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Sladdi

Hi,

sicher kennt Ihr schon den BigMac-Index.

Die Zeitschrift Economist rechnet bei diesem Index den Preis eines BigMacs aus den jeweiligen Landeswährungen in US$ zurück und vergleicht die Preise.

Die Idee ist, daß der BigMac ja eigentlich überall gleichteuer sein sollte, da es ein standardisiertes Produkt ist. Ist er es nicht, so sind die Landeswährungen unterbewertet (wenn der BigMac in US$ billiger ist, als der US-BigMac) bzw. überbewertet.

Ich habe gelesen, dieser Index hätte, obwohl er so einfach ist, eine gewisse Vorhersagekraft für die Wechselkursentwicklung: Deshalb ist mir die Idee gekommen, daß man evtl. die Über- bzw. Unterbewertung der Währungen für die Bewertung von Firmen nutzen könnte. M.a.W.: ist eine Währung 50% unterbewertet, und die Aktien haben ein KGV von 20, dann bekomme ich sie effektiv für das KGV von 10.

 

(fiktives) Beispiel:

Wechselkurs: 1 EUR = 2 ABC

"fairer" Wechselkurs 1 EUR= 1 ABC

KGV im Land mit der Währung ABC: 20

 

Ich kaufe die Aktie für 100 ABC und zahle dafür 50 EUR. Bei einem KGV von 20 bedeutet das ein EPS von 5 ABC(=2,5 EUR). Auf wundersame Weise kehrt nun der Wechselkurs zu seinem fairen wert zurück. Dabei bleibt das EPS weiter bei 5 ABC, was aber nun 5 EUR entspricht. Somit hat die Aktie für mich in EUR gerechnet ein KGV von 10.

 

Es wäre ja zu schön, wenn diese Idee funktionieren würde, aber die Frage ist ja, ob die durch den Index angezeigten Über- bzw. Unterbewertungen wirklich stimmen, und ob sie durch den Wechselkurs aufgehoben werden müssen.

Was sind also die Parameter für die Über- bzw. Unterbewertung? Es gilt ja die Gleichung:

 

(Preis in Landeswährung/Wechselkurs)=Preis in US$(>=<?)BigMac-Preis in USA

 

Die Stellschrauben sind also:

-Preis in Landeswährung

-Wechselkurs

-BigMac-Preis in USA (oder allgemein im Vergleichsland)

 

Mal angenommen, eine Währung ist also laut Index unterbewertet. Dann kann sie diese Fehlbewertung wie folgt aufheben:

-Inflation (Preis in Landeswährung steigt)

-Deflation in USA (USA-BigMac-Preis fällt)

-Wechselkurs paßt sich an

 

Wie sich also zeigt, läßt sich die Idee, das KGV einfach anzupassen nicht so ohne weiteres umsetzen. Denn wenn es im Ausland eine stärkere Inflation als in der Heimat gibt, hat man nichts gewonnen. Es steigen zwar die Einnahmen, aber eben auch die Kosten der Firmen. B. Graham hat in "Intelligent investieren" auch gezeigt, daß eine Inflation nicht zwangsläufig (nominal) höhere Gewinne bedeutet.

 

Außerdem ist es ja so, daß manche Länder traditionell teuer sind. Man denke an Island. Laut der verlinkten Tabelle ist Islands Währung total überbewertet. Andererseits war Island schon immer extrem teuer in der Lebenshaltung. Bekannte von uns waren vor 15 Jahren im Urlaub da und haben erzählt, wie es da preislich aussieht - das hat mit Aldi nichts zu tun... Solche Überbewertungen können sich also offenbar lange halten.

 

Tja, der BigMac-Index ist meiner Meinung nach eine nette Spielerei und es mag sein, daß er sogar eine gewisse Prognosekraft hat. Aber meiner Meinung nach taugt er nicht, um KGVs um eine Über- bzw. Unterbewertung anzupassen, da sich Mißverhältnisse anders als durch wechselkursverschiebungen auflösen können.

 

Gruß

Sladdi

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35sebastian

Tolle Idee, dass du den ausgegraben hast!!

So ganz ernst sollte man ihn wirklich nicht nehmen!

Aber das der Dollar zum Euro nicht überbewertet ist, kann man schon erkennen,

vor allem , wenn man den Index von vor 10 Jahren zum Vergleich heran zieht.

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BarGain

der bigmac-index ist ja ne witzige sache, nur hat die chose zwei gravierende nachteile:

1. die in den ländern üblichen lebenshaltungskosten in relation zum einkommensniveau werden nicht berücksichtigt - sieht man besonders krass an island

2. das USA-zentrierte weltbild und die dem index zugrundeliegende annahme, daß der us-$ immer noch die maßgebliche leitwährung wäre, sind beide so nicht mehr haltbar

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Laser12
· bearbeitet von Laser12

Moin,

 

für mich ist der BigMäc-Index gerade ein sehr wichtiges Thema.

 

Ich verwende ihn etwas wissenschaftlicher im Bruttoinlandsprodukt zu Kaufkraftparitäten gerade bei der Gewichtung der Regionen in meinem neuen aktiven Fondsdepots.

 

Das BIP zu Kaufkraftparitäten von Indien und China ist jeweils 4 x so hoch wie in US$. Daher habe ich das Einkommensportfolio entsprechend angepasst.

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Jose Mourinho

Ist zwar OT aber durch das Lesen des Threadtitels bekam ich komischerweise Hunger auf einen Big Mäc.

 

88_2.JPG

 

Sladdi, du arbeitest nicht zufällig bei Mc Donalds? :-

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DrFaustus

Hmm, wenn ich aber zum Beispiel in München einen BigMac esse ist der teurer als Hierzulande. Es gibt also sogar von Stadt zu Stadt unterschiede. Schließlich handelt es sich um Franchise-Unternehmen die ihre Preise selbst gestallten dürfen.

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Sladdi
der bigmac-index ist ja ne witzige sache, nur hat die chose zwei gravierende nachteile:

[...]

2. das USA-zentrierte weltbild und die dem index zugrundeliegende annahme, daß der us-$ immer noch die maßgebliche leitwährung wäre, sind beide so nicht mehr haltbar

 

Hi,

dieses Problem sehe ich nicht sonderlich. Man muß eben eine Vergleichwährung heranziehen, und daß ein amerikanisches Magazin den US$ nimmt, ist ja verständlich. Meiner Meinung nach kann man die ganze Tabelle auch einfach auf den Euro umrechnen, indem man in der Über- bzw. Unterbewertungs-Spalte den Euro auf 1 normiert.

Das ist zwar methodisch nicht ganz sauber, aber wenn man davon ausgeht, daß der Devisenmarkt effizient ist, kann man ja keinen Gewinn machen, indem man eine Wechselreihe macht, wie z.B. US$->GBP->EUR->JPY->US$. Die Märkte sind (zumindest in den großen Währungen) so liquide, daß derartige Effekte für die Tabelle vernachlässigbar sein dürften.

 

Gruß

Sladdi

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dulli
Hmm, wenn ich aber zum Beispiel in München einen BigMac esse ist der teurer als Hierzulande. Es gibt also sogar von Stadt zu Stadt unterschiede. Schließlich handelt es sich um Franchise-Unternehmen die ihre Preise selbst gestallten dürfen.

 

völliger quatsch! der franchise-unternehmer darf miit sicherheit nicht den preis selbst festlegen. der darf ja nicht mal 1g ketchup mehr auf seinen hamburger machen. mcdonalds hat da sehr strenge vorgaben was einheitlichkeit angeht.

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BarGain

dulli, ich empfehle dir, dich mit aussagen wie "völliger quatsch" sehr zurückzuhalten, solange du das gegenteil nicht beweisen kannst.

die 1-euro-dinger sind in der tat wohl bundesweit gleich teuer, mir ist da jedenfalls keine ausnahme bekannt.

sehr wohl macht es aber einen unterschied, ob man sich nen bigmac oder ein sparmenü in berlin, hamburg, münchen, stuttgart oder auf dem land reinpfeift.

es gibt schon innerhalb der gleichen region (z.b.: NRW) unterschiede, ob du dir das menü mitten in der stadt holst oder auf nem mcdreck anner autobahnraststätte.

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dulli
dulli, ich empfehle dir, dich mit aussagen wie "völliger quatsch" sehr zurückzuhalten, solange du das gegenteil nicht beweisen kannst.

die 1-euro-dinger sind in der tat wohl bundesweit gleich teuer, mir ist da jedenfalls keine ausnahme bekannt.

sehr wohl macht es aber einen unterschied, ob man sich nen bigmac oder ein sparmenü in berlin, hamburg, münchen, stuttgart oder auf dem land reinpfeift.

es gibt schon innerhalb der gleichen region (z.b.: NRW) unterschiede, ob du dir das menü mitten in der stadt holst oder auf nem mcdreck anner autobahnraststätte.

 

na gut. du hast recht ohne beweise sollte ich mich zurückhalten :blushing: . ich werde in nächster zeit auf den bigmac preis achten.

für die bessere vergleichbarkeit empfehle ich den restaurants solche anzeigetafeln wie an der tankstelle, dann sehe ich immer den aktuellen bigmac-preis :D .

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