BarGain November 7, 2007 mal wieder eine dämliche frage, bin davor ja auch nicht komplett gefeit, auch wenn ich's manchmal ganz gern wäre so ein klassisches alpha- bzw. outperformance-zertifikat ist ja so gestrickt, daß ein preisindex gegen einen performance-index antreten muss und jeweils zum bewertungstag dann die out- bzw. underperformance des KI gegenüber den PI gemessen wird, und abhängig davon kommt es dann zur vorzeitigen kündigung des zertis oder auch nicht... die meisten mir bekannten konstrukte dieser sorte haben einen pseudo-sicherheitspuffer, der in der regel aber allein schon aufgrund der beim PI fehlenden dividenden über die laufzeit der zertis gerechnet schon sehr eng wird... weiterhin sind bei vielen der mir bekannten alphazertis die banken wegen der hohen dividendenrenditen (aus emittenten-sicht zumindest) sehr hoch gewichtet, was eine outperformance dieses jahr besonders schwierig bis unmöglich gemacht hat. eines der besten beispiele dafür is etwa der continental star index der HVB... es ist daher bei vielen alphas zur zeit absehbar, daß die sicherheitsschwelle in kürze gerissen wird, und die bedingungen der zertis sagen dann aus, daß das teil damit dann quasi zum indexzerti für die outperformance mutiert... sprich, is der KI um 25% mieser als der PI, müßte der preis des zertis bei 75% des emissionspreises liegen, bei einer knappen (hypothetischen) outperformance am laufzeitende von 5% wäre der rückgabepreis dann wohl 105%... nun liegen einige dieser alphazertis, die sich kurz vorm schwellenriss befinden, deutlich unter dem wert, den ich mangels besserer vokabel als "fair" bezeichnen würde.... und da kommt das problem, wo ich das dumpfe gefühl habe, daß ich was überseh: wenn die schwelle reißt, müßte der preis ja plötzlich einen sprung auf den "fairen wert" machen, da es sich plötzlich um ein indexzertifikat handelt. dagegen spricht aber mein gesunder menschenverstand, daß dies ja quasi ein free lunch aufgrund von arbitrage wäre, jetzt den deutlich niedrigeren kurs als kaufkurs zu nehmen und auf den schwellenriss zu spekulieren (und selbst wenn der wider erwarten dann bis zum laufzeitende doch nich mehr käme, würde man wegen der auf den ausgabepreis normierten rückzahlungspreise dann eine sehr gute rendite einfahren)... also, wo ist mein fehler im konstrukt? der schwellenriss scheint ja offensichtlich die im zerti versteckten optionsscheine wertlos verfallen zu lassen, ergo können die ja eigentlich kein hindernis für den von mir erwarteten kurssprung sein, oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dendi November 26, 2007 Jetzt muss ich mal eben mir die Konstruktion eines Alpha-Zerts vergegenwertigen (also nur mein Geschreibsel - Ideenfindung ^^) [naja] hier bitte ganz viel Geschreibsel einfügen... [/naja] Hm irgendwie habe ich Probleme das ganze Ding zu basteln (gerade 2 Din A4 Seiten aufgeschrieben). Mal die Vorraussetzungen: Dividendenindex Call Performanceindex Put Sollte klar sein. Der Dividendenindex sollte immer "besser" laufen als der Performanceindex. Bei stark steigenden Div-Kursen macht der Call die Rendite, bei stark fallenden Perf-Kursen macht der Put die Rendite. Nur wie bastel ich da ein KO-Level rein? Mann kann ja nicht sagen, bei Call 50 (als Sicherheitspuffer bei Basis 100 z.B.) ist das KO-Ereignis, wenn gleichzeitig der Perf. Index auch um 40 verliert (man also nur 10% Alpha hat). Ergo bräuchte man irgendwie nen Spread-Produkt, dass ich aber gerade nich hinbekomm. Ich guck ma morgen, ob mir im Zug noch ne Idee einfäll Wenn ich die Konstruktion hab, komm ich evtl. auf den "fairen" Preis. Gruß Dendi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarGain November 27, 2007 vllt. machts die berechnung einfacher, eines dieser ominösen dinger live zu erleben: HV16FY zum beispiel - continental star (price) index gegen dax performance index. wird dank über 50% gewichtung von bankwerten im KI bis hart an den 22,5%-underperformance-puffer geprügelt und schlägt haken wie ein hase auf der flucht. ich gehe fest davon aus, daß der puffer in absehbarer zeit reißt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dendi November 27, 2007 Sodele, hab heute mal bissle mit unseren Produktexperten gesprochen, da wir auch ein Alpha-Zertifikat im Angebot haben. Der einhellige Tenor: das Ding wird nicht "einmal dargestellt und fertig" sondern laufend mit diversen Scheinchens angepasst. Sie benutzen hierzu größtenteils Optionen, welche genau kann man allerdings nicht sagen. Hängt sehr stark von der Marktsituation ab, da sie einen möglichst fairen Kurs generieren müssen, der eine dynamische Barriere beinhaltet. Bei beidseitig fallenden Kursen (homogener Verlauf) ist eine andere Darstellung gefragt als bei stark divergierenden Wertentwicklungen. Was Sie mir allerdings mitgeben konnten (wie man es am Besten erklären kann) ist Folgendes: Einen "fairen" Kurs bei einem Alpha-Zert hat man erst am Tag direkt vor der Fälligkeit. Ähnlich wie bei einem Optionsschein ist die Wahrscheinlichkeit (der Zeitwert), dass das Zert ausgeübt wird oder nicht ausgeübt wird, fast sicher in eine Richtung bestimmt. Während der Laufzeit ist dies eher unbestimmt, den Markt kann man nicht voraus sagen. In einem fallenden Kurs ist also immernoch ein gewisser Zeitwert enthalten, dass dieses Zert die Barriere doch nicht reißen könnte (quasi anteilig der Bonus). Als "Aufschlag" hat man somit einen gewissen "Anteil des Bonus" als Zeitwert. Nach unten (den von Dir beschriebenen Abschlag) hat er mir so erklärt: Man muss sich vorstellen, dass ein vergleichbares Investment in den Index (ein reines Spreadprodukt) über Futures stattfinden würde. Einmal short, einmal long und schon generiert man den Spread zwischen den Indices. Die Preisbildung hier ist streng linear zur tatsächlichen Entwicklung. Ein Barrierenprodukt ist allerdings über Optionen dargestellt (variable Barriere) und hier ist die Preisfindung eben nicht linear. Innerer Wert und Zeitwert sowie die Optionspreistheorie und der Ausübungsmodus (meist amerikanisch) spielen hier eine Rolle. Ergo würde das Produkt beim KO-Ereignis nicht einem "reinen" Index-Spread entsprechen sondern dieser würde wieder aufs Laufzeitende angepasst sein. Man kann also davon ausgehen, dass nicht sofort ein Sprung auf den aktuellen Spread erfolgt, sondern sich die Auszahlung immer aufs Laufzeitende bezieht. Während eine Darstellung mittels Future jederzeit realisiert werden kann, ist der Spread bei einem Optionsschein-Spread-Zert erst am Ende der Laufzeit so, wie er eigentlich "fair" seien müsste. Hoffe ich hab Dir bissle weitergeholfen, klingt für mich einigermaßen logisch wie er das erklärt hat Gruß Dendi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarGain November 27, 2007 · bearbeitet November 27, 2007 von BarGain okay, herzlichen dank, dendi, für deine umfassende recherche... ist für mich grad ein bisserl spät jetzt, von daher bin ich als optionsschein-laie nicht sicher, ob ich grad alles hundertpro verstanden habe, aber ich schau mir das nachher noch einmal in ruhe an. auf jeden fall hast du schonmal meine (naheliegende) befürchtung bestätigt, daß auch hier kein "free lunch" abgegriffen werden kann. alles andere wäre aber natürlich auch sehr verwunderlich gewesen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag