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Carlos

Seadrill Ltd. Norwegen

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Schildkröte
Am 10.07. schüttet ATW, ein anderer Offshore Driller, (wenigstens) eine Dividende aus

Atwood ist hier offensichtlich in einer Sondersituation, die nächste Dividende scheint nach flüchtigem Blick die 3. in der Firmengeschichte zu sein.

Die haben doch mit Jan'15 und Apr'15 dieses Jahr überhaupt erst mit Ausschüttungen angefangen.

Erstaunlicherweise scheint nach den Zahlen auf Bloomberg jedwedes Ölpreisproblem (bisher) an ATW abzuprallen, noch TTM Umsatz- und Gewinnwachstum zum Vorjahr - trotzdem ist der Kurs auf Fünfjahrestief.

Die Bezeichnung "Sondersituation" trifft den Nagel auf den Kopf: Atwood hatte in den letzten Jahren überhaupt keine Dividenden ausgeschüttet. Will da etwa jemand Kapital abziehen...? Bei größeren Einzelaktionären ist sowas ja nicht selten. Laut Finanzen.net besteht die Aktionärsstruktur jedoch überwiegend aus institutionellen Anlegern. Die Ausschüttungsquote scheint mit 14% moderat zu sein. Aber das nur so am Rande, schließlich geht es hier um Seadrill.

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checker-finance

Seadrill wegen der Dividende zu kaufen war ein Fehler, das wurde aber schon länger hier ausgesprochen. Das Unternehmen hat an Dividende ungefähr soviel ausgeschüttet wie es eingenommen hatte und die neuen Investitionen anhand neuer Schulden bezahlt. Das ging so lange gut, so lange der Ölpreis hoch genug und damit die Auftragsbücher gut gefüllt waren. Tja, wo der Haken an der Sache war kann man jetzt sehen.

 

Einen Driller jetzt noch wegen der Dividende zu halten ist, mit Verlaub, so ziemlich das dämlichste Argument. In der aktuellen Marktlage geht es um das nackte Überleben und ganz sicher nicht um Shareholder Value. Die Dividenden werden einem noch im Hals stecken bleiben, wenn durch eine Kapitalerhöhung plötzlich die Kurse einen Rutsch machen.

 

Ich würde sogar noch weiter gehen: Für alle Branchen und Aktien gilt, dass allein die Dividende kein Kauf- oder Halteargument ist. Binsenweisheit aber trotzdem manchmal unterschätzt: Dividenden sind nun einmal keine Kupons.

 

Ich denke es ist auch völlig unstrittig, dass bei einem erwarteten Abfall von Umsatz, Gewinn, Cash Flow, etc. Dividenden möglichst frühzeitig gekürzt bzw. gestrichen werden sollten, denn eine Kapitalerhöhung ist für die Aktionäre meistens schlechter als der Verlust von Dividenden. Der Vorwurf an SDRL war die "unerwartete" Dividendenstreichung. Viele Aktionäre hatten die Äußerungen des Managements im letzten Conference Call vor der Dividendenstreichung so verstanden, dass die Dividende für mindestens 2016 gesichert sei.

 

Jenseits der emotionalen Seite schliessen aber wohl manche aus diesem Kommunikationsdesaster darauf, dass das Management tatsächlich "kalt" erwischt worden ist, d. h. keinen Plan für den Fall hatte, dass die Kundenunternehmen sämtliche Neuvergaben stoppen. Es sieht jedenfalls so aus, dass das SDRL-Management die Krise für eine Delle hielt und sie aussitzen wollte, d. h. tatsächlich die Dividenden durchhalten wollte, aber von den Gläubigern oder wem auch immer zum Kurswechsel gezwungen werden mußte. diesen Eindruck konnte SDRL m. E. nicht widerlegen.

 

Atwood, Ensco und Rowan sind mit SDRL nicht zu vergleichen, weil sie eben mit einer viel höheren Eigenkapitalquote in die Krise reingegangen sind und dementsprechend mehr Reserven haben als SDRL.

 

Mit Hercules Offshore haben nun die erste de facto-Pleite eines Offshore Drilling Contractors auf dem Tisch und Vantage Drilling wird wohl bald folgen. Paragon Offshore wird sich wohl auch nicht mehr lange halten können.Das sind aber alles keline Fische und bis auf Vantage Drilling haben die eher Flotten mit alten Baujahren, low tech und geringer Wassertiefe.

 

Die bisherige Grundannahme war die "Bifurcation" - d. h. dass alte, low tech, shallow water rigs bei utilization und dayates deutlich schlechtere Karten haben als moderne UDW-Drillships und UDW Semisubs. Diese Annahme ist noch nicht falsifiziert, steht aber auf dem Prüfstand. Denn durchaus unerwarteter Weise gibt es eben verschwindend wenige Neuaufträge für die UDW-rigs. durchaus erwartbar gewesen wäre es, wenn die großen, kapitalstarken Mineralölförderer jetzt die Gelegenheit nutzen würden, um sich zu günstigen Dayrates hochmoderne drilling-Kapazität zu sichern. Mit Einer Halbierung der Dayrates würden ja die Explorations- und Erschließungskosten substantiell sinken und auch anderes Equipment ist derzeit günstig. Wer also jetzt zu niedrigen Preisen kapazität sichert, damit die nächsten Jahre exploriert und erschließt, hat dann ab ca. 2020 Ölförderung - vorher fließt ja nichts. Bis 2020 wird der Ölpreis aber wohl steigen, da auch die OPEC die menge-preis-Strategie solange nicht durchhalten kann.

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Marfir
Mit Einer Halbierung der Dayrates würden ja die Explorations- und Erschließungskosten substantiell sinken und auch anderes Equipment ist derzeit günstig. Wer also jetzt zu niedrigen Preisen kapazität sichert, damit die nächsten Jahre exploriert und erschließt, hat dann ab ca. 2020 Ölförderung - vorher fließt ja nichts. Bis 2020 wird der Ölpreis aber wohl steigen, da auch die OPEC die menge-preis-Strategie solange nicht durchhalten kann.

 

Das stimmt. Aber die Ölmultis scheinen ähnlich wie die Anleger pro-zyklisch zu agieren. Da wird niemand im Management die Dividende kürzen wollen, um mehr cash für die CapEx übrig zu haben. Egal wie niedrig die Preise sind.

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checker-finance

Die Investitionen von heute sind die Dividenden von morgen. Die Ölmultis haben seit Jahren durchaus langfristig investiert. Das ist in dieser Branche gar nicht anders möglich. Zunächst auch mit jedem geförderten Barrel die ausgewiesenen Reserven schmälert.

 

Seltsamerweise investiert Shell derzeit in weitere Exploration in der Arktis - da ist es deutlich teurer und riskanter als im GoM, vor Westafrika oder Brasilien. Das finde ich widersprüchlich.

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Stoxx

Hat das jemand behauptet oder geschrieben? Dämlich ist ein sehr unschönes Wort. Ich hoffe, Du bist qualifiziert genug, um es zu benutzen.

Sorry, war nicht persönlich gemeint.

Kein Ding. Bei einem Buchverlust von -65% bei SDRL und -35% bei ATW klammere ich mich an jeden noch so kleinen Strohhalm ;)

 

Seltsamerweise investiert Shell derzeit in weitere Exploration in der Arktis - da ist es deutlich teurer und riskanter als im GoM, vor Westafrika oder Brasilien. Das finde ich widersprüchlich.

Da werden dann gut ausgestattete Schiffe und Bohrinseln benötigt, von daher m. E. eine gute Nachricht.

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checker-finance

Seltsamerweise investiert Shell derzeit in weitere Exploration in der Arktis - da ist es deutlich teurer und riskanter als im GoM, vor Westafrika oder Brasilien. Das finde ich widersprüchlich.

Da werden dann gut ausgestattete Schiffe und Bohrinseln benötigt, von daher m. E. eine gute Nachricht.

 

Leider nicht. Das macht Shell mit Rigs aus Eigenbestand.

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Marfir

Seltsamerweise investiert Shell derzeit in weitere Exploration in der Arktis - da ist es deutlich teurer und riskanter als im GoM, vor Westafrika oder Brasilien. Das finde ich widersprüchlich.

 

Shell will einfach einer der ersten sein die dort Fuß fassen, bevor es ein anderer macht. Mit der Zeit wird das Gebiet auch immer weniger von Eis bedeckt sein, was tendenziell die Gefahren schmälert.

 

Leider nicht. Das macht Shell mit Rigs aus Eigenbestand.

 

Echt? Vor 2 Jahren hat man noch von Noble die Noble Discoverer gemietet, um in der Arktis nach Öl zu suchen. Glaubt man mit eigenen Schiffen gibt es keine Pannen?

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Dandy
Kein Ding. Bei einem Buchverlust von -65% bei SDRL und -35% bei ATW klammere ich mich an jeden noch so kleinen Strohhalm ;)

Frag mich mal. Ich stecke dabei nicht nur den Kopf in den Sand, sondern lasse ihn auch noch mit dem Presslufthammer weiter rein hauen (mit Hebel-Knock Outs). Wie war das nochmal mit dämlich w00t.gif

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checker-finance

Seltsamerweise investiert Shell derzeit in weitere Exploration in der Arktis - da ist es deutlich teurer und riskanter als im GoM, vor Westafrika oder Brasilien. Das finde ich widersprüchlich.

Shell will einfach einer der ersten sein die dort Fuß fassen, bevor es ein anderer macht. Mit der Zeit wird das Gebiet auch immer weniger von Eis bedeckt sein, was tendenziell die Gefahren schmälert.

 

First Mover ist da aber kein Vorteil. Der erste zahlt das ganze Lehrgeld und hat die höchsten Infrastrukturkosten. Bis der Klimawandel das Gebiet eisfrei macht, wird es noch sehr lange dauern. bis dahin verschärft der Klimawandel das Problem eher, da eine geschlossene stabile Eisdecke weniger Ärger macht, als herumtreibende Eisberge. Außerdem sind die Wetterlagen durch den Klimawandel weniger berechenbar geworden.

 

Arktisexploration ergibt für mich keinen Sinn. Es kommt ja noch das Unfall-/ Umweltrisiko dazu. Den Russen mag das in der Karasee und in der Chuckchi-See egal sein, aber Shell wäre auch schon bei einem Unfall mit 1/10 der Macondo-Menge tot.

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Stoxx
Kein Ding. Bei einem Buchverlust von -65% bei SDRL und -35% bei ATW klammere ich mich an jeden noch so kleinen Strohhalm ;)

Frag mich mal. Ich stecke dabei nicht nur den Kopf in den Sand, sondern lasse ihn auch noch mit dem Presslufthammer weiter rein hauen (mit Hebel-Knock Outs). Wie war das nochmal mit dämlich w00t.gif

Das ist doch ein guter Lernprozess, den man nur mit echtem Geld vollziehen kann. Die Börse ist kein Spielplatz, auf dem man mit Spaß und Spiel einfach sein Geld vermehren kann. Meine Denke hat sich mittlerweile geändert, ich hoffe auch nachhaltig.

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx

Btw: Laut Morningstar ist die Shanghai Summit Pte Ltd der aktuell größte, institutionelle Anteilseigner: Major Shareholders of SDRL. Die Holding hält 22,845,984 shares oder 4.64% der Anteile (Stand: 02/06/2015)

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Marfir

Frag mich mal. Ich stecke dabei nicht nur den Kopf in den Sand, sondern lasse ihn auch noch mit dem Presslufthammer weiter rein hauen (mit Hebel-Knock Outs). Wie war das nochmal mit dämlich w00t.gif

Das ist doch ein guter Lernprozess, den man nur mit echtem Geld vollziehen kann. Die Börse ist kein Spielplatz, auf dem man mit Spaß und Spiel einfach sein Geld vermehren kann. Meine Denke hat sich mittlerweile geändert, ich hoffe auch nachhaltig.

 

Müsstest du nicht bei Seadrill mal nachkaufen? Bei -65% dauert es doch sonst eine halbe Ewigkeit bis du wieder bei +-0 bist. Und dann willst du sicher noch irgend wann Gewinn machen...

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Stoxx

Heute + 8%, weiss jemand mehr?!

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Stoxx

 

Das ist doch ein guter Lernprozess, den man nur mit echtem Geld vollziehen kann. Die Börse ist kein Spielplatz, auf dem man mit Spaß und Spiel einfach sein Geld vermehren kann. Meine Denke hat sich mittlerweile geändert, ich hoffe auch nachhaltig.

 

Müsstest du nicht bei Seadrill mal nachkaufen? Bei -65% dauert es doch sonst eine halbe Ewigkeit bis du wieder bei +-0 bist. Und dann willst du sicher noch irgend wann Gewinn machen...

Nein, die Pos. ist schon zu groß, ich sitze das aus. Ist zudem beim regelmäßigen Blick in das strategische Depot eine gute Warnung für zukünftige Käufe.

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freesteiler
· bearbeitet von freesteiler

Nein, die Pos. ist schon zu groß, ich sitze das aus. Ist zudem beim regelmäßigen Blick in das strategische Depot eine gute Warnung für zukünftige Käufe.

 

Autsch. Ich hab zum Glück nur eine kleine Position gehabt, die mittlerweile wirklich lächerlich winzig ist. Hab die +8% gestern gar nicht mitbekommen deswegen, die mittlerweile 10x größere Position Gilead hat das übertüncht :rolleyes:. Ich sehe das aber nicht als Warnung, sondern als Wendepunkt: Dividendenhöhe habe ich für mich als Kaufargument völlig gestrichen. Was bringen mir die 15% Dividendenrendite zum Kaufzeitpunkt, wenn sie dann ersatzlos gestrichen wird. Dafür achte ich jetzt au Ausschüttungsquote und Verschuldung.

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Stoxx

Dafür achte ich jetzt au Ausschüttungsquote und Verschuldung.

Moi aussi ...

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Dandy

Der jüngste Anstieg ist wirklich interessant. Hier haben offenbar ein paar starke Hände gekauft. Da am Ölpreis selbst die Bewegung nicht so recht nachvollziehbar ist, wissen hier offenbar manche mehr.

 

@Stoxx

 

Ich kann das zwar für Dich nicht beurteilen, aber man sollte meiner Meinung nach eine Position nie größer machen als einen tolerierbaren Totalverlust. Das kann schließlich jedem Unternehmen passieren und dass Seadrill besonders riskant ist, war schon vorher klar.

 

Ich persönlich wüsste nicht, weshalb ich jetzt verkaufen sollte. Wir haben es immer noch mit einem der größten und bislang auch erfolgreichsten Drillern zu tun. Dass Hochseebohrungen künftig nicht mehr benötigt würden, zeichnet sich auch nicht ab, insofern ist das in meinen Augen kein schlechtes Investment. Man darf auch den Wert der Anlagen hinter dem Unternehmen nicht vergessen, das sind beträchtliche Sachwerte (die leider mit dem Ölpreis im Wert sinken). Seadrill ist in meinen Augen wie ein fast Pleitekandidat bepreist. Das war es 2009 auch schonmal und wie das gelaufen ist, wissen wir ja. Die Situation ist jetzt eine andere, ganz klar, aber ich sehe hier mehr Chancen als Risiken. Ein Totalverlust ist nicht auschzuschließen, aber das hat der Börsenkurs in meinen Augen mehr als eingepreist.

 

Und nicht vergessen: Aktuell sind Rohstoffe total out, keiner will sie, schlechtes Investment und so. Das war vor wenigen Jahren noch genau umgekehrt. Spätestens mit anziehender Inflation, an die aktuell auch keiner mehr glauben mag, wird sich das Blatt garantiert wieder wenden. Ob es dann gleich zu einer Übertreibung kommt wird man sehen, aber die ist auch nicht immer gut, wie man jetzt mal wieder schön sehen kann. Einer Übertreibung nach oben folgt oft auch eine Übertreibung nach unten. In meinen Augen ist genau jetzt Einkaufszeit im Rohstoffsektor.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

@ Dandy:

Eine Sache gilt es doch aber bei Seadrill zu berücksichtigen: Es wurde hier schon immer mal wieder erwähnt, dass bei Seadrill früher oder später mit einer Kapitalerhöhung zu rechnen ist. Da sollte sich ein (potenzieller) Investor doch folgende Fragen stellen:

 

1.)

Wann und auf welchem Kursniveau kommt die Kapitalerhöhung?

 

2.)

In welchem Umfang erfolgt die Kapitalerhöhung und inwieweit wird sie aus Sicht der bisherigen Aktionäre zu einer Aktienverwässerung führen?

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Stoxx

Ich kann das zwar für Dich nicht beurteilen, aber man sollte meiner Meinung nach eine Position nie größer machen als einen tolerierbaren Totalverlust. Das kann schließlich jedem Unternehmen passieren und dass Seadrill besonders riskant ist, war schon vorher klar.

Das habe ich vor dem Kauf bedacht, dennoch ärgert mich der aktuelle Kurs- und Buchwertverlust.

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checker-finance

1.)

Wann und auf welchem Kursniveau kommt die Kapitalerhöhung?

 

2.)

In welchem Umfang erfolgt die Kapitalerhöhung und inwieweit wird sie aus Sicht der bisherigen Aktionäre zu einer Aktienverwässerung führen?

 

ad 1.) Je länger Seadrill in diesem Marktumfeld für rigs mit dem notwendigen Schritt wartet, desto niedriger wird das Kursniveau sein.

 

ad 2.) ergibt sich aus 1.)

 

Es kann allerdings sein, dass der Ölpreis auch wieder steil anzieht und die Mineralölförderunternehmen ihre Budgets für Exploration und Entwicklung wieder erhöhen. Falls Seadrill es schafft bis dahin durchzuhalten, ersparen sie sich und den Aktionären die KE. das wäre ein Husarenstück sondergleichen. Dummerweise ergibt sich aus dieser Strategie, die Seadrill offenbar verfolgt, dass es ohne die erhoffte Markterholung zu einer um so schmerzhafteren KE kommt.

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Schildkröte

@ checker-finance:

Danke für Deine Einschätzung! In den Bereichen Rohstoffe und Öl ist die Situation gegenwärtig ja allgemein recht schwierig abzuschätzen. Was glaubst Du, wie sich die Familie Fredriksen als Hauptaktionär von Seadrill hinsichtlich einer möglichen Kapitalerhöhung verhalten wird? Hofft sie wie das Management, dass diese eventuell vermieden werden kann, was wie von Dir skizziert eine später doch erfolgende Kapitalerhöhung umso schmerzhafter macht? Sofern es tatsächlich zu einer Kapitalerhöhung kommt, würde das den Aktienanteil der Familie Fredriksen ja verwässern. Würde sie das hinnehmen (sofern ihre Beteiligung anschließend immer noch groß genug ist, um Seadrill weiterhin kontrollieren zu können) oder würde sie ggf. Geld nachschießen, um ihren Aktienanteil prozentual konstant zu halten? Hätte die Familie Fredriksen unter Umständen die Möglichkeit, den Kurs von Seadrill (wie auch immer) zu pushen, um die Aktienverwässerung möglichst gering zu halten? Oder wäre eine Kapitalerhöhung auf möglichst niedrigem Kursniveau sogar eine gute Gelegenheit, um die Beteiligung an Seadrill aufzustocken, ja vielleicht das Unternehmen gar komplett zu übernehmen? Dann müssten die übrigen Aktionäre eventuell mit einem Squeeze Out auf recht niedrigem Kursniveau rechnen...

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checker-finance

@ checker-finance:

Danke für Deine Einschätzung! In den Bereichen Rohstoffe und Öl ist die Situation gegenwärtig ja allgemein recht schwierig abzuschätzen. Was glaubst Du, wie sich die Familie Fredriksen als Hauptaktionär von Seadrill hinsichtlich einer möglichen Kapitalerhöhung verhalten wird? Hofft sie wie das Management, dass diese eventuell vermieden werden kann, was wie von Dir skizziert eine später doch erfolgende Kapitalerhöhung umso schmerzhafter macht? Sofern es tatsächlich zu einer Kapitalerhöhung kommt, würde das den Aktienanteil der Familie Fredriksen ja verwässern. Würde sie das hinnehmen (sofern ihre Beteiligung anschließend immer noch groß genug ist, um Seadrill weiterhin kontrollieren zu können) oder würde sie ggf. Geld nachschießen, um ihren Aktienanteil prozentual konstant zu halten? Hätte die Familie Fredriksen unter Umständen die Möglichkeit, den Kurs von Seadrill (wie auch immer) zu pushen, um die Aktienverwässerung möglichst gering zu halten? Oder wäre eine Kapitalerhöhung auf möglichst niedrigem Kursniveau sogar eine gute Gelegenheit, um die Beteiligung an Seadrill aufzustocken, ja vielleicht das Unternehmen gar komplett zu übernehmen? Dann müssten die übrigen Aktionäre eventuell mit einem Squeeze Out auf recht niedrigem Kursniveau rechnen...

 

Das Gute an John Frederiksen ist, dass er sich Mitaktionären gegenüber bisher immer fair verhalten hat. So einen Ruf setzt man nicht unnötig auf's Spiel.

 

Was dann bei Seadrill passieren wird, kann man schon ziemlich gut aus der Entwicklung bei Frontline, der Tankersparte, schliessen. Auch dort wurde auf durchhalten gesetzt und als eine Rekapitalisierung erforderlich war, gab es eine KE und eine Ausgliederung in Frontline2012. Bei Interesse einfach mal durchlesen.

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berliner

Sofern es tatsächlich zu einer Kapitalerhöhung kommt, würde das den Aktienanteil der Familie Fredriksen ja verwässern. Würde sie das hinnehmen (sofern ihre Beteiligung anschließend immer noch groß genug ist, um Seadrill weiterhin kontrollieren zu können) oder würde sie ggf. Geld nachschießen, um ihren Aktienanteil prozentual konstant zu halten?

Er wird soweit mitziehen, daß er seinen Anteil hält. Bei FRO gab es, wenn ich mich richtig erinnere, auch mal KEs, bei denen nur er gezeichnet hat.

 

Da gibt es auch noch SFL. Die haben Cash und könnten damit was machen. Komischerweise war der letzte Deal genau in der anderen Richtung. Da hatte SDRL eine Kaufoption ausgeübt.

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checker-finance

Sofern es tatsächlich zu einer Kapitalerhöhung kommt, würde das den Aktienanteil der Familie Fredriksen ja verwässern. Würde sie das hinnehmen (sofern ihre Beteiligung anschließend immer noch groß genug ist, um Seadrill weiterhin kontrollieren zu können) oder würde sie ggf. Geld nachschießen, um ihren Aktienanteil prozentual konstant zu halten?

Er wird soweit mitziehen, daß er seinen Anteil hält. Bei FRO gab es, wenn ich mich richtig erinnere, auch mal KEs, bei denen nur er gezeichnet hat.

 

Da gibt es auch noch SFL. Die haben Cash und könnten damit was machen. Komischerweise war der letzte Deal genau in der anderen Richtung. Da hatte SDRL eine Kaufoption ausgeübt.

 

2015 gibt es noch keine finanziellen Probleme. Im gegenteil, SDRL dürfte cash aufbauen, da die Auslastung noch über 90% ist und die Dividende gestrichen ist. Den Mavericks mit stahleiern bei SDRL traue ich sogar zu, dass sie den Markt timen wollen und warten, bis richtig Blut durch die Strassen fließt und dann am Bondmarkt Anleihen mit 20-30% auf die Nominale zurückkaufen. Das wird dann etwas Luft verschaffen, aber es ändert nichts an dem grundsätzlichen Problem, dass "idle" rigs oder warm stacked rigs, noch relativ hohe OpEx verursachen und cold stacking bei diesen Einheiten nicht in Frage kommt. Wenn es also 2016 nicht richtig viele Aufträge kommen - Wettbewerber haben auch sehr gute, moderne Rig-Kapazität frei - muß die KE schon sehr heftigausfallen, weil der Kreditmarkt unter den Bedingungen wohl nicht bereit sein wird, Schulden zu rollen.

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx

Und wieder gehts nach unten ...

 

Habe mich heute gefragt, wenn Öl-(Preis-)abhängige Unternehmen in ferner Zukunft, nicht an einen Anstieg des Öl-Preises glauben würden, dann könnten sie ihr Geschäftsfeld doch einfach niederlegen, ihre Anteile verkaufen und sich ein anderes Betätigungsfeld, z. B. in der Branche alternative Energien, suchen und sich dort ein Standbein aufbauen?! Ich würde es so machen.

 

Bsp. SDRL und John Fredriksen:

Der ganze Stress, der viele Ärger ... der Mann ist schon etwas älter, seine Töchter bestens vernetzt und zudem top ausgebildet. Warum lässt er, und viele andere auch, das Unternehmen nicht vor die Wand fahren, sagt 'Auf Widersehen' und macht sich noch ein Paar schöne Tage auf den Bermudas?

 

Im Urlaub habe ich einen Bericht auf Bloomberg über Chevron gesehen. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren derart viel Kapital in Expansion, neue Werke, u. a. in Australien, investiert. Von den Investitionen profitieren wiederum Zulieferer, Ausrüster, etc.

Exxon, Shell, ... die Liste an Unternehmen ist lang.

 

Und was den Iran und die Saudis angeht: Die können sich nicht auf unbegrenzte Zeit gg. Nordamerika stellen und den Preis weiterhin so niedrig halten. Überangebot hin oder her. Irgendwann sind die Tanker leer, und es braucht neues Öl.

Die USA haben noch andere Produkte im Portfolio: Tech, Finance, Pharma (Kanda Banken), die können einen iedrigen Öl-Preis noch lange aushalten, profitieren sogar noch davon.

China dürfre ein niedriger Öl-Preis in die Hände spielen, dazu habe ich bisher noch keine konkrete Meinung, die ich mit Argumenten unterlegen könnte.

Norwegen, allen voran ihr Staatsfonds, ist ebenfalls auf einen steigenden Öl-Preis aus, da die Einnahmen den Standart nach dem Öl-Zeithalter weiter erhalten soll.

 

Btw:

Schönes Zitat von Kostolany: "An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5-1. Man muss nur die Nerven und das Geld haben, das -1 auszuhalten"

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