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Carlos

Seadrill Ltd. Norwegen

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dakac

So oder so die Mietpreise werden fallen. Das ist kein gutes Zeichen. Das ist so ungefähr, wenn in Chipindustrie Bruttomargen fallen, fällt auch Intel im Kurs. Bei Drillern sind das die Day Rates und diese Preise weden fallen.

 

[...] aber auch ohne "Experten" ist klar, dass die Katastophe im GOM genau das verursachen wird.

 

ist das so klar?

 

Ist nicht auch eine Ansicht, dass der GOM Sache so einiges an neuen Sicherheitsvorschriften folgen wird. Um das umzusetzen sind Investitionen in Leute, Entwicklung und Technik notwendig. Wie in jeder Branche werden diese Kosten dann auf den Produktpreis (hier Mietpreis) aufgeschlagen. Die komplette Industrie wird das dann auf ihr Produkt, den Oelpreis, aufschlagen.

 

Warum das etwas an den Margen aendern soll (muss) sehe ich nicht. Im Gegenteil, neue Vorschriften schaffen neue Moeglichkeiten: so kommen dann nur jene Geschaeftspartner in Frage die diesen Anforderungen gerecht werden. Das kann schwer werden fuer einige Firmen.

 

 

 

Falls GOM Firmen in andere Gegenden auswandern müssen, weden sie die Preise drücken. Es geht um Day rates.

 

Dakac

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dakac

 

ist das so klar?

 

 

 

Nein, das ist die Börse. Es ist nur eine Meinung von vielen.

 

Dakac

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Morbo

ich glaube nicht dran, dass irgendwer auf die Reservoirs unter dem GOM verzichten will (darauf wuerde ich wetten). Es wird schwerer dort bohren zu duerfen. Es kann sein, dass dadurch die ein oder andere Firma auf andere Gebiete ausweichen muss. Evtl. sinken dann woanders die Raten, OK. Aber im GOM steigen sie dieser Logik folgend an. Weil es dann weniger Driller und grosse Reserven in dem Gebiet gibt. Ich sehe das eher als Verschiebung der Spielregeln im Geschaeft. Es entstehen aber nicht grundsaetzlich mehr Wettbewerber und es wird tendenziell ueberall und alles teurer weil...

 

... was auch immer an neuen Bestimmungen kommt, generell fuer Tiefseebohrungen und weltweit gelten wird. Dieser Punkt scheint mir nicht so sicher wie ersterer, aber tendenziell unvermeidbar. Es wird wahrscheinlich in Stufen passieren und sich Jahr[zehnt]e hinziehen (aehnlich wie bei Single-zu-Double-Hull Tankern). Etwa zuerst das GOM Gebiet, dann allgemein Naturschutzgebiete und irgendwann alles. Hier wird natuerlich viel Lobbyismus reinspielen.

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dakac

ich glaube nicht dran, dass irgendwer auf die Reservoirs unter dem GOM verzichten will (darauf wuerde ich wetten).

 

Ich würde auch darauf wetten. Darauf werden sie auf Dauer nicht verzichten können . Ich plane schon seit einiger Zeit eine Position bei Seadrill aufzubauen und vorher schaue ich mir erstmal das was den Kurs nach unten bringen kann.

 

Dakac

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berliner

Falls GOM Firmen in andere Gegenden auswandern müssen, weden sie die Preise drücken. Es geht um Day rates.

Das ist sicher richtig. Andererseits wird der Ölpreis steigen, wenn im GOM weniger gefördert wird. Dann werden Tiefseeprojekte in anderen Weltgegenden umso lukrativer. Ich glaube aber noch nicht daran, daß die Amis das wirklich wollen.

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berliner
· bearbeitet von berliner

Ich plane schon seit einiger Zeit eine Position bei Seadrill aufzubauen und vorher schaue ich mir erstmal das was den Kurs nach unten bringen kann.

Was sie wirklich nach unten bringen könnte wäre ein Unglück, an dem SDRL Schuld wäre. Auf Kundenseite sind die Risiken relativ gering, da das überwiegend die ganz großen der Branche sind.

 

Habe leider keinen alten Fleet Status mehr gefunden. Ein Blick in den aktuellen ist aber auch informativ. Da sieht man dann auch, daß z.B. West Venture (Semisub) für die nächsten 5 Jahre für $419,500 verchartert ist . Die 10 Jahre davor waren es $268,000. Oder der Jackup West Epsilon. Bis Sep/05 $147,500, momentan $320,000, ab Jan/11 dann $265,000, etwas weniger, aber deutlich über den $147,500. Die Drillships liegen so ca. bei einer halben Mio am Tag. Für die gibt es keine alten Zahlen von SDRL, weil die alle ziemlich neu sind, aber andere Betreiber haben in der Vergangenheit dafür nur die Hälfte gekriegt.

 

Was es für mich so attraktiv macht, ist die Aussicht, daß die Rigs bei den aktuellen Raten innerhalb von ca.5 Jahren nach Anschaffung amortisiert sind. Gerade die Semisubs und Drillships haben aber Verträge bis zu 6 Jahren. Danach fallen die Finanzierungskosten weg und das gibt Raum für Wachstum oder Dividende.

 

Die SDRL ging übrigens am 15.6. Ex-Dividende. Man muß zum aktuellen Kurs also $0,60 oder NOK 4,70 addieren, wenn man mit den Preisen der letzten Wochen und Monate vergleichen will. Diese hohen Dividenden jedes Quartal machen sich im Chart schon bemerkbar. Deshalb verschleiert der Seitwärtstrend des letzten halben Jahres den tatsächlichen Return für den Aktionär etwas. Seit Q3/2009 sind NOK 14,50 augeschüttet worden.

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dakac

 

Habe leider keinen alten Fleet Status mehr gefunden. Ein Blick in den aktuellen ist aber auch informativ. Da sieht man dann auch, daß z.B. West Venture (Semisub) für die nächsten 5 Jahre für $419,500 verchartert ist . Die 10 Jahre davor waren es $268,000. Oder der Jackup West Epsilon. Bis Sep/05 $147,500, momentan $320,000, ab Jan/11 dann $265,000, etwas weniger, aber deutlich über den $147,500. Die Drillships liegen so ca. bei einer halben Mio am Tag. Für die gibt es keine alten Zahlen von SDRL, weil die alle ziemlich neu sind, aber andere Betreiber haben in der Vergangenheit dafür nur die Hälfte gekriegt.

 

Was es für mich so attraktiv macht, ist die Aussicht, daß die Rigs bei den aktuellen Raten innerhalb von ca.5 Jahren nach Anschaffung amortisiert sind. Gerade die Semisubs und Drillships haben aber Verträge bis zu 6 Jahren. Danach fallen die Finanzierungskosten weg und das gibt Raum für Wachstum oder Dividende.

 

Die SDRL ging übrigens am 15.6. Ex-Dividende. Man muß zum aktuellen Kurs also $0,60 oder NOK 4,70 addieren, wenn man mit den Preisen der letzten Wochen und Monate vergleichen will. Diese hohen Dividenden jedes Quartal machen sich im Chart schon bemerkbar. Deshalb verschleiert der Seitwärtstrend des letzten halben Jahres den tatsächlichen Return für den Aktionär etwas. Seit Q3/2009 sind NOK 14,50 augeschüttet worden.

 

 

Vielen Dank für link, hab es mir in Ruhe reigezogen, einiges kannte ich schon aus früheren postings, aber jetzt ist es mir aufgefallen, dass es kein Vertrag gibt mit der Firma die 760 Sicherheitsverwarnungen in letzten 5 Jahren bekommen hat.

 

Ich frage mich was schwacher Euro und starker Dollar für Seadrill's Bilanz bedeutet. Der Sitz der Firma ist auf Bermudas, bilansiert wird in US Dollar. Verträge werden in US Dollars abgerechnet (auch die aus Norwegen?) Wenn man von sehr schwachen Euro ausgeht (sagen wir Parität zum Dollar), was würde das für Seadrill's Bilanz bedeuten?

 

Dakac

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berliner

Du hast es ja gesagt, das Geschäft wird in Dollar abgerechnet. Ein starker Dollar ist also gut für SDRL. Die Schulden sind aber teilweise in Euro, weshalb es Währungsabsicherung gegen einen fallenden Dollar gibt. Daraus entstehen dann bei steigendem Dollar Verluste.

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dakac

Was sind eigentlich "non cash mark-to-market adjustment of interest rate swaps"?

Ich denke mal, damit sichern sie Kredite, die in Euro zurückgezahlt werden müssen, gegen einen Verfall des Dollars ab, da das Tagesgeschäft in Dollar abgerechnet wird. Wie wir wissen, ist aber das gegensätzliche Ereignis eingetreten und der Euro hat gerade stark verloren und dadurch verliert die Absicherung an Wert. Daher die Verluste. Das ist aber trotzdem kein Beinbruch, da das Geschäft wie gesagt in Dollar abgewickelt wird und das Ergebnis in Euro dann entsprechend besser aussieht. Ist also linke Tasche-rechte Tasche. Verliert der Euro, machen sie Miese mit der Euro-Dollar-Absicherung, aber bekommen mehr Euro für die laufenden Dollar-Einnahmen. Das dürfte sogar mehr sein als die Kosten der Absicherung und für Aktienbesitzer aus dem Euroraum ist diese Entwicklung dann am Ende sogar gut.

 

 

Ok, danke. Ich habe etwas zurück geblättert und es gefunden. So sehe ich es auch.

 

Dakac

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checker-finance

ich glaube nicht dran, dass irgendwer auf die Reservoirs unter dem GOM verzichten will (darauf wuerde ich wetten).

 

Ich würde auch darauf wetten. Darauf werden sie auf Dauer nicht verzichten können . Ich plane schon seit einiger Zeit eine Position bei Seadrill aufzubauen und vorher schaue ich mir erstmal das was den Kurs nach unten bringen kann.

 

Dakac

 

Und bist Du da schon zu einem (Zwischen-) Ergebnis gekommen?

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berliner
· bearbeitet von berliner

Tor Olav Trøim wird mit einer interessanten Aussage zitiert

 

Google Übersetzer macht daraus:

 

Tor Olav Trøim expect stricter rules in the wake of the disaster in Mexico, and describes it to dn.no as "the worst thing that has happened in the industry."

 

- 20-30 percent of the rigs that are in the United States will never drill again, "he said.

 

John Fredriksen's right-hand emphasizes Seadrill's focus on investing in top gear.

 

- One can never insure against accidents happen, but try to minimize the risk of that happening, "says Trøim, which according to online newspaper" just being sad "to see their BP counterparts in the Senate of the United States.

 

- This shows only risk you take without having to think about it everyday, "he dn.no.

 

Das klingt ein bißchen nach Krokodilstränen. Mich würde jetzt nur mal interessieren, warum diese 20-30% der Rigs nicht mehr einsetzbar sind. Weil es im GOM keine Förderlizenzen mehr gibt und die auch woanders nicht eingesetzt werden können oder weil die den zukünftigen Standards nicht entsprechen. "stricter rules" klingt eher nach letzterem und würde die Position der Firmen mit modernem Equipment verbessern und grundsätzlich die verfügbaren Kapazitäten senken. "will never drill again" klingt jedenfalls nicht so als wäre eine Verlagerung in andere Weltgegenden für die Units möglich. Ein bißchem wie mit den Single Hulls bei Tankern.

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Carlos
· bearbeitet von Carlos

Trotz Allem was man so zu lesen bekommen hat, nachdem diese Katastrophe im GOM passiert ist, kann auch ich nicht richtig ermessen welchen genauen Vorteil die "top gear"-Plattformen (also der letzten Generation) gegenüber älteren Varianten haben. Bohren vielleicht präziser und schneller, aber ändert das was grundlegendes an den tagtäglichen Prozeduren? So wie ich es verstanden habe, ist auf der RIG-Plattform ein Fehler der Einschätzung passiert (nicht lang genug abgewartet bis ein Zementstöpsel ausgehärtet war, und dann hat naturgemäss der BOP dem enormen Druck nicht standgehalten und alles ist "hochgekommen" und das Methangas hat schlagartig Feuer gefangen. Davon ausgehend dass dies ungefähr den Tatsachen entspricht, warum kann eine Plattform älteren Datums nicht mehr "so ohne weiteres" eingesetzt werden?

Wäre echt interessant zu ergründen welche konkreten Vorteile die Rigs neueren Datums bringen. Hauptsächlich in Sachen Sicherheit.

 

In Sachen "Deepwater Horizon", wer sich dafür interessiert und englisch kann, hier ist ein sehr interessanter Tatsachenbericht, mit äusserst interessanten "Hintergrundinformationen", z.B. wie es in Sachen Sicherheit in den USA anders (weniger streng) abläuft als z.B. in Norwegen und in Brasilien... und wie in den USA die lokalen Betreiber das MMS (Minerals Management Service, eine Abteilung des Innenministeriums) dazu gebracht haben, von strengeren Massnahmen abzusehen, da unnötig und kostenintensiv... (siehe Kapitel "Pre-explosion risks and precautions").

 

http://en.wikipedia.org/wiki/Deepwater_Horizon_explosion

 

PS: Erstaunlich, was man da detailliert zu lesen bekommt, inklusive der Quellenangabe der jeweiligen Informationen. Mann-o-Mann...

 

PS 2: Eine der angegebenen Quellen und dessen Hauptaussage:

 

'The Rig's on Fire! I Told You This Was Gonna Happen!'

 

http://www.theatlantic.com/national/archive/2010/06/the-rigs-on-fire-i-told-you-this-was-gonna-happen/57775/

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dakac

 

Und bist Du da schon zu einem (Zwischen-) Ergebnis gekommen?

 

@ checker-finance: Meinstest du mich?

 

Dakac

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checker-finance

 

Und bist Du da schon zu einem (Zwischen-) Ergebnis gekommen?

 

@ checker-finance: Meinstest du mich?

 

Dakac

 

Yep. Ich bin nicht gerade faul und habe den Anspruch an mich, bei jeder aktie, die ich auf die watchlist setze, mir mit meinen Möglichkeiten ein Bild über die lage und die Ausscihten zu machen. Der Thread hier ist m. E. sehr hilfreich, allerdings setzt er den Schwerpunkt sehr einseitig auf Technik-, Branchenaspekte und Finanzkennzahlen. Meiner Meinung nach sind Anteilseignerstruktur und Management nicht unerheblich.

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dakac
· bearbeitet von dakac

 

Yep. Ich bin nicht gerade faul und habe den Anspruch an mich, bei jeder aktie, die ich auf die watchlist setze, mir mit meinen Möglichkeiten ein Bild über die lage und die Ausscihten zu machen. Der Thread hier ist m. E. sehr hilfreich, allerdings setzt er den Schwerpunkt sehr einseitig auf Technik-, Branchenaspekte und Finanzkennzahlen. Meiner Meinung nach sind Anteilseignerstruktur und Management nicht unerheblich.

 

Ich bin persönlich zurzeit viel mehr mit Macro Dingern beschäftigt. Dass scheint mir wichtiger zu sein, als jeder einzelne Zahl von einzelnen Firmen zu kennen.

Hier ein link wie ich es momentan sehe: Mein Link

 

Das ist von 13.06.2010. Seitdem habe ich Finanzreform in USA abgehackt und andere negative Sachen sehen noch ein Tick besser.

 

Zu deinem Argument für Managment: Carlos, Berliner, Dagobert und Co. aus diesem Forum sind sehr gut darüber im Bilde: Mein Link.

 

Gerade das macht diesen Forum so wertvoll. Für mich kann ich ruhig sagen, dass ich diesen Leuten hier sehr dankbar bin.

 

Zum Seadrill: Ich werde sehr bald anfangen ganz langsam meine Position aufzubauen, obwohl ich meine Bedenken zu Day rates habe (Ölpreis wird aber steigen).

 

Color me more bullish

 

Dakac

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Carlos

Danke für meinen Teil...

 

Zum Management kann man so oberflächlich sagen, dass die ganze JF-Unternehmensgruppe mehr oder weniger "familiengeführt" ist. JF selber, seine beiden Töchter und Thor Olaf Troim plus CEO Alf Thorkildsen sind da federführend, und ich würde Seadrill als "die Spitze des Eisberges" bezeichnen. JF hat da ein Unternehmen aufgebaut welches einen ausgezeichneten Ruf geniesst (Seebohrungen von mittleren gewässern bis hin zu grossen Tiefen), was ihn aber so ziemlich einzigartig macht ist, dass der das Ganze als eine enorme Finanzoperation sieht, den technischen Teil überlässt er seinen Vertrauensleuten.

Man müsste sich die Arbeit machen den Werdegang von Seadrill von Anfang an zu lesen um zu ermessen, was der Mann da vollbracht hat. Beteiligungen günstig erwerben und auf sein (hohes) Anspruchsniveau aufpolieren, das ist sein Motto. Finanzschwachen Konkurrenten mit Geldmittel (abgesicherte Darlehen) "unter die Arme greifen" und dann zupacken wenn die Unternehmen nicht mehr weiter können (dies sehe ich nicht als "Heuschreckenfrass" an da er die Unternehmen nicht finanziell schwächt, sondern lediglich durch Dahrlehen bei den Werften dafür sorgt, dass angefangene Bohrinseln weitergebaut werden. Wenn in der Zw.zeit das Konkurrenzunternehmen Insolvenz anmeldet ist es ja nicht sein Problem, er sitzt ja nicht im Direktorium).

Oder: Vor Zeiten hat er für die Übernahme von Scorpion Offshore 80 NOK pro Aktie geboten. Er wurde vom Management bös beschimpft, das sei ein Spottwert. Mittlerweile hat er langsam aber stetig (und weit billiger) knapp über 50% der Aktien des Unternehmens erworben und bietet für die restlichen knapp über 40 NOK... Kann er was dafür dass die Umstände die meisten Aktienpreise runtergezogen haben? Relatives Pech hat er mit Pride International gehabt, da er einen Teil der (offiziellen) 9,5% Beteiligung vor dem grossen Börsencrash von vor zwei Jahren zus heutiger Sicht relativ teuer erworben hat (mittlerweile ist der Schnittpreis von Pride jedoch fast wieder auf 2007-Niveau gestiegen, oder war es bis zur jetzigen Katastrophe im GOM).

 

Einen interessanten Bericht dazu gibt es hier, bei Bloomberg:

 

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=afX9fxyfa1wc

 

Damals sprach Thorkildsen noch von einer Kooperation mit Scorpion, heute sieht es anders aus...

 

Erfolgsversprechend sieht auch die Kooperation mit Sapuracrest aus (Singapur), wo Seadrill seine Beteiligung mittlerweile auf ca. 24% ausgebaut hat, und einige JV am laufen hat, um Mittleren Osten aktiv zu sein.

 

Siehe u.a.: http://talkaboutsharesmarket.blogspot.com/2010/06/sapuracrest-venturing-into-qatar.html

 

Ausserdem geniesst Seadrill bei den Werften einen ausgezeichneten Ruf, gerade wegen der "finanziellen Art" die Bauprojekte anzugehen, genauso wie bei den Banken da bisher keine Probleme zur Finanzierung dieser Bauprojekte aufgetreten sind. Man darf nicht aus den Augen verlieren in welch kurzer Zeit bei den derzeitigen Tagessätzen der Ölplattformen diese Investments abbezahlt sind (ca. 4 Jahre), danach ist es reiner CF-Eingang in die Firmenkassen...

 

Dies alles ist so etwas "auf die leichte Schulter" dahergeschrieben, trifft aber mMn die Weise wie JF und seine Mannen vorgehen, was Management angeht.

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checker-finance

Danke für meinen Teil...

 

Zum Management kann man so oberflächlich sagen, dass die ganze JF-Unternehmensgruppe mehr oder weniger "familiengeführt" ist. JF selber, seine beiden Töchter und Thor Olaf Troim plus CEO Alf Thorkildsen sind da federführend, und ich würde Seadrill als "die Spitze des Eisberges" bezeichnen. JF hat da ein Unternehmen aufgebaut welches einen ausgezeichneten Ruf geniesst (Seebohrungen von mittleren gewässern bis hin zu grossen Tiefen), was ihn aber so ziemlich einzigartig macht ist, dass der das Ganze als eine enorme Finanzoperation sieht, den technischen Teil überlässt er seinen Vertrauensleuten.

Man müsste sich die Arbeit machen den Werdegang von Seadrill von Anfang an zu lesen um zu ermessen, was der Mann da vollbracht hat. Beteiligungen günstig erwerben und auf sein (hohes) Anspruchsniveau aufpolieren, das ist sein Motto. Finanzschwachen Konkurrenten mit Geldmittel (abgesicherte Darlehen) "unter die Arme greifen" und dann zupacken wenn die Unternehmen nicht mehr weiter können (dies sehe ich nicht als "Heuschreckenfrass" an da er die Unternehmen nicht finanziell schwächt, sondern lediglich durch Dahrlehen bei den Werften dafür sorgt, dass angefangene Bohrinseln weitergebaut werden. Wenn in der Zw.zeit das Konkurrenzunternehmen Insolvenz anmeldet ist es ja nicht sein Problem, er sitzt ja nicht im Direktorium).

Oder: Vor Zeiten hat er für die Übernahme von Scorpion Offshore 80 NOK pro Aktie geboten. Er wurde vom Management bös beschimpft, das sei ein Spottwert. Mittlerweile hat er langsam aber stetig (und weit billiger) knapp über 50% der Aktien des Unternehmens erworben und bietet für die restlichen knapp über 40 NOK... Kann er was dafür dass die Umstände die meisten Aktienpreise runtergezogen haben? Relatives Pech hat er mit Pride International gehabt, da er einen Teil der (offiziellen) 9,5% Beteiligung vor dem grossen Börsencrash von vor zwei Jahren zus heutiger Sicht relativ teuer erworben hat (mittlerweile ist der Schnittpreis von Pride jedoch fast wieder auf 2007-Niveau gestiegen, oder war es bis zur jetzigen Katastrophe im GOM).

 

Einen interessanten Bericht dazu gibt es hier, bei Bloomberg:

 

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=afX9fxyfa1wc

 

Damals sprach Thorkildsen noch von einer Kooperation mit Scorpion, heute sieht es anders aus...

 

Erfolgsversprechend sieht auch die Kooperation mit Sapuracrest aus (Singapur), wo Seadrill seine Beteiligung mittlerweile auf ca. 24% ausgebaut hat, und einige JV am laufen hat, um Mittleren Osten aktiv zu sein.

 

Siehe u.a.: http://talkaboutsharesmarket.blogspot.com/2010/06/sapuracrest-venturing-into-qatar.html

 

Ausserdem geniesst Seadrill bei den Werften einen ausgezeichneten Ruf, gerade wegen der "finanziellen Art" die Bauprojekte anzugehen, genauso wie bei den Banken da bisher keine Probleme zur Finanzierung dieser Bauprojekte aufgetreten sind. Man darf nicht aus den Augen verlieren in welch kurzer Zeit bei den derzeitigen Tagessätzen der Ölplattformen diese Investments abbezahlt sind (ca. 4 Jahre), danach ist es reiner CF-Eingang in die Firmenkassen...

 

Dies alles ist so etwas "auf die leichte Schulter" dahergeschrieben, trifft aber mMn die Weise wie JF und seine Mannen vorgehen, was Management angeht.

 

Vielen Dank!

 

Was mich noch interessiert und wozu ich bisher wenig gefunden habe, ist das Verhältnis zu Minderheitsaktionären. Solange JF oder sein Clan eine Unternehmenspolitik betreiben, die gut für seadrill ist kann und sollte diese m. E. auch unternehmerische Risiken beinhalten. Das Geschäftsmodell mancher Mehrheitsaktionäre basiert eher darauf, ein Management zu installieren, dass Minderheitsaktionäre benachteilgt, z. B. Hotelkonzern kauft teuer Grundstücke von der RealEstate-Firma des Mehrheitsaktionärs. Da das JF-Konsortium meines Wissens weder Werften noch Förderunternehmen beinhaltet dürfte die Gefahr von Interessenkonflikten noch eher gering sein. D. h. Firmen wie Seadrill, knightsbride oder Deep Sea Supply könnten zwar kooperieren und gemeinsam auf Kunden oder Auftraggeberseite stehen, dürften m. E. aber wenig Austauschbeziehungen untereinander haben.

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berliner
· bearbeitet von berliner

Da das JF-Konsortium meines Wissens weder Werften noch Förderunternehmen beinhaltet dürfte die Gefahr von Interessenkonflikten noch eher gering sein. D. h. Firmen wie Seadrill, knightsbride oder Deep Sea Supply könnten zwar kooperieren und gemeinsam auf Kunden oder Auftraggeberseite stehen, dürften m. E. aber wenig Austauschbeziehungen untereinander haben.

Doch, die Beziehungen gibt's. Zumindest taucht immer wieder SFL als Finanzierer auf. Zum Nachteil ist das aber nicht. Ich vermute mal, du spielst auf TUI an, wo einige Großaktionäre das Unternehmen quasi als Selbstbedienungsladen für ihre eigenen Firmen betrachten.

 

JF hält ja an jedem seiner Unternehmen ca. 30%. Insofern hätte er nichts davon, wenn das eine vom anderen übervorteilt wird. Ich habe eher den Eindruck, daß diese Firmen im Umgang miteinander durchaus unabhängig auftreten und verhandeln und keine reinen Gefälligkeitsdienste erweisen. Z.B. hätte SFL in der Zeit als GO Geld brauchte durchaus GO-Schiffe übernehmen können. Ist aber nicht passiert. Stattdessen hat JF GO-Bonds aufgekauft.... nachdem er den Bondhaltern ziemlich klar mit Totalverlust gedroht hat, wenn sie nicht billig verkaufen. Ich würde nicht auf der anderen Seite vom Tisch sitzen wollen, wenn mit JF verhandelt wird.

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checker-finance

Da das JF-Konsortium meines Wissens weder Werften noch Förderunternehmen beinhaltet dürfte die Gefahr von Interessenkonflikten noch eher gering sein. D. h. Firmen wie Seadrill, knightsbride oder Deep Sea Supply könnten zwar kooperieren und gemeinsam auf Kunden oder Auftraggeberseite stehen, dürften m. E. aber wenig Austauschbeziehungen untereinander haben.

Doch, die Beziehungen gibt's. Zumindest taucht immer wieder SFL als Finanzierer auf. Zum Nachteil ist das aber nicht. Ich vermute mal, du spielst auf TUI an, wo einige Großaktionäre das Unternehmen quasi als Selbstbedienungsladen für ihre eigenen Firmen betrachten.

 

JF hält ja an jedem seiner Unternehmen ca. 30%. Insofern hätte er nichts davon, wenn das eine vom anderen übervorteilt wird. Ich habe eher den Eindruck, daß diese Firmen im Umgang miteinander durchaus unabhängig auftreten und verhandeln und keine reinen Gefälligkeitsdienste erweisen. Z.B. hätte SFL in der Zeit als GO Geld brauchte durchaus GO-Schiffe übernehmen können. Ist aber nicht passiert. Stattdessen hat JF GO-Bonds aufgekauft.... nachdem er den Bondhaltern ziemlich klar mit Totalverlust gedroht hat, wenn sie nicht billig verkaufen. Ich würde nicht auf der anderen Seite vom Tisch sitzen wollen, wenn mit JF verhandelt wird.

 

Stimmt, SFL hatte ich übersehen. Im übrigen spiele ich auf gar nichts an, sondern schau mir nur gesellschaftstrukturelle Risiken an. Und das Risiko ist bei Seadrill eben kein no go, aber schon wert, sich damit auseinanderzusetzen. So könnte JF ja Seadrill mittelfristig aus dem Portfolio streichen, und das Management die Seadrill-Assets durch nachteilige Verträge im Rahmen des gerade noch Zulässigen an andere JF-Companies verscherbeln lassen. Nette Gewinne bei seinen anderen Firemn die deutlich über dem Verlust der 30%-Beteiligung an Seadrill gehen und damit insbesondere die 70% anderen Anteilseigner schädigen. So ein Szenario wäre selbstverständlich viel zu plump, aber subtiler läuft das oft dort ab, wo Hedge-Fonds Mehrheitseigner sind. Bei Seadrill und JF würde ich so eine Strategie derzeit für nicht besonders wahrscheinlich halten.

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Carlos

Schon deswegen nicht weil er ja kürzlich gesagt hat, es ginge ihm nicht mehr ums Geld sondern um das Unternehmen. Er will einfach aus Seadrill einen Spitzenreiter machen, daher seine verschiedenen Eisen im Feuer. Und es ist SDRL, nicht er selber, oder SFL. Aber, im Grunde weiss kaum einer was wirklich in JF's Kopf abläuft (ausser dass er derweil die "jack-ups" abspalten will, und dafür ja dabei ist, Scorpion zu übernehmen). Im Grunde, eine Schwächung von SDRL da ja Assets in die neu zu gründende Firma abwandern, aber es scheint mir dass er das spezifische "know-how" bündeln will: Tiefseebohrungen sind SDRL-Sache, mittlere und kleinere Tiefen was für die neue Firma, wahrscheinlich plus Northern Offshore, das handling und die Versorgung was für Deep Sea Supply, usw., usf.

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berliner

So lange die Aktien der neuen Firma an die Altaktionäre verteilt werden, soll mir das Recht bzw. sogar sehr Recht sein.

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Carlos
· bearbeitet von Carlos

So lange die Aktien der neuen Firma an die Altaktionäre verteilt werden, soll mir das Recht bzw. sogar sehr Recht sein.

Wie war's als SFL gegründet wurde? Lief doch ähnlich ab, oder?

 

Ha ha... als ob ich's erahnt hätte...

 

John Fredriksen's Geveran Trading has built up a 30% stake in Houston-based drilling outfit Northern Offshore.

 

http://www.tradewinds.no/finance/article562250.ece

 

PS: Bin nur gespannt, was genau JF mit Northern Offshore vorhat...

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berliner
· bearbeitet von berliner

Wie war's als SFL gegründet wurde? Lief doch ähnlich ab, oder?

Ja, ich habe sogar eine homöopathische Portion "Independent Tankers Corporation Limited" (ITCL) aus einem Frontline-Spin-Off im Depot. A propos: das Orderbuch von ITCL in Oslo sieht ja lustig aus. Kauf: 616 901. Verkauf 4000. Das ist 154:1

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checker-finance

So lange die Aktien der neuen Firma an die Altaktionäre verteilt werden, soll mir das Recht bzw. sogar sehr Recht sein.

Wie war's als SFL gegründet wurde? Lief doch ähnlich ab, oder?

 

Ha ha... als ob ich's erahnt hätte...

 

John Fredriksen's Geveran Trading has built up a 30% stake in Houston-based drilling outfit Northern Offshore.

 

http://www.tradewinds.no/finance/article562250.ece

 

PS: Bin nur gespannt, was genau JF mit Northern Offshore vorhat...

 

offensichtlich sieht der markt darin eine Gefahr für Seadrill. Der kurs ist in den letzten Tagen von knapp 18 auf unter 15 eingebrochen.

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Dagobert

So lange die Aktien der neuen Firma an die Altaktionäre verteilt werden, soll mir das Recht bzw. sogar sehr Recht sein.

Wie war's als SFL gegründet wurde? Lief doch ähnlich ab, oder?

 

Ha ha... als ob ich's erahnt hätte...

 

John Fredriksen's Geveran Trading has built up a 30% stake in Houston-based drilling outfit Northern Offshore.

 

http://www.tradewinds.no/finance/article562250.ece

 

PS: Bin nur gespannt, was genau JF mit Northern Offshore vorhat...

 

offensichtlich sieht der markt darin eine Gefahr für Seadrill. Der kurs ist in den letzten Tagen von knapp 18 auf unter 15 eingebrochen.

 

ihr interpretiert immer viel zu viel in die Kursbewegungen rein. Es ist doch ganz einfach: Öl geht runter, also geht SDRL (und FRO etc) auch runter....

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