz überhaupt findet, abgesehen davon, dass derzeit einige Großunternehmen zu Outlook migrieren - von Lotus Notes.

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Stoxx

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Schildkröte

Danke für den Link! Ich finde die Ansage von IBM insoweit interessant, da zuletzt ja eher über einen Verkauf der Chipsparte geredet wurde.

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Schmitti

Hätte eine solche Investition jetzt auch nicht erwartet. Mit Intel ist Konkurrenz in der Chipsparte natürlich enorm, aber IBM scheint ja neue technische Wege gehen zu wollen. Da ich aber von Computerchips wenig Ahnung habe, bin ich mal gespannt, was bei der Sache rauskommt.

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Marfir

Die Kritik ist ja gerade, dass IBM viel Geld für den Kauf innovativer Unternehmen oder Software-Systeme solcher Unternehmen ausgeben muß, weil die eigene Innovationskraft so schwach ist.

 

Wie gesagt, dass ist die Meinung der Bärenfraktion.

 

Volle Zustimmung. Solange IBM immer noch auf Cobol und DB2 setzt (50 Jahre alte Technologien) und sogar Leute darin ausbildet ist Innovation in dem Konzern ein Fremdwort. In dem Bereich hat MS und Oracle deutlich besseres ihren Kunden anzubieten.

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Heiner Müller

Die Kritik ist ja gerade, dass IBM viel Geld für den Kauf innovativer Unternehmen oder Software-Systeme solcher Unternehmen ausgeben muß, weil die eigene Innovationskraft so schwach ist.

 

Wie gesagt, dass ist die Meinung der Bärenfraktion.

 

Volle Zustimmung. Solange IBM immer noch auf Cobol und DB2 setzt (50 Jahre alte Technologien) und sogar Leute darin ausbildet ist Innovation in dem Konzern ein Fremdwort. In dem Bereich hat MS und Oracle deutlich besseres ihren Kunden anzubieten.

 

Das ist dann aber auch ein bisschen kurz geschossen - was ist z.B. mit IBM Watson und all den Initiativen um dieses Produkt, Watson ist bahnbrechend in Business Analytics und Big Data. Man kann also nicht sagen, dass es bei IBM überhaupt keine Innovation mehr geben würde.

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Der Pate

Eben. In Zukunft werden Unternehmen auf Watson angewiesen sein um unnötige Kosten zu sparen und effizienter zu arbeiten. Also kann man das schon als gute Innovation ansehen-

Watson wird zukünftig einer der stärksten Umsatztreiber sein. Bisher werden ca. 16% des Umsatzes mit Business Analytics erwirtschaftet, die Wachstumsraten sind zweistellig.

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Marfir

Volle Zustimmung. Solange IBM immer noch auf Cobol und DB2 setzt (50 Jahre alte Technologien) und sogar Leute darin ausbildet ist Innovation in dem Konzern ein Fremdwort. In dem Bereich hat MS und Oracle deutlich besseres ihren Kunden anzubieten.

 

Das ist dann aber auch ein bisschen kurz geschossen - was ist z.B. mit IBM Watson und all den Initiativen um dieses Produkt, Watson ist bahnbrechend in Business Analytics und Big Data. Man kann also nicht sagen, dass es bei IBM überhaupt keine Innovation mehr geben würde.

 

Zugegeben es gibt Bereiche wo noch etwas passiert. Es dürfte aber sehr naiv sein zu glauben, dass die anderen Konzerne in diesem Bereich nicht ebenfalls vertreten sind (und diesen Wachstumsmarkt IBM überlassen):

http://www.microsoft.com/de-de/server-cloud/audience/business-analytics.aspx#fbid=eKfDjffnviW

http://www.oracle.com/de/solutions/business-analytics/overview/business-analytics-hero-1561432-de.html

http://www.sap.com/germany/solution/big-data.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Hadoop (big data open source Lösung)

 

Wo genau ist jetzt der Burggraben bei IBM? Und was bringt es wenn ein paar Geschäftsbereiche innovativ sind, während der Rest vergammelt? Müsste ein IT-Unternehmen nicht insgesamt innovativ voran gehen und neues ausprobieren?

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Der Pate

Wo genau ist jetzt der Burggraben bei IBM?

 

Man braucht keinen Burggraben, um zu wachsen.

 

Und was bringt es wenn ein paar Geschäftsbereiche innovativ sind, während der Rest vergammelt? Müsste ein IT-Unternehmen nicht insgesamt innovativ voran gehen und neues ausprobieren?

 

Der Rest von IBM ist doch nicht am vergammeln. Global Services ist ein relativ sicherer Markt mit moderaten Wachstumsraten.

Dass man nicht über Jahre hohe einstellige Wachstumsraten beim Umsatz von IBM erwarten kann, ist natürlich klar. Aber es gibt Geschftsbereiche, die stark wachsen und sich in den nächsten Jahren im Umsatz bemerkbar machen werden.

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Heiner Müller

 

 

Das ist dann aber auch ein bisschen kurz geschossen - was ist z.B. mit IBM Watson und all den Initiativen um dieses Produkt, Watson ist bahnbrechend in Business Analytics und Big Data. Man kann also nicht sagen, dass es bei IBM überhaupt keine Innovation mehr geben würde.

 

Wo genau ist jetzt der Burggraben bei IBM? Und was bringt es wenn ein paar Geschäftsbereiche innovativ sind, während der Rest vergammelt? Müsste ein IT-Unternehmen nicht insgesamt innovativ voran gehen und neues ausprobieren?

 

Der Pate hat es schon gesagt, aber es ist doch nicht alles im Eimer bei IBM, obwohl ich auch nicht verneinen will, dass einiges im Argen liegt. Wäre das nicht so, dann könnten man IBM auch nicht mit einem 10er/11er KGV kaufen. Ich glaube aber, dass IBM noch nicht tot ist und die Stimmung gegen das Unternehmen zu pessimistisch ist. IBM hat noch einige Pfunde und Potentiale, die sind natürlich keine Garantie und natürlich sind sie nicht allein Business Analytics Sektor, wäre ja noch schöner, aber wenn sie sich einen guten Teil von diesem Wachstumsmarkt sichern können, dann kann das für Aktionäre schon reichen. Die Ankündigung der engen Kooperation mit Apple klingt auch nicht rückwärts-gewandt und ideenlos. Zum aktuellen Preis, den Aktienrückkäufen und Dividendenerhöhungen, dem niedrigen KGV erscheint die Aktie sehr attraktiv für den Langfristinvestor, aber erst die Zeit wird zeigen, ob das die falsche oder richtige Einschätzung ist.

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Nudelesser

Stan Druckenmiller meckert mal wieder über IBM in einem auch ansonsten interessanten Interview:

 

STAN DRUCKENMILLER: Oh, boy. Kevin Warsh and I wrote an editorial together a few weeks back on the balance sheet recovery and how corporations were more interested in buying back stock and financial engineering than investing in their business.

 

I would say IBM is the poster child. They literally faced a threat not too dissimilar to what Kodak and Xerox, in terms of a new technology starting them right in the face. Instead of increasing investment to combat the threat, they've actually borrowed a lot of money to buy back stock.

 

Let me give you a few shocking statistics. IBM's sales are where they were six years ago. Despite the increase you saw in sales, industrial production and corporate customers, they've had no increase in sales whatsoever.

 

In regards to the competitor of the Fed I just presented, they've had no increase in investment or capital spending. What have they increased? Their debt has tripled so they could triple their buy back.

 

This is their response. I don't mean to pick on IBM, but this is the whole U.S. economy. This is what we're doing. Capital spending is the lowest it's been relative to sales in many, many years. That's the reason productivity is down. We've got to get out of this financial engineering stuff and get more into investing in the real economy.

 

 

Mein Link

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hat sich überhaupt schon jemand mit dem Deal zwischen IBM und Apple beschäftigt? Gemeinsam will man ab sofort iPhones und iPads von Apple sowie Cloud-Datenbanken von IBM vermarkten. Über die Marke "MobileFirst for iOS" werden künftig Apps für iOS-Geräte basierend auf IBM-Datenbanklösungen angeboten. Interessant hierbei ist, dass sich ein Hardwarehersteller, der vornehmlich Privatkunden bedient, und ein Softwareentwickler, welcher überwiegend Geschäftskunden beliefert, zusammentun. Apple hat eine starke Marke, IBM einen beachtlichen Vertrieb. Das ergänzt sich meines Erachtens sehr gut, ohne gleichzeitig im Revier des Partners herumzuwildern. Der Softwareproduzent Microsoft, welcher zuletzt ebenfalls ins Hardwaregeschäft eingestiegen ist, aber auch die Nutznießer von Android-Devices, sollten diese Allianz aufmerksam verfolgen. Man kann IBM mit Sicherheit vieles vorwerfen, jedoch garantiert keine Untätigkeit.

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Value08

Heute gab es schlechte Nachrichten bzw Quartalszahlen von IBM, Kurs gibt zeitweise 7% nach!!

 

Evtl bieten sich nun wieder gute Einkaufsmöglichkeiten bei IBM!

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checker-finance
· bearbeitet von checker-finance

Stan Druckenmiller meckert mal wieder über IBM in einem auch ansonsten interessanten Interview:

 

They literally faced a threat not too dissimilar to what Kodak and Xerox, in terms of a new technology starting them right in the face. Instead of increasing investment to combat the threat, they've actually borrowed a lot of money to buy back stock.

 

Let me give you a few shocking statistics. IBM's sales are where they were six years ago. Despite the increase you saw in sales, industrial production and corporate customers, they've had no increase in sales whatsoever.

 

In regards to the competitor of the Fed I just presented, they've had no increase in investment or capital spending. What have they increased? Their debt has tripled so they could triple their buy back.

 

Mein Link

 

Ob nun Gemecker oder nicht, der Punkt ist, dass IBM mit geliehenen Geld Aktienrückkäufe finanziert hat, damit die verringerte Aktienzahl in den Kennzahlen, die pro Aktie bezogenen sind bzw. mit der Aktienzahl im Nenner, die Schrumpfung im Zähler, d. h. bei Umsatz, Gewinn, etc. ausgleicht.

 

Das hat die Bilanz bzw. die Eigenkapitalquote geschwächt und geht gut, solange man ausreichend Gewinne hat. Die Big Tobaccos haben ja auch negatives Eigenkapital und laufen weiter, weil eben der Gewinn die Kurse rechtfertigt. Bricht der Gewinn ein, schlägt das dann aber mit großem Hebel auf den Kurs durch.

 

Bei IBM ist das der kritische Punkt. Langjährige Aktionäre haben über Dividenden bereits einen Teil ihres einsatzes zurück erhalten und die Aktienrückkäufe haben es ermöglicht, den Kurs hoch zu halten, so dass sie Teile ihrer Aktienpakete verkaufen konnten.

 

Wenn der Gewinn einbricht, wird IBM entweder die Dividende, das Aktienrückkaufvolumen oder beides kürzen müssen.

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Stockinvestor
· bearbeitet von Stockinvestor

Ich denke, dass man die Sache mit dem Umsatz etwas differenzierter sehen muss. Klar ist es besser, wenn ein Gewinnwachstum über steigende Umsätze läuft.

Wie ist das ber bei IBM zu sehen? IBM verkauft verlustbringende oder margenschwache Geschäftsbereiche: Die logische Konsequenz daraus ist, dass der Umsatz fällt.

Ich hab hier mal zur Veranschaulichung die Key-Ratios von Morningstar hochgeladen:

post-6501-0-22852400-1413977174_thumb.jpg

 

Wie man sieht, hat sich beim Umsatz (Revenue) zwischen 2004 und 2013 nicht viel getan. Von 96.293 Mio. USD auf 99.751 Mio. USD) Die Aussage ist also erst mal korrekt.

Schaut man sich jedoch die Netogewinne (Net Profits) an, hat sich schon eine Menge mehr getan. Hier konnte man die Gewinne fast verdoppeln, nämlich von 8.430 Mio. USD auf 16.483 Mio. USD und das nicht auf Gewinn-pro-Aktie-Basis (Earning-per-Share). Da sieht es nämlich noch viel besser aus. Hier konnte man den Gewinne fast verdreifachen. Von 4,93 USD auf 14,94 USD.Ein Effekt, der den Aktienrückkäufen zuzuschreiben ist.

 

Der FCF hat sich etwas erhöht und auf Basis pro Aktie sogar wiederum fast verdoppelt.

 

Also alles in allem sieht das doch gar nicht so schlecht aus, oder?

 

Was der Verkauf der margenschwachen und verlustbringenden Sparten gebracht hat, sehen wir an denächsten Zahlen. (Ebenfalls von Morningstar):

post-6501-0-85662800-1413978042_thumb.jpg

Die Margin-Zahlen haben sich total verbessert. Net-Margin z. B. hat sich von 8,75 auf 17,04 nahezu verdoppelt.

Der ROE liegt bei sagenhaften 95,33 %. Ist der höheren Verschuldung zuzuschreiben. Trotzdem liegen ROA und ROIC aber auch weit über 10 %. Diese Kennziffern sehen bei anderen Unternehmen, die mit viel Fremdkapital arbeiten meist sehr viel schwächer aus.

 

Ist IBM aufgrund der Schulden gefährdet? Bei einem Zinsdeckungsgrad (Interest Coverage) von 45 sehe ich keine Gefährdung.

 

Ich hab mir interessehalber mal die Zahlen angeschaut, wo das vor gar nicht all zu langer Zeit wirklich in die Hose ging und zwar bei MIFA, weswegen ich die Zahlen mal zum Vergleich hochgeladen habe:

post-6501-0-63738600-1413979695_thumb.jpg

So sehen Zahlen aus, die zur Insolvenz führen. Bei einem Zinsdeckungsgrad von <1 wird es sehr kritisch. 2012 lag dieser bei 0,34.

 

Bei IBM sehe ich also keine großen Gewinneinbrüche und die Dividende sollte man bei einer Ausschüttungsquote von 24,9 % auch nicht kürzen müssen.

 

Das Einzige, was nicht so erfreulich ist, dass man sich von dem Ziel EPS = 20,00 USD für 2015 verabschiedet hat, aber wenn er bei 18 USD liegen sollte, wäre das ja auch nicht so schlecht, oder?

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Dandy

Der operative Cash-Flow entwickelt sich bei IBM aber seit 2009 nicht so gut - und das aus einer Krise raus (die war 2009 schließlich voll im Gange) . Schlecht sind die Zahlen sicher per se aber nicht, das stimmt schon.

 

Der Frühindikator zur Pleite von MIFA war übrigens das Inventar. Die haben fröhlich auf Lager weiterproduziert, was den Geschäftsberichten zuvor leicht zu entnehmen war. Der effiziente Markt hat es aber erst gemerkt, als schon alles zu spät war ...

 

 

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