StinkeBär Juli 18, 2007 · bearbeitet Juli 18, 2007 von StinkeBär Quelle: aus Infothread "Wichtig: Vermögensaufbau mit Fonds(sparplänen) für Anfänger - Den richtigen Einstieg finden." [*]Cost-Average-Effekt: Bei höheren Kursen werden automatisch weniger Anteile gekauft, bei niedrigen mehr. Daraus ergibt sich bei einer längeren Laufzeit im Regelfall ein niedrigerer Einstiegskurs als bei der Einmalanlage Habe mal wieder im Fondlager geschnubert, und schon im ersten Thread las ich das obige Zitat. Da ich von Natur aus Skeptiker bin - stellte ich mir die Frage - warum eigentlich? Kurz meine kritischen Überlegungen dazu... Dieser Effekt ist nur ein Durchschnittskosteneffekt und wird als Cost-Average-Effekt im Neudeutschen bezeichnet. Dieser Durchschnittskosteneffekt besagt doch nur, dass man für einen konstanten Betrag bei gleichabständigen Zeitpunkten ein Asset mit den jeweiligen Anteilspreis erwirbt mit dem Ziel am Ende einen Durchschnittskaufpreis zu haben. Der Durchschnittskaufpreis pro Anteil ist also das harmonische Mittel der Assetpreise zu den Investitionszeitpunkten und bekanntlich stets kleiner als das arithmetische Mittel sofern nicht alle Kurswerte übereinstimmen. (ohne Gebühren betrachtet) Vereinfacht gesagt das harmonische Mittel durch Anlage des gleichen Betrages in gleichen Zeitabständen ist niedriger, als wenn man stattdessen immer die gleiche Anzahl von Werten kauft. Nicht mehr und nicht weniger verbirgt sich dahinter! Dieser Effekt überzeugt mich nicht, da ich keinen kenne - der auf ein arithmetisches Mittel setzt. Wer bitte schön macht schon einen Sparplan mit dem Ziel in gleichen Zeitabständen eine konstante Anzahl von Anteile zu erwerben? Die Einsätze wäre ja nicht beherrschbar und völlig unterschiedlich. Daraus ergibt sich bei einer längeren Laufzeit im Regelfall ein niedrigerer Einstiegskurs als bei der Einmalanlage. Zweifle ich an (Bauch)! Ich vermute bei solchen ableitenden Aussagen ist viel Propaganda der Finanzindustrie dabei positiv formuliert Finanzmarketing. Falls jemand irgendwelche wissenschaftliche Erkenntnisse dazu findet und fundierte Meinungen hat bitte posten. Ich weiß das viele Aussagen darüber als unverrückbare Wahrheit mittlerweile gelten, aber so wissenschaftliche Beweise sind eher spärlich gesät. Für mich ist das nur ein buntgemaltes eventuell mit einigen Zahlenbeispielen belegtes Verkaufsargument der Fondbranche um die breite Masse zum Kauf ihrer Spärpläne zu bewegen. Den wissenschaftlichen Gegenbeweis kann ich nicht antreten, aber für mich wirkt vieles nur so daher gesagt und wurde nur zur Wahrheit wegen gebetsmühlenartiger ständiger Wiederholung im Markt. Im konkreten Fall - sehe es nicht als bewiesen an das eine Einmalanlage schlechter sein soll im Regelfall als eine harmonische Durchschnittsmethode. Gruß Euer an der Überlegenheit des Cost-Average-Effekts zweifelnder StinkeBär Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StinkeBär Juli 18, 2007 · bearbeitet Juli 18, 2007 von StinkeBär Signatur "Der CostAverageEffect erbringt keine höhere Rendite, verhindert aber einen völlig falschen Einstiegszeitpunkt durch Einmalanlagen. " Diese Wahrheit gilt auch nur uneingeschränkt unter bestimmten Kursverläufen, hängt aber auch von der "Definition von höhere Rendite" und "völlig falschen Einstiegszeitpunkt" ab. Durch probieren wette ich das man einen zahlenmäßigen Gegenbeweis antreten kann - bin nur zu faul. Für einen Gegenbeweis reicht zwar ein Zahlenbeispiel, aber für den Beweis nicht, wie ich kürzlich durch ipl und Schnecke im shortdax-Thread sinngemäß belehrt wurde. Das im Nachkaufen-Thread verworfene Martingalespiel (mit gleichen Einsätzen) ist dem CostAverageEffect überlegen, da der entstehende Durchschnittskurs niedriger ist als der Kurs der durch den harmonischen Durchschnitt entsteht (im Regelfall). Das Matingalespiel erbringt keine höhere Rendite, verhindert aber einen völlig falschen Einstiegszeitpunkt durch Einmalanlagen - gilt ebenso, wenn nicht sogar noch stärker. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Juli 18, 2007 · bearbeitet Juli 18, 2007 von Grumel Für die Mathspieler: http://www.tu-chemnitz.de/mathematik/inver...costaverage.pdf Für alle Anderen reicht es intiutiv zu verstehen dass CAE und effiziente Märkte ein Widerspruch sind. PS: Wieso schreiben die Deutschen eigentlich immer 10 mal schlechter für normalsterbliche verständlich als amerikanische Nobelpreisträger ? In wikipedia ist noch was: http://www.sfb504.uni-mannheim.de/publicat...verage%20sfb%22 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jogo08 Juli 18, 2007 Das Thema wurde schon mal intensiv durchgekaut, ich habe dort auch einige Beispiele genannt anhand des DWS Investa und der Zeit von 2000-2007. Je nach Kaufzeitpunkt und Sparplandauer ist mal Einmalanlage und mal der Sparplan besser gewesen. Der Thread ist mit jetzt entfallen, es ging aber um Vor- oder Nachteil bei Einmalzahlungen und Sparplänen. Dein Nachkaufszenario bedingt aber, das sich die Kurse nach unten bewegen. Was machst du aber bei steigenden Märkten? Warten und hoffen? Ein Sparplan und der damit verbundene Cost-Average-Effekt, ist aus meiner Sicht lediglich die Erziehung zur Spardisziplin. Stichwort Markttiming. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktionär17 Juli 18, 2007 · bearbeitet Juli 18, 2007 von Aktionär17 Der Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) beschreibt die Folge der Verteilung einer Investition in eine Anlage über einen längeren Zeitraum. In diesem Fall werden bei fallenden Kursen mehr Anteile und bei steigenden Kursen weniger Anteile erworben, so dass die Anteile zu einem Durchschnittspreis erworben werden, der zwar über dem günstigtsen Preis der Betrachtungsperiode, aber auch unter dem ungünstigsten Preis liegen. Dadurch wird das Problem des richtigen Einstiegszeitpunktes (Timing) auf einen Zeitraum ausgedehnt, wodurch zwar die Folgen von Timing-Fehler verringert, aber auch gleichzeitig Vorteile des richtigen Timings verspielt werden. Damit nivelliert sich auch der Ertrag der Investition. Quelle: Börsenlexikon FAZ.NET Der Vorteil ist doch verständlich, oder? --> Einstiegssuche wird einem erleichtert. Ob es einem nun eine höhere Rendite beschehrt - kann man sicher nicht verallgemeinern... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StinkeBär Juli 18, 2007 · bearbeitet Juli 18, 2007 von StinkeBär Danke Grumel Als Ergebnis unter Abschnitt 3.3 steht u.a. "Es zeigt sich, daß die Einmalanlage hinsichtlich des mittleren Endvermögens den Sparplänen deutlich überlegen ist." :-" bestätigt mich nur in meiner Erkenntnis das viele ableitende Aussagen reine Werbung sind. In diesem Sinne bleibt kritisch und glaubt nicht jede Aussage, nur weil der ganze Markt sie ständig gebetsmühlenartig wiederholt. Für nicht Mathematiker reicht Abschnitt 3.3 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Juli 18, 2007 · bearbeitet Juli 18, 2007 von Grumel Ich finde diesen ersten Text insofern angreifbar als dass er keine statistischen Zahlen hat sondern einfach von effizienten Märkten ausgeht und diese dann mit für Normalmenschen unverständlichen Formeln simuliert. Solange mir allerdings Niemand für das Gegenteil Zahlen vorlegt ( nicht Einzelbeispiele ) juckt mich das aber nicht die Bohne. Der zweite Text hat auch statistische Zahlen für den DAX. Ich hoffe dass der ein oder Andere CAE-Fan den mal als Munition nimmt um seine langen inhaltsfreien mit Beleidigungen gespickten Texte und Einzelbeispiele mit ernsthafter Munition ersetzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Juli 18, 2007 harmonische Mittel derAssetpreise zu den Investitionszeitpunkten und bekanntlich stets kleiner als das arithmetische Mittel sofern nicht alle Kurswerte übereinstimmen. falsch! gewichtetes arithmetisches Mittel. Wer bitte schön macht schon einen Sparplan mit dem Ziel in gleichen Zeitabständen eine konstante Anzahl von Anteile zu erwerben? es soll auch keine konstante Anzahl von Anteilen erworben wreden. Die Anzahl der erworbenen Stückzahlen schwankt mit dem Anteilspreis. Daraus ergibt sich bei einer längeren Laufzeit im Regelfall ein niedrigerer Einstiegskurs als bei der Einmalanlage. stimmt nicht. Kommt darauf an wo der Fondspreis am Ende steht. Zweifle ich an (Bauch)!Ich vermute bei solchen ableitenden Aussagen ist viel Propaganda der Finanzindustrie dabei positiv formuliert Finanzmarketing. nope Für mich ist das nur ein buntgemaltes eventuell mit einigen Zahlenbeispielen belegtes Verkaufsargument der Fondbranche um die breite Masse zum Kauf ihrer Spärpläne zu bewegen. dann ist das doch i.o. Zwingt dich ja keiner das zu machen... Die Sache wurde schon in dutzend anderen Threads disktutiert. Eine dort veröffentlichte Studie sagte dass ein CAE besonders langfristig auf volatile Aktienfonds sehr wohl funktioniert (Studie wurde nicht von mir gepostet) Ich verweise mal auf meine Signatur. -------------------- Der CostAverageEffect erbringt keine höhere Rendite, verhindert aber einen völlig falschen Einstiegszeitpunkt durch Einmalanlagen. sorry ist mir zu allgemein wobei im Grundsatz korrekt @grumel: Für die Mathspieler: http://www.tu-chemnitz.de/mathematik/inver...costaverage.pdf Für alle Anderen reicht es intiutiv zu verstehen dass CAE und effiziente Märkte ein Widerspruch sind. aber diese Studie hast du genau gelesen oder???? Ein Sparplan und der damit verbundene Cost-Average-Effekt, ist aus meiner Sicht lediglich die Erziehung zur Spardisziplin. Stichwort Markttiming. teilweise Zustimmung. Die Chance aber richtig abzugreifen steigt wenn die Vola des Fonds hoch genug ist. "Es zeigt sich, daß die Einmalanlage hinsichtlich des mittleren Endvermögensden Sparplänen deutlich überlegen ist." bestätigt mich nur in meiner Erkenntnis das viele ableitende Aussagen reine Werbung sind. Quatsch tut es nicht. Nur mittelfristig und mit welcher Anlageform wurde die Untersuchtung gestartet bzw. durchgeführt? Hört doch endlich mal auf mit eurem erbärmlichen induktiven Gelabber.. Das ist doch nicht auszuhalten. CAE kann positiv sein muss es aber nicht!!! Gruß W.Hynes Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StinkeBär Juli 18, 2007 Dein Nachkaufszenario bedingt aber, das sich die Kurse nach unten bewegen. Was machst du aber bei steigenden Märkten? Warten und hoffen? Ein Sparplan und der damit verbundene Cost-Average-Effekt, ist aus meiner Sicht lediglich die Erziehung zur Spardisziplin. Stichwort Markttiming. Richtig, obwohl es auch das Parolispiel als Abwandlung(siehe Nachkaufen Thread) gibt. Da der Martingalespieler nicht bis zur Rente ein Asset bespielt/bespart realisiert er in steigenden Märkten den Gewinn. Mit den Martingalespiel optimiert man ja auch das Markttiming. Die Gedankengänge sind ähnlich... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jogo08 Juli 18, 2007 Ich habe den Thread mal ausgegraben: Strategien für regelmäßiges Sparen und hier mein kurzes Beispiel Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StinkeBär Juli 18, 2007 · bearbeitet Juli 18, 2007 von StinkeBär Hört doch endlich mal auf mit eurem erbärmlichen induktiven Gelabber.. Das ist doch nicht auszuhalten. hui - da wärs aber ruhig hier. Gebe zu es war ein Schnellschuss meinerseits - Lesen, Bauchknurren, losmeckern - ein betätigen der Suchfunktion wäre vorteilhaft gewesen. Bin trotzdem nicht von der Vorgehensweise überzeugt. B) Im Zweifel würde ich dann doch dem Martingalespiel den Vorzug geben. Danke für die Postings. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Juli 18, 2007 Bin trotzdem nicht von der Vorgehensweise überzeugt. B) Im Zweifel würde ich dann doch dem Martingalespiel den Vorzug geben. Mir reichen die Erkenntnisse über den sog. CAE. Es ist eine risiko-rendite-neutrale Strategie, wenn man sich auf die Statistik verlässt. Vielleicht sagt die Empirie etwas anderes, aber im Fall von Börsenkursen sind empirische Aussagen sehr tückisch. Über das Martingalespiel an der Börse hab ich noch nichts gelesen. Wo steht das hier? Prozyklisch oder Antizyklisch? Insgesamt denke ich allerdings, dass, egal wie man so ein Spiel spielt, es kann im Gegensatz zum CAE nach hinten losgehen. Der Impact des CAE ist auf die Liquidität ist für jede Zeitperiode berechenbar. Der Impact in einem Martingalespiel ist hingegen abhängig vom Kursverlauf und kann zum schlechtesten zeitpunkt den schlimmsten Impact verursachen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StinkeBär Juli 18, 2007 · bearbeitet Juli 18, 2007 von StinkeBär Parolispiel man kann auch nachkaufen wenn diese aktien besonders gut gelaufen sind.es gab mal einen investor, desssen name ich vergessen habe, der aktien die sich schlecht entwickelt haben schenll verkauft hat und aktien die sich gut entwickeln immer wieder nachkaufte. der mann ist mit dieser einfachen strategie zu nem haufen kohle gekommen hat sich aber irgendwann das leben genommen. Martingale mit Erhöhung des Einsatzes oder ohne Erhöhung Gerade in dem Umstand, dass ein Martingale-Spieler mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit gewinnt allerdings eben nur sehr wenig und auf den sicher eintretenden Totalverlust eine geraume Zeit warten muss, liegt die Erklärung für das Phänomen des sprichwörtlichen Anfängerglücks. All diese Spiel-Strategien, sei es, dass der Einsatz im Verlustfall gesteigert wird, oder sei es, dass im Falle eine Gewinns erhöht wird (Parolispiel) oder konsequent mit demselben Einsatz (Masse égale - meine Abwandlung) sind tatsächlich nicht erfolgversprechend: der mathematische Beweis für die Nichtexistenz sicherer Gewinnstrategien kann mithilfe der Martingal-Theorie erbracht werden. In Praxis muss jeder die Gefährlichkeit selbst beurteilen, bei behutsamer Umsetzung ist der Totalverlust bei Indexen nicht so extrem wie er sich in der Theorie andeutet. CAE kann genauso in die Hose gehen hohe Vola im fallenden Markt und dann 30 Jahre seitwärts. Sieht auch keiner das Risiko, doch wer im Daxchart mal weiter zurückblickt sieht auch, das man solche Szenarien genausowenig wie den Totalverlust beim Martingale aus dem Auge lassen kann. Allheilmittel sind beide nicht, man könnte bei beiden Horrorverläufe konstruiern. Beide Lager spielen die Schwächen herunter doch auch vermeintliche Allheilmittel haben ihre Tücken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Juli 18, 2007 In welchem Thread habt ihr das diskutiert? CAE kann genauso in die Hose gehen hohe Vola im fallenden Markt und dann 30 Jahre seitwärts. In dem Fall geht der Markt in die Hose, nicht der CAE. Der CAE bleibt immer noch auf durchschnittlichem Verlust. Dass man in dem Fall lieber gar nicht angelegt hätte stimmt. Allerdings ... Bei allen Studien zu CAE vermisse ich doch den Benchmark, also die Anlagestrategie, die das CAE-Sparen schlägt. Wie du schon sagtest: Entweder werden dämliche Strategien ausgewählt (100 Anteile jeden Monat), bei denen kann man mathematisch beweisen, dass sie im MIttel schlechter sind. Oder man wählt Beispielzeitreihen aus oder bedient sich der Vergangenheitswerte. An der Börse fehlt aus meiner Sicht aber jegliche Voraussetzung für empirische Beweise: Das entscheidende an der Börse ist doch, dass sich Situationen NIE wiederholen. Und dann kann man empirische Befunde (allen voran die Technische Analyse) in die Tonne kippen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Faceman Juli 18, 2007 An der Börse fehlt aus meiner Sicht aber jegliche Voraussetzung für empirische Beweise: Das entscheidende an der Börse ist doch, dass sich Situationen NIE wiederholen. Und dann kann man empirische Befunde (allen voran die Technische Analyse) in die Tonne kippen. Aus deiner Sicht....dann ist ja gut..... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bua06 Juli 18, 2007 Der CAE soll den Leuten - die sich keine Einmaleinlagen leisten können - wenigstens das gute Gefühl geben, Sie hätten nicht am falschen Zeitpunkt investieren können! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Juli 19, 2007 · bearbeitet Juli 19, 2007 von ipl Leider kann man nicht so einfach die zitierten Abschnitte eines Beitrags nochmal mitzitieren (wenn doch, sagt mir wie ^^), aber oben steht ja das Original zum nachschauen. Ich zitiere im Folgenden nicht jede Aussage, sondern nur solche, mit denen ich nicht einverstanden bin. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass ich alles für falsch halte, was Wayne in seinem Beitrag geschrieben hat. Im Übrigen halte ich ihn für einen sehr guten Finanzexperten, was ökonomische Zusammenhänge angeht. Aber bei den vorliegenden mathematisch-statistischen Aussagen vertrete ich diesmal eine abweichende Meinung. falsch! gewichtetes arithmetisches Mittel. Das auf diese sehr spezielle Weise gewichtete arithmetische Mittel nennt man harmonisches Mittel und das ist immer kleiner als das arithmetische (oder bei konstanten Zahlen gleich) . es soll auch keine konstante Anzahl von Anteilen erworben wreden. Die Anzahl der erworbenen Stückzahlen schwankt mit dem Anteilspreis. Beim CAE. StinkeBärs Aussage bezog sich auf eine (fiktive) alternative Strategie, die nicht die Investition, sondern die Anzahl der gekauften Anteile konstant hält. nope doch (Erklärung weiter unten) Quatsch tut es nicht. Selbstverständlich doch. Des mittleren Endvermögens, wohlgemerkt. Das basiert allein auf der Tatsache, dass man so mehr Zeit hat, die Zinsen (Kurssteigerungen, Dividenden usw.), die ja durchschnittlich positiv sind, einzustreichen. Die ganzen CAE-Auswirkungen sind symmetrisch und heben sich im Durchschnitt auf. Dass man als normaler Sparer oft gar nicht die Möglichkeit hat, die ganze Sparsumme auf einmal anzulegen, ist eine andere Sache. CAE kann positiv sein muss es aber nicht!!! Ja, aber das kann über jede beliebige Strategie gesagt werden, da es zu jeder Strategie passende Kurse gibt, bei denen sie gewinnt. Die Unmöglichkeit von sicheren Gewinnen bedingt gleichzeitig die Unmöglichkeit von sicheren Verlusten (bei vernachlässigten Nebenkosten), sodass diese Aussage keine praktische Bedeutung mehr hat. Gibt es den Cost-Average-Effect? Ich gebe StinkeBär absolut Recht mit seinen Zweifeln. Das Problem beim CAE ist eines recht subtiler Natur. Die Rendite in Prozent dürfte durchschnittlich höher als bei der Variante mit konstanter Anzahl von Anteilen ausfallen (ich nenne diese Strategie ab jetzt Strategie A, wie Alternative) - bei unendlichem Kapital. Jedoch nicht der absolute Gewinn (selbst bei unendlichem Kapital). Das klingt erstmal nach einem schlechten Gegenargument, ich weiß. Das Problem ist Folgendes: beim CAE wird die schlechte Rendite genauso kaschiert, wie beim bereits diskutierten "Nachkaufen". Je tiefer die Kurse fallen, desto mehr Anteile werden gekauft und mit jedem Kauf wird der durchschnittliche Einkaufspreis verringert. Jede beliebige Strategie kann dadurch verschönert werden, dass sie im Fall von Verlusten zum Schluss ganz viel (im Idealfall: unendlich viel) Kapital investiert und so die prozentualen Verluste auf ein Mindestmaß (im Idealfall: auf eine gegen 0 strebende Größe) reduziert. Die absoluten Verluste bleiben gleich. Genau darauf ist die CAE-Strategie ausgelegt, denn im Vergleich zur Strategie A investiert sie im Fall von Verlusten mehr Kapital und kann so ihre Ergebnisse prozentual verschönern. In schönen Hochglanzprospekten wird das Problem elegant umschifft, indem das investierte Kapital nachträglich normiert wird. Dann bedeuten geringere prozentuale Verluste auch geringere absolute Verluste und schon sieht die CAE-Strategie so toll aus. Das ist aber ein Denkfehler. Im realen Geschäft kann niemand vorher wissen, wieviele Anteile bei der Strategie A gekauft werden müssen, damit nach einem Jahr genauso viel Kapital investiert worden wäre, wie bei der CAE-Strategie. Jetzt kennt ihr den Trick. Dazu ein Zahlenbeispiel: Kurse: 200, 100, 50, 25 CAE: investiert 4 mal je 200 und erwirbt insgesamt 15 Anteile für 800. Vermögen zum Schluss: 375, Verlust: 425 bzw. 53%. Strategie A: kauft sich jedes mal 1 Anteil und erwirbt insgesamt 4 Anteile für 375. Vermögen zum Schluss: 100, Verlust: 275 bzw. 73%. Angefangen haben beide mit einer Investition von 200, danach hält der CAE-Anleger die Investition konstant und der alternative Anleger die Anzahl der Anteile. Bei der CAE-Strategie verliert man so 375, bei der alternativen Strategie nur 275. (Skaliert man die Zahlen anschließend so, dass beide Strategien insgesamt jeweils 1000 investieren, verliert man mit der alternativen Strategie plötzlich mehr Geld, das ist der Marketing-Trick und gleichzeitig der Denkfehler dabei.) Der CAE-Anleger spekuliert implizit darauf, dass die Kurse nach ihrer Schwäche wieder steigen und handelt antizyklisch. Der alternative Anleger verabschiedet sich aus schlecht laufenden Anlagen und schmeißt ihnen kein Geld hinterher, er handelt zyklisch. Hat beides seine Berechtigung, aber der CAE erschafft keine magische Zusatzrendite, sondern ist nur eine weitere Form der Spekulation auf ganz bestimmte Entwicklungen, absolut gleichberechtigt mit allem anderen, aber eben auch nicht besser. Der folgende Abschnitt richtet sich an die, die sich für eine Trick-freie Simulation der beiden Strategien interessieren, die weniger willkürlich ist, als mein Beispiel oben (das an sich noch nicht jeder Kritik stand halten würde). Um der CAE-Strategie die Möglichkeit der ewigen Beschönigung durch immer mehr verbratenes Kapital zu nehmen und um reale Verhältnisse zu schaffen, sollte das zu investierende Kapital vorher begrenzt werden und beide Strategien sollen investieren, bis sie es aufbrauchen. Im Folgenden sollen es 400 sein. Die CAE-Strategie soll jedes mal 200 investieren und die Strategie A jedes mal 2 Anteile kaufen. Kurse: 100, 50, 25, 25 CAE: investiert 2 mal 200 und erwirbt insgesamt 6 Anteile für 400. Vermögen zum Schluss: 150, Verlust: 250 bzw. 62,5%. Strategie A: kauft sich jedes mal 2 Anteile und erwirbt insgesamt 8 Anteile für 400. Vermögen zum Schluss: 200, Verlust 200 bzw. 50%. Kurse: 200 400 500 CAE: investiert 2 mal 200 und erwirbt insgesamt 1,5 Anteile für 400. Vermögen zum Schluss: 750, Gewinn: 350 bzw. 87,5%. Strategie A: kauft sich am Anfang 2 Anteile für 400. Vermögen zum Schluss: 1000, Gewinn 600 bzw. 150%. Hier sieht man, dass die CAE-Rendite unter realen Bedingungen eines endlichen Kapitals auch prozentual schlechter sein kann. Das liegt daran, dass die CAE-Strategie bei steigenden Kursen "zu spät dabei" ist und bei fallenden schneller ihr Kapital verpulvert, ohne die wirklich günstigen Kurse abzuwarten. Selbstverständlich gibt es auch analoge Beispiele mit zyklischen (statt monotonen) Kursen, bei denen die CAE-Strategie dann besser abschneidet. So, und nun hoffe ich, dass hier niemand mehr auf solche Hochglänz-Tricks reinfällt. P.S. Ach ja, um das nochmal deutlich zu sagen: das Setzen auf das arithmetische Mittel hat somit absolut die gleichen Chancen, wie das Setzen auf das harmonische Mittel. Denn bei endlichem Kapital werden die beiden Mittelwerte über unterschiedlichen Zeiträumen gebildet und können dann in beliebige Richtungen voneinander abweichen. Ich betone das, weil vorhin die Vermutung gefallen ist, dass der CAE nur deshalb so gut aussieht, weil er mit dem Setzen auf das arithmetische Mittel (=Strategie A) verglichen wird, was nach Meinung des Verfassers eine hoffnungslos unterlegene Strategie wäre. Das ist aber nicht der entscheidende Trick. Übrigens: in einem angenommenen effektiven Markt ohne Transaktionskosten hat jede beliebige Strategie exakt den gleichen Erwartungswert. Null. Oder Marktwachstum, wie mans nimmt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Basti Juli 19, 2007 Fonds besparen, Durchschnittsanteilpreis errechen (eingesetztes Kapital : Anzahl der Anteile) -> fällt der Kurs unter den Durchschnittspreis, mit Einmalanlagen den Preis weiter drücken werden durch den Sparplan in einer Hausse die Anteile teuer erkauft - sollte es kein Problem sein, später eine Gelegenheit zu bekommen - Anteile günstiger zu beziehen als zum derzeitigen Durchschnittspreis ggf. sinkt mit dem Durchschnittspreis pro Anteil auch die Wahrscheinlichkeit öfters mit Einmaleinlagen weiter den Preis zu drücken(Kurspreis unterhalb des Durschnittes) kann sein, das ich mir da jetzt was vormache - aber so halte ich es... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Juli 19, 2007 · bearbeitet Juli 19, 2007 von ipl Fonds besparen, Durchschnittsanteilpreis errechen (eingesetztes Kapital : Anzahl der Anteile) -> fällt der Kurs unter den Durchschnittspreis, mit Einmalanlagen den Preis weiter drücken Ich habe hier schon mal erklärt, warum man damit überhaupt keine Preise drückt. An eingetretenen Verlusten änderst du nichts, du versteckst sie nur in einer größeren Geldmenge, sodass sie prozentual geringer werden. Für alle Liebhaber von CAE- und Nachkauf-Strategien, folgender Vorschlag: Kauf am Anfang irgendeine Aktie. Am letzten Tag, bevor du sie verkaufst (egal wann), gibt es 2 Fälle, die du beachten musst. 1. Der Kurs ist unter dem Einstiegskurs. Investiere möglichst viel Kapital in die Aktie und verkauf sofort wieder alles zusammen. Wenn du unendlich viel Kapital hast, war dein Verlust 0%. 2. Der Kurs ist über dem Einstiegskurs. Verkaufe die Aktie. Gratuliere, du hast Gewinn gemacht. Mit dieser Strategie habt ihr niemals Verluste (oder bei endlichem Kapital: nur minimale), aber dafür satte Gewinne. :-" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Basti Juli 19, 2007 der Sparplan auf einen Fond läuft ja so oder so... durch die Einmalanlage bei einem niedrigeren Kurs (unterhalb des Durchschnittskaufpreis) drücke ich denselben eines Anteils - unabhängig mal davon, für wieviel ich die voran gegangenen Anteile erworben habe. Die Vergangenheit ändere ich dadurch nicht - völlig klar. Aber ich kann mir durch manuelle Einzahlungen eine günstige Gelegenheit (also Kurse unter dem Durchschnitt) noch mehr zu nutze machen und somit insgesamt mehr Anteile für das eingesetzte Kapital anschaffen - die bei später entsprechenenden Kursen natürlich mehr Volumen ausmachen. Mir geht es darum - längerfristig gesehen das "Mittel" zu drücken, was ich durch die manuellen Einzahlungen an günstigen Punkten erreiche - anstatt wenn ich nur den Sparplan einfach laufen lassen würde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Juli 19, 2007 Kurse: 200, 100, 50, 25CAE: investiert 4 mal je 200 und erwirbt insgesamt 15 Anteile für 800. Vermögen zum Schluss: 375, Verlust: 425 bzw. 53%. Strategie A: kauft sich jedes mal 1 Anteil und erwirbt insgesamt 4 Anteile für 375. Vermögen zum Schluss: 100, Verlust: 275 bzw. 73%. Kurse: 100, 50, 25, 25 CAE: investiert 2 mal 200 und erwirbt insgesamt 6 Anteile für 400. Vermögen zum Schluss: 150, Verlust: 250 bzw. 62,5%. Strategie A: kauft sich jedes mal 2 Anteile und erwirbt insgesamt 8 Anteile für 400. Vermögen zum Schluss: 200, Verlust 200 bzw. 50%. Kurse: 200 400 500 CAE: investiert 2 mal 200 und erwirbt insgesamt 1,5 Anteile für 400. Vermögen zum Schluss: 750, Gewinn: 350 bzw. 87,5%. Strategie A: kauft sich am Anfang 2 Anteile für 400. Vermögen zum Schluss: 1000, Gewinn 600 bzw. 150%. Hier sieht man, dass die CAE-Rendite unter realen Bedingungen eines endlichen Kapitals auch prozentual schlechter sein kann. Das liegt daran, dass die CAE-Strategie bei steigenden Kursen "zu spät dabei" ist und bei fallenden schneller ihr Kapital verpulvert, ohne die wirklich günstigen Kurse abzuwarten. Selbstverständlich gibt es auch analoge Beispiele mit zyklischen (statt monotonen) Kursen, bei denen die CAE-Strategie dann besser abschneidet. Das sind meiner Meinung nach völlig unrealisitsche Szenarien. Denn welche Fonds steigen (fallen) denn schon linear? (ausser GM-Fonds) Man hat immer Volatilität. Und je höher die vola in einem Fonds um so besser fährt man mit dem CAE. Bei deinen Beispielen ist die Vola quasi nicht vorhanden. aber das kommt in der realität (leider) nicht vor... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Juli 19, 2007 Das sind meiner Meinung nach völlig unrealisitsche Szenarien. Denn welche Fonds steigen (fallen) denn schon linear? (ausser GM-Fonds)Man hat immer Volatilität. Und je höher die vola in einem Fonds um so besser fährt man mit dem CAE. Bei deinen Beispielen ist die Vola quasi nicht vorhanden. aber das kommt in der realität (leider) nicht vor... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag