wolffi79 November 16, 2007 · bearbeitet November 16, 2007 von wolffi79 Hallo, heute wurde ja das Bafög um 10% erhöht. Ansich ja zu begrüssen, für jene die Anspruch darauf haben. Auch soll die Bemessungsgrenze runtergesetzt werden, an denen die Eltern gemessen werden, damit mehr Leute Anspruch auf Bafög haben. Was ist aber mit denen die unter diese Grenze fallen und gesagt bekommen, man solle doch bitteschön seine Eltern auf Unterhaltsanspruch verklagen? Möchte man einen Krieg mit seinen Eltern bzw. Abhängigkeit von Ihnen vermeiden, ist man letztlich gezwungen nebenbei zu jobben, während dies der Bafög Empfänger nicht unbedingt nötig hat und sich voll aufs Studium konzentrieren kann und (soweit mir bekannt) einen Teil des Bafögs auch nicht mehr rückzahlen braucht. Der Extremfall führt dann zu einer paradoxen Situation: Die Eltern fallen gerade so unter die Bemessungsgrenze und finanzieren nur das nötigste und unter der Bedinungen nebenbei zu jobben. Der Bafögempfänger prahlt damit in den Semesterferien zu faulenzen, während der Andere täglich jobben gehn muß. Und mit den Sozialabgaben die man als Jobber abgibt, finanziert man indirekt auch wieder das Bafög des anderen (Schmarotzers?) indirekt wieder mit. Wäre es unter diesem Gesichtspunkt nicht gerechter, die Bafögmittel auf jeden Student abhängig vom Einkommen der Eltern, Erkrankungen etc. zu verteilen? Somit hat jeder die Möglichkeit sein Studium anteilig zu finanzieren und von jedem dem sein Studium ernst ist, kann man erwarten das er nebenbei jobt. Der Ratschlag seine Eltern zu verklagen halte ich einfach nur für lächerlich. Meinungen hierzu? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Faceman November 16, 2007 Verklagen ist immer der letzte Weg, vorher sollte man mal mit den Eltern darüber reden, ihnen zur Not die moralische und rechtliche Situation erklären und dann die Erwartung äußern, im Rahmen des Regelunterhalts unterstützt zu werden. Erst wenn das nicht fruchtet kann man klagen - oder aber mit dem Studium aufhören. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman November 16, 2007 Habe ich das richtig verstanden: Deine Eltern könnten zahlen, aber sie wollen es nicht. Du kannst Deine Eltern nicht überzeugen. Verklagen willst Du sie nicht. Wieso sollte das eigentlich die Allgemeinheit finanzieren? Im Übrigen bin ich dafür, das gesamte Bafög total auf Darlehn umzustellen und dann für alle zugänglich zu machen. Dann gäbe es das von Dir geschilderte Problem gar nicht mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman November 16, 2007 · bearbeitet November 16, 2007 von Akaman Und was hat Dein Problem überhaupt mit der Bafög-Erhöhung zu tun? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin November 16, 2007 · bearbeitet November 16, 2007 von Delphin Ich habe während meines Studiums auch nicht von meinen Eltern den vollen Betrag erhalten, den ich vielleicht mit Bafög bekommen hätte, na und? Muss ich doch mit meinen Eltern ausmachen, natürlich kann ich sie verklagen, aber wenn ich das nicht will, warum soll der Staat einspringen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarGain November 16, 2007 · bearbeitet November 16, 2007 von BarGain sieht mir alles doch schwer nach mitnehmer-mentalität seitens des TO aus und einem echauffieren über eine ungerechtigkeit, wo keine ist. d.h., es gibt schwerwiegende modellierungsfehler im bafög, aber die haben vollkommen andere ursachen. als ungerecht mag man es empfinden, wenn die blagen eigentlich reicher unternehmerfamilien wegen geschickter steuerlicher auslegung der einkommens- und vermögensverhältnisse ein vollbafög bekommen, während die kinder "normalverdienender" familien leer ausgehen. daran ändern jedoch weder die erhöhung des bafög etwas noch der in eigenverantwortung zu sehende verzicht auf eine unterhaltsklage gegen die eigenen eltern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lichtenstein November 16, 2007 Klasse,10% mehr. Jetzt kann ich mir jede Woche einen Joint leisten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine November 16, 2007 · bearbeitet November 16, 2007 von Sapine Und mit den Sozialabgaben die man als Jobber abgibt, finanziert man indirekt auch wieder das Bafög des anderen (Schmarotzers?) indirekt wieder mit. Bafög wird aus Steuermitteln finanziert und nicht aus Sozialabgaben. Wenn Deine Eltern sich nicht an die Spielregeln halten, kannst du dafür schlecht Bafög Empfänger verantwortlich machen. Frage mich bei Deiner Art zu argumentieren ernsthaft, ob du die geeigneten Voraussetzungen für ein Studium mitbringst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TurboLuke November 16, 2007 Möchte man einen Krieg mit seinen Eltern bzw. Abhängigkeit von Ihnen vermeiden, ist man letztlich gezwungen nebenbei zu jobben, während dies der Bafög Empfänger nicht unbedingt nötig hat und sich voll aufs Studium konzentrieren kann und (soweit mir bekannt) einen Teil des Bafögs auch nicht mehr rückzahlen braucht.Der Extremfall führt dann zu einer paradoxen Situation: Die Eltern fallen gerade so unter die Bemessungsgrenze und finanzieren nur das nötigste und unter der Bedinungen nebenbei zu jobben. Der Bafögempfänger prahlt damit in den Semesterferien zu faulenzen, während der Andere täglich jobben gehn muß. Und mit den Sozialabgaben die man als Jobber abgibt, finanziert man indirekt auch wieder das Bafög des anderen (Schmarotzers?) indirekt wieder mit. Ist das Jobben dein Problem? Ich gebe dir zwar grundsätzlich Recht, dass ein Student hauptberuflich Student ist, aber ein Student ohne Praxiserfahrung ist nicht viel wert. Ich stelle solche Leute nicht ein und da bin ich nicht der einzige. Für mich ist es ein Zeichen der Faulheit wenn man nicht in der Lage ist nebenbei sein Geld selbst zu verdienen und auf eigenen Füßen zu stehen. Leute, die noch nie hart gearbeitet haben benehmen sich dementsprechend auch im Berufsleben. Das sind zumindest meine Erfahrungen. Deshalb lade ich keine Praktikanten ein, die nicht nebenbei gearbeitet haben. Das ist mir wichtiger als irgendwelche Noten, bei denen ich sowieso nicht beurteilen kann wie sie zu Stande gekommen sind. Es ist zwar richtig, dass viele Studenten stark finanziell benachteiligt sind. Viele vergessen dann, dass sie hauptberuflich studieren und nicht jobben. Dadurch leiden die Noten, was Niemanden wundert. Gute Studenten allerdings lernen schon früh was sich heute "Zeit- und Selbstmanagement" nennt und bekommen beides unter einen Hut. Meine Meinung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Faceman November 16, 2007 Außerdem würde mich mal interessieren, worin nun eigentlich die "Abhängigkeit" besteht.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
georgewood November 17, 2007 hartz4 empfänger arbeiten in der regel auch nicht aber wollen mehr geld. der unterschied ist dass wir studenten brauchen weil wir ja sowieso einen fachkräftemangel haben aber hart4 empfänger brauchen wir nicht. das mit der anleihe für alles studenten wäre wahrscheinlich die beste lösung da sich dann keiner mehr beschweren kann. studieren muss attraktiver werden! das ist schon mal ein kleiner schritt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wolffi79 November 19, 2007 Und was hat Dein Problem überhaupt mit der Bafög-Erhöhung zu tun? Es ging eigentlich darum, ob es nun gerechter ist, daß Bafög für diejenigen die es bekommen, um 10% zu erhöhen, oder stattdessen die Bemessungsgrenze noch weiter runterzuschrauben, so daß mehr Leute überhaupt Bafög erhalten. Die Frage ist zugegebenermaßen auch, welche Bemessungsgrenze wäre gerecht, ist es gerecht wenn sich diese geschickt umgehen lässt? sieht mir alles doch schwer nach mitnehmer-mentalität seitens des TO aus und einem echauffieren über eine ungerechtigkeit, wo keine ist. d.h., es gibt schwerwiegende modellierungsfehler im bafög, aber die haben vollkommen andere ursachen. als ungerecht mag man es empfinden, wenn die blagen eigentlich reicher unternehmerfamilien wegen geschickter steuerlicher auslegung der einkommens- und vermögensverhältnisse ein vollbafög bekommen, während die kinder "normalverdienender" familien leer ausgehen. daran ändern jedoch weder die erhöhung des bafög etwas noch der in eigenverantwortung zu sehende verzicht auf eine unterhaltsklage gegen die eigenen eltern. Es ist schon heftig, was hier einem gleich unterstellt wird, obwohl ich im Thread garnicht von mir gesprochen habe. Ich bin nämlich garkein Student mehr, weil ich dies aus gesundheitlichen Gründen abbrechen mußte, nicht weil ichs mir nicht leisten konnte. Dem Rest der geschilderten Meinung: sehe ich auch so. Bafög wird aus Steuermitteln finanziert und nicht aus Sozialabgaben. Wenn Deine Eltern sich nicht an die Spielregeln halten, kannst du dafür schlecht Bafög Empfänger verantwortlich machen. Frage mich bei Deiner Art zu argumentieren ernsthaft, ob du die geeigneten Voraussetzungen für ein Studium mitbringst. OK, ich gebe zu dies war eine unüberlegte Argumentation, sorry. Auch lag es mir fern hierfür Bafög Empfänger verantwortlich zu machen. Es hat mich nur gewurmt, als ich selbst Student war, Leute kannte die Bafög bezogen und sich nie um einen Nebenjob kümmerten, weil sie es auch nicht mußten. Daher kam mir dann der Gedanke des "Schmarotzers" hoch. Natürlich lässt sich damit nicht auf Bafög Empfänger allgemein schließen und sich das Ganze auch auf Studenten mit reichen Eltern übertragen. Auch der Gedanke mit den Sozialabgaben war falsch, ich dachte an die LOHNSTEUER, auch wenn es sicherlich "Erbsenzählerei" wäre den Promille Anteil davon zu berechnen der in das Bafög fließt. Ist das Jobben dein Problem? Ich gebe dir zwar grundsätzlich Recht, dass ein Student hauptberuflich Student ist, aber ein Student ohne Praxiserfahrung ist nicht viel wert. Ich stelle solche Leute nicht ein und da bin ich nicht der einzige. Für mich ist es ein Zeichen der Faulheit wenn man nicht in der Lage ist nebenbei sein Geld selbst zu verdienen und auf eigenen Füßen zu stehen. Leute, die noch nie hart gearbeitet haben benehmen sich dementsprechend auch im Berufsleben. Das sind zumindest meine Erfahrungen. Deshalb lade ich keine Praktikanten ein, die nicht nebenbei gearbeitet haben. Das ist mir wichtiger als irgendwelche Noten, bei denen ich sowieso nicht beurteilen kann wie sie zu Stande gekommen sind. Es ist zwar richtig, dass viele Studenten stark finanziell benachteiligt sind. Viele vergessen dann, dass sie hauptberuflich studieren und nicht jobben. Dadurch leiden die Noten, was Niemanden wundert. Gute Studenten allerdings lernen schon früh was sich heute "Zeit- und Selbstmanagement" nennt und bekommen beides unter einen Hut. Meine Meinung. Nein ist es nicht. Ich habe während dem Studium gejobbt und zuvor auch während meiner Berufsausbildung Rücklagen gebildet. Daher schließe ich mich dieser Meinung an, allerdings gibt es sicher auch Ausnahmen. Auch möchte ich hiervon Studenten ausnehmen, die gesundheitlich benachteiligt sind, Kinder haben etc. Ich habe es aus gesundheitlichen Gründen nicht geschafft beides unter einen Hut zu bringen und habe daher abgebrochen. Außerdem würde mich mal interessieren, worin nun eigentlich die "Abhängigkeit" besteht.... Das ist eine gute Frage. Meine Eltern stellten sich nicht grundsätzlich quer, sondern so wie Delphin es schreibt. Ich erhielt zwar von meinen Eltern ( zu denen ich gut stehe) bestimmte Dinge bezahlt und noch ein Taschengeld, in der Summe weit weniger als Bafög. Das schaffte ein gewisses Gefühl der Abhängigkeit, man fühlt sich irgendwie wie ein Kind behandelt, für den der Erziehungsberechtigte finanziell verantwortlich ist, obwohl man ab 18 Jahren eigentlich als Erwachsener gilt. Und leider hilft der Wille nebenbei zu arbeiten alleine auch nicht, denn nicht jeder hat das Glück gleich zu Beginn seines Studiums einen so gut bezahlten Job zu finden, daß er sich sein Studium samt Nebenkosten komplett selbst finanzieren kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paul November 19, 2007 In einem "richtigen" Studiengang hat man normalerweise überhaupt keine Zeit nebenbei zu jobben! Ich finde der Staat sollte Anreize schaffen möglichst viele Menschen zum Studium zu bewegen, da Deutschland so schon einen Akademikermangel hat. Und glaubt ihr denn ernsthaft es lohnt sich insgesamt für den Staat, wenn jmd nebenbei jobbt und dann 2 Jahre länger studiert??? Da sollte der Staat doch lieber das Geld an die Studenten geben und damit Anreize schaffen, das Studium in der Regelstudienzeit zu schaffen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Faceman November 19, 2007 Das ist eine gute Frage. Meine Eltern stellten sich nicht grundsätzlich quer, sondern so wie Delphin es schreibt. Ich erhielt zwar von meinen Eltern ( zu denen ich gut stehe) bestimmte Dinge bezahlt und noch ein Taschengeld, in der Summe weit weniger als Bafög. Das schaffte ein gewisses Gefühl der Abhängigkeit, man fühlt sich irgendwie wie ein Kind behandelt, für den der Erziehungsberechtigte finanziell verantwortlich ist, obwohl man ab 18 Jahren eigentlich als Erwachsener gilt. Aha, also eine gefühlte Abhängigkeit. Vielleicht ist es dann ratsam das schlechte Gewissen mal weiterzugeben? Schliesslich gibt es zuweilen Rechtsansprüche auf Unterhaltsleistungen. Da kann dann maximal ein Gefühl der Dankbarkeit entstehen, aber keins der Abhängigkeit. Im Gegenzug müssten ja die Eltern ähnliches empfinden, nämlich das Gefühl, das "Kind" nur unterhalb der Unterhaltsansprüche zu versogen, also mehr oder weniger ein Schamgefühl. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag