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steff123

Depot-Checks: Was haltet Ihr von der Portfoliotheorie?

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steff123

Er geht wieder los - der alljährliche n-tv Depot-Check auf Grundlage der Portfoliotheorie des Nobelpreisträges Harry Markowitz.

 

Was haltet Ihr von der Portfoliotheorie?

 

Bin selber angehender Wirtschaftsmathematiker und finde das es eine Theorie bleiben soll. In der Praxis ist sie untauglich.

 

Warum?

- Die unterstellte Annahme einer Normalverteilung der Renditen kann jeder Statistiker hochgradig ablehnen

- Die Portfoliotheorie baut auf die ZUKÜNFTIGEN Erwartungswerte, Varianzen und Kovarianzen der Assetrenditen auf. Vergangenheitswerte sind nicht geeignet um die Zukunft vorherzusagen. Das sollte jedem klar sein. Und eine Glaskugel hat nun leider auch keiner.

 

Weiterführend: http://www.risknet.de/August-2007.349.0.html

 

Für mich ist die Portfoliotheorie eins: Ein Marketinginstrument der Finanzindustrie und Volksverdummung (für die 80% ;) ). Aber es ist auch eine interessante mathematische THEORIE.

 

Jeder ernsthafte Anleger sollte aber in der Lage, sich über die verschiedenen Assetklassen selber eine Meinung bilden zu können und diese dann so zu mischen, dass er ruhig schlafen kann. Und nicht Entscheidungen einem Computer überlassen, dem er als Input nur einen Betrag nennen muss, den er maximal verlieren möchte und der dann ein angeblich optimales Mischverhältnis berechnet. Die Mischverhältnisse können schon nach einem Monat wieder hinfällig sein.

 

Auf keinen Fall möchte ich sagen, dass Markowitz dumm ist. Er hat sicherlich einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass man sich über Diversifikation in einem Portfolio gedanken macht. Diversifikation ist auch wichtig. Aber man sollte sie nicht auf Basis der Portfoliotheorie tätigen. Wer die Annahmen des Modells ohne Hinterfragen akzeptiert, der ist für mich dumm.

 

Auch Markowitz ist eher skeptisch, was den Einsatz in der Praxis angeht. Das kann man hier zwischen den Zeilen rauslesen: http://www.boersen-zeitung.com/online/reda...ll/bz184037.htm

 

Vor allem aus den letzten beiden Absätzen:

Das Herdenverhalten könne auch bei Computermodellen zum Problem werden, warnt Markowitz. Mit solchen Modellen versuchen Asset Manager, ihre Portfolien gemäß einem bestimmten Investmentansatz zu steuern. "Wenn sie funktionieren, ist es gut. Aber was passiert, wenn alle Modelle dasselbe sagen?"

 

Anfang der fünfziger Jahre arbeitete der Student Markowitz an seiner Abschlussarbeit für die Universität, die 1952 unter dem Titel "Portfolio Selection" erscheinen sollte. Ob er damals schon gedacht habe, dass seine Theorie noch Jahrzehnte später ein weltweiter Maßstab sein würde, fragt der Moderator bei der Videokonferenz den Nobelpreisträger. Der überlegt nicht lange: "Eigentlich wollte ich nur eine Doktorarbeit schreiben."

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speedy_speed
· bearbeitet von speedy_speed

Hallo,

 

grundsätzlich finde ich den "n-tv Depot-Check" nicht schlecht. Die Grundaussage der Portfoliotheorie besteht darin, durch sinnvolle Diversifikation hohe Korrelationen zu vermeiden, so dass die Rendite steigt und gleichzeitig das Risiko gesenkt wird. Und wenn man im Depot ausschließlich ein paar Dax-Titel hat oder auf eine bestimmte Branche fixiert ist, wird das nix... Das Grundproblem ist doch, dass ein nicht unerheblicher Teil der Anleger überhaupt keine Ahnung von Asset-Klassen, Behavioral Finance (Stichwort "Herdentrieb") oder dem Risiko ihrer Anlagen haben.

 

Natürlich sollte man das Ergebnis eines solchen Depot-Checks nur als Vorschlag oder Anregung auffassen, da die Anlageentscheidung auch von den persönlichen Zielen (bspw. Hausbau) abhängt. Das kann ein solcher Check natürlich nicht erfassen. Jedoch machen viele Anleger die Fehler wie unter http://www.n-tv.de/853837.html beschrieben. Um solche groben Schnitzer zu vermeiden ist ein solcher Check allemal gut.

 

Weiterführende Infos unter:

- http://www.portfoliotheorie.com/

- http://de.wikipedia.org/wiki/Portfoliotheorie (inkl. Kritik)

 

Viele Grüße

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eurofetischist

die theorie ist schon ok, was NTV aber daraus macht ist bl+dsinn. :blink:

 

 

ich hab letztes jahr mitgemacht, die ergebnisse waren aber nicht verwertbar.

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steff123
· bearbeitet von steff123
ich hab letztes jahr mitgemacht, die ergebnisse waren aber nicht verwertbar.

 

Ging mir auch so. Mein Depot bestand zum größten Teil aus Fonds. Ich hatte aber noch einen BlueChip (Altlasten aus 2000 ;) ) im Bestand, der 10% des Bestandes ausmachte. Ergebnis des Depotchecks war, dass ich den Antei auf 15% erhöhen sollte. Was hat das mit Diversifikation zu tun.

 

Insgesamt wurden die Gewichtungen so durcheinander geschmissen, dass ich mich nicht dabei mehr wohlgefühlt hätte. Das nächste mal mache ich das in Excel. Da kann ich wenigsten an den Parametern solange rumspielen, bis das Ergebnis passt :D :D :D

 

Für die beteiligten Banken des Depot-Checks ist das imo nur ein gutes Mittel an die Adressen von potentiellen Kunden heranzukommen.

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Delphin
· bearbeitet von Delphin

Hab mir den Depotcheck mal angeschaut. Also meine persönliche Vermögenssituation inkl. meiner vollständingen privaten Daten diesen vier Firmen zu überlassen (was will eigentlich ntv selbst damit?), ohne zu wissen, dass ich eine ernstzunehmende Gegeleistung bekomme, das liegt mir nicht.

 

Für die weitere Kontaktaufnahme ist es einmal opt-in und einmal opt-out, möchte nicht wissen, wieviele sich da vertun.

 

Na ja, meine Meinung. Für mich wäre das Angebot interessant, wenn man die Auswertung anonym (also zumindest anonymer) am Bildschirm zu sehen bekäme, dann kann es ja meinetwegen einen Link zur persönlichen Beratung geben (damit die verfluchten Marketing-Leute auch Genüge getan ist). So kommt mir das vor bei einem Internet-Shop, wo ich einen Account(!) und meine Anschrift hinterlassen muss, bevor ich überhaupt sehen kann, welche Versandkosten/-wege mir zur Verfügung stehen. Schlichtweg unseriös. (Selbst wenn die im Falle eines Abbruchs die Anschrift nicht in der Databank lassen würden, warum den Kunden darüber im Unklaren lassen? Wohl inkompetent beraten worden.)

 

Meine Meinung.

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