Schmaler Oktober 12, 2007 Hallo in die Runde, vorab, ich beobachte seit einiger Zeit das Forum und muss gestehen, sehr sinnvolle und wichtige Beiträge von wirklich meistens kompetenten und wissenden Usern. Hier werden Themen aufgearbeitet, die schon in der Schule Platz finden müssten, zumindest der Bereich Geldanlage und Vorsorge, damit nicht, wie es tagtäglich geschieht, Millionen in "Bereicherungskassen" von Absahnern fließt. Nirgendwo anders ist der Schritt von der legalen in die illegale Pfütze kürzer als in der Versicherungs- und Geldanlagebranche. Dieses Forum ist ein gutes Instrument, um kritisch und wach in finanzieller Hinsicht zu bleiben. Auch ein Kompliment an die Verantwortlichen, die die Themenstruktur und die Beiträge verwalten. Bevor ich mich wieder in die passive Rolle als Leser zurückziehe, vielleicht doch noch ein Lockruf in eigener Sache. Zur Person: verheiratet, 2 Kinder (5 + 12 Jahre), mitte vierzig, Staatsdiener Wie ich meine, habe ich in finanziellen Angelegenheiten keine großen Fehler gemacht. Riester, Vorsorge im notwendigen Bereich(wichtig Haus abbezahlt, da bleibt im Alter mehr übrig), nur die wichtigsten Versicherungen abgeschlossen. In Immobilienwerte möchte ich nicht gehen, nur Scherereien mit den Mietern, Abschreibemöglichkeiten für mich uninteressant. Nun komme ich zum Punkt: Meine Hausbank betrachtet mich als guten Kunden, da sich ein kleines Vermögen angesammelt hat (Erbschaft, etc.). Vor kurzem habe ich die Sparbriefe und Festgelder gekündigt, da die Niedrigzinsphase aus den Vorjahren (2,3 bis 3,0 %) keine gute Rendite abgeworfen hat. Nun geht es darum für die Familie mehr herauszuholen und die Bitte an das Forum meine Überlegungen zu bewerten. Mein Sparziel ist 80 % in Sparbriefe/Festgelder, Laufzeit 4-5 Jahre anzulegen. Meine Hausbank macht mir das Angebot 4 % plus minus 0,1 % zum Anlagezeitpunkt Mitte November. Die restlichen 20 % habe ich im Depot, 10 % Fondssparen und 10 % Aktien. Verkehrt ist bestimmt auch nicht über einen längeren Zeitraum die Kenner im Aktien-Fonds-Forum zu beobachten, um dann eventuell mehr in das Depot zu packen. Ist das grundsätzlich in Ordnung ? Sparen ist Klasse, wenn da nicht die lästige Kapitalertragssteuer wäre. Gibt es da vielleicht die Möglichkeit einer Umschichtung ? Außer dem üblichen noch gewährten Sparerfreibetrag fällt mir nichts ein. Danke und freundliche Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Oktober 12, 2007 Als erstes gehst du mal zu einer anderen Bank und holst dir dort ein Angebot fuer Festgeld ein - scheinbar hast du ja eine groessere Summe zur Verfuegung, da muessen mehr als 4,1% drin sein. Hat die Bank B ein Angebot gemacht sagst du das deiner Hausbank und fragst, ob sie es ueberbieten. Kannst dann nochmal nach B gehen und sehen, ob sie mitziehen. So mache ich das i.d.R., bis eine der beiden aufgibt. Hier gibt's uebrigens 4,6% bei einer Laufzeit von 5 Jahren (ab EUR5000, aber die solltest du ja haben): BKM Festgeld Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fleisch Oktober 12, 2007 Hallo Schmaler, es gibt gerade unter dem Hintergrund Abgeltungssteuer noch einige sehr interessante Möglichkeiten der Geldanlage auch für die Zukunft. Da gibts einige Threads zu, einfach mal suchen. Mir ist, zumindest für den kurzen Zeitraum folgende interessante Anleihe aufgefallen http://www.boerse-online.de/zinsen/aktuell/491908.html Ist zwar nur kurzfristig, aber besser als nix. Und wegen Festgeld und Sparbriefen such dir ne andere Bank. Meine hat olle Dorfsparkasse hat mir schon 4,1 % für 1 Jahr geboten bei 5.000 Anlagebetrag. Wenn es um geerbtes Vermögen geht hast du bestimmt noch mindestens eine Null mehr beim Anlagebetrag. Such bei Focus-Money, Zinshund, tagesgeld-vergleich & Co und verschaff dir einen Überblick über die Marktkonditionen, das was die dir unterbreitet haben ist nicht berauschend Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Herr S. Oktober 12, 2007 · bearbeitet Oktober 12, 2007 von Herr S. Also Sparbriefe/Festgeld macht bei der flachen Zinsstrukturkurve die wir haben keinen Sinn mit einer Laufzeit von >2 Jahren. Maximal ein Jahr, länger nicht. Auch im Festverzinslichen Bereich vielleicht ein bißchen Risikostreuung reinbringen, neben Staatsanleihen und ähnlichem vielleicht ein kleinen Teilen Unternehemnsanleihen einstreuen. Was auch noch recht konservativ ist, wären z.B. Wandelanleihen (am besten in Form eines Fonds, ebenfalls wegen Risikostreuung und ist einfacher). Bei den Festverzinslichen vielleicht auch ein abgezinstes Papier mit geringen Nominalzins nehmen, dafür sind die Kursgewinne bei Rückzahlung steuerfrei. Wegen deinem "Steuerproblem" Ansonsten finde ich den Deka Opti-Cash ja gut, weil nahezu Steuerfrei... Aber damit sind hier einige immer nicht so einverstanden. Schön sind auch noch Offene Immobilienfonds, die haben auch eine sehr hohen steuerfreien Anteil bei der Ausschüttung. Und du musst dich nicht um die Mieter kümmern :-) Suche mal nach "KanAm" im Forum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
speedy_speed Oktober 13, 2007 · bearbeitet Oktober 13, 2007 von speedy_speed Hallo Schmaler, sorry wenn ich etwas direkt bin. Aber mit deinen Sparanlagen betreibst du schlimmstenfalls Geldvernichtung. Warum? Ganz einfach - wenn man die jährliche Inflation und die Steuern berücksichtigt, bleibt letztendlich nicht viel übrig oder du verlierst kaufkraftbereinigt sogar Kapital. Lese hierzu bitte http://www.besema.de/tipp-vermb-das-inflat...nst.htm#Rendite Dein Grundproblem ist zu dem, dass dein Anlagehorizont für eine Anlage in Wertpapiere wie Aktienfonds zu kurz ist. Darüber hinaus würde ich in eine direkte Anlage in einzelne Aktien (wie bei dir vorhanden) abraten. Es sei denn du hast wichtige Gründe, wie bspw. Aktien als Gewinnbeteiligung beim Unternehmen wo man angestellt ist. Lese hierzu bitte http://www.besema.de/tipp-vermb1-aktien.htm Nun soll dass hier keine Aufforderung sein, all dein Erspartes in Aktienfonds anzulegen. Vielmehr kommt es auf eine vernünftige Strategie an. Hier würde ich im Bereich Aktienfonds etwas offensiver herangehen. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, werden Aktienfonds voraussichtlich eine höhere Rendite erwirtschaften als bspw. Sparanlagen. Jedoch bitte keine Einzelaktien oder Mode-/Brachnenfonds wie Biotechnologie oder Rohstoffe als Basisinvestment! Hier sind die Verlustrisiken besonders hoch. Keiner kann dir sagen wie sich einzelne Bereiche zukünftig entwickeln. Eine wichtige Grundregel bei der Fondsanlage besteht darin sein Kapital breit zu streuen. Hierfür eignen sich insbesondere Europafonds, oder noch besser, weltweit anlegende Aktienfonds. Zudem solltest du bei Aktienfonds lieber einen Anlagehorizont von mind. 10 Jahren einplanen, um auch Schwächephasen überbrücken zu können. Zudem ist es meines Erachtens nicht sehr ratsam den Großteil des Kapitals 4-5 Jahre fest anzulegen. Der Zeitraum sollte - wenn du schon fest anlegen möchtest - überschaubare 1-2 Jahre betragen. Wenn du Pech hast steigen die Zinsen weiter. Genauso gut können sie auch fallen. Leider kann niemand in die Zukunft sehen... Außerdem ist man bei langen Laufzeiten unnötig unflexibel. Lese bitte http://www.besema.de/tipp-vermb-geldverm-d-deutschen.htm Wie bereits angesprochen, besteht das Anlageuniversum nicht nur aus Festgeld und Aktien. Schau dir bspw. auch offene Immobilienfonds an. Als Beimischung im Gesamtportfolio sicher sehr interessant. Achte jedoch immer auf die Kosten! Grundsätzlich gilt bei der Geldanlage - umso einfacher ein Produkt desto besser. Nie in Geldanlagen investieren die man nicht versteht. Um so höher die Rendite, um so höher das Risiko. Klingt alles sehr banal, kennt eigentlich jeder, aber bei vielen Anlegern ist die Gier nach dem schnellen Euro größer. Als Alternative sind in jedem Fall noch Bundesschatzbriefe zu nennen. Gute Konditionen, hohe Bonität, keine Kosten. Siehe hierzu http://www.deutsche-finanzagentur.de Noch etwas. Steuern sollten niemals der Hauptgrund für die Investition in eine bestimmte Anlageform sein. Steuerliche Aspekte können bestenfalls als Entscheidungshilfe dienen. Insgesamt betrachtet ist deine jetzige Geldanlage sehr konservativ und sicherheitsbetont. Große Renditesprünge sind da sicher nicht zu erwarten. Wenn du auch mit einem höheren Fondsanteil i.V.m. einem längeren Anlagehorizont leben kannst, ist es eine Überlegung wert, den Fondsanteil schrittweise etwas aufzustocken. Viele Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Herr S. Oktober 13, 2007 Schön das mein Beitrag nochmal fast komplett wieder wiederholt wird. Allerdings halte ich nicht viel von BuScha´s aufgrund der schlechten Veräußerungsmöglichkeiten und Rendite. Die Rendite bei einer einjährigen Kassenobligation deiner örtlichen Sparkasse/Bank liegt über der Verzinsung des Buscha´s im ersten Jahr. Und vor allem jederzeit veräußerbar. Das mit dem Anlagehorizont bei Aktienfonds stimmt, die 4-5 Jahre bezogen sich aber auf festgeld/Sparbriefe richtig? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag