LagarMat Januar 1, 2009 @ stezo: dieser Beitrag ist in Teilen derart populistisch aufgemacht und mit Fehlern gespickt, dass es einen schüttelt, wenn man das hört. Zum Beispiel? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Januar 1, 2009 Danke Stezo für den Link, ein hervorragender Bericht (bin gerade bei Part 2). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway Januar 1, 2009 Stimmt; snowboarden ist viel cooler und einfacher Du meinst diese Leute mit den dicken Brettern die immer auf der Piste rumsitzen und selbige kaputtmachen ? Ich liebe es die schwarzen Pisten runterzufahren um festzustellen dass die Boarder wieder den Neuschnee bis auf die Eisschicht abgetragen haben... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Januar 1, 2009 Danke Stezo für den Link, ein hervorragender Bericht (bin gerade bei Part 2). Der Film hat es leider versäumt die schon theoretische Unmöglichkeit langfristig erfolgreicher privater Altersvorsorge aufzuzeigen. Das Aufdecken des Versicherungskartells mit seinen Wissenschaftsmarionetten war dafür sehr erfrischend. Sehenswert ist es in jedem Fall. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Valeron Januar 1, 2009 Der Film hat es leider versäumt die schon theoretische Unmöglichkeit langfristig erfolgreicher privater Altersvorsorgeaufzuzeigen. Kannst du das näher erläutern? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Januar 2, 2009 Kannst du das näher erläutern? Gerne. Ich beziehe mich erst einmal auf die geschlossene Volkswirtschaft. Bei der Propagierung des Modells der privaten, kapitalgedeckten Altersvorsorge werden m.E. vor allem zwei falsche Annahmen gemacht: - Dass Geld neutral ist - Dass individuelle Rationalität und kollektive Rationalität übereinstimmen Unabhängig von der Organisation des Rentensystems müssen die aktuellen Rentenleistungen immer aus dem Volkseinkommen der aktuellen Periode erbracht werden. Diese wichtige Tatsache wird leider oft übersehen, weil Menschen individuelles Verhalten auf eine Volkswirtschaft im Ganzen zu übertragen suchen. Zwar kann ich als Individuum Kaufkraft in die Zukunft übertragen mittels Konsumverzicht, eine Volkswirtschaft kann das aber nicht, da die Güter überwiegend erst in der jeweiligen Periode erzeugt werden (siehe Mackenroth-These). An dieser Stelle könnte man einwenden, dass es unter dieser Voraussetzung egal sei, ob die Rente privat oder umlagefinanziert organisiert ist, weil in beiden Fällen nur der gleiche des Volkseinkommens für die Finanzierung der Rente verwendet wird. Dann sitzt man aber dem Irrtum der Neutralität des Geldes oder, auf der anderen Seite der Kritiker (wie in Abschnitt Kritik des verlinkten WP-Artikels), dem Glauben an den investiven Charakter des Sparens auf. Letzteres wie auch ersteres ist ironischerweise dem neoklassischen Wirtschaftsbild geschuldet. Diese Vorstellung ist aber geradezu bizarr. Es ist keineswegs gleichwertig, ob ein Teil X des Volkseinkommens in Sparraten oder in den Konsum fließt und erst recht hat nicht beides die selbe investitionsfördernde Wirkung. Die Richtigkeit der Annahme eines sinkenden Zinses durch eine größere Sparneigung unterstellend mag man annehmen, dass dadurch stärkere Investitionen entstehen und einzelwirtschaftlich betrachtet ist das auch richtig: Sinkt der Marktzins unter das für ein Projekt eines einzelnen Unternehmen kritischen Kalkulationszins, wird dieses umgesetzt und dadurch investiert. Für Investitionen bedarf es aber natürlich auch der Aussicht auf Markterfolg, was entscheidend von der Nachfragesituation abhängt. Und hier ist wieder der Schnittpunkt zu der Rentenfrage: Im umlagefinanzierten System werden die Rentenbeiträge umgehend nachfragewirksam und tragen zu einer stabilen Nachfragesituation bei. In der privaten Altersvorsorge ist das nicht der Fall und je nach Anlageklasse kann die Sparrate als völlig verloren angesehen werden. Bei Spareinlagen lässt sich noch die Möglichkeit eines attraktiveren Kreditmarktes für Unternehmen (=besser für Investitionen) diskutieren, bei der propagierten Anlage in den Aktienmarkt ist das aber schlicht unmöglich. In einer offenen Volkswirtschaft wie wir sie haben verhält es sich nur geringfügig anders. Nun kann man zwar hoffen, dass sich das international angelegte Kapital besser verzinst, der Rest der Welt die deutschen Produkte nachfragt und aus den Kapitalerträgen die Renten (teil-)finanziert werden können. Hier führt sich die Argumentation aber selbst ad absurdum: Wenn unsere Wirtschaftsleistung so sinkt, dass wir unsere Bevölkerung nicht mehr aus dem Volkseinkommen der aktuellen Periode versorgen können, wie sollten unsere Kapitalreserven dann ihren Wert behalten, wenn der Devisenmarkt doch die Leistungsfähigkeitsungleichgewichte einpreist und somit eine Abwertung unserer Währung herbeiführt? Als Lösung darauf, wenn man eine ähnliche demographische Entwicklung für den Rest des Euro-Währungsraums unterstellt wie für Deutschland, kann man nur noch vorschlagen, in ausländischen Währungen anzulegen. Das wäre aber freilich nur eine höchst kurzfristige Lösung, weil der Wechselkurs es schon nach kurzer Zeit nicht mehr erlauben wird nennenswerte Kapitalreserven aufzubauen. Als Fazit ziehe ich daraus, dass das umlagefinanzierte Rentensystem das volkswirtschaftlich effizienteste ist. Dass es in dem System eventuell Leistungskürzungen geben wird ist nicht unwahrscheinlich und bedauerlich, aber kein Problem der Umlagefinanzierung, sondern der Demographie. Als Profiteure, oder viel eher vermeintliche Profiteure der Kapitaldeckung gibt es nur zwei Gruppen, der Versicherungs- und Bankensektor und die Gutverdiener, für die sich die gesetzliche Rentenversicherung nicht rentiert. Ganz davon abgesehen, dass deren Interessen nicht als Leitbild für die Politik genommen werden können ist auch ihr Profit nur scheinbar und die Vorstellung, einen Vorteil zu haben nur ein Irrglauben, denn bei einer aufgrund verfehlter Politik abnehmenden Wirtschaftsleistung gehören auch die finanziell besser Gestellten zu den Verlierern. Geld ist und bleibt nur ein Tauschmittel mit relativem Wert und hat langfristig nur einen stabilen Wert, wenn es eine allgemeine Wohlstandssteigerung gibt. Ich habe es aus Schreibfaulheit etwas verkürzt, hoffe der Gedanke ist trotzdem klar geworden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 2, 2009 · bearbeitet Januar 2, 2009 von ipl Interessanter Beitrag zur Bildung Absolut. Unabhängig von der Organisation des Rentensystems müssen die aktuellen Rentenleistungen immer aus dem Volkseinkommen der aktuellen Periode erbracht werden. Richtig, aber ich würde daraus nicht schlussfolgern, dass das umlagefinanzierte Rentensystem besser (oder schlechter) wäre, als das private. Ich habe gerade keine Zeit, das näher auszuführen, aber du schreibst selbst korrekterweise, dass dies unabhängig vom Rentensystem zutrifft. Wenn man vom Geld mal abstrahiert, produziert eine geschlossene Volkswirtschaft zu jeder Zeit Güter, die von ihr selbst quasi sofort verbraucht werden. Es ist mit beiden Rentensystemen unmöglich, sich gegen eine verminderte Produktivität der Volkswirtschaft (= schlechte Zeiten, kleiner werdender Anteil an arbeitender Bevölkerung, etc.) abzusichern. Man kann nur seinen Anteil relativ zu anderen Mitbürgern beeinflussen. Das Anlegen in Aktien bei privater Vorsorge sorgt lediglich einmalig (bei Einführung des Systems) für eine geringe deflationäre Komponente, da die verfügbare Geldmenge einmalig sinkt. Aber sonst sehe ich da keinen wesentlichen Einfluss auf die fraglichen Sachverhalte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Valeron Januar 2, 2009 · bearbeitet Januar 2, 2009 von Valeron @fant:Hundertprozentig verstehe ich deine Abhandlung nicht, denke aber, dass ich weiß worauf du hinaus willst. Für Investitionen bedarf es aber natürlich auch der Aussicht auf Markterfolg, was entscheidend von der Nachfragesituation abhängt. Und hier ist wieder der Schnittpunkt zu der Rentenfrage: Im umlagefinanzierten System werden die Rentenbeiträge umgehend nachfragewirksam und tragen zu einer stabilen Nachfragesituation bei. In der privaten Altersvorsorge ist das nicht der Fall und je nach Anlageklasse kann die Sparrate als völlig verloren angesehen werden. Bei Spareinlagen lässt sich noch die Möglichkeit eines attraktiveren Kreditmarktes für Unternehmen (=besser für Investitionen) diskutieren, bei der propagierten Anlage in den Aktienmarkt ist das aber schlicht unmöglich. Wäre das denn aber nicht nur während des Übergangs von Umlage- zu Kapitalgedeckt der Fall? Wikiedia schreibt dazu: "Nicht betrachtet werde nach Ansicht von Kritikern dabei jedoch, dass auf der Verwendungsseite des Volkseinkommens oInvestitionen aus der Ersparnis getätigt werden können, die den Kapitalstock der Volkswirtschaft vergrößern. Nähme man eine solche Verwendung der Ersparnis an, so könne durch volkswirtschaftliches Sparen das zukünftige Volkseinkommen größer sein, als das Volkseinkommen zum Zeitpunkt der Ersparnis. In diesem Falle entstehe durch ein kapitalgedecktes Rentensystem ein Zuwachs an Volkseinkommen in zukünftigen Perioden." Volkswirte können sowas vll. genauer berechnen, ist es denn aber nicht so, dass durch die demographische Entwicklung bald eine zahlenmäßig geringe arbeitende Bevölkerung (natürlich haben die durch steigende Produktivität ein höheres pro-Kopf-Einkommen, aber ich glaube das reicht nicht als Ausgleich), einer immer größeren Empfänger-Bevölkerung gegenüber steht? Eine rückläufige demographsiche Entwicklung hat Einflüsse auf das Wirtschaftswachstum und damit das Volkseinkommen und erschwert somit die Rentenfinanzierung. Global ist dieser Trend aber ganz anders. Das weltweite Volkseinkommen wächst schneller als das Deutsche. Das kann man sich zu nutze machen und das Geld über die Finanzmärkte anlegen. Damit profitiert man von dem Wachstum der emerging markets und würde die Renten meiner Meinung nach wieder finanzierbarer machen. Das einzige Problem wäre der Übergang, da man irgendwann beginnen muss, Geld anzusparen und an den Finanzmärkten anzulegen. Ob dieses Geld nun privat oder staatlich verwaltet wird ist mir eigentlich egal. PS: du scheinst dich ja intensiv damit beschäftigt zu haben. Ist das nur aus privatem Interesse geschehen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Januar 2, 2009 Das Anlegen in Aktien bei privater Vorsorge sorgt lediglich einmalig (bei Einführung des Systems) für eine geringe deflationäre Komponente, da die verfügbare Geldmenge einmalig sinkt. Aber sonst sehe ich da keinen wesentlichen Einfluss auf die fraglichen Sachverhalte. Wäre das denn aber nicht nur während des Übergangs von Umlage- zu Kapitalgedeckt der Fall? Wikiedia schreibt dazu: Dass es eine wirkliche Umstellung aber gar nicht geben kann, weil es über die Belastungsgrenzen von Staat und Bevölkerung hinausgeht, ist ja auch bekannt. Nicht nur ist ein großer Teil der Arbeitnehmer nicht mal theoretisch in der Lage für die eigene Rente genug für den derzeitigen ALG2-Satz anzusparen, der Staat kann auch nicht die Lasten der heutigen Rentner durch Rentenzahlung aus der Staatskasse übernehmen. Ginge man natürlich von der Praktikabilität der Lösung aus, wäre es tatsächlich nur ein Übergangszeitpunkt X statt einer langen Umstellungsphase, weil das Konsumniveau gleich bleibt durch die gleiche Rentenhöhe und die gleiche Rentenrücklagenquote bei den Arbeitnehmern. Anderenfalls aber, bei einer partiellen Umstellung ohne Steuergelder würde der Nachfrageausfall zumindest die Periode der Lebensarbeitszeit einer Generation anhalten (Zeitpunkt vom ersten Ansparen bis zum ersten Entsparen). Das Wikipedia-Zitat ist ein schönes Beispiel für die Fehlannahme der Neutralität des Geldes. Wie sollte sich eine Volkswirtschaft ein zusätzliches Einkommen durch seine Ersparnis erkaufen? Wenn man Einkommen nicht in Geldeinheiten definiert, sondern als Gütermenge ist das nicht möglich. Es wäre vergleichbar mit einem Bauern, der seine Saat nicht säet, weil er sich von der gleichen Saat später eine höhere Ernte verspricht. Eine Einkommenssteigerung erzielt der Bauer aber nur, wenn er die Saat für eine Steigerung seiner Produktivität nutzt, die Ausbeute noch weiter steigert. Es stimmt, dass wir ein Demographie-Problem haben und dass das möglicherweise zu einer Senkung des Rentenniveaus führen wird. Die Anlage im Ausland kann aber keine Alternative sein, denn auch hier gilt, dass einzelwirtschaftlich rationales Verhalten (hier Akteur Staat Deutschland) kollektiv irrational ist. Das Parken deutschen Geldes in massiver Höhe im Ausland bedeutet eine Verschuldung der ausländischen Volkswirtschaften in Deutschland. Gleichzeitig wollen wir als Exportland von diesen Ländern aber auch noch, dass sie unsere Waren kaufen. Das zusammen bedeutet ein starkes Ungleichgewicht in den Zahlungsbilanzen, nämlich deutliche Überschüsse auf Seiten Deutschland und Defizite bei dem Rest. Das funktioniert vielleicht kurzfristig, ist aufgrund der flexiblen Wechselkurse aber zum Scheitern verurteilt. Denn was passiert mit Währungen von Staaten mit massiven Defiziten? Die Währung wertet ab. Ohne über die realwirtschaftlichen Folgen nachzudenken sieht man schon unmittelbar ein Problem für die deutschen Rentner: Die Währungen werten ab und damit auch das Rentenkapital. Gleichzeitig wertet die eigene Währung auf und dadurch sinkt wiederum der Export was wiederum das Volkseinkommen und damit die Vorsorgemöglichkeiten einschränkt. Selbst wenn man also als Staat egoistisch und destabilisierend handelt, schneidet man sich nur in das eigene Fleisch. Man kann noch einwenden, das für solche Ungleichgewichte große Kapitalbewegungen nötig sind. Das ist richtig, aber die Länder mit dem Demographieproblem sind durchschnittlich kapitalstärker als die aufstrebenden Entwicklungsnationen und würden diese kritische Masse sicher locker aufbringen (das sage ich mangels Überprüfung als Vermutung). Auch im Szenario der Globalisierung bleibt die Aussage "Eine Volkswirtschaft kann sich weder verschulden noch sparen" erhalten, nur das hier die Volkswirtschaft die Weltwirtschaft ist. Dem Versuch einseitiger Interessenpolitik stehen die freien Kapitalmärkte und die Weltpolitik hinderlich gegenüber. Ich sehe als mildernde Lösung nur die Abkehr vom Glauben an das mögliche Leben über den Verhältnissen und eine zielgerichtete statt lobbyistengetriebene Politik. Ich setze mich jetzt wahrscheinlich Anfeindungen aus, aber sage trotzdem, dass man einen Kuchen, wenn man ihn schon nicht über die natürliche Wachstumsrate hinaus (ja ich weiß, ein Kuchen wächst nicht) vergrößern, ihn nur anders schneiden kann. Unmittelbare Veränderung verschafft nur Umverteilung, nicht der Versuch einer unmöglichen Vergrößerung. Ob man das für gerecht oder legitim hält ist wiederum eine andere Frage, die neben dem ethischen Gesichtspunkt aber natürlich auch noch zu Fragen wie der effizientesten Einkommens- verteilung führt. So intensiv war meine Beschäftigung eigentlich nicht, aber größtenteils aus privatem Interesse. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
caspar Januar 3, 2009 sehr schoene beitraege fant, v.a. weil du hier mal aufzeigst wie komplex wirtschaft ist, und dass man hier nicht nur mit ein/zwei variablen rechnen kann (beispiel der wechselkursveränderung bei anlage des kapitals im ausland).... was ich hier bei der argumentation auch staerker beruecksichtigen wuerde: wer propagiert massiv welches system und aus welchen motiven heraus...das hat der film zumindest ansatzweise zu beantworten versucht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Januar 3, 2009 · bearbeitet Januar 3, 2009 von Stezo wer propagiert massiv welches system und aus welchen motiven heraus... Es gibt da zum Beispiel dieses "Institut", welches in zahlreichen Artikeln(etwa im Handelsblatt oder im Manager-Magazin) zitiert wird. Hinter diesem Institut stehen Unternehmen aus der Finanzwirtschaft. Auf seiner Internetseite prangen Gesichter wie Raffelhüschen oder Miegel. Es gibt dort sogar einen durchlaufenden Ticker mit Zitaten der beiden. Dieses Institut publiziert "Studien" und "Berechnungen". Was wird wohl der Grundtenor dieser Publikationen sein? Propagandistische Volksverdummung auf höchstem Niveau. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fischerei Januar 3, 2009 Es gibt da zum Beispiel dieses "Institut", welches in zahlreichen Artikeln(etwa im Handelsblatt oder im Manager-Magazin) zitiert wird.Hinter diesem Institut stehen Unternehmen aus der Finanzwirtschaft. Auf seiner Internetseite prangen Gesichter wie Raffelhüschen oder Miegel. Es gibt dort sogar einen durchlaufenden Ticker mit Zitaten der beiden. Dieses Institut publiziert "Studien" und "Berechnungen". Was wird wohl der Grundtenor dieser Publikationen sein? Propagandistische Volksverdummung auf höchstem Niveau. Hallo Stezo, Du hast es vollkommen richtig analysiert, diese Seite ist Verdummungstechnisch fast unschlagbar. Insbesondere der Rentenrechner zeugt von absoluter Qualität, hier wäre mein Verbesserungsvorschlag: Sobald die Höhe der Versorgungslücke feststeht, sollte gleich die passende Versicherungsgesellschaft mit angezeigt werden, aber die Gesichter die direkt oder indirekt dahinter stehen, die müssen natürlich versteckt werden. Dann brauchen Raffhöschen und Schmiegel auch nicht mehr so oft durch die ganzen Talkshows hetzen, um Ihre Bomben-Altersvorsorge-Modelle zu präsentieren. Ich muss jetzt aufhören, denn ich muss mich übergeben. Schönen Tag noch, fischerei Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 3, 2009 Wikiedia schreibt dazu: "Nicht betrachtet werde nach Ansicht von Kritikern dabei jedoch, dass auf der Verwendungsseite des Volkseinkommens Investitionen aus der Ersparnis getätigt werden können, die den Kapitalstock der Volkswirtschaft vergrößern. Nähme man eine solche Verwendung der Ersparnis an, so könne durch volkswirtschaftliches Sparen das zukünftige Volkseinkommen größer sein, als das Volkseinkommen zum Zeitpunkt der Ersparnis. In diesem Falle entstehe durch ein kapitalgedecktes Rentensystem ein Zuwachs an Volkseinkommen in zukünftigen Perioden." Das Wikipedia-Zitat ist ein schönes Beispiel für die Fehlannahme der Neutralität des Geldes. Wie sollte sich eine Volkswirtschaft einzusätzliches Einkommen durch seine Ersparnis erkaufen? Wenn man Einkommen nicht in Geldeinheiten definiert, sondern als Gütermenge ist das nicht möglich. Es wäre vergleichbar mit einem Bauern, der seine Saat nicht säet, weil er sich von der gleichen Saat später eine höhere Ernte verspricht. Eine Einkommenssteigerung erzielt der Bauer aber nur, wenn er die Saat für eine Steigerung seiner Produktivität nutzt, die Ausbeute noch weiter steigert. Nein, eigentlich nicht. Wikipedia nimmt kein neutrales Geld an, sondern vergrößert das Einkommen explizit durch Investitionen. Es ist also ein Bauer gemeint, der seine Weizenernte nicht fürs Brot verwendet, sondern neu aussäet, um nächstes Jahr eine viel größere Ernte zu haben. Das ist in der Tat ein Argument für kapitalgedeckte statt umlagefinanzierte Vorsorge. Ich stimme dir zu, dass eine Umstellung von umlagefinanziert auf kapitalgedeckt eine ganze Generation von Verlierern hinterlässt, aber konkrete Argumente, warum das umlagefinanzierte System besser mit dem in der Mackenroth-These formulierten Problem umgeht, habe ich noch nicht gesehen. Ich meine aber auch nicht, dass das kapitalgedeckte System in der Hinsicht signifikant besser ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Januar 3, 2009 Nein, eigentlich nicht. Wikipedia nimmt kein neutrales Geld an, sondern vergrößert das Einkommen explizit durch Investitionen. Es ist also ein Bauer gemeint, der seine Weizenernte nicht fürs Brot verwendet, sondern neu aussäet, um nächstes Jahr eine viel größere Ernte zu haben. Das ist in der Tat ein Argument für kapitalgedeckte statt umlagefinanzierte Vorsorge. Ich stimme dir zu, dass eine Umstellung von umlagefinanziert auf kapitalgedeckt eine ganze Generation von Verlierern hinterlässt, aber konkrete Argumente, warum das umlagefinanzierte System besser mit dem in der Mackenroth-These formulierten Problem umgeht, habe ich noch nicht gesehen. Ich meine aber auch nicht, dass das kapitalgedeckte System in der Hinsicht signifikant besser ist. Das ist das Problem der unterschiedlichen Vorstellungen darüber, was Investitionen anregt. Natürlich ist die Realität komplexer, aber als vereinfachtes Beispiel: Was verleitet Unternehmen eher zu Investitionen? Wenn 5% des Volkseinkommens mehr für den Konsum ausgegeben wird und die Nachfrage das derzeitige Angebot übersteigt, oder wenn die 5% dem Konsum entzogen und stattdessen in die Firmen investiert wird? In dem einfachen Beispiel natürlich ersteres, weil ein Unternehmen bei sich negativ entwickelnder Absatzlage keinen starken Anreiz zu Investitionen hat. Ich stimme aber zu, dass man daraus alleine noch nicht den eindeutigen Vorzug für das umlagefinanzierte Rentensystem ableiten kann. Die Punkte zusammen sprechen aber meiner Meinung nach klar gegen die Vorteilhaftigkeit und dazu kommen noch die nicht zu unterschätzenden Probleme in der praktischen Umsetzung. Wie wir in diesem Forum sehr gut wissen, gibt die Mehrheit der Sparer immense Gebühren an ihre Dienstleister ab. Gebühren, die die Verwaltungskosten der Rentenversicherung so weit übersteigen, dass auch eine theoretisch vorhandene Mehrrendite wieder aufgefressen wird. Wenn kapitalgedecktes Rentensystem, dann nur mit staatlicher Organisation wie jetzt das umlagefinanzierte oder strengen gesetzlichen Auflagen die Kosten und Sicherheit der Produkte betreffend. Wie man an den Erfolgsunternehmen mit drei Buchstaben sehen kann, mangelt es heute an genau diesen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Valeron Januar 7, 2009 Das Wikipedia-Zitat ist ein schönes Beispiel für die Fehlannahme der Neutralität des Geldes. Wie sollte sich eine Volkswirtschaft ein zusätzliches Einkommen durch seine Ersparnis erkaufen? Wenn man Einkommen nicht in Geldeinheiten definiert, sondern als Gütermenge ist das nicht möglich. Die Anlage im Ausland kann aber keine Alternative sein, denn auch hier gilt, dass einzelwirtschaftlich rationales Verhalten (hier Akteur Staat Deutschland) kollektiv irrational ist. Das Parken deutschen Geldes in massiver Höhe im Ausland bedeutet eine Verschuldung der ausländischen Volkswirtschaften in Deutschland. Gleichzeitig wollen wir als Exportland von diesen Ländern aber auch noch, dass sie unsere Waren kaufen. Das zusammen bedeutet ein starkes Ungleichgewicht in den Zahlungsbilanzen, nämlich deutliche Überschüsse auf Seiten Deutschland und Defizite bei dem Rest. Was für eine Neutralität des Geldes? Das was ich als Neutralität des Geldes kenne, hat überhaupt nichts mit dem Kapitaldeckungs- bzw. Umlageverfahren zu tun. Kannst mir den Zusammenhang aber gerne erklären. Zu dem Problem, dass eine Volkswirtschaft nicht "sparen" kann, da dann eine Nationen die Kapitalerträge einer anderen Nation erwirtschaften muss und das zu Ungleichgewichten der Zahlungsbilanzen führt: Das würde ja bedeuten, man dürfe nur in Aktien seiner eigenen Volkswirtschaft investieren! Sonst müssen ja andere Volkswirtschaften für ausländische Divdenden arbeiten und somit fehlt ihnen das Geld neue Investitionen zu tätigen, die womöglich daraus bestanden hätten, Produkte aus meiner eigenen Volkswirtschaft zu kaufen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Januar 8, 2009 Korruptionsmentalität bei MedizinernExklusiv 200 Euro pro Ohr Gibst du mir Geld, gebe ich dir Patienten - nach diesem Motto schanzen sich Ärzte und Hörgerätehersteller Kunden zu. Der Schaden geht in die Millionen. Solche Kickback-Geschäfte sind in der 1,3 Mrd. Euro schweren deutschen Hörgerätebranche keine Seltenheit - vielmehr gehören sie nach FTD-Recherchen zum Alltag: Bis zu 200 Euro kassieren die Ärzte pro Ohr. ... Dem Gesundheitsministerium ist die Korruptionsanfälligkeit der Branche bewusst - zumal sich Kickback-Zahlungen auch zwischen Orthopäden und Sanitätshäusern häufen. Quelle Financial Times Deutschland Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von Stezo Zu dem Thema (etwas weiter gefasst) habe ich auch noch was beizutragen. Ich war am Montag bei meinem Arzt für Allgemeinmedizin. Die Praxis war brechend voll. War ja auch der erste echte Werktag im neuen Jahr. Ich(gesetzlich versichert) hatte keinen Termin und musste erwartungsgemäß lange warten. Es wurden dann von 9.00 bis 11.30 insgesamt zweieinhalb Stunden. Zwischen drin, so gegen zehn, kam eine Frau mit ihrem kleinen Kind und der Oma rein. Sie war das erste Mal in der Praxis und hatte ebenfalls keinen Termin. Sie wartete nichtmal zehn Minuten. Sie brauchte sich noch nicht einmal zu setzen. Nu ratet warum! In der Zwei-Klassen-Medizin sind wir längst angekommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Januar 8, 2009 Zwischen drin, so gegen zehn, kam eine Frau mit ihrem kleinen Kind und der Oma rein. Sie war das erste Mal in der Praxis und hatte ebenfalls keinen Termin.Sie wartete nichtmal zehn Minuten. Sie brauchte sich noch nicht einmal zu setzen. Nu ratet warum! Wenn man raten soll, weiß man nichts, alles andere ist frei erfunden....könnte auch ein Notfall sein oder die drei haben eben zu viele Sitzplätze eingenommen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von BondWurzel Privat versichert war sie. o.k., ich bin auch privat versichert, muss aber genauso warten wie alle anderen auch, hängt wohl auch vom Hausdoktor ab. Dann waren es auch noch 3 mögliche neue Dauerkunden, da wacht das ökonomische Herz des Mediziners auf... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sekino Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von sekino Zwischen drin, so gegen zehn, kam eine Frau mit ihrem kleinen Kind und der Oma rein. Sie war das erste Mal in der Praxis und hatte ebenfalls keinen Termin.Sie wartete nichtmal zehn Minuten. Sie brauchte sich noch nicht einmal zu setzen. Nu ratet warum! vorab: ich bin kein Arzt und bin in der GKV Ein gesundes Kleinkind, das sich im Januar (Grippewelle) für längere Zeit in einem Wartezimmer aufhält, kommt gesund rein und mit dem Grippevirus wieder raus. Ich halte es für angemessen, das Kind vorzuziehen, zeigt es doch, dass der Arzt nicht nach "Schema F" vorgeht .... Gruß sekino Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
geldesel2000 Januar 8, 2009 Ich habe heute diesen Film gesehen und ich muss sagen, er öffnet mir die Augen, falls das stimmt. Die Politik, wie sie heute betrieben wird, ist machtlos, da sie traurigerweise an den Grundproblemen überhaupt nichts verändert. Fabian - Gib mir die Welt plus 5 Prozent http://video.google.de/videoplay?docid=-2537804408218048195 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag