Malvolio Oktober 9, 2007 · bearbeitet Oktober 9, 2007 von Malvolio Es geht mir hier um die steuerliche Behandlung von langfristigen Anlagen in Fonds (auch ETFs) oder Zertifikaten NACH Einführung der Abgeltungssteuer. Für den Übergang sind Zertifikate ja relativ uninteressant. Aber wenn die Abgeltungssteuer erstmal da ist, könnte die Sache schon wieder anders aussehen. Meine Überlegung ist wie folgt: Bei nach dem 01.01.2009 erworbenen Fonds müssen jährlich Erträge versteuert werden, egal ob thesauriert oder oder ausgeschüttet wird. Bei Zertifikaten (insb. auf Performance-Indices) werden die Dividenden auch thesauriert, aber meines Wissens nach erst bei Verkauf der Abgeltungssteuer unterworfen. Wenn ich jetzt z.B. einenen DAX-ETF mit einem DAX-Indexzertifikat vergleiche, so würde sich langfristig hier ein klarer Vorteil für das Zertifikat ergeben, da die Steuern u.U. erst viel später zu zahlen wäre (-> Zinseffekt). Außerdem eröffnet sich so doch u.U. auch die Möglichkeit, Dividenden oder sogar Zinsen (z.B. bei Zertifikaten auf einen Renten-Performance-Index) als Kursgewinne des Zertifikats mit möglichen anderen Kursverlusten (z.B. bei Aktien) zu verrechnen, was ja ansonsten eigentlich nicht mehr möglich ist. Seht ihr das genau so, oder bin ich hier auf dem Holzweg? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Oktober 9, 2007 Ich würde sagen, dass du es schon richtig erkannt hast. Zertifikate meide ich in erster Linie wegen der Kostenintransparenz. Das wird sich wohl auch nicht ändern. ob man Zertifikatgewinne mit Aktienverlusten verrechnen kann sollte man mal diskutieren. Ich dachte, dass man nur Aktien mit Aktien verrechnen kann und Anleihen mit Anleihen (und Zertifikate sind ja Anleihen), aber nicht über Kreuz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Oktober 9, 2007 · bearbeitet Oktober 9, 2007 von Malvolio Sicher gibt es auch noch andere Vor- und Nachteile. Aber die Instrumente sind ja schon vergleichbar. Es geht mir hier wie gesagt um den steuerliche Aspekt. Zum einen durch den Zinseffekt der späteren Besteuerung, zum anderen durch die evt. mögliche Gestaltung durch "Umwandlung" von Zinsen und Dividenden in Kursgewinne im Rahmen einer Verlustverrechnung. Wenn das so klappen würde, wären das schon gewichtige Argumente pro Zertifikat und kontra Fonds. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paranoid Oktober 9, 2007 Interessant, "Ausschüttungen und ausschüttungsgleiche Erträge" von Fonds werden also sofort besteuert. Gilt das auch, wenn die Erträge gleich in einen Swap gesteckt werden? (Das machen ja wohl manche ETFs...) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Oktober 9, 2007 Interessant, "Ausschüttungen und ausschüttungsgleiche Erträge" von Fonds werden also sofort besteuert. Gilt das auch, wenn die Erträge gleich in einen Swap gesteckt werden? (Das machen ja wohl manche ETFs...) Das weiß hier niemand so wirklich. ETF vor 2009: Die Hoffnung ist das sie bei Swaps gar nicht versteuert werden. ETF nach 2009: Eigentlich ist die Regelung hier egal, weil man die Steuern auf jeden Fall zahlt. Ich vermute aber, dass solche ETFs dann genau wie Zertifikate behandelt werden. Interessant finde ich vor allem den Ansatz, dass man Zinsen in Anleihenkursgewinne umwandeln kann und die dann mit eventuell anfallenden Aktienkursverlusten verrechnen. Ich selbst glaube aber nicht, dass sowas geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paranoid Oktober 9, 2007 ETF nach 2009:Eigentlich ist die Regelung hier egal, weil man die Steuern auf jeden Fall zahlt. Ich vermute aber, dass solche ETFs dann genau wie Zertifikate behandelt werden. Zahlt man die Steuern ab 2009 auch dann sofort wenn die Erträge in einen Swap fließen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Oktober 9, 2007 Interessant finde ich vor allem den Ansatz, dass man Zinsen in Anleihenkursgewinne umwandeln kann und die dann mit eventuell anfallenden Aktienkursverlusten verrechnen. Ich selbst glaube aber nicht, dass sowas geht. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann gilt folgendes: Kursverluste aus Wertpapiergeschäften dürfen nicht mit anderen Kapitaleinkünften wie Zinsen und Dividenden verrechnet werden, sondern nur mit Kursgewinnen aus anderen Wertpapiergeschäften. Aber über (thesaurierende) Zertifikate, z.B. auf einen Renten-Performance-Index kann man ja eben Zinsen in Kursgewinne umwandeln. Die SWAP-Frage ist wieder ein Thema für sich. Dazu gibt es schon einige andere Threads. Aber das Thema ist ohnehin noch ungeklärt. Meiner Meinung nach wird der Gesetzgeber diese "Lücke" ohnehin mit Sicherheit früher oder später schließen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Luxor Oktober 9, 2007 bleibt zu hoffen das es mit dem swapping anlegerfreundlich abgeht. ich hab gesehen, dass es auch zertis auf performance-renten-indices gibt. wenn es da keine ausschüttungen gibt, dann wäre sowas das perfekte mittel um zinsgewinne in kursgewinne zu drehen. http://zertifikate.onvista.de/snapshot.htm...=12&CHART=3 das mit den gebühren bei den zertis ist teilweise lachhaft. 1,5% fürn indexzerti. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fleisch Oktober 9, 2007 was ist das denn überhaupt für ein Index, den das Ding als Basiswert hat 1,5 % sind happig in der Tat. Wieviel spar ich denn gegenüber einer Steuerzahlung von ca. 30,5 % (25 % Abzogsteuer + Soli) ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Oktober 9, 2007 bleibt zu hoffen das es mit dem swapping anlegerfreundlich abgeht. ich hab gesehen, dass es auch zertis auf performance-renten-indices gibt. wenn es da keine ausschüttungen gibt, dann wäre sowas das perfekte mittel um zinsgewinne in kursgewinne zu drehen. http://zertifikate.onvista.de/snapshot.htm...=12&CHART=3 das mit den gebühren bei den zertis ist teilweise lachhaft. 1,5% fürn indexzerti. Klar ... bei so exorbitanten Gebühren kann man es vergessen .... aber wenn es vergleichbar teure Angebote gibt, dann werden es Indexfonds oder sogar Fonds allgemein gegenüber Zertifikaten in Zukunft evt. sehr schwer haben. Allerdings ist es alles andere als unwahrscheinlich das an der Abgeltungssteuer in den nächsten Jahren noch sehr viel herumgeschraubt wird. Sowohl was die Rechtsprechung als auch die Gesetzgebung und Verwaltungsmeinung angeht. Dafür hat der Hund einfach noch zu viele Flöhe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Oktober 9, 2007 Wenn ich es richtig verstanden habe, dann gilt folgendes: Kursverluste aus Wertpapiergeschäften dürfen nicht mit anderen Kapitaleinkünften wie Zinsen und Dividenden verrechnet werden, sondern nur mit Kursgewinnen aus anderen Wertpapiergeschäften. Wäre mit Hinblick auf 2009 ein ganz schöner Unsinn: Ab da werden Kursgewinne, Thesaurierungen und Ausschüttungen gleichbehandelt. Wenn ich jetzt aber Zinsen nicht mit Kursen verrechnen könnte wäre schon wieder eine Anlagenklasse besser gestellt ... Aber unsere Politik ist nicht immer logisch. Und Steuern kriegt man mehr, wenn man es so unlogisch macht. Die SWAP-Frage ist wieder ein Thema für sich. Dazu gibt es schon einige andere Threads. Aber das Thema ist ohnehin noch ungeklärt. Meiner Meinung nach wird der Gesetzgeber diese "Lücke" ohnehin mit Sicherheit früher oder später schließen. Es ist keine Lücke. Swaps wandeln Dividenden und Zinsen in Kursgewinne um, Zertifikate auch. Nur hat der Gesetzgeber den Misstand bei Zertifikaten inzwischen erkannt und besteuert jetzt schon Kursgewinne. Ab 2009 gilt das dann auch für Swap-ETFs. Das einzige was sich bei Swaps noch ändern kann: Muss ich Dividenden-Swap-basierte Kursgewinne versteuern oder nicht. Ich glaube nicht, dass sich da noch was ändert. Wer vor März 2007 ein Performance-Index-Zertifikat gekauft hat, wird schließlich auch nicht nachträglich zur Kasse gebeten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paranoid Oktober 9, 2007 Es ist keine Lücke. Swaps wandeln Dividenden und Zinsen in Kursgewinne um, Zertifikate auch. Nur hat der Gesetzgeber den Misstand bei Zertifikaten inzwischen erkannt und besteuert jetzt schon Kursgewinne. Ab 2009 gilt das dann auch für Swap-ETFs. Versteuert ist nicht gleich versteuert. Die Kursgewinnsteuer ist ja fast zu vernachlässigen, wenn man ewig hält. Jährliche Ertragsbesteuerung ist aber eine happige Sache. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sparfux Oktober 9, 2007 Das einzige was sich bei Swaps noch ändern kann: Muss ich Dividenden-Swap-basierte Kursgewinne versteuern oder nicht. Dein Wort in der Kanzlerin Gehörgang :-" Wenn das so kommt rechne ich noch mit einer "stillen" Produktoffensive der ETF-Industrie. Ich halte jedenfalls analgetechnisch momentan die Füsse still und werde mich gegen Ende 2008 nochmal langfristig neu positionieren. ... in Hinblick auf die dann hoffentlich klaren steuerlichen Regelungen und die zu erwartetenden besseren Produkte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Luxor Oktober 9, 2007 · bearbeitet Oktober 9, 2007 von Luxor was ist das denn überhaupt für ein Index, den das Ding als Basiswert hat blink.gif 1,5 % sind happig in der Tat. Wieviel spar ich denn gegenüber einer Steuerzahlung von ca. 30,5 % (25 % Abzogsteuer + Soli) ? das habe ich bei einem zerti auf einen wandelanleihenindex gesehen.(dresdener bank) das ist aber allgemein so üblich. ausnahmen sind große bekannte indices. wenn die das aber selber machen, dann langen die schon hin Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Oktober 10, 2007 Zahlt man die Steuern ab 2009 auch dann sofort wenn die Erträge in einen Swap fließen? Dazu gibt es einen eigenen Thread, nur soviel: z.Zt. sind geswappte Dividenden steuerfrei. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tino1985 Oktober 10, 2007 · bearbeitet Oktober 10, 2007 von Tino1985 Hallo zusammen, welche Fonds sollte man bei Kauf vor 2009 bevorzugen? Also: Langfristige Anlage >30 Jahre in ebase-Depot. Deutsche ausschüttende Fonds? Deutsche thesaurierende Fonds? Ausländische ausschüttende Fonds? Ausländische thesaurierende Fonds? Was ist steuerlich am interessantesten? Danke Tino -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hab mal eine Mail mit den o.g. Fragen an die Fondsgesellschaften geschrieben, von denen ich Fonds habe. Nachfolgend die bisherigen Antworten zur Diskussion. Gruß Tino -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Union Investment: Sehr geehrter Herr ..., vielen Dank für Ihre E-Mail. Die Abgeltungssteuer wird zum 1. Januar 2009 eingeführt und gilt ab diesem Tag auch für alle Investmentfonds. Für ausschüttende Fonds ändert sich kaum etwas. Die Zahlung der Abgeltungssteuer erfolgt analog der heutigen Handhabung der Zinsabschlagsteuer. Wie ist genau das zukünftige Procedere für den Anleger bei thesaurierenden Fonds? Bei deutschen thesaurierenden Fonds erfolgt bei Thesaurierung der ordentlichen Erträge (Zinsen, Dividenden) die Zahlung der Abgeltungssteuer aus dem Fonds analog der heutigen Handhabung der Zinsabschlagsteuer. Der Anteilwert fällt also um die Abgeltungssteuer. Beim Verkauf eines deutschen thesaurierenden Fonds werden die bereits erfolgten Thesaurierungen aus dem Verkaufserlös herausgerechnet, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden. Bei einem ausländischen thesaurierenden Fonds (z.B. aus Luxemburg) erfolgt bei Thesaurierung kein Steuerabschlag, der steuerpflichtige Thesaurierungsbetrag ist aber in der Einkommensteuererklärung für das Jahr der Thesaurierung anzugeben. Außerdem müssen die Anleger bei Veräußerung und Abzug der Abgeltungssteuer nachweisen, dass sie bei Thesaurierung bereits Einkommensteuer auf die thesaurierten Erträge bezahlt haben, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, denn bei der auszahlenden Stelle werden die bereits erfolgten Thesaurierungen nicht automatisch steuermindernd berücksichtigt. Werden thesaurierende deutsche/luxemburger Fonds auf ausschüttend umgestellt? Union Investment plant, thesaurierende Luxemburger Fonds auf ausschüttend umzustellen bzw. neu aufzulegende Luxemburger Fonds möglichst in der ausschüttenden Variante aufzulegen. Damit soll dem Anleger die Pflicht zur Veranlagung genommen werden. Die Umstellung unterliegt aber der Prüfung im Einzelfall. Dies gilt insbesondere bei Fonds mit effektiven Stücken. Wie wird sich die Ausschüttungspolitik aller Fonds ändern? Es ist vorgesehen, nur ordentliche Erträge auszuschütten. Ausgeschüttete Veräußerungsgewinne aus Wertpapierkäufen sind grundsätzlich selbst für den Fondsanleger steuerpflichtig, der seine Fondsanteile vor dem 01. Januar 2009 erworben hat. Eine Ausschüttung von Substanz oder Veräußerungsgewinnen dürfte daher erklärungsbedürftig sein. Darüber hinaus wird Union Investment mit verschiedenen neuen Produkten auf die Abgeltungssteuer reagieren. Diese befinden sich derzeit in der Planungsphase. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir daher noch nicht auf die Einzelheiten eingehen können. Haben Sie weitere Fragen? Gern stehen wir Ihnen auch telefonisch zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen aus Frankfurt am Main Union Investment Service Bank AG Karsten Windischmann René Kirsten -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- DWS: Sehr geehrter Herr ..., vielen Dank für Ihre E-Mail. Favorisiert werden sollen in der Regel thesaurierende Fonds, die z.B. in Luxemburg aufgelegt wurden (ISIN-Nr. beginnt mit LU.....). Dies ist jedoch nur eine allgemeine Aussage. Bitte wenden Sie sich zu der steuerlichen Behandlung von Investmentfonds ab 2009 direkt an Ihren Anlageberater der Zürich Vertriebs GmbH, der Ihnen dazu detailliert Erläuterungen geben wird. Für alle weiteren Fragen stehen wir Ihnen gern wieder zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen DWS Investment GmbH Armin Seum -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Deka: Sehr geehrter Herr ..., vielen Dank für Ihre E-Mail. Die Abgeltungssteuer wirkt sich auf in-/ausländische bzw. ausschüttende/thesaurierende Fonds für ein im Inland geführtes Depot wie folgt aus: Inländischer ausschüttender Fonds: 25% Abgeltungssteuer zzgl. 5,5% Solidaritätszuschlag ggf. zzgl. Kirchensteuer auf Zinsen ausländische Dividenden ausgeschüttete Veräußerungsgewinne durch die auszahlende Stelle. Bei inländischen Dividenden erfolgt der Steuerabzug durch die Investmentgesellschaft (Details offen) Inländischer thesaurierenden Fonds: 25% Abgeltungssteuer zzgl. 5,5% Solidaritätszuschlag ggf. zzgl. Kirchensteuer auf Zinsen inländische Dividenden ausländische Dividenden Die Versteuerung erfolgt durch die Investmentgesellschaft (Details offen) Ausländischer ausschüttender Fonds: 25% Abgeltungssteuer zzgl. 5,5% Solidaritätszuschlag ggf. zzgl. Kirchensteuer auf Zinsen in - und ausländische Dividenden ausgeschüttete Veräußerungsgewinne durch die auszahlende Stelle. Ausländischer thesaurierender Fonds: Kein Steuerabzug durch auszahlende Stelle zum Zeitpunkt der Thesaurierung, da Investmentgesellschaft im Ausland sitzt Inländischer ausschüttender Fonds: 25% Abgeltungssteuer zzgl. 5,5% Solidaritätszuschlag ggf. zzgl. Kirchensteuer auf Zinsen ausländische Dividenden ausgeschüttete Veräußerungsgewinne durch die auszahlende Stelle. Bei inländischen Dividenden erfolgt der Steuerabzug durch die Investmentgesellschaft (Details offen) Inländischer thesaurierenden Fonds: 25% Abgeltungssteuer zzgl. 5,5% Solidaritätszuschlag ggf. zzgl. Kirchensteuer auf Zinsen inländische Dividenden ausländische Dividenden Die Versteuerung erfolgt durch die Investmentgesellschaft (Details offen) Ausländischer ausschüttender Fonds: 25% Abgeltungssteuer zzgl. 5,5% Solidaritätszuschlag ggf. zzgl. Kirchensteuer auf Zinsen in - und ausländische Dividenden ausgeschüttete Veräußerungsgewinne durch die auszahlende Stelle. Ausländischer thesaurierender Fonds: Kein Steuerabzug durch auszahlende Stelle zum Zeitpunkt der Thesaurierung, da Investmentgesellschaft im Ausland sitzt Die Besteuerung erfolgt im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung mit max. 25%, zzgl. 5,5% Solidaritätszuschlag, zzgl. ggf. Kirchensteuer Zum Zeitpunkt der Veräußerung sind Zwischengewinn, aufgelaufener thesaurierter Ertrag und Veräußerungsgewinne steuerpflichtig. Im Rahmen der Einkommensteuererklärung des Jahres der Rückgabe/der Veräußerung können die am Ende der Laufzeit einbehaltenen, zu hohen Abgeltungssteuerbeträge zurückerstattet werden. Voraussetzung ist ein Nachweis des Kunden, dass die Ertragsthesaurierungen der vorangegangenen Jahres in den jeweiligen Steuererklärungen deklariert wurden. Es ist vorgesehen, dass zu diesem Thema optimierte Fonds aufgelegt werden, nähere Informationen liegen uns zur Zeit jedoch noch nicht vor. Eine Übersicht von Fragen und Antworten zum Thema Abgeltungssteuer haben wir auf www.deka.de unter >> Service >> FAQ zusammengestellt. Allgemeine Auskünfte zu unserem Fondsangebot und zum DekaBank Depot geben Ihnen unsere Mitarbeiter gerne montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr. Gerne können Sie auch das Beratungsangebot Ihrer Sparkasse oder Landesbank nutzen. Ihr Wertpapierberater bei der Sparkasse/Landesbank steht Ihnen für eine individuelle Beratung sowie als Ansprechpartner für alle Fragen zu unseren Produkten und Serviceleistungen jederzeit zur Verfügung. Freundliche Grüße Manfred Walter DekaBank Deutsche Girozentrale Depotkundenservice 64 01 02 - 10 Mainzer Landstraße 16 60325 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 71 47 - 6 52 Telefax: (0 69) 25 46 - 24 83 E-Mail: service@deka.de Internet: www.deka.de Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Oktober 10, 2007 1,5 % sind happig in der Tat. Wieviel spar ich denn gegenüber einer Steuerzahlung von ca. 30,5 % (25 % Abzogsteuer + Soli) ? 30,5% is natürlich falsch. Soli und Kirchensteuer werden bei der Abgeltungssteuer genau wie bei Einkommenssteuer auf Basis der Grundsteuer, also 5,5% Soli von den 25% Abgeltungssteuer. In Summe kommt man auf etwa 28,5% Gesamtabzug von den Kapitalerträgen - abhängig wie der Kirchensteuersatz im jeweiligen Bundesland ist, bzw. ob überhaupt Kirchensteuer gezahlt werden muß. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Oktober 21, 2007 · bearbeitet Oktober 21, 2007 von Malvolio Etwas bedenklich ist auch die gegenwärtige "Inflation" von ETFs. Wie viele davon in 10 oder 20 Jahren noch bestehen, ist ja auch recht fraglich. Speziell wenn ab 2009 ETFs steuerlich schlechter gestellt werden sollten als Zertifikate, werden viele Fonds früher oder später vermutlich wieder schließen. So ein Fonds lohnt sich für die Fondsgesellschaften ja nur ab einem bestimmten Volumen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Oktober 21, 2007 Etwas bedenklich ist auch die gegenwärtige "Inflation" von ETFs. Wie viele davon in 10 oder 20 Jahren noch bestehen, ist ja auch recht fraglich. Speziell wenn ab 2009 ETFs steuerlich schlechter gestellt werden sollten als Zertifikate, werden viele Fonds früher oder später vermutlich wieder schließen. So ein Fonds lohnt sich für die Fondsgesellschaften ja nur ab einem bestimmten Volumen. Ich wäre auch vorsichtig bei Investments in neu konstruierte Indizes. Weniger, weil der ETF geschlossen wird, sondern weil der Indez verändert oder eingestampft werden könnte. Die steuerliche schlechterstellung sehe ich nur bedingt - am Ende muß doch versteuert werden. Dafür haben ETFs (einige zumindestens) durch den Kauf von Aktien kein Emitenttenrisiko. Gerade für professionelle Investoren sind ETFs deshalb interessanter als Zertifikate. Und nicht zu vergessen: Die Welt dreht sich nicht um unser deutsches Steuersystem. Der Großteil des investierten Vermögens in ETFs dürfte (speziell bei den iShares Produkten) aus dem Ausland kommen. Wie gesagt: alles unter der Prämisse keinen "noName" Indizes zu verwenden... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Oktober 22, 2007 Die steuerliche schlechterstellung sehe ich nur bedingt - am Ende muß doch versteuert werden. Unterschätze den Effekt nicht. Langfristig fällt das schon in's Gewicht. Hier mal ein Beispiel: Anlagesumme 1000 Jährliche ausgeschüttete Erträge 3% Erträge werden thesauriert bzw. wieder angelegt Abgeltungssteuer 26,375% Anlagedauer 25 Jahre Kostenunterschiede etc. werden vernachlässigt Variante bei jährlicher Steuerzahlung (ETF): 1.000 * (1 + 0,03*(1-0,26375)^25 = 1.727 Nettozinssatz ca. 2,2 % Variante endfällige Steuerzahlung (Zertifikat): 1.000 * (1 + 0,03)^25 - (1.000 * (1 + 0,03)^25 -1.000) * 0,26375) = 1.805 Nettozinssatz ca. 2,4 % Ich hoffe, ich habe mich nicht verrechnet. Letztendlich kommt es natürlich auf die Kosten an. Das kommt dann auf die Produktpolitik der Banken an. Aber da Zertifikate eher einfacher und kostengünstiger aufgelegt werden können, als Fonds, sehe ich hier den Vorteil auch eher auf der Zertifikateseite. Aber steuerlich ist die spätere Besteuerung auf jeden Fall ein Vorteil. Dazu kommt dann ggf. noch die Möglichkeit, Dividendenzahlungen in Kursgewinne des Zertifikats umzuwandeln und so ggf. mit Verlusten verrechnen zu können. Zumindest für Privatanleger sind das erhebliche Vorteile, die eindeutig gegen Fonds sprechen, wenn es vergleichbare Zertifikate gibt. Das Emittentenrisiko spricht für Fonds. Aber wenn die großen Banken insolvent werden, dann habe ich auch mit meinen Fonds keine Freude mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Oktober 22, 2007 Letztendlich kommt es natürlich auf die Kosten an. Das kommt dann auf die Produktpolitik der Banken an. Aber da Zertifikate eher einfacher und kostengünstiger aufgelegt werden können, als Fonds, sehe ich hier den Vorteil auch eher auf der Zertifikateseite. Waere da nicht die Tatsache, dass die Emittenten gerne irgendwelche (oft versteckte) Kosten einpreisen oder sich meist die Dividenden bei Zertifikaten auf Kursindizes einstecken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Oktober 22, 2007 · bearbeitet Oktober 22, 2007 von Malvolio Waere da nicht die Tatsache, dass die Emittenten gerne irgendwelche (oft versteckte) Kosten einpreisen oder sich meist die Dividenden bei Zertifikaten auf Kursindizes einstecken. Das ist der Haken an der Sache. Man muss die Produkte genau vergleichen. Underlying, Tracking Error, Kosten, Spread, etc. Aber es ist ja nicht gesagt, daß Zertifikate da immer schlechter abschneiden müssen. Vergleich mal das u.a. DAX Zertifikat der Deutschen Bank mit dem Ishares-DAX. Im Prinzip sind Zertifikate für die Banken wesentlich leichter und kostengünstiger aufzulegen als Fonds. Das spricht eigentlich sogar eher für einen Kostenvorteil für Zertifikate. Es bleibt abzuwarten, ob die Banken entsprechend attraktive Produkte anbieten. h.html.gif Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Oktober 22, 2007 Das ist der Haken an der Sache. Man muss die Produkte genau vergleichen. Underlying, Tracking Error, Kosten, Spread, etc. Aber es ist ja nicht gesagt, daß Zertifikate da immer schlechter abschneiden müssen. Da hast du recht, aber leider sind fair konstruierte und gepreiste Zertifikate eher die Ausnahme als die Regel. Vergleich mal das u.a. DAX Zertifikat der Deutschen Bank mit dem Ishares-DAX. Im Prinzip sind Zertifikate für die Banken wesentlich leichter und kostengünstiger aufzulegen als Fonds. Das spricht eigentlich sogar eher für einen Kostenvorteil für Zertifikate. Es bleibt abzuwarten, ob die Banken entsprechend attraktive Produkte anbieten. Kostenfreie Zerfifikate wie auf den DAX sind Lockvogelprodukte, damit sie ihre anderen Zertis verkaufen koennen. Sehe ansonsten keinen Grund, warum der Emittent ein Zertifikat herausgibt, an dem er nichts verdient. Jedenfalls sollte man nicht aufgrund diesen Beispieles verallgemeinern, denn es gibt genug Zertifikate, die nur aufgelegt werden (und entsprechend konsturiert werden), um den Anleger abzuzocken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Oktober 22, 2007 Da hast du recht, aber leider sind fair konstruierte und gepreiste Zertifikate eher die Ausnahme als die Regel.Kostenfreie Zerfifikate wie auf den DAX sind Lockvogelprodukte, damit sie ihre anderen Zertis verkaufen koennen. Sehe ansonsten keinen Grund, warum der Emittent ein Zertifikat herausgibt, an dem er nichts verdient. Jedenfalls sollte man nicht aufgrund diesen Beispieles verallgemeinern, denn es gibt genug Zertifikate, die nur aufgelegt werden (und entsprechend konsturiert werden), um den Anleger abzuzocken. Sie verdienen schon noch daran ... z.B. am Spread. Ich habe auch nicht verallgemeinert. Im Gegenteil. Und abgesehen davon gibt es auch genügend Fonds, die ihre Anleger abzocken. Man muss sich eben jedes Produkt einzeln ansehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Oktober 22, 2007 Sie verdienen schon noch daran ... z.B. am Spread. Ich habe auch nicht verallgemeinert. Im Gegenteil. Und abgesehen davon gibt es auch genügend Fonds, die ihre Anleger abzocken. Man muss sich eben jedes Produkt einzeln ansehen. Das Dt. Bank DAX Zerti (DE0007093353) hat keinen Spread. Nix. Null Kosten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag