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diamond123

Die Auswirkungen der Hypothekenkrise / Subprime Krise / Finanzkrise

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Valeron
· bearbeitet von Valeron
Das ist doch schlicht Humbug. Die Deutschen hatten ihre Inflation in den Zwanzigern, die Amerikaner ihre Depression in den Dreissigern. Die Erfahrungen sind allbekannt.

Ahso... Die Erfahrungen sind bekannt... ich denke viele Deutsche fühlen sich gerade richtig gut vorbereitet auf eine drohende zweistellige Inflationsrate, die nicht unwahrscheinlich ist bei den ganzen Pleitekandidaten in der Währungsunion. Schließlich hatten wir das vor knapp 100 Jahren schonmal... business as usual also. Keine große Sache, oder?

 

 

Der amerikanischen Mittelschicht ist durchaus bewusst, dass sie bei der Wirtschaftspolitik a la Bush -- egal was das Problem ist: Steuersenkungen -- das kürzere Hölzchen gezogen haben.

Amerika hatte in den letzten Jahren stetig höhere Wachstumsraten als Deutschland (wie wir jetzt sehen war das leider kein nachhaltiges Wachstum). Deswegen sind die Reallöhne eben nicht stagniert, wie in Deutschland. Durch den Hype an den Finanzmärkten gab es auch weniger Probleme mit der Rentenfinanzierung als hier und das Gefühl, dass das Geld knapp ist, muss eine Durchschnittsfamilie in den USA weit weniger gehabt haben, als in Deutschland. Anders kann ich mir die Kreditvergabepraxis in den USA und das exzessive Leben auf Pump mancher Amerikaner nicht erklären.

 

In Deutschland haben die Sparmaßnahmen schon vor Jahren begonnen: Agenda 2010, Rentennullrunden, Zurückhaltungen der Gewerkschaften bei Tarifverhandlungen,.... Bush hat einfach weiter gepflegt den Haushalt überzogen. (Das haben wir zwar auch, aber nicht in dem Maße)

 

Du kannst mir nicht ernsthaft erzählen, die Situation der Amerikanischen Mittelschicht in den letzten Jahren war ähnlich der in Deutschland... Sie war weitaus besser.

 

Ich kann hier übrigens beliebig fortfahren: Erhöhung der Mehrwertsteuer, geplante Abschaffung der Pendlerpauschale,... alles Maßnahmen in Deutschland, die vor allem die Mittelschicht und kleine Einkommen belastet haben.

 

 

Solche "Fakten" disqualifizieren den ganzen Artikel.

Meine Meinung habe ich ja gerade dargelegt. Viele Aussagen in dem Artikel sind sehr schön mit Grafiken belegt. Nimm alleine die Schätzung über die zukünftige Staatsverschuldung in D,USA und GB: http://www.wiwo.de/mediadatabase/grafik0005_hi.gif

 

Wenn die Schulden weginflationiert werden, dann sind die Ersparnisse von Generationen verloren - und auch das wird besonders die Mittelschicht treffen, wer wirklich reich ist, hat einen fleißigen Vermögensberater. Ganz zu schweigen von den Renten, die dann bei einigen nichtmal mehr zum decken der Grundbedürfnisse reichen werden. Sollte man versuchen die ausufernde Verschuldung durch Steuererhöhungen einzudämmen kannst du dir an 2 Fingern zusammenzählen, wer die Hauptlasten tragen wird. Niedrigverdiener zahlen fast garkeine Steuern und die Topverdiener mit mehr Steuerern zu belasten dürfte sich auch als schwierig erweisen.

 

Nein, ich glaube "Die Enteignung der Mittelschicht" ist vor diesem Hintergrund ein gut gewählter Artikelname und ich halte dein Urteil "Weltuntergangsgedröhne" für zu einseitig betrachtet.

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Vielleicht wollten die Mittelschicht Amis auch unbedingt mithalten mit dem Konsum der Oberschicht, deren Löhne sind nämlich definitiv explodiert in den letzten 10-20 Jahren.

 

Übrigens: Die Amis haben die Westerwelle Mitelschicht Definition auch drauf.

 

 

Da brauchste auch keine weiter PN schicken, das ändert an der Westerwelle Definition nix.

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klausk
· bearbeitet von klausk
Ahso... Die Erfahrungen sind bekannt... ich denke viele Deutsche fühlen sich gerade richtig gut vorbereitet auf eine drohende zweistellige Inflationsrate, die nicht unwahrscheinlich ist bei den ganzen Pleitekandidaten in der Währungsunion. Schließlich hatten wir das vor knapp 100 Jahren schonmal... business as usual also. Keine große Sache, oder?

Sei bitte fair: So etwas habe ich nicht mal im Ansatz gesagt. Mit "Humbug" habe ich den Satz in dem von dir verlinkten wiwo-Artikel bezeichnet, den ich jetzt noch mal zitiere: "Eine Ahnung von dem, was noch kommen könnte, vermitteln die USA. Deren Bürger haben nicht wie die Deutschen die Erfahrung schleichender Einbußen gemacht, mit stagnierenden Reallöhnen, gestrichenen Feiertagen, Rente mit 67 oder Praxisgebühr."

 

Solche "Erfahrungen" haben sowohl Amerikaner wie Deutsche gemacht, und niemand will sie wiederholen. "Business as usual" ist eine falsche Interpretation.

 

In Amerika haben die Bürger ganz ähnliche Erfahrungen gemacht wie in dem Artikel zitiert, und dass die "Praxisgebühr" als Beispiel schleichender Einbussen gelten soll, ist lächerlich. Das Rentenalter in den USA wurde schon vor Jahren von 65 auf 67 angehoben. Amerikaner, sofern sie überhaupt Krankenversicherung haben und unter 65 sind, zahlen in der Regel nicht eine "Gebühr" für den Arztbesuch, sie bezahlen die ersten $500 oder $1000 pro Jahr komplett aus eigener Tasche. Die Krankenversicherung für Alle muss in den USA erst noch eingeführt werden.

 

In der Autorenzeile zitiert die wiwo Namen von Leuten in aller Welt. Was die aber in New York recherchiert haben wollen, ist totaler Unsinn. Ich vermute mal, die haben überhaupt nicht recherchiert sondern nur eigene Vorurteile gebündelt.

 

Deswegen sind die Reallöhne eben nicht stagniert, wie in Deutschland.

Die Realeinkommen, ausser in den obersten 5 bis 10 %, haben sehr wohl stagniert.

Durch den Hype an den Finanzmärkten gab es auch weniger Probleme mit der Rentenfinanzierung als hier und das Gefühl, dass das Geld knapp ist, muss eine Durchschnittsfamilie in den USA weit weniger gehabt haben, als in Deutschland. Anders kann ich mir die Kreditvergabepraxis in den USA und das exzessive Leben auf Pump mancher Amerikaner nicht erklären.

Und weil du es dir nicht anders erklären kannst, drum muss es wohl so gewesen sein wie du vermutest.

Bush hat einfach weiter gepflegt den Haushalt überzogen.

Richtig, und die Kosten des Irakkriegs hat er vergessen zu erwähnen. Damit hat sich aber nichts an den Einkommensverhältnissen der Bürger geändert -- ausser bei den top 5-10%.

Du kannst mir nicht ernsthaft erzählen, die Situation der Amerikanischen Mittelschicht in den letzten Jahren war ähnlich der in Deutschland... Sie war weitaus besser.

Du kennst die Situation in Deutschland sicher besser als ich. In Sachen USA kenne ich mich wohl besser aus. Wie kommen wir jetzt zu Potte? Wohl nur mit Zahlen. Jedenfalls nicht mit Vermutungen, Verallgemeinerungen und schönen Grafiken -- es sei denn, ihnen liegen seriöse Zahlen zugrunde.

 

Nein, ich glaube "Die Enteignung der Mittelschicht" ist vor diesem Hintergrund ein gut gewählter Artikelname.

Da stimme ich dir zu. Die Mittelschicht ist ärmer geworden. Aber die in dem Artikel angezogenen Mutmassungen haben mit der amerikanischen Wirklichkeit wenig zu tun. Seriöse Berichterstattung sieht anders aus.

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Valeron
· bearbeitet von Valeron
Vielleicht wollten die Mittelschicht Amis auch unbedingt mithalten mit dem Konsum der Oberschicht,

Vielleicht benutze ich mal mein Gehirn und schließe keinen Kredit mit variabler Zinsrate ab, den ich nicht fähig bin zu tilgen, sollten die Zinsen auch nur um einen halben Prozentpunkt ansteigen.

 

Vielleicht kaufe ich mir keinen billigen Plunder auf Pump, um mit irgendwem mitzuhalten, sondern investiere etwas in die Bildung meiner Kinder, damit diese später mal zu dieser ominösen "Oberschicht" gehören.

 

Vielleicht wähle ich nicht eine Regierung, deren Sozialpolitik daraus besteht, private Institute zur ungerechtfertigten Vergabe von Krediten für Häuser zu zwingen, sondern nachhaltige Konzepte liefert.

 

Vielleicht komme ich mal auf die Idee meine Zentralbank unabhängig zu machen, damit die nicht von Politikern, die auf eine 2. Amtszeit gieren, dazu gezwungen werden kann die Märkte mit Geld zu fluten, um kurzzeitig für mehr Wachstum zu sorgen.

(gemeint ist Greenspan und nicht Bernanke gerade)

 

 

 

Vielleicht.......habe ich nacher noch lust diese Liste zu editieren um die anderen 100 Punkte, die im Vorfeld der Finanzkrise schief gelaufen sind, zu ergänzen.

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Valeron
· bearbeitet von Valeron

@klausk:Ich kann deinem letzten Post zu 100% zustimmen. Du hast recht damit, dass man ein paar Sachen aus dem Artikel kritisieren kann. Aber ist das nicht fast immer so?

 

Was noch interessant wäre: Wer war deiner Meinung nach Schuld an den ausufernden Gehältern im Finanzsektor?

 

War es etwa der Staat, der mit seinem Druck auf die FED, die Märkte mit billigem Geld zu versorgen, für Hedgefonds, Aktienspekualten und Private-Equity etc. ein Paradies kreirt hat? Der mit dem Community Reinvestment Act der Illusion der Illusion erlegen war, eine einfache Lösung für ein komplexes Problem gefunden zu haben?

 

Nein...das kann nicht sein... bitte sag mir, wer war Schuld?

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klausk
Viele Aussagen in dem Artikel sind sehr schön mit Grafiken belegt. Nimm alleine die Schätzung über die zukünftige Staatsverschuldung in D,USA und GB: http://www.wiwo.de/mediadatabase/grafik0005_hi.gif

So ein Vergleich ist zur Zeit wohl eher belanglos. Es gibt eine KRISE, und die USA sind vorne dran: sowohl beim Auslösen derselben als auch beim Versuch, darauf zu reagieren. Wenn Obama's Stimulus-Aktionen wirken, kommt die zweite Phase: das Überhitzen zu vermeiden und die Fehler zu korrigieren, die in die Krise geführt haben.

 

Zum jetzigen Zeitpunkt halte ich Schätzungen für wenig aussagefähig. Dazu müsste zunächst mal "geschätzt" werden, ob die Massnahmen richtig und ausreichend sind.

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klausk
· bearbeitet von klausk
Was noch interessant wäre: Wer war deiner Meinung nach Schuld an den ausufernden Gehältern im Finanzsektor?

... bitte sag mir, wer war Schuld?

Ja, wer war Schuld? Freiwillige vortreten!

 

An den Einkommen der Investmentbanker? -- Ohne Zweifel die Banker selber. Die haben sich mit ihren Erfindungen für die Grössten gehalten. Sie konnten mit einem "genialen" Einfall der Firma $100 Mio in die Kasse spülen. Ist doch klar, dass sie selbst und ihr Management einen Bonus von $10 Mio für angemessen, vielleicht sogar bescheiden hielten. Zumal doch fast gar kein Risiko dabei war! Zum Beispiel bei CDSs, es war doch völlig unwahrscheinlich, dass das fast nicht vorhandene Risiko Wirklichkeit werden würde. Und selbst wenn es in einem Fall schiefgeht, wir verdienen uns doch dumm und dusselig mit all den anderen Deals. Bis dann auf einmal mehrere Deals schiefgingen, und dann noch mehr und dann alles crashte.

 

Schuld am billigen Geld für zweifelhafte Immobilieninvestitionen? -- Der Staat? Immer naheliegend.

 

Greenspan mit Billigzinsen? Ja, schon, aber nicht hauptsächlich. Nach dem Nahe-Kollaps im Herbst war Greenspan echt platt, wenn ich das mal so sagen darf, das hat er nicht vorhergesehen. Niedrige Zinsen auf Druck von GWB? Höchst unwahrscheinlich. Der hat überhaupt nicht verstanden, was los war. Denk dran, dass AIG, FannieMae/FreddieMac, Lehman, Subprime-Krise alle schon im September 2008 in Flammen standen, als Paulson das $700 Mrd.-TARP erfand; also Wochen vor der Wahl im November (wo Bush sowieso kein Kandidat mehr war). Bush Senior hat zwar die Schuld für seine Niederlage 1992 bei Greenspan gesucht, aber ich glaube nicht, dass es da Fernwirkungen gab.

 

Und doch gebe ich dem Staat die Schuld. Nicht der Fed, sondern den Republikanern. "Der Staat ist das Problem", das war ihr Mantra seit Reagan 1980. Weniger Regeln, weniger staatlicher Einfluss, der Markt ist heilig -- und wenn mal was schiefgeht, heilt er sich selbst. Die Überwachungsabteilung der SEC wurde unter GWB auf ein Drittel geschrumpft. Folglich hat Niemand im Regierungsapparat etwas falsch daran gefunden, dass Hypothekenbanken eindeutig ungesunde Konditionen aufstellten: keine Einkommensprüfung, billigste Einstiegszinsen für die ersten zwei, drei Jahre.

 

Warum konnten sie das machen? Weil sie die Hypotheken an Fannie/Freddie verkaufen konnten. Damit waren sie die Risiken los. F/F luden sich Risiken auf, weil sie ja eine Staatsgarantie hatten. Fachleute hatten vor dieser Überlastung schon lange gewarnt, aber wer im Regierungsapparat hatte Lust darauf, sich mit einer Überprüfung unbeliebt zu machen? Die SEC jedenfalls nicht. Die Demokraten, seit 2007 mit einer dünnen Mehrheit, mochten sich auch nicht engagieren.

 

Ebensowenig fand die SEC was dabei, dass mit CDSs Risiken unter ganz gewöhnlichen Privatleuten, Hedgefonds, Firmen und Banken gehandelt wurden, die von ihrer Natur aus Versicherungsgeschäfte waren. (Versicherungen unterliegen staatlicher Aufsicht; sie müssen ihre Risiken und ihre Rücklagen offenlegen. Nicht so die CDS-Trader; ihre Deals waren nicht mal im offenen Markt und damit nachvollziehbar wie die mit Aktien/Options/Futures.)

 

Für mich ist jetzt später Nachmittag, aber wenn du immer noch auf bist, dann verbrennst du ja Mitternachtsöl und kannst wahrscheinlich nicht schlafen. Also mache ich jetzt erst mal Schluss. :)

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Boersifant
Amerika hatte in den letzten Jahren stetig höhere Wachstumsraten als Deutschland (wie wir jetzt sehen war das leider kein nachhaltiges Wachstum). Deswegen sind die Reallöhne eben nicht stagniert, wie in Deutschland.

 

Zum Wirtschaftswachstum musst du noch weitere Variablen hinzunehmen, wenn du die Wohlstandsentwicklung betrachten willst.

 

Vielleicht kaufe ich mir keinen billigen Plunder auf Pump, um mit irgendwem mitzuhalten, sondern investiere etwas in die Bildung meiner Kinder, damit diese später mal zu dieser ominösen "Oberschicht" gehören.

 

Vielleicht bin ich umgezogen, damit meine Kinder nicht auf eine Ghettoschule müssen? Vielleicht muss ich das College meiner Kinder bezahlen, damit sie in der absurden Welt des "Wettbewerbs" nicht beim Durchschauen der Zeugnisse ausgesiebt werden? Vielleicht muss ich eine große Krankenhausrechnung bezahlen, weil die USA Krankenversicherung nicht als ein Grundrecht betrachten?

 

Die USA sind nicht Deutschland und man tut vielen, wenn auch nicht allen, Unrecht, wenn man die Verschuldung nur auf den Konsumtrieb reduziert.

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Fleisch

und die nächsten beiden Kandidaten, die es nicht überlebt haben

[...]

Für den US-Bankenrettungsfonds schlägt die Pleite der New Frontier Bank mit 670 Millionen Dollar zu Buche.

 

[...]

 

Das Ende der [Cape Fear] Bank kostet den Einlagensicherungsfonds rund 131 Millionen Dollar.

 

focus-money.de

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Fleisch

wenn sowas kommt, dann aber herzlichen glückwunsch. wird das jetzt auch wieder ein auf druck der ministerien gergründetes wahlgeschenk über dessen finanzielle, soziale und politische folgen man sich nicht im klaren ist oder ein wirkliches alternatives instrument zur entlassung ?

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klausk
· bearbeitet von klausk

Und wieder mal muss ich die deutsche Online-"Presse" kritisieren.

 

"Die Finanzaufsichtsbehörde FDIC ..." (Focus Money) ist keine Aufsichtsbehörde sondern ein vom Kongress gegründetes Einlagensicherungssystem, das von den angeschlossenen Banken selbst durch Umlagen finanziert wird.

 

"In den USA müssen Sparer um ihr Geld fürchten" (in demselben Artikel). Seit Gründung der FDIC 1934 hat noch kein einziger Sparer auch nur einen Cent seiner versicherten Einlagen verloren Quelle. Versichert sind Einlagen bis zu $250000. Wer mehr hat, verteilt seine Einlagen auf verschiedene Banken (dieser Rat ist uralt und stammt von der FDIC selbst.)

 

Wer mehr als eine viertel Million Dollar bei einer Bank hat, ist in meinen Augen kein "Sparer".

 

Edit: FDIC startete nicht 1933, sondern erst am 1.1.1934.

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Fleisch
· bearbeitet von Schnitzel

über die Qualität deutscher Medien brauchen wir uns nicht auszulassen. Da wissen wir alle, dass die bei vielen nicht besonders gut ist.

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klausk

Schön dass wir einer Meinung sind, @Schnitzel (ich meinte speziell deren online-Ableger). Nur leider formen sie die Meinung Vieler, die unkritisch lesen, generell mit Vorliebe schwarzsehen -- d.h. Wirtschaft, nicht TV :lol: -- oder aus sonstigen Gründen Links ins Forum stellen.

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relative
· bearbeitet von relative
das von den angeschlossenen Banken selbst durch Umlagen finanziert wird.

 

im grunde wird die FDIC staatlich finanziert. die FDIC hat kapital, und aus den kapitalerträgen daraus finanziert sie sich zum großen teil.

das klingt erstmal sehr "privat", ist es aber nicht: der FDIC wurde bei gründung staatliches geld geschenkt. dieses legt sie in staatsanleihen an und kassiert zinsen. aus diesen zinsen wird das laufende geschäft finanziert (außer wahrscheinlich derzeit...)

letztendlich wurde also die staatsverschuldung um x erhöht, dieses x der FDIC geschenkt, die es umgehend wieder an den staat zurückbezahlt hat(kauf von staatsanleihen) und durch y% zinsen aus x finanziert sich die FDIC.

 

man könnte der FDIC auch gleich direkt monatlich y bezahlen, ohne dieses tarnmanöver. hätte den gleichen effekt, minus das image der privat getragenen "versicherung". was ohnehin eine farce ist.

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SIRIS
· bearbeitet von SIRIS

Eine generelle Anmerkung zur derzeitigen Krise:

 

Momentan habe ich den Eindruck, alle derzeitigen Instrumente gegen die Krise werden damit begründet, man müsse es ja anders machen als in der ersten Weltwirtschaftskrise. Der allgemeine Konsens lautet: Damals wurde durch Haushaltskonsolidierungen seitens der Staaten die Krise erst richtig angefacht. Das erscheint zu nächst einmal nicht unlogisch. Der Umkehrschluss jedoch erscheint mir höchst naiv. Wir machen einfach genau das Gegenteil wie damals und alles wird gut. Das scheint die aktuelle Devise zu sein. Die Staaten weiten mitten im größten Steuereinnahmeneinbruch aller Zeiten ihre Ausgaben massiv aus.

 

Möglicherweise war aber die damalige Reaktion der Staaten überhaupt nicht der Worst-Case. Wer kann das schon wissen? Vielleicht haben die damaligen Verantwortlichen optimal gehandelt und damit noch schlimmeres verhindert? Auch das ist eine denkbare Argumentation. Letztendlich gibt es lediglich eine Beobachtung einer Krise solchen Ausmaßes. Ich behaupte, nur auf eine einzige Beobachtung gestützte Theorien sind höchst fragwürdig.

Ich habe das Gefühl, das die langfristigen Folgen des derzeitigen "Staatskonsumrausches" überhaupt nicht bedacht werden. Die Keynesianer haben sich wieder voll durchgesetzt und bekämpfen die Krise mit mehr Staatsausgaben. Eine gute Idee?

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Fleisch

du weißt aber, dass somit die FDIC nach außen als "unabhängig(er)" erscheint und sie dadurch ggf. nicht direkt mit der Politk in Verbindung gebracht wird. Diejenigen, die sich im System auskennen oder etwas recherchiert haben wissen folglich um die Verbindungen und natürlich auch den Einfluss der Politik auf die FDIC

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relative
Die Keynesianer haben sich wieder voll durchgesetzt und bekämpfen die Krise mit mehr Staatsausgaben. Eine gute Idee?

 

klar. noch nie gab es eine so gute rechtfertigung, wählerstimmen zu kaufen. willst ein neues auto? ich bezahle! gut für unsere wirtschaft.

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Valeron
klar. noch nie gab es eine so gute rechtfertigung, wählerstimmen zu kaufen. willst ein neues auto? ich bezahle! gut für unsere wirtschaft.

Der größte Vorteil an Konjunkturpaketen ist tatsächlich eher politischer Natur als ökonomischer. Man kann als Partei lange Debatten über verschiedene Maßnahmen führen und somit handlungsmächtig erscheinen. Man kann gezielt für einzelne Gruppierungen arbeiten und öffentlichkeitswirksam populäre Maßnahmen ergreifen, obwohl andere Dinge viel sinnvoller wären. Mit einer Steuersenkung kann man das nicht so schön... schließlich profitieren davon fast alle und der SPD Wähler hat nicht mehr das Gefühl hier wurde "für ihn gekämpft" und "das Maximum für ihn" rausgeholt.

 

Zum Thema passend:

Straßen, Städtebau, Krankenhäuser, Schienen und Internet-Infrastruktur - all dies ist unverzichtbar. Doch diese strukturellen Maßnahmen wirken nicht schnell genug. Der größte Teil der Ausgaben in diesem Bereich wird erst 2010 die volle Wirkung entfalten, oder noch später. Notwendig wären die Impulse jedoch so rasch wie möglich.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,618627,00.html

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Interssanter, aktueller Artikel zur Benkenrettung in Deutschland: http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538A...n~Scontent.html

 

Insgesamt stehen gewaltige Summen auf dem Spiel. Wie das Bundesfinanzministerium berichtet, haben 20 Banken den Nominalwert ihrer toxischen Papiere gegenüber der Bafin auf 158 Milliarden Euro beziffert. Dies sei nach deren Einschätzung der Portfolien jedoch unrealistisch niedrig. Auf dieser Grundlage geht die Bafin von einem Maximalvolumen in Höhe von 853 Milliarden Euro aus." Steinbrück will allen Banken die Möglichkeit geben, sich von hochgefährlichen (toxischen") Vermögenswerten zu entlasten.

 

Meine mich zu erinnern, dass das Eigenkapital aller Banken in Deutschland in der Größenordnung von 200 Mrd EUR liegt. Bei einem Verlustrisiko von 853 Mil EUR sind dann ja alle faktisch mehr als pleite. :blink:

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H.B.
sind dann ja alle faktisch mehr als pleite. :blink:

 

Im Zeitalter der ReSozialisierung nennt man das dann wohl "technisch insolvent".

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Hat Gestern jemand Report aus München gesehen?

Der Wahnsinn wie unsere Politiker uns mal wieder nach Strich und Faden verarschen...

 

http://www.br-online.de/das-erste/report-m...40273883323.xml

 

Das Finanzmarktstabilisierungsgesetz wurde geschrieben von der Kanzlei die nicht nur als ziemlich bankenfreundlich bekannt ist, sondern auch einige der Banken vertritt: Depfa, HVB (HRE?)

 

Zudem steht im § 8, dass der Fonds Risikopapiere kaufen kann. Wozu also nochmal eine BadBank?

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Duder
· bearbeitet von Duder
Zudem steht im § 8, dass der Fonds Risikopapiere kaufen kann. Wozu also nochmal eine BadBank?

 

So zahlt halt der Steuerzahler für das Gezocke und nicht der Banker, wobei die Banker dann noch den ein oder anderen Euro einsacken können. Ist doch klar. Aber wird schon werden, Frau Merkel wirds schon richten.

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XYZ99
Zudem steht im § 8, dass der Fonds Risikopapiere kaufen kann. Wozu also nochmal eine BadBank?

Gute Frage. Der Soffin ist nämlich diesem Gesetz gemäss genau dieses: sowas wie eine BadBank. Auch das Finanzministerium war "ganz überrascht" darüber (hatte ich mal geposted). Kein Wunder, wenn die ihre Gesetze nicht selbst schreiben (und lesen?). Scheint so Probleme wie mit den deutschen Atommüllendlagern zu geben: am Ende will den Müll niemand.

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schlabuster

Was ich an der Bad Bank Geschichte nicht ganz verstehe ist warum sie überhaupt gefordert wird. Die Risikopapiere sind zu einem sehr hohen Prozentsatz mehr oder weniger wertlos, die Ausfälle dadurch sind doch über diverse Rettungsschirme abgedeckt. Also warum dann noch der Blödsinn? Die Kohle ist so und so weg und ausbaden dürfen wir Steuertrottel das ganze. Warum also nochmal Geld in eine zusätzliche Verwaltung investieren wenn es doch unbürokratischer gehen könnte.

Oder seh ich da was falsch? :blink:

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