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Reigning Lorelai

Politikthread

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Maikel
Europa muss sich allein verteidigen können.

Dafür müsste Europa aber mächtig aufrüsten. Willst du das wirklich?

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Trauerschwan
Europa muss sich allein verteidigen können.

Dafür müsste Europa aber mächtig aufrüsten. Willst du das wirklich?

 

Ausgaben 2013 laut SIPRI Military Expenditure Database:

 

Russland: ca. 57 Milliarden Euro (2796 Billionen Rubel)

 

Spanien: ca. 9,6 Milliarden Euro

Niederlande: ca. 7,7 Milliarden Euro

Italien: ca. 24 Milliarden Euro

Deutschland: ca. 36 Milliarden Euro

Frankreich: ca. 46 Milliarden Euro

 

Da fehlen zwar noch etliche kleinere EU-Staaten, aber die oben genannten Ausgaben (ca. 123 Milliarden Euro) sind insgesamt bereits mehr als doppelt so hoch wie die Militärausgaben Russlands.

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LagarMat

Vorweg: Selbst wenn es stimmen würde: Für 100.000 Arbeitsplätze sind wir bereit soviel Selbstbestimmung aufzugeben? Sind wir eigentlich be*********?

Aber: Selbst bei nur 100.000 Arbeitsplätzen, wo sollten die denn herkommen????

 

Mal wirklich Hand auf's Herz. Fangen die Leute im Wirtschaftsraum EUUSA dann auf einmal an, eine Mahlzeit mehr am Tag zu essen, damit der Gesamtumsatz der Agrar- und Lebensmittelindustrie steigt?

Lassen sie sich ein zweites Paar Beine wachsen, damit sie mehr Hosen und Schuhe kaufen können?

Kaufen wir dann noch ein Auto extra? Pro Jahr versteht sich.

Wo kommt der zusätzliche Gesamtumsatz des Wirtschaftsraumes her?

Ich mein, wir reden hier von zwei entwickelten Wirtschaftsräumen. Und für das, was in der EU noch nicht entwickelt ist, brauchen wir doch die Amis nicht. Eigentlich ist doch eher das Gegenteil der Fall. Für Länder, wie Rumänien, Kroatien, Ungarn, Bulgarien, etc. stellen die USA doch nur eine zusätzliche Konkurrenz dar.

 

Kann jemand diese Fragen beantworten?

Hab ich einen Denkfehler?

 

Denkfehler vielleicht nicht gerade, aber ein protektionistisches Weltbild. Nach der Theorie der komparativen Kostenvorteile gewinnen beide, wenn einer eine bestimmte Leistung effizienter erbringen kann und diese dann auch für anderen erbringt und bei diesem dadurch Ressourcen freisetzt. Ich gehe sehr wohl davon aus, dass durch die Warenverkehrsfreiheit der europäischen Gemeinschaft damals netto mehr Arbeitsplätze entstanden sind, als wenn es die Warenverkehrsfreiheit nicht gegeben hätte. Milton Friedman und F. A. von Hayek würden sagen, dass prinzipiell jeder Abbau von Hendelsschranken und Marktverzerrungen zu Wohlstandsgewinnen führt.

 

Aus Sicht des Sozialismus sieht das natürlich anders aus. Da muß der Heizer auf der E-Lok mitfahren und bezahlt werden und damit das funktioniert, muß der Markt abgeschottet werden.

 

Wie denkst Du, würde das konkret funktionieren?

EU und USA zusammen sind derzeit etwa 820 Millionen Menschen, davon mehr als 500 Millionen EU-Bürger.

Der Großteil der Menschen konsumiert genau so viel, wie er kann und möchte.

Warum sollten die Menschen nach dem Abschluss des TTIP mehr konsumieren?

(Und das (Umsatzwachstum) muss doch der wesentliche Faktor sein, wenn es um ein signifikantes Mehr an Arbeitsplätzen geht.)

 

Es gibt doch heutzutage schon kaum oder nur sehr niedrige Handelsbarrieren.

 

Banal gefragt: Warum sollte ich nach dem TTIP mehr essen als davor?

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Sulawesi

Dafür müsste Europa aber mächtig aufrüsten. Willst du das wirklich?

 

Um sich gegen Armee deren Ausruestung irgendwo in den 60er Jahren stehen gelieben ist zu verteidigen?

 

Ich bitte dich. Russland hat allenfalls das Potential seine Nachbar zu bedrohen und da auch nur sehr sehr begrenzt. Es mangelt schlichtweg an allem.

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LagarMat

Die Amerikaner wollen sich ohnehin mehr dem Pazifikraum widmen, sprich der Eindämmung Chinas

Das ist auch etwas, was ich nicht verstehe.

Die Chinesen sind mit Abstand der größte Gläubiger der Chinesen.

Wenn die Chinesen einmal zu dem Schluss kommen, dass sie die Amis so richtig fic*en wollen, werden sie ihr Kapital abziehen.

Diesen Druck werden die Amerikaner keinen Monat aushalten. Bis dahin sind die Kurse und damit die Altersvorsorge der US-Bürger im Eimer.

 

Aus meiner Sicht ist das also ein Scheinknoflikt der da geführt wird.

Wenn es die Chinesen wirklich drauf anlegen, MÜSSEN die Amis nach ihrer Pfeife tanzen.

 

Natürlich steht auf der anderen Seite der Medaille, dass die Chinesen als Exportnation von allen möglichen Konsumgütern ein großes Interesse an der Zahlungsfähigkeit seiner Kunden hat.

Dennoch bleibt unterm Strich, dass China die Amis grillen kann, wenn es wirklich gewollt ist. Und soviel Dummheit traue ich nichtmal der US-Regierung zu, dass sie sich dessen nicht bewusst sind.

 

Ich bitte dich. Russland hat allenfalls das Potential seine Nachbar zu bedrohen und da auch nur sehr sehr begrenzt. Es mangelt schlichtweg an allem.

Dieses Potenzial haben sie aber rotzfrech, eiskalt und augenscheinlich ohne große Probleme auf der Krim genutzt.

Ich denke, dass ihnen auch die Ostukraine und Transnistrien zufallen wird.

Wobei ich als MC Putin beide nicht geschenkt würde haben wollen. Der Wert der Krim liegt hingegen mehr als auf der Hand.

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ZappBrannigan

Die Chinesen sind mit Abstand der größte Gläubiger der Chinesen.

Wenn die Chinesen einmal zu dem Schluss kommen, dass sie die Amis so richtig fic*en wollen, werden sie ihr Kapital abziehen.

Diesen Druck werden die Amerikaner keinen Monat aushalten. Bis dahin sind die Kurse und damit die Altersvorsorge der US-Bürger im Eimer.

Eine Gläubiger-Schuldner-Beziehung ist nicht einseitig. China ist durch die enormen US-TBill-Bestände genauso von den USA abhängig wie umgekehrt. Abgesehen davon ist China auch als Exporteur enorm vom US-Markt abhängig.

 

Wenn China zu viele Bonds in zu kurzer Zeit verkauft verbrennen sie zunächst einmal nur ihr eigenes Geld. Die Kurse würden natürlich in den Keller gehen, was die US-Altersvorsorge sicher auch etwas zum wackeln brächte. Mittelfristig würden aber schon wieder neue Käufer einspringen (zur Not eben die Fed).

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WOVA1

 

Wie denkst Du, würde das konkret funktionieren?

EU und USA zusammen sind derzeit etwa 820 Millionen Menschen, davon mehr als 500 Millionen EU-Bürger.

Der Großteil der Menschen konsumiert genau so viel, wie er kann und möchte.

Warum sollten die Menschen nach dem Abschluss des TTIP mehr konsumieren?

(Und das (Umsatzwachstum) muss doch der wesentliche Faktor sein, wenn es um ein signifikantes Mehr an Arbeitsplätzen geht.)

 

Es gibt doch heutzutage schon kaum oder nur sehr niedrige Handelsbarrieren.

 

Banal gefragt: Warum sollte ich nach dem TTIP mehr essen als davor?

 

Du darfst schon schlank und rank bleiben wie zuvor :)

 

Nur : 820 Millionen Menschen, die fast schon im Schlaraffenland leben - ich glaube nicht so ganz dran.

 

Zumal wenn man daran denkt, dass auch solche Dinge wie soziale Dienste, Gesundheitspflege oder auch Bildung wirtschaftlich Konsum sind. Bildung zumindest zum Teil, wenn ich so an einige schöngeistige Uni-Fächer denke.

 

Wo ich Dir recht gebe: Für Freihandel mit dem Argument 'Arbeitsplätze' zu werben, ist ziemlich schräg.

 

Vom Freihandel hat zunächst mal jeder was, der einkauft - billigere Waren/Dienstleistungen oder ein breiteres Angebot .

Dagegen bedeutet es für jeden, der etwas verkauft (auch seine Arbeitskraft) mehr Konkurrenz.

 

Die 'Wohlstandsgewinne' ergeben sich erst dann, wenn durch den Freihandel tatsächlich effizienter produziert wird und dadurch Geld frei wird für den Konsum anderer Dinge oder auch Dienstleistungen, was dann indirekt auch wieder Arbeitsplätze schafft.

 

Wobei 'Arbeitsplätze' ja schlicht das politische Synonym für Einkommen ist. Jeder will Einkommen haben - wirklich Arbeit wollen die wenigsten.

 

Was Dein Argument der 'Selbstbestimmung' angeht - irgendwie fühle ich mich da so an Tucholsky erinnert, der 1929 schon schrieb, das billiges Weizenbrot ja doch wesentlich gesundheitsschädlicher wäre als teures Roggenbrot :- .

 

Ich fühle mich in meiner Selbstbestimmung eher beeinträchtigt von Leuten, die vorschreiben, dass mein Staubsauger nicht mehr als ein KW Leistung ziehen darf oder die Klospülung nicht mehr als 6 Liter Wasser auf einmal loslassen darf.

Oder die mich davor beschützen wollen, dass mein Schnitzel jemals die Schalen einer gentechnisch veränderten Kartoffel gefressen haben könnte, als es noch lebte.

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Maikel
· bearbeitet von Maikel

Um sich gegen Armee deren Ausruestung irgendwo in den 60er Jahren stehen gelieben ist zu verteidigen?

 

Ich bitte dich. Russland hat allenfalls das Potential seine Nachbar zu bedrohen und da auch nur sehr sehr begrenzt. Es mangelt schlichtweg an allem.

Soweit ich erinnere, hat Russland reichlich Atombomben. Und die entsprechenden Trägerraketen dafür.

 

Außerdem müßte Europa sich ggf. nicht nur gegen Russland verteidigen können.

 

Ausgaben 2013 laut SIPRI Military Expenditure Database:

 

Russland: ca. 57 Milliarden Euro (2796 Billionen Rubel)

Wieviel bekommt ein russicher Soldat?

Im Vergleich zu einem Mitarbeiter der familienfreundlichen Bundeswehr, incl. Kosten von Kindertagesstätte und sonstigen Sozialleistungen.

 

Wieviel bekommen die Mitarbeiter in russischen Rüstungsbetrieben?

 

Wieviel geringer sind demnach die Kosten je Einheit in Russland?

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checker-finance
Wie denkst Du, würde das konkret funktionieren?

EU und USA zusammen sind derzeit etwa 820 Millionen Menschen, davon mehr als 500 Millionen EU-Bürger.

Der Großteil der Menschen konsumiert genau so viel, wie er kann und möchte.

Warum sollten die Menschen nach dem Abschluss des TTIP mehr konsumieren?

(Und das (Umsatzwachstum) muss doch der wesentliche Faktor sein, wenn es um ein signifikantes Mehr an Arbeitsplätzen geht.)

 

Es gibt doch heutzutage schon kaum oder nur sehr niedrige Handelsbarrieren.

 

Banal gefragt: Warum sollte ich nach dem TTIP mehr essen als davor?

 

Kannst Du vielleicht mal auf ein dargelegtes Argument eingehen, anstatt es einfach zu ignorieren? Vielleicht bist kannst Du die Volkswirtschaftslehre revolutionieren, indem Du David Ricardos Theorie der komparativen Kostenvorteile schlüssig widerlegst. Oder erkläre plausibel, warum die Effekte im FallTTIP nicht eintreten sollten.

 

Erzähl mal den Menschen in Spanien, Portugal, Griechenland oder auch in Ungarn und Rumänien, dass ein Großteil von ihnen jetzt schon genauso viel konsumiert wie er kann und möchte. Oder erzähl das unserem heimischen Millionenheer an Arbeitslosen.

 

Es gibt heutzutage schon kaum oder nur sehr geringe Handelsbarrieren? meinst Du das im Ernst? kannst Du dann erklären, warum den USA dann angeblich so viel an TTIP liegt, wenn es doch ohnehin schon kaum noch Handelsbarrieren gibt?

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BenGunn
Die 'Wohlstandsgewinne' ergeben sich erst dann, wenn durch den Freihandel tatsächlich effizienter produziert wird und dadurch Geld frei wird für den Konsum anderer Dinge oder auch Dienstleistungen, was dann indirekt auch wieder Arbeitsplätze schafft.

Theoretisch finde ich diesen Satz richtig..

"In der Praxis" (ich hasse diesen term) haben wir es aber in 'freigesetzten' Systemen - und das TTIP wird man in diese Kategorie einordnen können - mit unterschiedlich starken Marktteilnehmern zu tun. Entsprechend finden Verdrängungs- und Akkumulationsprozesse also Umverteilungen statt, die letztlich zu extrem hohen sozialen Kosten führen. Diese können in Sozialleistungen zur Abfederung des Ungleichgewichts führen oder in gesellschaftlichen Unruhen bestehen. Zur Zeit findet ein Ausgleich über die Staatsverschuldung statt, die eine Teilhabe (aller) suggeriert. Entweder implodiert schließlich solch ein System (geht pleite) oder versucht sich auf Kosten anderer zu sanieren. Die zur Zeit stattfindenden (teils kriegerischen) Auseinandersetzungen um die Energieressourcen (z.B. Lybien, Iran/Syrien, Venezuela, Russland/Ukraine) zeugen davon. Wenn Handelsabkommen im Geheimen von wenigen Großen ausgehandelt werden und bei Streitigkeiten über wesentliche ökonomische und gesellschaftliche Fragen diese den Parlamenten und der allgemeinen Gerichtsbarkeit entzogen und auf private Schiedsstellen übertragen werden, kommt auch bei mir hinsichtlich der Versprechungen Skepsis auf.

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Sulawesi

Soweit ich erinnere, hat Russland reichlich Atombomben. Und die entsprechenden Trägerraketen dafür.

 

Da es hier nie zu einem Einsatz kommen wird, ist dies ein recht bloeder Hinweis. Russland selbst will auch nicht im atomaren Feuer untergehen.

 

Außerdem müßte Europa sich ggf. nicht nur gegen Russland verteidigen können.

 

Gegen wen sonst noch" Kazachstan? Ich bitte dich.....

 

Das dritte Welt Land im Osten kann niemanden bedrohen, mit Ausnahme seiner Nachbarn die noch ärmlicher und versoffener sind wie es selbst.

 

Wieviel bekommt ein russicher Soldat?

Im Vergleich zu einem Mitarbeiter der familienfreundlichen Bundeswehr, incl. Kosten von Kindertagesstätte und sonstigen Sozialleistungen.

 

Personalkosten sind in einer Armee nicht entscheidend. Russland hat noch noch ein Atomarsenal welches riesige Kosten verursacht.

 

Wieviel bekommen die Mitarbeiter in russischen Rüstungsbetrieben?

 

Wirklich neue Rüstungsgüter in relevanter Anzahl kann sich Russland gar nicht leisten. Drum gurkt man auch noch mit T-55 Panzern durch die Gegend.

 

Russland könnte noch nicht mal die Schweiz besetzen (im Gegenteil, das wäre ein recht einseitiger Kampf - moderne Armee gegen Uraltgeraet) und schon 1.000x nicht Europa bedrohen.

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Kaffeetasse

@Sulawesi: Kannst deine Haltung noch etwas genauer begründen? Warum macht den Polen dann derzeit so einen Aufriss?

 

Was Europa militärisch braucht, ist eine solide nukleare Abschreckung (über Frankreich hat man die im Prinzip schon),

für ein gesamteuropäisches Heer müssten 700.000-800.000 Mann plus Reservisten locker reichen, eine den Russen

und allen Mittelmeeranrainern deutlich überlegene Luftwaffe plus eine ausreichend große Marine, um das Mittelmeer zu

beherrschen. Das sollte mit zusammengelegten Mitteln machbar sein.

Den Oberbefehl können wegen mir die Franzosen haben, wenn der Vize ein deutscher General ist.

 

Ich glaube jedoch, dass Amerika das aktuell noch nicht will bzw. akzeptieren kann. Man spaltet Europa weiterhin wie jetzt

wieder am Beispiel Ukrainekrise zu sehen in das rumsfeld'sche Alte und Neue Europa.

Und Deutschland wird weiterhin sehr eng an der Leine gehalten...

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Sulawesi

@Sulawesi: Kannst deine Haltung noch etwas genauer begründen? Warum macht den Polen dann derzeit so einen Aufriss?

 

Weil die Bevölkerung sich historisch begründet sich von Russland bedroht sieht - auch wenn Russland noch nicht mal im Ansatz in der Lage ist auch nur Polen zu bedrohen. Es kommt einfach gut an wenn gegen Russland gepoltert wird - eine echte Bedrohung steckt nicht dahinter.

 

Was Europa militärisch braucht, ist eine solide nukleare Abschreckung (über Frankreich hat man die im Prinzip schon),

für ein gesamteuropäisches Heer müssten 700.000-800.000 Mann plus Reservisten locker reichen, eine den Russen

und allen Mittelmeeranrainern deutlich überlegene Luftwaffe plus eine ausreichend große Marine, um das Mittelmeer zu

beherrschen. Das sollte mit zusammengelegten Mitteln machbar sein.

 

Das ist sehr locker machbar, zumal Russland so was wie eine moderne Luftwaffe und eine moderne Marine gar nicht besitzt. Zwar liegt Europa noch um Welten hinter den USA, aber gegen Russland reicht es allemal.

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LagarMat
· bearbeitet von LagarMat
Wie denkst Du, würde das konkret funktionieren?

EU und USA zusammen sind derzeit etwa 820 Millionen Menschen, davon mehr als 500 Millionen EU-Bürger.

Der Großteil der Menschen konsumiert genau so viel, wie er kann und möchte.

Warum sollten die Menschen nach dem Abschluss des TTIP mehr konsumieren?

(Und das (Umsatzwachstum) muss doch der wesentliche Faktor sein, wenn es um ein signifikantes Mehr an Arbeitsplätzen geht.)

 

Es gibt doch heutzutage schon kaum oder nur sehr niedrige Handelsbarrieren.

 

Banal gefragt: Warum sollte ich nach dem TTIP mehr essen als davor?

 

Kannst Du vielleicht mal auf ein dargelegtes Argument eingehen, anstatt es einfach zu ignorieren? Vielleicht bist kannst Du die Volkswirtschaftslehre revolutionieren, indem Du David Ricardos Theorie der komparativen Kostenvorteile schlüssig widerlegst. Oder erkläre plausibel, warum die Effekte im FallTTIP nicht eintreten sollten.

 

Erzähl mal den Menschen in Spanien, Portugal, Griechenland oder auch in Ungarn und Rumänien, dass ein Großteil von ihnen jetzt schon genauso viel konsumiert wie er kann und möchte. Oder erzähl das unserem heimischen Millionenheer an Arbeitslosen.

 

Es gibt heutzutage schon kaum oder nur sehr geringe Handelsbarrieren? meinst Du das im Ernst? kannst Du dann erklären, warum den USA dann angeblich so viel an TTIP liegt, wenn es doch ohnehin schon kaum noch Handelsbarrieren gibt?

Also vorweg würde ich darum bitten, einen ruhigen Tonfall zu bewahren.

Gibt keinen Grund für anderes. Bleib locker, ich bin es auch.

Meine Fragen waren ernst gemeint. Ich bin daran interessiert, es zu verstehen bzw. Vorteile zu erkennen.

 

Zu der Theorie, die Du genannt hast - sie ist mir neu - habe ich jetzt mal Wikipedia gelesen. Ich finde sie jetzt erstmal nicht weiter schwierig nachzuvollziehen. Wobei der praktische Erfolg aus meiner Sicht dann doch bewiesen werden müsste.

 

Und nein, ich kann sie nicht widerlegen.

Darum geht es mir auch gar nicht.

Es geht mir darum, ob ein effizienteres Produzieren - was ich überhaupt nicht in Frage stelle - und damit Verkaufen mit größerer Marge, zu mehr Arbeitsplätzen führt, wenn letztlich der Warengesamtumsatz im Wirtschaftsraum und damit die Menge von Menschen zu verrichtender Arbeit nicht steigt.

Das ist meine Kernfrage und diese beantwortet Ricardos Theorie nicht.

Den gestiegenen Gewinn kann sich der Unternehmer auch einfach einstecken und in Wertpapieren oder was auch immer anlegen, ohne ihn an den Wirtschaftskreislauf zu geben.

Dieses Phänomen gibt es ja in Deutschland und den USA ohnehin schon.

 

Ein Satz, der mir von Wikipedia zu denken gibt und hier hervorgehoben genannt werden sollte:

Die Theorie des komparativen Kostenvorteils besagt, dass die Vorteilhaftigkeit des Handels zwischen zwei Ländern nicht von den absoluten Produktionskosten abhängt, sondern von den relativen Kosten der produzierten Güter zueinander. [...]In der Realität lässt sich dies vor allem auf Handelsbeziehungen zwischen hoch und niedrig industrialisierten Ländern anwenden.

Inwieweit die Theorie beim TTIP wirklich die entscheidende theoretische Grundlage ist, bleibt aus meiner Sicht fraglich.

 

Es gibt heutzutage schon kaum oder nur sehr geringe Handelsbarrieren? meinst Du das im Ernst? kannst Du dann erklären, warum den USA dann angeblich so viel an TTIP liegt, wenn es doch ohnehin schon kaum noch Handelsbarrieren gibt?

Ja, meinte ich im Ernst. Allerdings meinte ich damit die tarifären Handelsbarrieren, die nichttarifären meinte ich nicht.

Ich habe mich undeutlich ausgedrückt. Tut mir leid.

Zu den nichttarifären muss ich aber sagen, dass ich da auch ein strikter Gegner wäre, diese in großem Umfang abzulegen.

Das REACH-Abkommen bspw. - ein wesentlicher Punkt für die Agrar- und Chemiebranche - wurde mit großer und jahrelanger Anstrengung auf EU-Ebene erkämpft.

Die Amerikaner haben natürlich ein großes Interesse daran, dass dieses (aus rein wirtschaftlicherer Sicht) Hemmnis verschwindet.

Ich will das allerdings nicht.

 

Aus dieser Diskussion denke ich weiterhin, wäre es sinnvoll, die Spanier, Griechen, Rumänen etc. bzw. deren Konsumverhalten(sveränderung) herauszuhalten.

Denn die Probleme dieser Länder wird auch ein TTIP nicht lösen.

Und selbst wenn, bräuchte man kein TTIP um deren Konsumbedürfnisse zu befriedigen. Das würde die europäische Industrie auch so schaffen.

In diesem Bezug würde man sich mit dem TTIP nur Konkurrenz ins Haus holen.

 

Warum haben die Amis so ein großes Interesse am Zustandekommen des TTIP?

Weil es ihnen einen riesigen Markt eröffnet, den sie mit ihren zu Tode subventionierten Agrarprodukten, wie bspw. Mais, überschwemmen können.

Hier kommen dann ebenfalls Kostenvorteile ins Spiel.

Die Story mit dem Mais haben die USA ja auch schon mit anderen Staaten durchgezogen.

 

Und es gibt eben auch weitere Dinge, die dieses Abkommen mit sich bringen könnte.

Demokratieabbau und Datenaustausch sind da Schlüsselworte. Wobei es mir bei letzterem auch jetzt schon viel zu weit geht.

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checker-finance
(...)Es geht mir darum, ob ein effizienteres Produzieren - was ich überhaupt nicht in Frage stelle - und damit Verkaufen mit größerer Marge, zu mehr Arbeitsplätzen führt, wenn letztlich der Warengesamtumsatz im Wirtschaftsraum und damit die Menge von Menschen zu verrichtender Arbeit nicht steigt.

Das ist meine Kernfrage und diese beantwortet Ricardos Theorie nicht.

Den gestiegenen Gewinn kann sich der Unternehmer auch einfach einstecken und in Wertpapieren oder was auch immer anlegen, ohne ihn an den Wirtschaftskreislauf zu geben.

Dieses Phänomen gibt es ja in Deutschland und den USA ohnehin schon.

(...)

 

Es gibt ja auch noch außerhalb Europas und der USA Wirtschaftsräume und wenn effizienter produziert bzw. Dienstleistungen erbracht werden können, dann steigert das die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Wirtschaftsräumen. Das kann dann sehr wohl zu mehr Arbeitsplätzen führen oder bestehende sichern.

 

Dass die Marge der Anbieter steige, halte ich nicht für plausibel. Im Gegenteil, durch mehr Wettbewerb sollten die Preise und damit die Margen sinken. Dass führt dann dazu, dass Waren und Dienstleistungen für die Nachfrager günstiger werden. Nicht unplausibel, dass das zu mehr Nachfrage und damit auch zu mehr Arbeitsplätzen führt. Das muß nicht für alle Bereiche gelten, aber es ist doch wohl offensichtlich, dass nicht bereits alle sinnvollen Bedürfnisse der Menschen in den USA und der EU bereits erfüllt werden.

 

Wer Geld in Wertpapieren anlegt, der gibt das Geld auch wieder in den Wirtschaftskreislauf. Willst Du das ernsthaft bestreiten?

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LagarMat
· bearbeitet von LagarMat

Es gibt ja auch noch außerhalb Europas und der USA Wirtschaftsräume und wenn effizienter produziert bzw. Dienstleistungen erbracht werden können, dann steigert das die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Wirtschaftsräumen. Das kann dann sehr wohl zu mehr Arbeitsplätzen führen oder bestehende sichern.

Moment mal.

Dann müsste es aber doch um die Handelshemmnisse ggü über den anderen Wirtschaftsräumen gehen und nicht um die zwischen den USA und der EU, wenn Du auf die Wettbewerbsfähigkeit ggü anderen Wirtschaftsräumen abzielst.

Wenn die Chemikalien-Richtlinien in einem möglichen TTIP-Raum, amerikanische, Unternehmen erlauben, effizienter für den europäischen Raum zu produzieren als vor dem TTIP, bedeutet das ja noch lang nicht, dass sie das auch für den russischen oder chinesischen oder japanischen Markt können.

Man könnte höchstens argumentieren, dass andere Märkte Dinge aufgrund der Größe des TTIP-Raumes von allein Standards übernehmen.

 

Dass die Marge der Anbieter steige, halte ich nicht für plausibel. Im Gegenteil, durch mehr Wettbewerb sollten die Preise und damit die Margen sinken. Dass führt dann dazu, dass Waren und Dienstleistungen für die Nachfrager günstiger werden. Nicht unplausibel, dass das zu mehr Nachfrage und damit auch zu mehr Arbeitsplätzen führt.

Wenn durch den Abbau der Handelshemmnisse, mehr Wettbewerb entsteht und damit die Preise und Margen sinken, warum sollten dann Wirtschaftszweige, die in beiden Wirtschaftsräumen stark sind - wie bspw. die Agrarindustrie - wollen, dass es zu einem TTIP kommt?

Und anders gefragt, warum sollte es im Interesse der jeweilig ansässigen Menschen sein? Dass einzelne Großkonzerne sich dadurch eine weitere Verdrängung kleinerer Betriebe erhoffen und für sich größere Marktanteile einplanen, leuchtet mir ein.

Aber auch das ist für mich nichts, was ich befürworten werde.

 

 

Wer Geld in Wertpapieren anlegt, der gibt das Geld auch wieder in den Wirtschaftskreislauf. Willst Du das ernsthaft bestreiten?

Jetzt werd doch nicht kleinlich. Du weißt doch genau, was ich mit der Aussage meine.

Natürlich bekommt bei einem Wertpapierhandel irgendwer Geld.

Aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass dieses Geld die Kaufkraft der Menschen in der Weise erhöht, als würden a. neue Arbeitsplätze geschaffen oder b. das Einkommen von Menschen erhöht, die es sofort wieder verkonsumieren würden.

Wenn ein Multimillionär oder Multimilliardär mehr Geld für was auch immer bekommt, ist der zu erwartende Effekt wesentlich geringer (und vor allem gedämpft) als würde ein Normalverdiener mehr Geld bekommen.

Das zusätzliche Geld könnte auch einfach irgendwo gehortet werden.

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LagarMat
· bearbeitet von LagarMat

Dies ist mir grad über den Weg gestolpert.

Passt vielleicht, wenn es darum geht, wie valide die ein oder andere Theorie ist bzw. sein könnte.

 

Kapitalistisch, einseitig, realitätsfern: Das VWL-Studium predigt Markteffizienz und ignoriert alternative Wirtschaftsmodelle, kritisieren Studenten aus 19 Ländern in einem internationalen Aufruf.

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BondWurzel

Dies ist mir grad über den Weg gestolpert.

Passt vielleicht, wenn es darum geht, wie valide die ein oder andere Theorie ist bzw. sein könnte.

 

Kapitalistisch, einseitig, realitätsfern: Das VWL-Studium predigt Markteffizienz und ignoriert alternative Wirtschaftsmodelle, kritisieren Studenten aus 19 Ländern in einem internationalen Aufruf.

 

Es ist sofort wieder realitätsnäher, wenn man das Unvermögen der Politiker besser berücksichtigen würde. Es gibt auch noch andere stumpfe Fächer.

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checker-finance

Dies ist mir grad über den Weg gestolpert.

Passt vielleicht, wenn es darum geht, wie valide die ein oder andere Theorie ist bzw. sein könnte.

 

Kapitalistisch, einseitig, realitätsfern: Das VWL-Studium predigt Markteffizienz und ignoriert alternative Wirtschaftsmodelle, kritisieren Studenten aus 19 Ländern in einem internationalen Aufruf.

 

Nur ist die subjektive Ansicht der Unterzeichner eben nicht mit der Realität zu verwechseln. Entscheidende Passage aus dem SPON-Interview:

Kaiser: Für Jungforscher, die keine Anhänger der Neoklassik sind, ist es in der VWL schwierig bis unmöglich, Karriere zu machen. Denken Sie nur an die wichtigen Journals, in denen man publizieren muss: Die sind von vorne bis hinten neoklassisch.

 

Übersetzt heißt das: Weil sie nicht gut genug ist und ihre alternativen Ansichten wissenschaftlich nicht überzeugen, versucht sie ihre Defizite durch eine überschießende Politiktendenz auszugleichen. Ist ja auch viel bequemer, dem Establishment die Schuld in die Schuhe zu schieben, als selbst eine wissenschaftlich fundierte Widerlegung der von ihr angeriffenen Theorien zu leisten.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Und dann sage mal einer, Politik bzw. Wahlkampf wäre langweilig:

 

 

 

PS:

Habe heute meine Simmen (Europa- und NRW-Kommunalwahlen) per sog. Direktwahl abgegeben. Die junge Dame im Wahllokal wollte mir zunächst auch noch einen Stimmzettel zur Integrationswahl in die Hand drücken, da sie mich irrtümlich einen anderen Nachnamen zugeordnet hatte. Sie war sich ihrer Sache aber selbst nicht ganz sicher, da meine äußere Erscheinung nicht so recht zu einem türkisch klingenden Namen passen würde. Ich erklärte ihr daraufhin, dass ich zwar französische Vorfahren habe, jedoch trotzdem Bundesbürger sei. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie freudestrahlend sie mir dann sagte, dass sie selbst Deutsche mit französischen Vorfahren sei. biggrin.gif Es lebe Europa!

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Außenminister Steinmeier spricht Klartext:

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Eine lesenswerte Hommage an Europa vom ehem. französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy: http://www.welt.de/d...uer-Europa.html

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LagarMat

Wer die Feierstunde heut im Bundestag nicht gesehen hat,

sollte sich zumindest die nicht alltägliche Rede von Navid Kermani (ab etwa der 17.Minute) anschauen.

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Kaffeetasse

Gysi hat recht und ich frage mich das auch schon lange: Warum haben wir eigentlich immernoch ein Grundgesetz und keine Verfassung?

 

Gysi mahnte gleichwohl die Erfüllung des Artikels 146 an, wonach das deutsche Volk nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands

in freier Entscheidung eine neue Verfassung beschließt.

 

Die Sache mit der Einheit ist jedenfalls seit 1990 erledigt...

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zylar

Und seit 1990 ist das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland de facto unsere Verfassung.

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Gast
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