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Reigning Lorelai

Politikthread

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Berd001
@Berd: Deine Argumente sind wohl wahr, Bildung gibt es sicher auch daheim und zwingen sollte man eh niemanden. Ich seh es dennoch als Bereicherung, sich auch in der Ferne umzutun. Schon ein normaler Messebesuch zeigt mir, dass es in der Ferne noch unendlich viel zu entdecken gilt. Wüsste nicht, warum ich mir das vorenthalten sollte.

 

Gruß Emilian.

 

Hallo erstmal...

 

meine Absicht war auch nicht, Dir zu widersprechen. Wir sind uns da durchaus einig. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß es bei allem immer darauf ankommt, was man daraus macht.

 

Gruß

Berd

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Emilian
Hallo erstmal...

 

meine Absicht war auch nicht, Dir zu widersprechen. Wir sind uns da durchaus einig. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß es bei allem immer darauf ankommt, was man daraus macht.

 

Gruß

Berd

Das ist ein wohl wahres Wort! :thumbsup:

 

Gruß Emilian.

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Black Jack
Entweder wir entscheiden uns für flexiblere Arbeitsmärkte und damit für weniger Arbeitslosigkeit aber auch weniger "Bequemlichkeit" oder wir leben alle nach deiner Vorstellung und nehmen weniger Wachstum und mehr Arbeitslosigkeit in Kauf. Ich für meinen Teil bin nich bereit die Bequemlichkeit anderer Leute zu finanieren und viele andere sehen das ähnlich. Es regen sich immer alle über die die erdrückende Last Sozialabgaben auf, aber die Entbehrungen, die Haushaltskürzungen bzw. Steuerentlastungen und weniger Arbeitslosigkeit erfordern würden, ist keiner bereit hinzunehmen. Das kann nicht funktionieren und man sieht auch am deutschen Staatsdefizit DAS es nicht funktioniert.

 

Na ja, sieh aber bitte auch die andere Seite.Der Arbeitsmarkt ist in Teilen flexibler geworden, aber dadurch auch besser? Sicher bin ich auch kein Freund davon, faulen, bequemen Leuten ihr Leben zu finanzieren, aber so viele gibt es m.E. davon gar nicht.

 

Steuern zahlen muss sein, die sind in Deutschland gar nicht so hoch. (Gleich werd ich wieder verdroschen)

 

Sozialabgaben ist eine andere Sache, aber:

 

Der Arbeitnehmer finanziert durch seine Leistung seine eigenen Abgaben sowie die Sozialabgaben des Unternehmers. Damit ist der Arbeitnehmer auch der Doofe in dem Spiel.

 

 

Das mit dem Staatsdefizit ist eine andere Hausnummer, das wird nie zurück gezahlt.

 

BJ

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Duder
Auseinandersetzung bitte in der Sache und nicht personenbezogen. :angry:

 

Die Auseinandersetzungen sind stets "in der Sache", da mir die Personen "egal" sind. Ich möchte hier niemanden beleidigen und niemanden provozieren, auch wenn sich hier einige "verletzt" fühlen. Es grüßt der menschenfreundliche Duder.

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DON

@ Fant

 

Es gibt in diesem Zusammenhang wohl zwei Arten von Menschen: erstens, die gerne Reisen und viel von der Welt sehen moechten, zweitens, die mehr Wert auf ein stabiles, sich kaum aenderndes Umfeld legen. Fein, so weit so gut.

Nun ist es allerdings so, dass sich der Mensch nur bedingt aussuchen kann, zu welcher der zwei o.g. Arten er gehoert. Ich nehme stark an, du bist in der Stadt geboren, zu der du deine grosse Zuneigung beschrieben hast, oder du hast da zumindest sehr lange gelebt. Andere Menschen sind es allerdings von Kind auf gewoehnt staendig umzuziehen und kein festes Zuhause zu haben, sie werden also nie so eine Affinitaet zu ihrem Wohnort empfinden, wie du dies tust, selbst wenn sie wollten. Du weisst ja, Schopenhauer: "Der Mensch kann machen was er will, aber er kann nicht wollen was er will".

 

Das Problem an deiner Darstellung ist nun, dass du diese zwei Arten Mensch wertest. Die erste ist die positive, der Mensch konzentriert sich auf die "wahren" Werte, lebt im Einklang mit seiner Umgebung, Friede, Freude... Die zweite Art ist negativ, das schnelle sinnlose Leben mit dem Geld als Heimatersatz.

 

So muss es allerdings ueberhaupt nicht in der Realitaet sein, beide Lebensarten haben ihre Vor- und Nachteile. Deine Behauptung

Für diese Menschen gibt es wenig Sicheres, wenig ihnen Zugehöriges und keine Verwurzelung. Je weniger man sich an einen Ort gebunden gefühlt, desto größer ist die Gleichgültigkeit und die Fixierung auf die persönliche Wohlstandsmehrung und damit bin ich auch beim Kernpunkt: Flexibilität führt zu übersteigertem Materialismus.

 

ist vollkommen haltlos in den Raum geworfen und durch nichts belegt.

Und wie Sapine schon schrieb, vielleicht haben die weniger sesshaften Menschen eine andere Moeglichkeit ihre fehlende Heimat zu kompensieren, sei es durch eine staerkere Bindung zur Familie, durch ein intensives Hobby oder was auch immer.

 

 

So, jetzt kann DON mich wieder auf die übliche Art angreifen. Wer überfordert ist, ersetzt Argumente durch Beleidigungen
.

 

Muss nicht sein. Ausserdem war mein Satz

 

Oder man bildet seinen Charakter natürlich auf eine andere Art und Weise, zB indem man zu Hause vorm PC hängt und im Stundentakt frustriert Pseudo-Weltverbesserungs-Internetartikel im WPF postet

auf duder und sein stark linksangehauchtes Gewaesch bezogen. Von mir aus darf er sich beleidigt fuehlen.

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DON
Hallo erstmal...

Irgendwie nervt das beim Lesen und wirkt recht freakig... :P

 

Allerdings denke ich, ein Auslandsaufenthalt alleine muß die eigene Bildung genauso wenig ankurbeln, wie diese stagniert, wenn man nicht ins Ausland geht. Deshalb halte ich eine Pflicht für Studenten, ein Semester oder mehr im Ausland zu verbringen für Unsinn.

Alleine sicherlich nicht, aber es ist eine Bereicherung. Einen Zwang zum Auslandssemester halte ich auch nicht fuer sinnvoll, aber in D (und ich nehme auch an anderswo in der EU) gibt es bei weitem genug Studenten, die freiwillig ins Ausland gehen.

 

Mal abgesehen davon, daß viele in europäische Länder bzw. in die USA gehen, die sich kulturell nun nicht so sehr von uns unterscheiden (gleiche Regierungsform, gleiche/ähnliche Wirtschaftsform, mit uns verknüpfte Geschichte usw.), kann man auch im Ausland unter sich bleiben und seine Zeit bevorzugt mit anderen deutschen Studenten verbringen. Man kann an der dortigen Uni die gleichen Lehrinhalte studieren - lediglich in einer anderen Sprache dargeboten, usw.

Oh :blink:

Warst Du schon mal im Ausland ausser in Touri Gegenden? Es gibt einen nicht unerheblichen kulturellen Unterschied, wenn man zB in eine spanische Studentenstadt geht. Nach dieser Logik muesste man ja in den Iran gehen oder im Dschungel studieren um kulturelle Abwechselung zu erleben. Ausserdem lernt man ja nicht nur einheimische, sondern Studenten aus aller Welt kennen.

 

Und natürlich kann man auch zuhause seinen Horizont erweitern. Das fängt mit Sprachkursen an der Uni, an der VHS oder sonstwo an, geht über die Verfolgung ausländischer Geschehnisse über internationale Fernsehprogramme, das Lesen auch "fachfremder" Publikationen bis hin einfach zum neugierig sein Neuem gegenüber und der Fähigkeit, alles kritisch zu hinterfragen

 

Grau ist alle Theorie

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BondWurzel
Hallo erstmal...

 

nein, wir sind uns da sicherlich einig.

Allerdings denke ich, ein Auslandsaufenthalt alleine muß die eigene Bildung genauso wenig ankurbeln, wie diese stagniert, wenn man nicht ins Ausland geht. Deshalb halte ich eine Pflicht für Studenten, ein Semester oder mehr im Ausland zu verbringen für Unsinn.

 

Mal abgesehen davon, daß viele in europäische Länder bzw. in die USA gehen, die sich kulturell nun nicht so sehr von uns unterscheiden (gleiche Regierungsform, gleiche/ähnliche Wirtschaftsform, mit uns verknüpfte Geschichte usw.), kann man auch im Ausland unter sich bleiben und seine Zeit bevorzugt mit anderen deutschen Studenten verbringen. Man kann an der dortigen Uni die gleichen Lehrinhalte studieren - lediglich in einer anderen Sprache dargeboten, usw.

 

Und natürlich kann man auch zuhause seinen Horizont erweitern. Das fängt mit Sprachkursen an der Uni, an der VHS oder sonstwo an, geht über die Verfolgung ausländischer Geschehnisse über internationale Fernsehprogramme, das Lesen auch "fachfremder" Publikationen bis hin einfach zum neugierig sein Neuem gegenüber und der Fähigkeit, alles kritisch zu hinterfragen.

 

Gruß

Berd

 

Es reicht auch schonmal ins Ausland zu gehen, damit man wirklich sieht, dass es dort auch nicht besser ist, sondern sogar schlechter, insbesondere wenn man älter ist, ist Deutschland, Österreich oder die Schweiz unschlagbar gut.

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Boersifant
· bearbeitet von Boersifant

....................................

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Berd001
· bearbeitet von Berd001
Irgendwie nervt das beim Lesen und wirkt recht freakig... :P

 

Hallo erstmal...

:D

 

 

Alleine sicherlich nicht, aber es ist eine Bereicherung. Einen Zwang zum Auslandssemester halte ich auch nicht fuer sinnvoll, aber in D (und ich nehme auch an anderswo in der EU) gibt es bei weitem genug Studenten, die freiwillig ins Ausland gehen.

 

richtig

 

Oh :blink:

Warst Du schon mal im Ausland ausser in Touri Gegenden? Es gibt einen nicht unerheblichen kulturellen Unterschied, wenn man zB in eine spanische Studentenstadt geht. Nach dieser Logik muesste man ja in den Iran gehen oder im Dschungel studieren um kulturelle Abwechselung zu erleben. Ausserdem lernt man ja nicht nur einheimische, sondern Studenten aus aller Welt kennen.

 

Natürlich.

Nach der Logik, den Horizont zu erweitern ist "umso fremdartiger desto erweiternder" - warum auch nicht.

Und wie ich schon sagte: Man kann auch an einer Auslandsuni unter sich bleiben. Es kommt darauf an, ins Ausland zu gehen. Es kommt darauf an, was man daraus macht.

 

 

Grau ist alle Theorie

 

Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, Und grün des Lebens goldner Baum.

 

Und goldene Bäume finden sich überall, auch in der Heimat.

 

Gruß

Berd

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Berd001
Es reicht auch schonmal ins Ausland zu gehen, damit man wirklich sieht, dass es dort auch nicht besser ist, sondern sogar schlechter, insbesondere wenn man älter ist, ist Deutschland, Österreich oder die Schweiz unschlagbar gut.

 

Hallo erstmal...

 

Sind Österreich und die Schweiz kein Ausland?

Aber Spaß beiseite. Ist das so ein "uns geht es doch toll hier, im Ausland ist alles viel schlimmer"-Argument?

 

Gruß

Berd

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Hurus
Wenn zum Zwecke der Arbeitsmarktorientierung und einer ohnehin nicht herzustellenden Vergleichbarkeit von Studienabschlüssen akademische Studiengänge der Wissenschaftlichkeit teilweise beraubt werden (Bologna-Prozess) und unwissenschaftliche "Studieninhalte" wie Auslandssemster, "soft skill"-Seminare und dergleichen mehr zu direkter oder indirekter Pflicht werden ist die Freiheit der ungewollt daran teilnehmenden Studenten, der Lernwilligen, tangiert.

 

Vielleicht bin ich nicht modern genug, aber ich halte ein Studium für eine primär auf den Wissenserwerb ausgerichtete Zeit. Das hat nichts mit "Fachidiotie" zu tun, sondern auch mit "Horizonterweiterung", nur eben die Erweiterung des Denkhorizontes, nicht die menschlicher Oberflächlichkeit. "Persönlichkeitsbildung", wenn ich den Begriff richtig verstehe, hat vor allem was mit der Herausbildung von einen Menschen definierenden, nicht bei allen Menschen gleichförmig auftretenden Charaktereigenschaften zu tun. Wenn an die Stelle von gedanklicher Auseinandersetzung mit komplexen Fragen das Training vom "freien Sprechen", "Moderation" und ähnliches tritt, bildet das maximal eines: Eine Generation angepasster Gedankenloser.

 

Ist den Studenten das vorzuwerfen? Nein, sie sind das Produkt ihrer Umwelt. Eine Gesellschaft und Wirtschaftsordnung, die die Terminologie des Wettbewerbs auf den Gütermärkten unreflektiert auf Menschen überträgt kann gar nichts anderes hervorbringen. Man kann dies bewerten wie man möchte, sollte dann aber nicht "fassungslos" und heuchlerisch vor Amokläufen wie von Tim K. stehen oder die Lethargie der Abgehängten beklagen. Sie sind die Kollateralschäden dieser Entwicklung. Wo gehobelt wird, fallen Späne.

 

Du hast Deine Zeit jedefalls zum Wissenserwerb genutzt... kann nur zu 100% zustimmen und dem nichts mehr hinzufügen.

 

Gruß H

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DON
Vielleicht bin ich nicht modern genug, aber ich halte ein Studium für eine primär auf den Wissenserwerb ausgerichtete Zeit. Das hat nichts mit "Fachidiotie" zu tun, sondern auch mit "Horizonterweiterung", nur eben die Erweiterung des Denkhorizontes, nicht die menschlicher Oberflächlichkeit. "Persönlichkeitsbildung", wenn ich den Begriff richtig verstehe, hat vor allem was mit der Herausbildung von einen Menschen definierenden, nicht bei allen Menschen gleichförmig auftretenden Charaktereigenschaften zu tun. Wenn an die Stelle von gedanklicher Auseinandersetzung mit komplexen Fragen das Training vom "freien Sprechen", "Moderation" und ähnliches tritt, bildet das maximal eines: Eine Generation angepasster Gedankenloser.

 

Du bist nicht unmodern. Es war schon immer so dass eine Uni zwar primär das Ziel des Wissenserwerbs hatte aber nicht ausschließlich. Nach deiner Definition braucht man gar nicht bei Vorlesungen und Übungen anwesend sein, man kann sich das Wissen ja allein aus Büchern erarbeiten und dann einmal pro Semester zur Klausur gehen.

 

 

Ist den Studenten das vorzuwerfen? Nein, sie sind das Produkt ihrer Umwelt. Eine Gesellschaft und Wirtschaftsordnung, die die Terminologie des Wettbewerbs auf den Gütermärkten unreflektiert auf Menschen überträgt kann gar nichts anderes hervorbringen. Man kann dies bewerten wie man möchte, sollte dann aber nicht "fassungslos" und heuchlerisch vor Amokläufen wie von Tim K. stehen oder die Lethargie der Abgehängten beklagen. Sie sind die Kollateralschäden dieser Entwicklung. Wo gehobelt wird, fallen Späne.

 

Einen Zusammenhang zwischen Auslandssemestern und Amokläufern zu sehen, kann auch nur dir gelingen...

Noch mal: Die meisten Studenten wollen ins Ausland, sie werden nicht zu einem Wanderarbeitertum gezwungen.

 

 

 

 

 

Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, Und grün des Lebens goldner Baum.

 

 

Wo wir schon bei Goethe sind. Der hat doch eine Europareise unternommen, über mehrere Jahre oder nicht?

Genauso der junge Schopenhauer. Oder Adam Smith.

 

Alles entwurzelte Wanderarbeiter, wa?

 

 

 

 

Ich klinke mich hiermit aus dieser Diskussion aus.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo
Wenn sich jemand zu häufigen Umzügen oder zum (temporären) Auswandern entschließt, ist es seine persönliche Entscheidung. Wie schon gesagt, habe ich meine Zweifel, dass die Mehrheit damit glücklich werden wird und besonders für die genannten Kinder werden die Umzüge problematisch sein, weil ihre Beziehungen immer nur temporäre sein werden.

 

Ich sehe solche Entscheidungen wie die zur Förderung der Auslandssemester eher im Rahmen langfristiger Tendenzen und wie ursprünglich freiwillige Entscheidungen zum Zwang für andere werden. Schon heute zählen bei manchem Personaler Auslandssemester zu einem guten Lebenslauf und damit werden sie wie vieles anderes irgendwann zur (ungeschriebenen) Pflicht für Arbeitssuchende. Das Problem beschränkt sich aber nicht nur auf Auslandssemester - die wie gesagt keine fachliche Begründung haben, da es ausgeschlossen ist, dass man in einem Semester, das man zum großen Teil auf Organisation verwendet, mehr lernt als an der eigenen Universität - sondern beeinflußt auch schon die Studieninhalte, wenn es beispielsweise Pflichtseminare mit durchweg schwachsinnigen Themen, darunter "Soft Skills" gibt.

 

Wenn zum Zwecke der Arbeitsmarktorientierung und einer ohnehin nicht herzustellenden Vergleichbarkeit von Studienabschlüssen akademische Studiengänge der Wissenschaftlichkeit teilweise beraubt werden (Bologna-Prozess) und unwissenschaftliche "Studieninhalte" wie Auslandssemster, "soft skill"-Seminare und dergleichen mehr zu direkter oder indirekter Pflicht werden ist die Freiheit der ungewollt daran teilnehmenden Studenten, der Lernwilligen, tangiert.

 

Vielleicht bin ich nicht modern genug, aber ich halte ein Studium für eine primär auf den Wissenserwerb ausgerichtete Zeit. Das hat nichts mit "Fachidiotie" zu tun, sondern auch mit "Horizonterweiterung", nur eben die Erweiterung des Denkhorizontes, nicht die menschlicher Oberflächlichkeit. "Persönlichkeitsbildung", wenn ich den Begriff richtig verstehe, hat vor allem was mit der Herausbildung von einen Menschen definierenden, nicht bei allen Menschen gleichförmig auftretenden Charaktereigenschaften zu tun. Wenn an die Stelle von gedanklicher Auseinandersetzung mit komplexen Fragen das Training vom "freien Sprechen", "Moderation" und ähnliches tritt, bildet das maximal eines: Eine Generation angepasster Gedankenloser.

 

Ist den Studenten das vorzuwerfen? Nein, sie sind das Produkt ihrer Umwelt. Eine Gesellschaft und Wirtschaftsordnung, die die Terminologie des Wettbewerbs auf den Gütermärkten unreflektiert auf Menschen überträgt kann gar nichts anderes hervorbringen. Man kann dies bewerten wie man möchte, sollte dann aber nicht "fassungslos" und heuchlerisch vor Amokläufen wie von Tim K. stehen oder die Lethargie der Abgehängten beklagen. Sie sind die Kollateralschäden dieser Entwicklung. Wo gehobelt wird, fallen Späne.

Sehr guter Beitrag Fant!!

Ich finde mich da teilweise wieder!

Ich musste, bedingt durch Entscheidungen meiner Eltern, im Alter zwischen 5 und 12 häufig umziehen und die Schule wechseln.

Entwurzelt trifft es. Ich habe es gehasst!

Den Beruf des Kochs habe ich auch deswegen an den Nagel gehängt, weil es eben genauso in der eigenen Wahrnehmung ist, wie der Koch es beschrieben hat, mit dem Du Dich unterhalten hast.

Ich habe seehr lang gebraucht um mich mit Hamburg, einer wirklich schönen Stadt, anzufreunden.

 

Auch ich habe jetzt im Studium Soft Skills Seminare.

Sie sind thematisch zwei geteilt.

Ein Teil vermittelt wissenschaftliches Arbeiten und hilft dabei es korrekt zu tun.

Das geschieht dann unter Anderem durch ein begleitetes Schreiben einer Hausarbeit.

Diesen Teil finde ich wirklich gut und zielführend. Ich habe da viel gelernt.

 

Der zweite Teil ist genau das, was hier vorher schon angesprochen wurde.

Auch in meiner Wahrnehmung erzeugt das nur noch mehr Oberflächlichkeit unter den Menschen.

Es wird immer mehr auf die Form, als auf den Inhalt geachtet.

 

Nicht nur absolute Zeitverschwendung, es schadet sogar!

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BondWurzel
Hallo erstmal...

 

Sind Österreich und die Schweiz kein Ausland?

Aber Spaß beiseite. Ist das so ein "uns geht es doch toll hier, im Ausland ist alles viel schlimmer"-Argument?

 

Gruß

Berd

 

Nein, ich bin gerne und viel gereist; aber aus plesir...meine zweite Heimat war immer Vancouver..aber arbeiten und richtig leben im Ausland ist was anderes...wichtig ist jetzt für mich, wenn man älter wird, dass das soziale Umfeld bzw. die medizinische Versorgung stimmt, deshalb kann man ja seine Erfahrungen im frühen und mittleren Lebensbereich machen, nur bei meiner letzten Herzkatheteruntersuchung war ich schon froh in Deutschland zu sein und nicht in Timbuktu o.ä..

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paul
Nach deiner Definition braucht man gar nicht bei Vorlesungen und Übungen anwesend sein, man kann sich das Wissen ja allein aus Büchern erarbeiten und dann einmal pro Semester zur Klausur gehen.

Ja genau! Du bekommst ja einen Schein am Ende des Semesters, dass du einen bestimmten Sachverhalt bearbeitet hast, was durch eine Klausur abgeprüft wird. Wie du das Wissen bekommen hast, ist ja wohl deine Sache. Oder willst du so Bachelormäßig noch ein paar "creditpoints", dass du jeden Montag pünktlich um 8:00 Uhr in deiner Übung warst und deine "Soft Skills" durch eine Powerpoint Präsi verbessert hast???

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el galleta
Ich sehe solche Entscheidungen wie die zur Förderung der Auslandssemester eher im Rahmen langfristiger Tendenzen und wie ursprünglich freiwillige Entscheidungen zum Zwang für andere werden. Schon heute zählen bei manchem Personaler Auslandssemester zu einem guten Lebenslauf und damit werden sie wie vieles anderes irgendwann zur (ungeschriebenen) Pflicht für Arbeitssuchende.

Richtig. Auch ich selbst habe meine Auslandsaufenthalte primär für den Lebenslauf angetreten. Trotzdem habe ich damit nicht nur dem Personaler einen Gefallen getan, sondern ganz direkt auch mir. Ich empfand es jedes Mal als Bereicherung. Abgesehen davon ist die Einstellung zur Heimat und die Diskussion um Entwurzelung davon nahezu unabhängig. Selbst sehr sesshafte und heimatverbundene Menschen werden von einem befristeten Leben im Ausland persönlich profitieren, auch wenn sie nachher den Rest des Lebens in ihrer Geburtsstadt bleiben dürfen. (Ich schreibe absichtlich "dürfen", denn ich wäre auch liebend gern in meiner Heimat geblieben und habe sogar das Glück, nur zwei Autostunden davon weg zu sein, was ich trotzdem als "verpflanzt" empfinde.)

 

Aber ich hatte und habe für mein Leben (abseits des Materiellen) einige Vorstellungen. Die mittlerweile eigene Familie steht dabei im Vordergrund. Schon bei den Dingen, die man seinen Kindern zugute kommen lassen möchte (etwa vernünftige Bildung), kommt man an gewissen finanziellen Erfordernissen nicht mehr vorbei (ein Studium kostet ordentlich, auch ohne Studiengebühren). Darüber hinaus bin ich geneigt auch mir ein recht sorgenfreies Leben zu wünschen, in dem ich meinen vielfältigen Interessen (Reisen, Kultur, ...) nachgehen kann. Das kostet alles und ist mit der sozialen Hängematte - unabhängig von moralischen Erwägungen - nicht finanzierbar. Die Heimat in Armut ersetzt nicht viel.

 

Daher gab es sicher den Moment der Entscheidung zwischen Heimat (inkl. bisheriger Familie) und Arbeit, aber ich stand innerlich nie wirklich vor einer gefühlten Wahl. Mein Lebensentwurf setzte Arbeit voraus, Arbeit setzte (Aus-)Bildung voraus, das Studium erforderte den Umzug, für einen anerkannten Abschluss war der Auslandsaufenthalt schon fast obligatorisch und schließlich: die gefundene Arbeitsstelle bedingt die weitere Trennung von der Heimat. Der familiäre Hof taugt halt nicht mehr als Lebensgrundlage, andere Erwerbsoptionen in der Nähe sind nicht ersichtlich.

 

Schön ist das freilich nicht, aber es ist die Realität. Ich sehe nicht, dass man diese Realität in unserer globalisierten (Wirtschafts-)Welt ändern kann. Deshalb werde ich auch meine Kinder ins Ausland "jagen". Ob sie danach trotzdem sesshaft bleiben, ist ihre Entscheidung.

 

saludos,

el galleta

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Duder

Türkei: Tödliche Hochzeit

 

Und sowas soll in die EU aufgenommen werden. Nur weil die Leute einmal im Türkeiurlaub waren, was ja durch aus zu empfehlen ist, denken sie nun, die Türken wären fortschrittlich und EU-geeignet. Dass einige Türken wie im letzten Jahrhundert leben und dabei auch noch Werte vertreten, die mit denen der EU nicht in Einklang zu bringen sind, scheinen diese Leute zu ignorieren.

Wie fortschrittlich die Türken sind, zeigen nicht nur solche Artikel....leider sieht es in einigen Ländern im Osten Europas auch nicht besser aus.

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Emilian

@Duder: So etwas ist natürlich sehr bedauerlich. Ich würd hier aber nicht pauschalieren. Hier in Deutschland gibt es auch vieles was nicht besonders "EU-würdig" ist.

 

GRuß Emilian.

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Duder
· bearbeitet von Duder
@Duder: So etwas ist natürlich sehr bedauerlich. Ich würd hier aber nicht pauschalieren. Hier in Deutschland gibt es auch vieles was nicht besonders "EU-würdig" ist.

 

GRuß Emilian.

 

Da stimme ich dir vollkommen zu, wobei sich hier die Frage stellt, warum solche Leute hierbleiben bzw. hier bleiben dürfen ...

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Berd001
Türkei: Tödliche Hochzeit

 

Und sowas soll in die EU aufgenommen werden. Nur weil die Leute einmal im Türkeiurlaub waren, was ja durch aus zu empfehlen ist, denken sie nun, die Türken wären fortschrittlich und EU-geeignet. Dass einige Türken wie im letzten Jahrhundert leben und dabei auch noch Werte vertreten, die mit denen der EU nicht in Einklang zu bringen sind, scheinen diese Leute zu ignorieren.

Wie fortschrittlich die Türken sind, zeigen nicht nur solche Artikel....leider sieht es in einigen Ländern im Osten Europas auch nicht besser aus.

 

 

Hallo erstmal...

 

Die Türkei gehört nicht zum europäischen Kulturkreis. Deswegen macht eine Aufnahme in die Europäische Gemeinschaft keinen Sinn.

 

Gruß

Berd

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Orwell
· bearbeitet von Orwell
Türkei: Tödliche Hochzeit

 

Und sowas soll in die EU aufgenommen werden. Nur weil die Leute einmal im Türkeiurlaub waren, was ja durch aus zu empfehlen ist, denken sie nun, die Türken wären fortschrittlich und EU-geeignet. Dass einige Türken wie im letzten Jahrhundert leben und dabei auch noch Werte vertreten, die mit denen der EU nicht in Einklang zu bringen sind, scheinen diese Leute zu ignorieren.

Wie fortschrittlich die Türken sind, zeigen nicht nur solche Artikel....leider sieht es in einigen Ländern im Osten Europas auch nicht besser aus.

 

Blutige Familienfehden gibt es aber auch in Sizilien und in Neapel. Und wenn ich mir die Lebensverhältnisse in rumänischen Dörfern anschaue, dürften die auch nicht so weit weg sein von denen der Kurden...

 

Nicht nur die Türkei sollte nicht in die EU aufgenommen werden, Deutschland sollte auch kein EU-Mitgliedsland (mehr) sein, wie die Schweiz und Norwegen...

 

Drive-by-Shooting in Napoli-Scampia... Passiert so alle zwei bis drei Tage in Neapel...

 

http://www.youtube.com/watch?v=SuSx3tv7NwY

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Berd001
Blutige Familienfehden gibt es aber auch in Sizilien und in Neapel. Und wenn ich mir die Lebensverhältnisse in rumänischen Dörfern anschaue, dürften die auch nicht so weit weg sein von denen der Kurden...

 

Nicht nur die Türkei sollte nicht in die EU aufgenommen werden, Deutschland sollte auch kein EU-Mitgliedsland (mehr) sein, wie die Schweiz und Norwegen...

 

Hallo erstmal...

 

Die ursprüngliche EWG machte sicherlich Sinn, die Erweiterungen um Großbritannien (das nur widerwillig und teilweise mitmacht), Spanien, Griechenland usw. kann man schon diskutieren. Die Erweiterungen der letzten Jahre dagegen sind eine Katastrophe: Zu große kulturgeschichtliche Unterschiede, zu große Differenzen in der wirtschaftlichen Entwicklung, verschiedene politische und geschichtliche Entwicklungen. Die Europäische Union wird dadurch vermehrt zu einem unbeweglichen Koloß, in dessen Gremien Partikularinteressen ausgetragen werden. Eine gemeinsame Politik ist da nicht möglich.

 

Gruß

Berd

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Duder
Eine gemeinsame Politik ist da nicht möglich.

 

Jedoch unverzichtbar für einen Staatenverbund :(

 

Orwell, Italien zählt nicht, ist ja auch kein richtiger Rechtssaat mehr.

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Berd001
Jedoch unverzichtbar für einen Staatenverbund :(

 

Hallo erstmal...

 

und das ist das Problem. Die EWG hat sich als EU recht schnell zu einem reinen Subventionsverteiler entwickelt (wer erinnert sich nicht an die Zeit, als 2/3 des EU-Haushalts als Agrarsubventionen verbraten wurden und Europa nicht nur über die Alpen und den Bodensee sondern auch über Butterberge und Milchseen verfügte).

Doch mit der Aufnahme v. a. der ehemaligen Ostblockstaaten ist eines klar: Die haben kein Interesse an einem gemeinsamen Europa, die wollen v.a. mit unseren Steuergeldern eine möglichst schnelle wirtschaftliche Entwicklung erreichen.

 

Gruß

Berd

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Orwell
Jedoch unverzichtbar für einen Staatenverbund :(

 

Orwell, Italien zählt nicht, ist ja auch kein richtiger Rechtssaat mehr.

 

Tja, und durch die offenen Grenzen kommen die Gangster jetzt auch zu uns.

 

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Mor...art1117,2358418

 

:'(

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Gast
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