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sparfux

Renten-ETF vs. Tagesgeld/Festgeld/Sparbriefe

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Zinsen

Ich finde im übrigen die Heraufsetzung der gesetzlichen Einlagensicherung ohne Eigenbeteiligung als wirklich schlimm. Let's go Big Bang! Die haben eine durchschnittliche Verzinsung ihrer Kredite von 20%, was ist das denn für ein Laden? :blink:

Aber Hauptsache Vollkasko, auch wenn der Garant darüber bankrott geht.

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sparfux

Ja genau bei der Bigbank bin ich auch ins Grübeln gekommen: Im September 2009 hat die estnische BigBank ihr Rating-Mandat für Moody's gekündigt. Siehe hier. Zu diesem Zeitpunkt lag das Rating der Bank bei Caa1.

 

Estland hat wohl A1.

 

Unter der (sehr positiven) Annahme, dass sich das Rating der BigBank seit 09.2009 nicht verändert hätte, ergäbe sich für Sparbriefe folgende Situation:

 

Caa1 (17) für die Bank

A1 (5) für das Land

 

Ba1 (11) für das Festgeld.

 

Also nicht einmal Investmentgrade Rating. Ich hatte die Bank ja dieses mal in meinen Vergleich einbezogen. Das nächste mal fliegt sie wieder raus. Klarer Fall.

 

Das ist auch einer der Gründe, warum die Annahme eines Baa3 bei nicht vorhandenem Rating schon eher eine positive Annahme ist. Eine ähnliche Betrachtung (wohl aber mit einem um einiges besseren Ergebnis) ließe sich auch bei der IKB-Bank machen, die ja seit einigen Tagen in den Zinsrankings vorne mit dabei ist.

 

Ja, bei Moodys direkt. Einfach kostenlos anmelden, hast da auf alle Ratings Zugriff.

Danke! Guter Tipp.

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Torman

Es ist meist ein sehr schlechtes Zeichen, wenn eine Bank kein Rating hat. Ohne Rating kann eine Bank kein Fremdkapital am Kapitalmarkt aufnehmen. Also sind dies entweder sehr kleine Banken, die sich zu praktisch 100% über ihre regionalen Kundeneinlagen finanzieren und mit dem Kapitalmarkt überhaupt nicht verbunden sind. Oder es sind Banken, die nur ein Rating unterhalb Investmentgrade bekommen würden und damit praktisch auch keinen Kapitalmarktzugang hätten. Die zweite Gruppe (z.B. IKB oder BigBank) verzichtet dann einfach auf das ohnehin unnütze Rating und sucht sein Glück bei den Privatkunden.

 

Im Prinzip ist es eine Sauerei, dass die Einlagensicherung kein Mittel hat, diese Banken auszuschließen. Eigentlich müsste die Finanzaufsicht diese Banken schließen, da ein vernünftiges Bankgeschäft mit Ratings unterhalb Investmentgrade zumindest in einem Industrieland nicht möglich ist. Das erhöhte Ausfallrisiko trägt damit der Steuerzahler und die anderen Banken.

 

Wenn Banken in einzelnen Ländern als reine Einlagenbanken operieren ist dies auch ein schlechtes Zeichen, da sie offensichtlich nur auf Liquidität aus sind, die sie woanders nicht bekommen können.

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marky2k

Hm, wenn ihr jetzt mit unterschiedlichen Ratings für die Banken anfangt und nicht davon ausgeht, dass alles gleich sicher ist (durch gesetzliche Einlagensicherung) bzw. nicht alles den gleichen Aufwand hat, kann man dann noch von einer "Arbitrage" (d.h. mehr Rendite bei gleichem Risiko) bei den Festgeldanlagen für den Privatanleger sprechen? Im Endeffekt ist es ja dann doch so, dass eben die IKB und Fidor z.B. höhere Zinsen bieten, aber euer synthetisches Rating sie schlechter bewertet. Wenn man dann Sparbriefe mit Bundesanleihen (AAA) vergleichen will, muss man eben Sparbriefe mit AAA Rating finden. Dann landet man wahrscheinlich bald wieder bei der Deutschen Bank oder so, die niedrigere Zinsen gibt und dann relativiert sich der Renditevorsprung von Festgeld im Vergleich zu Bundesanleihen (o.ä.) oder nicht?

 

@supertobs: darf ich fragen, ob du dein Geld nun z.T. bei Fidor und der IKB geparkt hast? Nachdem was ihr hier schreibt, bin ich ein bisschen verunsichert. Vor allem scheint sich das niedrigere Rating von manchen Banken im Vergleich zu anderen ja in dem Aufwand bzw. den entgangegen Zinsen,wenn das Geld festsitzt, bei einer Bankpleite widerzuspiegeln. Es fällt mir schwer die Wahrscheinlichkeit dafür und den Aufwand dafür einzuschätzen.

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sparfux

Sicher ist das relativ zu sehen. Das wirkliche Ausfallrisiko ist wohl AAA aber wir bewerten ja auch das "Ärgerrisiko" mit. Im übrigen vergleiche ich die Sparbriefe auch immer auch mit Pfandbriefen. Da Pfandbriefe ebenso wie Sparbriefe abgesichtert sind, ist das wohl besser vergleichbar.

 

Wenn Du absolut 0-Risiko willst, musst Du auf die Mehrrendite verzichten. Alleridngs denke ich, dass meht als 2% p.a. auch ein wenig "Ärgerrisiko" wert sind.

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supertobs

Hm, wenn ihr jetzt mit unterschiedlichen Ratings für die Banken anfangt und nicht davon ausgeht, dass alles gleich sicher ist (durch gesetzliche Einlagensicherung) bzw. nicht alles den gleichen Aufwand hat, kann man dann noch von einer "Arbitrage" (d.h. mehr Rendite bei gleichem Risiko) bei den Festgeldanlagen für den Privatanleger sprechen? Im Endeffekt ist es ja dann doch so, dass eben die IKB und Fidor z.B. höhere Zinsen bieten, aber euer synthetisches Rating sie schlechter bewertet. Wenn man dann Sparbriefe mit Bundesanleihen (AAA) vergleichen will, muss man eben Sparbriefe mit AAA Rating finden. Dann landet man wahrscheinlich bald wieder bei der Deutschen Bank oder so, die niedrigere Zinsen gibt und dann relativiert sich der Renditevorsprung von Festgeld im Vergleich zu Bundesanleihen (o.ä.) oder nicht?

 

Du bringst genau meine heutigen Gedanken in wenige Zeilen.

 

@supertobs: darf ich fragen, ob du dein Geld nun z.T. bei Fidor und der IKB geparkt hast? Nachdem was ihr hier schreibt, bin ich ein bisschen verunsichert. Vor allem scheint sich das niedrigere Rating von manchen Banken im Vergleich zu anderen ja in dem Aufwand bzw. den entgangegen Zinsen,wenn das Geld festsitzt, bei einer Bankpleite widerzuspiegeln. Es fällt mir schwer die Wahrscheinlichkeit dafür und den Aufwand dafür einzuschätzen.

 

Nein, ich habe bisher nur Post-Ident Anträge für Fidor und Santander gemacht. Abgeschlossen habe ich noch nichts. Ich habe heute auch entschieden, nur Banken mit Ratings und doppelter Einlagensicherung zu nehmen. Wir befinden uns nunmal mitten in einer Finanz- und Bankenkrise. Mehr Rendite kommt ja nie als "Free lunch". Fidor mache ich also erst mal nicht. Bei Santander überlege ich auch noch mal, ob mir der spanische Link nicht doch zuviel ist.

 

Ich gehe die Renditen noch mal Ratingbezogen durch und überlege weiter.

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sparfux

Ich finde es absolut spannend, dass wir es jetzt zum ersten mal geschafft haben, ein Risiko für Festgeldanlage halbwegs methodisch sichtbar zu machen. Ob das jetzt das wirkliche Risiko richtig widerspiegelt - im Positiven wie im Negativen - ist natürlich die Frage. Für mich sind aber dadurch einige neue Erkenntnisse raus gekommen. Ich denke´, es lohnt sich, das weiter zu entwickeln.

 

Bei Santander überlege ich auch noch mal, ob mir der spanische Link nicht doch zuviel ist.

Bei dem Pfandbrief-ETF mit fast 60% PIGS und noch zusätzlichen Einzelanleihen von Portugal und Irland hattest Du aber anscheinend wesentlich weniger Bauchschmerzen. Risikoaspekte zu beachten, ist schon wichtig. Man sollte aber schon darauf achten, dass man mit gleichen Maßstäben misst. Santander hat ein super Rating UND ist in der gesetzlichen deutschen Einlagensicherung UND der freiwilligen Einlagensicherung. Das ist m.E. wesentlich sicherer als spanische Pfandbriefe oder spanische Anleihen.

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supertobs
· bearbeitet von supertobs

Man lernt ja auch und muss jede Neuinvestition im Gesamtkontext sehen. Den EuroMTS Covered nehme ich ja auch nicht mehr. PIIGS habe ich auch schon genug, I und P jeweils kurz vor der Abstrafung gekauft. Da kann man auch schon mal über weiteres Investment in spanische Finanzinstitutionen nachdenken.

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vanity
· bearbeitet von vanity

Ich glaube, ihr fokussiert gerade etwas zu stark auf das Rating der Häuser. Schaut mal, was die (span.) Santander gerade für ihre AA Senior unsecured zahlen muss, das sind selbst bei kurzen Laufzeiten über 5%. Nach üblichen Maßstäben ist das im Leben nicht AA. Gerade im Bankbereich gibt es eine erhebliche Diskrepanz zwischen Rating einerseits und Renditeniveau/CDS andererseits.

 

Ich würde die (deutsche) Einlagensicherung (im allg.: das Domizilrating - noch besser: nicht das Rating, sondern das Renditeniveau) in der Bewertung erheblich übergewichten und das Rating nur als weichen Faktor (wie Postident-Aufwand etc.) mitlaufen lassen.

 

PS zu den beiden nachfolgenden Beiträgen: Für mich wäre die FG-Santander eine deutsche Bank, keine spanische (was sie de jure ohnehin ist)

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Investor93

 

 

Nein, ich habe bisher nur Post-Ident Anträge für Fidor und Santander gemacht. Abgeschlossen habe ich noch nichts. Ich habe heute auch entschieden, nur Banken mit Ratings und doppelter Einlagensicherung zu nehmen. Wir befinden uns nunmal mitten in einer Finanz- und Bankenkrise. Mehr Rendite kommt ja nie als "Free lunch". Fidor mache ich also erst mal nicht. Bei Santander überlege ich auch noch mal, ob mir der spanische Link nicht doch zuviel ist.

 

 

Die Entscheidung nur bei Banken mit doppelter Einlagensicherung anzulegen gibt bei einer Anlagesumme kleiner als 100000 nur eine gefühlte zusätzliche Sicherheit. Die freiwillige Einlagensicherung greift für Privatanleger nur für Beträge größer als 100000 .

 

Ich verfolge die Strategie, nur Banken mit der deutschen gesetzlichen Einlagensicherung zu nehmen in der Annahme, dass die Abwicklung eines hoffentlich nicht eintretenden Falles im Inland einfacher ist als in UK oder in den Niederlanden. Das ist auch mehr eine gefühlte Sicherheit.

Darüber hinaus muss man, wie bei anderen Anlagen auch bei Sparbriefen nicht alles auf ein "Pferd" setzen (Risikosteuerung).

 

 

Investor93

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sh2108

Bei Santander überlege ich auch noch mal, ob mir der spanische Link nicht doch zuviel ist.

 

 

Würdest du das bitte noch etwas konkretisieren? Was der spanische Link sein soll, ist mir schon klar. Aber rechtlich handelt es sich um eine eigenständige Bank mit deutscher Einlagensicherung. Wodurch also das Risiko im Vergleich etwa zur IKB? Ich traue dem Braten auch nicht ganz, ob der hohen Zinsen.

 

 

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Investor93

Bei Santander überlege ich auch noch mal, ob mir der spanische Link nicht doch zuviel ist.

 

 

Würdest du das bitte noch etwas konkretisieren? Was der spanische Link sein soll, ist mir schon klar. Aber rechtlich handelt es sich um eine eigenständige Bank mit deutscher Einlagensicherung. Wodurch also das Risiko im Vergleich etwa zur IKB? Ich traue dem Braten auch nicht ganz, ob der hohen Zinsen.

 

 

 

Meines Erachtens kann Santander Consumer und damit auch Santander Direkt diese Zinsen zahlen, weil sie hauptsächlich das Geschäft auf der anderen Seite (Kredite geben) mit Konsumentenkrediten machen, die hohe Zinssätze ermöglichen. Die Bank führt jedes Jahr über 400 Mio. Gewinn an die Holding ab.

Von den 31,5 Mrd. Aktiva sind 20 Mrd Forderungen gegen Kunden. Dem stehen auf der Passivseite 22,5 Mrd Verbindlichkeiten gegenüber Kunden gegenüber.

Den Zinserträgen von 1,9 Mrd. stehen Zinsaufwendungen von 0,9 Mrd. gegenüber. Da bleibt dann auch nach den weiteren Kosten noch einiges über.

 

 

Investor93

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sparfux

Ich glaube, ihr fokussiert gerade etwas zu stark auf das Rating der Häuser. Schaut mal, was die (span.) Santander gerade für ihre AA Senior unsecured zahlen muss, das sind selbst bei kurzen Laufzeiten über 5%. Nach üblichen Maßstäben ist das im Leben nicht AA. Gerade im Bankbereich gibt es eine erhebliche Diskrepanz zwischen Rating einerseits und Renditeniveau/CDS andererseits.

 

Ich würde die (deutsche) Einlagensicherung (im allg.: das Domizilrating - noch besser: nicht das Rating, sondern das Renditeniveau) in der Bewertung erheblich übergewichten und das Rating nur als weichen Faktor (wie Postident-Aufwand etc.) mitlaufen lassen.

Dein Post spricht m.E. nach 2 wichtige Aspekte an:

 

1.) CDS-Spread vs. Rating

 

Sicher wäre die Verwendung des CDS-Spread zur Beurteilung des Risikos sowohl für die Bank als auch für das Domizilland besser und wesentlich aktueller als das Rating einer Ratingagentur. Man könnte das ja analog zum Rating in eine Bewertungsformel einsetzen. Für sinnvolle und aktuelle Vergleiche müsste man das ganze aber dann automatisieren. Da ist es praktisch gesehen eben einfacher, die Ratings zu benutzen.

 

2.) Gewichtung Bank- vs. Domizilrating

 

Ich habe auch schon überlegt, ob es überhaupt sinnvoll ist, das Bankrating mit 50% Gewicht anzusetzen, da ja am Ende die Einlagensicherung des Domizillandes doch über allem steht. Welches Gewicht sollte man aber sinnvollerweise nehmen? Garnicht mit rein nehmen halte ich auch für fraglich. Man neigt sowieso dazu, Risiken zu unterschätzen.

 

PS zu den beiden nachfolgenden Beiträgen: Für mich wäre die FG-Santander eine deutsche Bank, keine spanische (was sie de jure ohnehin ist)

Im Falle einer Pleite wird sicher auch die deutsche Tochter Bankrott geht. Bei Lehman war das zumindes so. Wobei in dem Fall für Festgelder die doppelte deutsche Einlagensicherung gelten würde.

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supertobs

Ich finde den Mittelwert - Abschlag (=Bonus) für doppelte Einlagensicherung ok. Doppelte Einlagensicherung mag erst ab 100K greifen, ist doch aber ein Zeichen von Qualität.

 

Bleibt nur die Frage wie mit NR bei Banken umgehen? Welches Ersatzrating?

 

... und noch zusätzlichen Einzelanleihen von Portugal und Irland

 

Die sind übrigens längst RK2, spielen gar nicht mehr in der Liga dieses Threads.

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gegentrend

Hallo,

 

ich hoffe ich stelle meine Frage zu den Sandtander Sparbriefen hier im richtigen thread. Und zwar hat man die Wahl zwischen Jährlicher Zinsausschüttung oder Ausschüttung am Ende der Laufzeit (Zinseszinseffekt)

Den Freistellungsauftrag stellt man auf das Geldmarktkonto (Verrechnungskonto). Jetzt frag ich mich ob der Freistellungsauftrag bei 3 Jährigem Sparbrief nicht die ersten 2 Jahre nutzlos ist und erst im dritten Jahr

zum Tragen kommt ? In diesem Fall wäre die Steuerbelastung über die Jahre höher als der Zinseszinseffekt.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966

Aus http://www.portfolio...1978/?tx_ttnews :

update: Wenn ich mir die Performance von defensiven Produkten wie dem A2A Defensiv oder dem Sauren Global Defensiv anschaue, dann hätte das Diba-Tagesgeldkonto in den vergangenen fünf Jahren bei geringerem Risiko ähnlich viel Ertrag gebracht.

 

Sauren: Vorsicht. Bei Diba und Co. trägt der Anleger immer das Kreditausfallrisiko der Banken. Schauen Sie sich die Credit Default Swaps doch an: Wenn Sie das Kredit­risiko einer Bank heraushedgen, kostet das etwa ein Prozent pro Jahr. Von den 2,5 Prozent Zinsen bleiben nur 1,5 Prozent übrig. Das unterschätzen die meisten Berater!

 

Kaiser: Ich wäre mit solchen Vergleichen auch vorsichtig. Ich erinnere mich, dass viele Anleger 2007 ihr Geld nach Island gebracht haben. Das ist dann als Asche oder gar nicht zurückgekommen. Es gilt: Je höher der Zins, desto höher ist das Risiko.

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vanity

...

Diese Argumentation spricht jetzt aber weniger für die Herren Kaiser und Sauren als für Tagesgeld (etc.). Denn das Kreditausfallrisiko der jeweiligen Bank trägt man eben genau nicht, sondern nur das Kreditausfallrisiko des jeweiligen Sicherungsverbunds.

 

(im Übrigen liegen die CDS für Banken im Regelfall mittlerweile wesentlich höher als die oben zitierten 100 Bps)

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sh2108
· bearbeitet von sh2108

Denn das Kreditausfallrisiko der jeweiligen Bank trägt man eben genau nicht, sondern nur das Kreditausfallrisiko des jeweiligen Sicherungsverbunds.

 

Natürlich trägt man das Kreditausfallrisiko der Bank. Die Bank ist mein Vertragspartner, wenn ich Geld auf Tages- oder Festgeldkonten anlege. Ob das abgefedert wird durch einen Sicherungsverbund oder wie auch immer, lässt ja das Ausfallrisiko meines Kontrahenten nicht überflüssig werden. Was ist wenn der Sicherungsverbund nichts taugt, wer kontrolliert das effektiv? Das weiß man doch immer erst hinterher, wenn es zu spät ist. Darauf würde ich mich nicht unbedingt verlassen, auch wenn ich einen gesetzlichen Anspruch haben mag. Wenn ich einen Vertrag mit einer Bank schließe, entstehen Rechte und Pflichten ihr gegenüber. Wenn die nicht eingehalten werden können bzw. verletzt werden, ist das ein Problem, das man mit seinem Vertragspartner hat. Diese Risiken zu ignorieren (davon gehe ich aus, wenn du sagst, man trägt das Kreditausfallrisiko der jeweiligen Bank nicht) unter Hinweis auf einen Sicherungsverbund ist in Anbetracht der gegenwärtigen Finanzlage meines Erachtens etwas naiv.

 

Das Tages- oder Festgeld hier als eine der sichersten Anlagen überhaupt zu behandeln, finde ich etwas kurzgegriffen. Gelder bei der Bank of Scotland, MoneYou etc. werden deshalb mit 2,6% p.a. verzinst, weil eine gewissen Ausfallgefahr besteht. Ansonsten würden sie dir den Zins nicht bieten. Die Zinsen sind meines Erachtens nicht risikofrei! Irgendwie kommt mir das hier zu kurz.

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Longshort

Wenn Sie das Kredit­risiko einer Bank heraushedgen, kostet das etwa ein Prozent pro Jahr. Von den 2,5 Prozent Zinsen bleiben nur 1,5 Prozent übrig

 

 

Gelder bei der Bank of Scotland, MoneYou etc. werden deshalb mit 2,6% p.a. verzinst, weil eine gewissen Ausfallgefahr besteht. Ansonsten würden sie dir den Zins nicht bieten.

 

Schon richtig, nur steht eben bei den Genannten der Staat als 100%-Versicherung (bis zum Einlagelimit) dahinter. Zumindest bei den Niederlanden sehe ich derzeit keine Probleme, im Ernstfall ihren Verpflichtungen nachzukommen. Wie lange das dauern könnte und mit wieviel Streß das für den Anleger verbunden sein könnte, ist natürlich auch zu beachten.

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sparfux

Das Tages- oder Festgeld hier als eine der sichersten Anlagen überhaupt zu behandeln, finde ich etwas kurzgegriffen. Gelder bei der Bank of Scotland, MoneYou etc. werden deshalb mit 2,6% p.a. verzinst, weil eine gewissen Ausfallgefahr besteht. Ansonsten würden sie dir den Zins nicht bieten. Die Zinsen sind meines Erachtens nicht risikofrei! Irgendwie kommt mir das hier zu kurz.

Ich verstehe Deinen Punkt nicht. Seit etlichen Posts diskutieren wir doch darüber, wie man Sparbriefe risikotechnisch möglichst fair bewertet. Dafür haben wir eine Mischkalakulation unter Berrücksichtigung sowohl des Bankrisikos als auch des Landesrisikos des Landes, das für die Einlagensicherung gerade steht, entwickelt. Was würdest Du denn Vorschlagen, wenn Risikoaspekte Dir hier zu kurz kommen?

 

Die Einlagensicheurng und Sparbriefe ignorieren und dafür lieber in (ungesicherte) Unternehmensanleihen mit vergleichbarer Rendite investieren?

 

BoS ist Aa3 (4) gerated, Großbritanien steht für die Einlagensicherung gerade und ist Aaa (1) gerated. Damit würde sich nach unserer Nomenklatur Aa2 (2,5) für das Festgeld ergeben. Was kommt jetzt zu kurz?

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

@sparfux / vanity: ein schönes Konzept.

Wie vergleicht ihr jetzt die Renditen der einzelnen Sparbriefen (risikoadjustiert?) untereinander?

Wie wäre es, die Rendite zu multiplizieren mit (1- Ausfallwahrscheinlichkeit), wobei die Ausfallwahrscheinlichkeit kumuliert werden muss in Abhängigkeit des Ratings, der Übergangswahrscheinlichkeiten und der Laufzeiten?

 

Sinnloser Vorschlag nach kurzer Recherche:

 

Zum Beispiel: Quelle

post-9048-0-69939200-1316025235_thumb.png

Somit entsprechen bei der BOS ein 4jähriger Sparbrief mit 4% Rendite nur risikoadjustiert 3.99% Rendite (0.04 * (1-0.000528%)) bei Aa2 gegenüber 3.99992% bei Rating AAA.

Naja, das macht das Kraut auch ned fett :)

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supertobs
· bearbeitet von supertobs

Es heißt immer "der Staat steht für die Einlagensicherung gerade". Das stimmt so nicht, er läßt vielmehr gerade stehen. Laut Gesetz (link unten) verpflichtet er die Institute in einen Einlagensicherungsfonds zu zahlen. So wie ich den Gesetzestext überflogen habe, steht da etwas von Krediten und Sonderzahlungen im Falle wenn das Fondsvermögen nicht ausreicht. Da steht nicht, das falls der Fonds leer ist, der Staat einspringt ("Merkel-Garantie").

 

Hier ist das Gesetz (über Wikipedia, Links):

gesamt.pdf

 

Man sollte also nicht das Domizilrating nehmen, sondern das Rating der Einlagensicherung. Hier also zum Beispiel den (gewichteten) Mittelwert aller angeschlossenen Banken. Das ist also nie und nimmer AAA.

 

Sichern lassen:

§ 2 Sicherungspflicht der Institute

Die Institute sind verpflichtet, ihre Einlagen und Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften nach Maßgabe die- ses Gesetzes durch Zugehörigkeit zu einer Entschädigungseinrichtung zu sichern.

 

Pflicht zur Entschädigung (§8):

(4) Soweit der Mittelbedarf der Entschädigungseinrichtung durch die Erhebung von Sonderbeiträgen nicht recht- zeitig zur Erfüllung ihrer Pflichten nach § 5 Abs. 4 gedeckt werden kann, hat sie einen Kredit aufzunehmen. Kann die Entschädigungseinrichtung den Kredit voraussichtlich nicht aus dem verfügbaren Vermögen bedienen, hat sie für Tilgung, Zins und Kosten Sonderzahlungen zu erheben. Sonderzahlungen werden jeweils sechs Wochen vor Fälligkeit der Kreditleistungen fällig, frühestens jedoch zwei Wochen nach der Bekanntgabe der Sonderzahlungs- bescheide. Anstelle der Beitragserhebung nach Absatz 3 Satz 1 kann die Entschädigungseinrichtung einen Kredit aufnehmen, wenn zu erwarten ist, dass dieser Kredit einschließlich der Zinsen und Kosten innerhalb des laufen- den und des darauf folgenden Abrechnungsjahres aus dem verfügbaren Vermögen vollständig zurückgeführt wer- den kann, ohne dass eine Erhebung von Sonderzahlungen erforderlich wird.

 

Das Wort "gesetzlich" wird also gern als "staatlich" suggeriert.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Nett das Gesetz mal im Original zu sehen, allerdings würde ich mich deinem Urteil nicht anschließen, in §6 steht immerhin:

§ 6 Entschädigungseinrichtungen

(1) Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau werden Entschädigungseinrichtungen als nicht rechtsfähige Sondervermögen

des Bundes errichtet, denen jeweils eine der in Satz 2 genannten Institutgruppen zugeordnet wird.

 

Das ist imo dann halt so etwas wie die Treuhand bzw. die Soffin.

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vanity
· bearbeitet von vanity

@supertops: Jetzt wird es aber verwickelt, denn wir brauchten zur abschließenden Beurteilung noch die Gesetzestexte der britischen, niederländischen und estischen Einlagensicherung. Außerdem befinden wir uns in der verzwickten Situation (wie bereits jemand hier irgendwo geschrieben hat), dass eine Krauter-Bank wie Fidor insofern sicherer ist als ein Big Player wie die Deuba, als dass das Sicherungssystem einen Niedergang ersterer vermutlich locker wegsteckt, während ein Fallen der Deuba wohl das gesamte System mit in den Abgrund zieht. Andererseits sind (in DE) mittlerweile nach den Erfahrungen von 2008 vom Gesetzgeber auch Vorkehrungen getroffen, Banken so gezielt untergehen zu lassen, dass das Einlagengeschäft davon nicht betroffen wäre.

 

@Schinzilord: Die Zuordnung der Ausfallraten zu Ratings ist wohl etwas euphemistisch, ich habe da ganz andere Zahlen, vor allem im Bereich der besseren Ratings, hier:

 

CMA_Global_Sovereign_Credit_Risk_Report_Q2_2011.pdf (ganz hinten, S. 17 und 18)

 

Bei AAA reicht es (per Ende Q2) von etwa 2% (Norwegen) bis 7% (Frankreich). Bei CC (Griechenland) treffen wir uns dann wieder. Man sieht hier auch sehr schön, wie stark die CMA-Ratings auf Basis von CDS und den geschätzten Recovery Werten von denen der Großen Drei abweichen.

 

Ich vermute, dass eine systematische Risikobewertung sich unseren Fähigkeiten entziehen wird, da die Informationslage zu unsicher ist und die politischen und juristischen Einflüsse kaum vorherzusehen sind.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Edit: Denkfehler.

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