Al Bondy Oktober 21, 2019 Am 18.10.2019 um 14:32 von efuzzy: Ich habe nicht erwartet, daß mein Kommentar zu so einer grundsätzlichen Betrachtung der Klima-Problematik führen würde. Wenn ich obige Sätze nicht mißverstehe, dann klingt diese so, als ob ein Zusammenhang zwischen Co2-Emission und Klimageschehen in Zweifel zu ziehen ist. ... fast hätte ich am Freitag dazu noch geschrieben "Keine neue Klimadiskussion bevor die alte nicht verglüht oder erfroren ist" Fakt ist, dass jede Erwärmung natürlich und physikalisch anschließend vermehrt CO2 freisetzt, was wiederum erdgeschichtlich stets zu vermehrter Prosperität geführt hat und incl. einem Zeitversatz von einigen Jahrzehnten auch an Tiefbohrkernen über 400.000 Jahre exakt nachgewiesen werden kann. Da kann der vielzitierte "Beginn der Wetteraufzeichnungen seit Anno 1881" wissenschaftlich nicht mithalten. Fakt ist ebenso, dass China, Indien und Russland in den nächsten Jahren zehnmal mehr neue Kohlekraftwerke bauen und in Betrieb nehmen werden als Deutschland jemals maximal abschalten könnte. Deswegen macht es auch tieferen Sinn, aus Protest mit einer 20-Millionen-Dollar-Luxusyacht eben nicht nach Peking, Neu Delhi oder Moskau zu schippern. Der technologische Fortschritt ist dennoch offensichtlich: früher waren nur die fittesten Kinder den Strapazen eines Kinderkreuzzugs gewachsen, heute können dank moderner Transportlogistik und fossiler Treibstoffe auch die fettesten Wohlstandkinder problemlos teilnehmen. Ein Rekordwinter wie zuletzt in den 1960er Jahren würde heute schon ausreichen um unsere inzwischen weitaus sensibleren Systeme extrem sowie wirtschaftlich existenziell und individuell lebensbedrohlich zu treffen. PV und WEA liefern dann schlicht nichts mehr. Die Grünen sind heute schon die einzige deutsche Partei, deren Wahlumfragewerte saisonal halbwegs gut mit der Außentemperatur korrelieren. Im Grunde aber egal ob zu heiß oder zu kalt, zu trocken oder zu nass - irgendwer muss immer schuld dran sein. War schon im finstersten Mittelalter so, und den Ablasshandel gabs damals auch schon, genau wie Rekordhitze und Rekordkälte. Forwards habe ich bei Carbon-Trackern eigentlich nie groß beachtet, sondern nur nach Kursentwicklung gehandelt. Die etwas unterschiedlichen Kurse der einzelnen Vehikel kumulieren sich -wie gesagt- aus Contango und Backwardation im Rollgeschäft während der individuell unterschiedlichen Gesamtlaufzeit, spielen bei laufenden Trends mE aber keine bedeutsame Rolle. Fazit bleibt, dass das ganze Klimakabarett ineffizient ist und auf jeden Fall ständig teurer wird. Ergo sagt mir die persönliche "Öko-Logik" dass der CO2-Ablasshandel langfristig auch weiterhin Möglichkeiten bieten wird, mit einem oder zwei gut plazierten Trades im Jahr die persönlichen Energiekosten wieder einzuspielen. Das kann je nach Entwicklung auch mit anderen Energie-Vehikeln funktionieren. Carbon steht bei mir momentan -wie manches andere auch- auf "Wait and See", sprich zunächst Abwarten auf die nächste gute Gelegenheit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich Oktober 21, 2019 vor 18 Minuten von Al Bondy: Im Grunde aber egal ob zu heiß oder zu kalt, zu trocken oder zu nass - irgendwer muss immer schuld dran sein. War schon im finstersten Mittelalter so, und den Ablasshandel gabs damals auch schon, genau wie Rekordhitze und Rekordkälte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Laser12 Oktober 21, 2019 Können die politischen Diskussionen bitte an andere Stelle geführt, ggf. auch ausgegliedert werden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Al Bondy Oktober 21, 2019 · bearbeitet Oktober 21, 2019 von Al Bondy vor einer Stunde von Laser12: Können die politischen Diskussionen bitte an andere Stelle geführt, ggf. auch ausgegliedert werden? ... thematisch geht es hier schwerpunktmäßig um Kauf oder Verkauf sowie Analyse sprich letztlich Handel mit ca. einem halben Dutzend verschiedener Carbon-Tracker. PV hat darin eher nichts verloren, während die Kurse der betreffenden Investment-Vehikel neben Konjunktur und Saisonalität eben maßgeblich auch von Politik beeinflusst, zukünftig evtl. sogar noch deutlich stärker "festgesetzt" bzw zwangsreguliert werden. Das Thema zwingt quasi selbsttätig dazu, sich sowohl mit dem Wetter wie auch mit der Fortentwicklung der aktuellen Klimapolitik zu beschäftigen und sich (sic!) jenseits des medial gelenkten Herdentriebs eine eigene Meinung zu bilden, die dann im praktischen Handel strategisch gewinnbringend umgesetzt werden kann. Gliedert man das komplett aus, ist da sofort absolut nichts mehr zu verdienen - was unterm Strich (und leider) für alle zeitweilig politisch stark beeinflussten Märkte und Assets gleichermaßen gilt. Siehe Argentinien, siehe Brit. Pfund, siehe Öl, siehe Kohleminen, siehe HangSeng uva. Ansonsten siehe oben: "Keine neue Klimadiskussion bevor die alte nicht verglüht oder erfroren ist". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
efuzzy Oktober 21, 2019 vor 13 Stunden von xfklu: Verstanden nicht, aber wenn man sich mal die Preisentwicklung im Chart anschaut, dann sieht man nicht viel Unterschied zwischen Spot-Preis und Future-Zertifikat. Hier nur mal als Beispiel das Jahr 2018: 1 27 kB (Daten von hier: https://www.eex.com/en/products/environmental-markets/emissions-auctions/overview) Als Anhang noch ein Paper zum Thema "The Relationship between Spot and Futures CO2 Emission Allowance Prices in the EU-ETS" von jemandem, der sich da sehr viel besser auszukennen scheint, als ich: SSRN-id2137346.pdf 3 934 kB Ich habe versucht, mich über den Handel von Co2-Emissionsrechten zu informieren und den Eindruck bekommen, daß die jetzige Konstruktion vor allem eine Konstruktion der Finanzindustrie ist. Der Handel über Futures verfälscht dabei die grundsätzliche Zielsetzung von der Vergabe von Rechten, da in die Preisbildung der Futures Komponenten offensichtlich eingehen, die sekundär für die eigentliche Zieksetzung sind. Dieser Widerspruch (oder gar Schummelei) scheint vielen in der Vergangenheit aufgefalle zu sein und man hat vieles darüber geschrieben, auch Bücher, (und tendenziös benutzt). Ein Finanzprodukt in diesem Markt, das nicht Futur-preisbezogen ist, habe ich bisher nicht gefunden. Die Aversion der SPD gegen Emissionsrechtehandel kann ich bei dieser Praxis der Preisfindung als einen Grund nachvollziehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
efuzzy Oktober 21, 2019 Am 18.10.2019 um 17:29 von mopswombard: In der gestrigen Börse Online ist dazu ein Kommentar auf einen Leserbrief. BO hat einen C02 Tracker vor einigen Monaten zum Kauf empfohlen. Zwischenzeitlich gab es Gewinne, da der Preis stieg, jetzt ist er aber wieder stark zurückgekommen. Der Leser beschwerte sich darüber, das das Engagement nicht mehr besprochen wurden und meinte, sie sollten dazu mal was sagen und zwar nicht nach dem Motto "langfristigkeit". Die Antwort ist ganz interessant. Sie sehen das Ganze langfristig mit dem Hintergedanken, das die EU Zertifikate einziehen wird .Kurzfristig sind die Rückgänge ihrer Meinung auf die Rezzionsängste zurückzuführen, ferner auf den Brexit, das GB nämllich ihre Rechte einfach verschenkt sowie die Diskussionen um vorzeitige Schliessung von Dreckschleudern. Meinsst Du diesen Beitrag? https://www.boerse-online.de/nachrichten/fonds/emissionszertifikate-wie-anleger-vom-kampf-gegen-den-klimawandel-profitieren-1028141880 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xfklu Juli 19, 2021 In China werden jetzt auch Emissionszertifikate gehandelt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man da als Privatanleger mitspielen kann: Zitat Energie: Auch in China fängt der Börsenhandel mit Emissionszertifikaten an Auch China meint es wohl ernst mit dem Umweltschutz und führt nun den Handel mit CO2-Zertifikaten ein, der zur Umstellung auf erneuerbare bzw. emissionsarme Technologien beitragen sollte. Nach jahrelanger Vorbereitung und mit einer wochenlangen Verzögerung hat am Freitag in Shanghai das Emissionshandelssystem (ETS) den Betrieb aufgenommen. Zunächst verzeichnete der Preis für eine Tonne CO2 den stärksten erlaubten Tagesanstieg um 10%, bevor er mit einem Plus von 6,7 % aus dem Handel ging. Zugegeben beträgt der CO2-Preis in China auch danach mit 51 CNY bzw. 6,7 EUR je Tonne nur einen Bruchteil des EU-Preises, der aktuell bei rund 55 EUR liegt. (Quelle: https://sg-zertifikate.de/news-detail/raetselhafte-schwaeche-des-goldpreises?utm_source=ariva&utm_medium=news&utm_campaign=ideas-news&utm_content=rohstoffe&utm_term=20210719) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mojo-cutter Dezember 17, 2021 · bearbeitet Dezember 17, 2021 von Mojo-cutter Weiß jemand warum das CO2 Zertifikat CU3RPS so abgerauscht (- 16 %) ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IRRer-Zins Dezember 17, 2021 vor 5 Minuten von Mojo-cutter: Weiß jemand warum das CO2 Zertifikat CU3RPS so abgerauscht (- 16 %) ist? Montag verfällt der aktuelle Kontrakt, aber sollte nicht der Grund sein. Auch der Märzkontrakt ist runter gegangen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mojo-cutter Dezember 17, 2021 · bearbeitet Dezember 17, 2021 von Mojo-cutter vor 14 Minuten von IRRer-Zins: Montag verfällt der aktuelle Kontrakt, aber sollte nicht der Grund sein. Auch der Märzkontrakt ist runter gegangen. Spotmarktpreis ist €82,- Sollte sich ja wieder angleichen. Kaufgelegenheit? Vorsicht: keine Kaufempfehlung meinerseits - ich habe zu wenig Ahnung habe trotzdem ne kleine Position zu 70,85 genommen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marklam Dezember 17, 2021 Spannend. Hab leider selber 0 Ahnung. Verstehe das mit den Kontrakten schon nicht, ist doch ein unlimited zertifikat Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RaMaZie Dezember 19, 2021 Ich war selber in CO2 Zertifikate investiert. Leider hat mein Stop Loss bei 76€ gegriffen. Ich weiß auch nicht, wieso der Preis so stark gefallen ist. Die einzige News, die es gab, war folgende: "Polen lehnt EU-Emissionshandelssystem ab und droht mit Veto gegen „Fit for 55“" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TWP17 Dezember 19, 2021 Naja nach fast 70% Steigerung innerhalb eines Monats bei einen solchen volatilen Markt, kann es auch mal 20% runter gehen. Würde ich bei solch einen zusätzlich volatilen Papier keinen Schrecken kriegen, auch wenn ich das am Freitag auch bemerkt habe (Disclaimer bin selbst investiert; aktuelle Kursziele der Analysten weiterhin 100-120€).... @xfklu: mich würde eher interessieren, ob du was neues zu den China Emissionszertifikaten gesehen hast, ich habe eben mal geschaut, aber leider nichts Neues gefunden. Da ich denke das China auch an den Thema nicht rum kommt, finde ich das auch hochspannend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xfklu Dezember 19, 2021 vor 39 Minuten von TWP17: @xfklu: mich würde eher interessieren, ob du was neues zu den China Emissionszertifikaten gesehen hast, Keine Ahnung und auch kein Interesse meinerseits. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mojo-cutter Dezember 21, 2021 · bearbeitet Dezember 21, 2021 von Mojo-cutter Am 17.12.2021 um 18:08 von Mojo-cutter: Sollte sich ja wieder angleichen. Kaufgelegenheit? Vorsicht: keine Kaufempfehlung meinerseits - ich habe zu wenig Ahnung habe trotzdem ne kleine Position zu 70,85 genommen Zertifikat CU3RPS steht heute tatsächlich wieder bei 78,xx . Hatte evtl. doch was mit dem dreifachen Hexensabbat am 17.12. zu tun? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mojo-cutter Dezember 24, 2021 Nur zur Info zu Société Générale Effekten GmbH TRACKER UNLTD CAFU 0.001 WKN CU3RPS Kopie aus den Kosteninformation zum Wertpapiergeschäft: Gesamtkosten im Detail (einschließlich durchschnittlicher Kosten pro Jahr) Gesamtkosten im Zeitablauf und Auswirkung auf die Rendite -Im 1.Jahr (Kosten Wertpapierkauf und 1.Jahr Haltedauer): 0,18 % p.a. -Ab dem 2.Jahr während der Haltedauer (pro Jahr): 0,05 % p.a -Im Jahr des Wertpapierverkaufes (zusätzlich zu den Kosten für Haltedauer): 4,00 % p.a Fazit: …reduzieren die Rendite um durchschnittlich 4,23 % pro Jahr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MarktengesWertpa Dezember 24, 2021 Völlig irrelevant: Im Jahr des Wertpapierverkaufes (zusätzlich zu den Kosten für Haltedauer) fallen die 4% an. Das sind die Verkaufskosten… Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag