Politikthread

[Peski]

Ein Segen für dieses Land? Ich muss mich sehr wundern. Täglich erfährt der mündige Bürger Andeutungen über die demographische Entwicklung. Dennoch malt sich keiner aus, was das heißt. Ich empfehle zur Lektüre Meinhard Miegle: Die deformierte Gesellschaft. Es gibt wohl genügend ähnliche Literatur. Das schlimme an der Entwicklung ist, dass sie jetzt schon recht sicher ist. Man braucht nur die Grundrechenarten.

 

Die Sozialsysteme MÜSSEN! kollabieren, es sei denn, sie werden mit Steuermitteln alimentiert (so wie heute scon zu 1/3). Wie man es dreht und wendet, es ist nicht mehr zu bezalen und es stellt sich die Frage, ob man die Leistungen kürzt oder die Einnahmen erhöht (wahrscheinlich beides) Millionen zukünftige Renter werden große Augen machen, was Sie für eine klägliche Rente erhalten werden. Das trifft sogar Menschen, die lange eingezahlt haben, von alleinerziehenden Müttern oder solchen, die für 3,57 /Stunde arbeiten rede ich erst garnicht. Es wird Altersarmut geben. Diese Entwicklung wird sich nicht umkehren, das ist leider so.

 

Die Phänomene unserer Tage (Hartz 4, brennende Stadtviertel überlall in Europa) sind erst der Anfang. Viele können es sich ob der recht kompfortablen Situation derzeit einfach nicht vorstellen. Meine Freundin wirft mir ständig Schwarzmalerei vor, aber leider bin ich mir sehr sicher, dass es gesellschaftlich langfristig sehr rauh zugehen wird.

 

Die soziale Balance wird nicht durch diejenigen zerstört, die die Linken bekämpfen, sondern durch sehr viel gewaltigere Vorgänge, die nicht mehr zu korrigieren sind.

[Faceman]

Nun gut, da habe ich wohl vorschnell die von dir genannte "Gefahr" mit der prognostizierten Veränderung in Zusammenhang gebracht. Worin nun aber die Gefahr des Linksblocks besteht, hast du noch nicht ausgemalt.

 

Ich meine, dass diese nicht unbedingt an erwirtschaften, sondern an Verteilen denken ist mir auch klar. Aber nur Erwirtschaften und nicht verteilen (oder nicht ausreichend) ist eben auch nicht das Gelbe vom Ei. Ein Mittelweg müsste her. Aber das der Linksblock nun eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt, kann ich bis jetzt nicht erkennen. Die haben andere Denkansätze, und teilweise gar nicht mal so schlechte, auch wenn es hier und da vielleicht an der Finanzierung hapert.

 

Und wenn die Landeselite, also die Reichen, die Höchstverdiener, die Politik der Mitte, das Mega-Management, die Promi-Größen und andere Einflussreiche nun mal wieder das vorleben würde, was sie von anderen fordern, nämlich ein Dasein fürs Gemeinwohl, und das konsequent, und nicht nur halbherzig, dann würde der Linksblock (der ja bis jetzt gar keiner ist, weil ja keiner mit den Linken will) wahrscheinlich genauso schnell zusammenfallen wie er vorschnell durch die Konservativen verbal aufgebaut wurde. Und dann hätte er auch sein gutes Werk vollbracht, nämlich, dass sich die Politik auch wieder um die wirklich wichtigen Aufgaben kümmert, nämlich um die, die sich nicht um sich selbst kümmern können - Familien inclusive.

[Peski]

Die Gefahr der Linken ist wahrscheinlich in der Tat nicht so riesig, weil sie nicht Mehrheiten erringen werden. In meinem Falll liegt es einfach daran, dass ich per se alles sozialistische,kommunistische, gleichmachende und totalitäre ABLEHNE. Ich bin Individualist und will nur in Freiheit leben und arbeiten. Welche guten Ideen haben denn die Linken? In Talkshows versprechen Sie Wohltaten für alle, vergessen aber, dass diese erst erwirtschaftet werden müssen. Das wir Schulden (6 Billionen versprochene Rentenschulden in der Zukunft) bis über den Hals haben und in der ganzen Welt mitlerweile Menschen leben, die die meisten Arbeiten genau so gut nur billiger machen- das wollen Sie nicht sehen. Diese Rote Zora der DKP hat ja dieser Tage eine neue Stasi gefordert, damit man die "Reaktionären Kräfte" (damit sind Leute wie ich gemeint) bekämpfen kann. Nichts in der Menschheitsgeschichte hat so viele Tote durch Unterdrückung und Misswirtschaft hervorgebracht wie der Linke und Rechte Sozialismus.

 

Die Rolle der Manager (auch ich lehne die Gehälter in dieser Höhe ab) wird maßlos überschätzt. Da bin ich wieder bei meiner vorherigen Aussage, dass mitlerweile weit größere Kräfte wirken- die Demographie und vor allem die globalisierte Wirtschaft. Die nationale Politik simuliert nur noch den Einfluss, den sie nicht mehr hat.

[Sladdi]

Die Gefahr der Linken ist wahrscheinlich in der Tat nicht so riesig, weil sie nicht Mehrheiten erringen werden.

 

Hi,

ich nehme an, Du beziehst diese Aussage auf die Linkspartei. Denn insgesamt wählt Deutschland seit 10 Jahren linke Mehrheiten im Bundestag.

 

Gruß

Sladdi

[Black Jack]

In berlin koaliert die linke mit der SPD. Hier wurden sie ja zu einer realpolitik gezwungen, da die regierungsverantwortung kaum etwas anderes zulässt. So sind natürlich die linken ziele auch nicht umsetzbar, daher unterscheidet sich die linke mit regierungsverantwortung auf landesebene kaum noch von anderen parteien.

 

Grüße BJ

[rolasys]

und genau das würde auch passieren, wenn in ein paar Jahren eventuell tatsächlich Rot Rot Grün in Berlin regieren sollte. (wobei ich das jetzt nicht herbeisehne)

[Peski]

Ich mache keinen Hel daraus,dass ich nicht links bin. Aber ich bin Demokrat und respektiere sogar, dass die Linken gewählt werden. Allerdings lasse ich mir nicht nehmen, Bolschwisten mit ihrem blutig gescheitertem Weltexperiment wo ich nur kann zu attackieren. Solange ich noch kann, bis es wieder eine Institution gegen "Reaktionäre Kräfte gibt". Grüne und Sozen sind meine Sache auch nicht (Gutmenschen halt) Ich fürchte, dass Deutschland in Zukunft tendenziell eher noch linker wählt, da diese Gruppierung Umverteilung predigt, was bei abnehmender sozialer Sicherheit gerne gehört wird. Das merkt man an den Reaktionen der Menschen in den Studios, wenn da dieses Gesockse a la Wagenknecht sitzt. Nicht das ich gegen Umverteilung für wirklich Bedürftige wäre, aber wo und für wen in diesem Land ausgegeben wird passt mir nicht. Und deswegen ist aus einem ehemaligen begeisterten Steuerzahler ein Mensch geworden, der dem Staat nix mehr geben will und das so weit er kann auch nicht macht! Ich spende lieber an Einrichtungen, die ich mir selber aussuchen kann.

[BarGain]

Ich möchte aber auch nicht auf ein Niveau herabsteigen wo ich Carsten wieder mal zitieren müsste weil ich mich auf ein Spielfeld begebe wo ich zu wenig Erfahrung habe und ein anderer mich dort mit seiner Erfahrung schlägt....

wayne, ob sonderlich vielen usern hier klar ist, wen du da mit welchem spruch zitiert hast?

[Reigning Lorelai]

wayne, ob sonderlich vielen usern hier klar ist, wen du da mit welchem spruch zitiert hast?

ja gut äh sicherlich das ist doch völlig klar oder???

[BarGain]

naja, nur ein vergleichbar geringer teil der userschaft hier kennt meinen vornamen

[valueseeker]

jetzt nicht mehr

[Reigning Lorelai]

naja, nur ein vergleichbar geringer teil der userschaft hier kennt meinen vornamen

das geht aber jetzt nicht auf mich Du hättest ja die Ungläubigen in Unwissenheit halten können. Aber Carsten ist ja ein schöner Name. Von daher....

[Jose Mourinho]

das geht aber jetzt nicht auf mich Du hättest ja die Ungläubigen in Unwissenheit halten können. Aber Carsten ist ja ein schöner Name. Von daher....

Carsten versetzt mich zugegebenermaßen immer noch in die Zeit der Lindenstrasse zurück.

 

Was aus Dr. Carsten Flöter geworden ist, wissen die Insider hoffentlich ja noch?

 

 

 

Das soll jetzt aber nicht suggerieren das Carsten irgendwelche Gemeinsamkeiten hätte.

[BarGain]

warum nutzen wir für diese sorte gegenseitigen entertainments eigentlich nicht mehr den eigentlich zu diesem zweck konzipierten klatsch-n-tratsch-schräd?

[Reigning Lorelai]

naja das oben abgebildete Foto verweist ja doch irgendwie auf die Politik oder?

[BarGain]

weil einer der typen nen kulturstrick trägt, oder weil es auch in der politik teekännchen gibt?

[Reigning Lorelai]

teekännchen

!!

[Faceman]

Welche guten Ideen haben denn die Linken?

 

Ich fand z.B. die Idee mit der lohnkostenunabhänigen "Wertschöpfungsabgabe" anstelle des Arbeitgeberanteils zur Sozailversicherung ganz interessant.

 

Diese Rote Zora der DKP hat ja dieser Tage eine neue Stasi gefordert, damit man die "Reaktionären Kräfte" (damit sind Leute wie ich gemeint) bekämpfen kann.

 

Und das willst du mit den Linken tatsächlich gleichsetzen? Wenn sich einer aus der Union bezüglich irgendwelcher rechten Äußerungen meldet, wird ja auch nicht behauptet, dass die Union rechtsradikal ist. Eine Einzelmeinung sollte schon eine solche bleiben, insbesondere dann, wenn sich die Linke sogleich davon distanziert hat und der Abgeordneten die Niederlegung ihres Mandates angeraten hat.

[oglippi]

Hallo,

 

ich stelle mal kommentarlos (sonst kommen gleich wieder persönlich Anfeindungen) ein Artikel des ef-magazin (ich weis... ) hier rein. Der enthält ein Arbeitspapier des Büroleiters von Klaus Riegert (CDU-Abgeordneter).

Artikel ist etwas länger!

 

MfG

oglippi

 

P.S.: Ich habe das nicht geschrieben!!!

[Reigning Lorelai]

http://www.n-tv.de/921912.html?210220080713

[Drella]

Die FDP verlangt unterdessen von der SPD eine klare Aussage, ob die Partei in Hessen zu einer Zusammenarbeit mit der Linken bereit ist. "Ich fordere die SPD auf, noch vor der Hamburg-Wahl verbindlich und öffentlich jede Zusammenarbeit mit der Linkspartei in Hessen auszuschließen"

[Faceman]

Was würde diese Aussage ändern? Vor der Wahl in Hessen gab es schliesslich auch öffentliche und verbindliche Aussagen. Ist alles Humbug, genauso wie die Zeitungsmeldungen, die informierten Parteikreise und das Dementi vom SPD-Generalsekretär Heil.

 

Der hat die Meldungen nämlich prompt zurückgewiesen.

 

Jetzt kann man sagen: Alles Wahlkampf der SPD, aber genauso kann man sagen: Alles Wahlkampf der FDP oder der Union.

[Reigning Lorelai]

SPIEGEL: Voraussetzung dafür ist, dass es überhaupt einen Arbeitsvertrag gibt. Viele Beschäftigte stellen sich heute die Frage, ob sich Arbeiten hierzulande überhaupt noch lohnt. Ein Familienvater mit zwei Kindern muss 1.700 Euro brutto verdienen, um unter dem Strich genauso viel zu haben wie ein Hartz-IV-Empfänger. Kann das so bleiben?

 

Scholz: Ich bin mit dieser Betrachtung nicht einverstanden, die besonders gern von neoliberalen Professoren angestellt wird. Sie geht respektlos mit der Leistung von Millionen Bürgerinnen und Bürgern um, für die es eine Frage der Ehre ist, den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie durch Arbeit zu verdienen. Besonders unappetitlich wird es, wenn dieselben Professoren sich auch noch gegen Mindestlöhne aussprechen. Einen solchen Standpunkt finde ich geradezu unmoralisch.

 

SPIEGEL: Dass es zwischen staatlichen Sozialleistungen und Löhnen einen Abstand geben sollte, ist keine Erfindung neoliberaler Ökonomen, sondern ein Gebot des Sozialgesetzbuchs. Wollen Sie behaupten, dass es hier kein Problem gibt?

 

Scholz: Ich weiß sehr genau, wie wenig viele Menschen in diesem Land verdienen. Zu wenig! Sie arbeiten aber trotzdem und sind damit die eigentlichen Helden unserer Gesellschaft. Mir fehlt jedes Verständnis dafür, dass ihnen irgendwelche Professoren seit 20 oder 30 Jahren vorrechnen, dass sie besser zu Hause bleiben würden.

 

SPIEGEL: Es soll Arbeitslose geben, die ganz von selbst zu dieser Schlussfolgerung gelangt sind.

 

Scholz: Diese wenigen konfrontieren wir mit einer intensiven Vermittlungsarbeit und Sanktionen, wenn zumutbare Arbeit abgelehnt wird.

Source: http://www.bmas.de/coremedia/generator/245..._interview.html

 

Wahnsinn kann ich da nur noch sagen.... Die von mir jetzt oft zitierte Familie hat nicht mehr als ein HartzIV-Empfänger. Laut Arbeitsminister ist es also eine Ehre zu arbeiten und nicht vom Staat das Geld kassieren zu müssen. Und wenn ihm dann schon die Brücke zum Sozialgesetzbuch gebaut wird, dann hat er nichts anderes zu sagen als "Sie arbeiten aber trotzdem und sind damit die eigentlichen Helden unserer Gesellschaft"... Das hat er nicht gesagt oder? Er lobt sie aber er will NICHTS daran ändern... Das kann doch nicht wahr sein. Natürlich sollen die Leute zu Hause bleiben wenn sie sich clever verhalten. 1500 für 40h Arbeit oder 1500 für 0h Arbeit... Klar selber erarbeitet, Kontakt zu anderen Menschen etc. Aber aus rein ökonomischer Sicht lohnt es sich hierzulande nicht eine Familie zu haben. Familienpolitik wird übelst vernachlässigt. Das ist erschütternd.

 

Und wenn sich dann jemand ökonomisch richtig verhält, dann antwortet man mit Vermittlungsarbeit und Sanktionen. Das gibt es nicht ernsthaft oder??? Toll das erinnert mich an Zuckerbrot und Peitsche. Ihr macht nen tollen Job und seit die Helden dieser Nation seit aber dumm dass ihr arbeitet weil andere kriegen das ohne was zu tun aber wehe ihr wollt auch nix mehr tun dann kommen wir mit Sanktionen. Was für eine Art von Menschenbild ist denn das?

 

Wo ist der Aufschrei in der Bevölkerung? Es interessiert niemanden!

 

Gruß

 

W.Hynes

[Chemstudent]

Familienpolitik wird übelst vernachlässigt. Das ist erschütternd.

[...]

Wo ist der Aufschrei in der Bevölkerung? Es interessiert niemanden!

 

Das fällt dir erst jetzt auf?

Echt schockierend, was hier abgeht.

 

Und den Deutsche Michel kümmert sowas nicht.

Ihn kümmert, ob Paris Hilton einen Neuen hat, ob Britney Spears in 'ner Klinik ist und ob Lieschen Müller eine Affäre hat.

Politik und soziale Probleme, nein das kümmert ihn nicht.

Da wird am Stammtisch zwar mal ordentlich vom Leder gezogen über "die da oben" aber am nächsten Sonntag werden sie ja doch wieder gewählt.

Der Deutsche Michel ist ein Phlegmatiker mit einem walnussgroßen Gedächtnis.

Und das ist er nicht erst seit Gestern.

[Faceman]

Auch wenn du es nicht liest Wayne. Der Aufschrei der Bevölkerung würde in eine andere Richtung gehen, nämlich in die, dass die Löhne hoch sollen. Und das heisst wohl eher mehr brutto als weniger Abzüge.

 

Man könnte das aber auch weiterspinnen. Die Arbeitgeber sind doch zum Teil genauso, wenn sie die Kombilohnmodelle fordern. Da hat der Arbeitnehmer auch nicht (viel) mehr als ein ALGII-Empfänger, arbeitet aber dennoch - und erhöht hier zum Teil sogar den Gewinn des Unternehmens, und das auf Kosten des Staates.

 

Ausserdem. Ökonomie ist wohl nicht alles. Und nicht alles, was ökonomisch ist, ist deswegen vernünftig.