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Padua

Stärken und Schwächen von aktiven und passiven Fonds

Empfohlene Beiträge

Dagobert

Aha! Vielen Dank!

 

Gruß Emilian.

 

Gerne....(PS: ich glaube in der deutschen Ausgabe sind Tips für europäische/deutsche Anleger enthalten, die finden sich aber auch über Google)

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Emilian

Sehr gut und Danke!

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sparfux

Hier mal eine Bücherliste mit Kritiken von mir. Einige sind echt lesenswert! ... u.a. Swensen

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Dagobert

wer mal was anderes lesen will: Decentralized downside risk management (Forschungsaufsatz, 44 S.)

 

Ich muß aber warnen. Das Wort "active" kommt im Aufsatz 50 x vor, während man "passive" nur 5 x vorfindet

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Malvolio

Gerne....(PS: ich glaube in der deutschen Ausgabe sind Tips für europäische/deutsche Anleger enthalten, die finden sich aber auch über Google)

 

Aber auch die deutsche Ausgaben von Swenson ist immer noch sehr auf amerikanische Verhältnisse getrimmt. Ich meine mich auch zu erinnern, dass das Buch sehr teuer war. (Vielleicht gibt es inzwischen eine günstigere Ausgabe). Ich habe mir das Buch auf jeden Fall lieber per Fernleihe bestellt. Aber es ist auf jeden Fall lehrreich, mal eine Blick rein zu werfen, insb. hinsichtlich der Einschätzung von Fonds.

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sparfux

wer mal was anderes lesen will: Decentralized downside risk management (Forschungsaufsatz, 44 S.)

 

Ich muß aber warnen. Das Wort "active" kommt im Aufsatz 50 x vor, während man "passive" nur 5 x vorfindet

Boah. Harter Tobak. Hier mal was etwas leichter verdauliches für aktives Managment:

 

This study investigates the determinants of mutual fund performance around the world using

a large sample of 16,316 open-end actively managed domestic and international equity funds

in 27 countries over the 1997-2007 period. Mutual funds underperform the market around

the world, but performance persists on a short-term basis. A fund geographic investment

focus seems to aect performance, as we nd that domestic funds outperform international

funds. This nding suggests that country borders aect performance and that local investors

have an information advantage over foreign investors.

The results show that fund size is negatively related to fund performance, although this

result applies only to U.S. domestic funds; for non-U.S. domestic funds, we nd that lagged

fund size is associated with better performance. These ndings are consistent with the

common knowledge that outside the U.S., the mutual fund industry is dominated by many

small funds that fail to achieve economies of scale. U.S. domestic funds also play more

small (illiquid) stocks than non-U.S. funds. Additionally, we nd that the performance of

international funds is not aected by scale. Presumably international funds are less aected

by a lack of new investment opportunities, as they are not restricted to investing in their local

market. International funds also own more large stocks than domestic funds. We conclude

that diminishing returns to scale in the U.S. mutual fund industry are explained by liquidity

constraints for a reason of a funds style (small stocks) or geographic focus (domestic stocks).

Scale is not necessarily bad for performance, as funds managed by a large fund family display

superior performance.

39Other fund characteristics are also important in explaining performance. Fund age is neg-

atively related to fund performance, indicating that younger funds tend to perform better,

especially in the case of international funds. Fees are negatively related to after-fee per-

formance, but positively related to before-fee performance. This suggests that high-priced

management, as measured by the expense ratio, may generate higher gross returns, but not

returns high enough to cover fees. Loads seem to be eective in controlling the volatility

of ows into international funds. Funds that are sold in several countries enjoy better per-

formance, as they benet from less sensitive performance to ows. Mutual funds managed

by an individual manager tend to perform better. The possible benets associated with

team-managed funds are exceeded by the costs, in particular hierarchy costs associated with

processing soft information.

Domicile country characteristics are able to explain mutual fund performance beyond

fund characteristics. There is a positive relation between domestic mutual fund performance

and a countrys level of nancial development, especially stock market liquidity. Further-

more, domestic funds located in countries with stronger legal institutions, better investor

protection, and more rigorous law enforcement tend to perform better. We conclude that

the home trading environment and the legal environment are important in explaining domes-

tic fund performance worldwide. For international funds, the level of economic development

and the importance of the stock market in an economy positively aect performance. These

ndings suggest that manager skills, knowledge, and learning opportunities (broadly speak-

ing, human capital) are important when it comes to overseas investment decisions.

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Blujuice

Du brauchst aber trotzdem einen Informationsvorsprung. Du musst wissen welche Fond von schlauen Managern gemanaged werden. Bisher hast du noch nicht erklärt, wie du schlaue Manager erkennst. Und von außen sieht es so aus, als ob man auch ganz einfach die Finanzteststrategie ("Kaufe den mit dem besten Finanztestranking") wählen könnte um dem schlauen Geld zu folgen. Wenn die Informationen öffentlich verfügbar sind, dann kannst du sie uns ja erzählen (zähl einfach die Fonds auf, die intelligent gemanaged werden). Wenn nicht, dann hast du doch den Informationsvorsprung, den wir bei dir vermuten (bzw. für den wir deien Overconfidence schelten).

Im Managed Futures Bereich kann man meiner Meinung nach mit einer simplen Passivauswahl sehr gut fahren. Die Handelsprogramme werden bisher fast ausschließlich von Institutionellen gekauft. Wenn ich einfach nach Volumen auswähle, dann bekomm ich die Produkte, in die auch die großen Institutionellen investieren. Von den Managern, die ich kenne, sieht die Top 5 etwa so aus: AHL, Winton, Transtrend, BlueCrest, QIM. Alle fünf finde ich überzeugend und alle fünf Produkte sind inzwischen privaten Kleinanlegern zugänglich (AHL und BlueTrend als Einzelfonds; Winton, Transtrend und QIM im "Mini-Dachfonds" ESA Galaxy).

 

Ob es bei Hedgefonds auch so ist, weiß ich nicht. Die ganz großen Hegefonds (die wohl vor allem aus den USA gemanagt werden) sind Privatanlegern noch nicht zugänglich. Und bei den Privatanlegern zugänglichen Fonds maße ich mir bisher nicht an, eine sinnvolle Auswahl treffen zu können. Aus diesen Gründen bleibe ich der Anlageklasse Hedgefonds bisher fern. So wie ich jeder Form von geschlossenen Beteiligungen (sei es Private Equity, Immobilien oder "real assets") fern bleibe.

 

Bei herkömmlichen Investmentfonds halte ich von der Volumen-Strategie dagegen wenig. Privatanleger kaufen eben das, was der Berater empfiehlt. Und ein Produkt mit hohem Volumen muss nicht gut gemanagt sein, es reicht, wenn die Vertriebsleute was drauf haben. Hier muss man meiner Meinung nach systematische Outperformer suchen, um nicht in der "Hitlisten-Falle" zu landen, also nur die Fonds auszuwählen, deren in den letzten x Jahren einfach Glück hatten. Und ich maße mir an, zumindest bei einer Handvoll Fonds diese systematische Outperformance feststellen zu können. Oben hab ich den Lingohr-Systematic-LBB-Invest erwähnt. Der Chart zeigt, dass dieser Fonds in jeder Aufwärtsbewegung dramatisch outperformt und in jeder Abwärtsbewegung underperformt. Das Verhalten ist völlig kalkulierbar. Und die Outperformance in Aufwärtsmärkten ist um so viel größer als die Underperformance in Bärenmärkten, dass der Fonds regelmäßig schon wieder vorne liegt, wenn die Benchmark nach einem Abschwung noch nicht mal wieder ihren Ursprungsstand erreicht hat. Andere Fonds, bei denen ich eine systematische Outperformance sehe, sind die beiden Flagschiffe von Carmignac und der Comgest Magellan. Alle anderen Fonds, die ich habe, sind entweder Notlösungen (machen Märkte gibt es nicht als ETF (Indonesien), bei anderen Märkten sind die ETFs unbefriedigend (China), und außerdem machen die Transaktionskosten ETFs bei kleinen Anlagebeträgen oder kurzer Haltedauer ganz schön teuer) oder sie sind "auf Bewährung": Ich meine also, eine systematische Outperformance zu erkennen, aber der Track Recod ist zu kurz. Beispiele sind der C-Quadrat ARTS Total Return Global AMI oder der Robeco 130/30 Emerging Markets Equity.

 

Ich denk darüber nach, mal ein simples Musterdepot zu starten, um zu testen, ob ich wirklich überdurchschnittliche Fonds identifizieren kann oder nur overconfident bin.

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Blujuice

Ich hatte angenommen, dass der von Dir beschriebene Ansatz auch von einem Managed Futures Fonds verfolgt werden kann. Zumindest sehe ich das nicht als ausgeschlossen an. Am Ende sind es ja doch nur Black Boxen (zu Recht). Ich denke aber schon, dass die als erstes schauen, welche Trends (Anomalien) es gibt und als zweites dann die Investstrategie definieren, mit der die Rendite abgeschöpft werden kann. Und wenn das duch das Aufbauen von Short-Poritionen geht, werden die das sicher so machen. Vielleicht müsste man mal intensiver die (Halb-)Jahresberichte studieren, um zu schauen, was da so drin steckt. Vielleicht kann man ja dann was erkennen, was die so treiben.

Prinzipiell kann ein Managed Futures Fonds natürlich auch eine Mean-Reversion-Strategie verfolgen. Ich weiß aber nicht, ob diese Strategie von irgendeinem relevanten Fonds verfolgt wird. Die meisten CTAs sind Trendfolger. Und wenn das Management von einem Trendfolger spricht, dann wird in dem Produkt auch ein Trendfolger stecken. Der versucht, mit Breakouts oder Indikatoren Trends zu erkennen und bei einer Trendumkehr rechtzeitig wieder auszusteigen. Und diese Strategie hat eben gewisse Nachteile. Einen theoretischen (Sägezahnbewegung) hab ich oben genannt. In der Realität ist ein anderer Nachteil von Bedeutung: Bei sinkender Volatilität erkennen die Trendfolger neue Trends nicht richtig, weil die Bewegungen eben immer kleiner werden. Und schon erkannte Trends schwächen sich ebenfalls ab, sodass die anfangs gewählte Positionsgröße zu klein ist, um noch nennenswert Rendite abzuwerfen. Dadurch braucht man sich nur die Wertentwicklung anschauen, um zu erkennen, ob ein CTA trendfolgend ist oder nicht. QIM ist z.B. kein Trendfolger. Deren Computer suchen den ganzen Tag nach Kursmustern, anhand derer Rückschlüsse auf die Zukunft möglich sind. Die Kombination der erfolgversprechenden Mustererkennungsmodelle ergibt für jeden Basiswert einen "Score", anhand dem dann investiert wird. Dieses System hat in der Zeit Herbst 08 bis Sommer 09 nicht verloren, sondern weiter Gewinne erwirtschaftet. BlueCrest, Winton, AHL und Transtrend haben dagegen verloren, weil die Volatilität abgestürzt ist. Ich glaub einfach nicht, dass es das eine überlegene Modell gibt, das jede Form von Marktineffizienz ausnutzen kann.

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Schinzilord

Ich glaub einfach nicht, dass es das eine überlegene Modell gibt, das jede Form von Marktineffizienz ausnutzen kann.

Aber besteht nicht genau hierhin das Problem?

Entweder man setzt auf eine Strategie = Hedgefonds und versucht, an wirklichen Aufschwüngen zu partizipieren, oder aber man streut über verschiedene

Strategien = Dachhedgefonds etc.. Dann besteht aber die Gefahr, dass sich die Performance der Strategien im Mittel wieder aufhebt.

 

Ich glaube einfach nicht, dass Ich (oder man) die zukünftige gewinnbringende Strategie (geschweige denn den dazugehörigen Outperformerfonds) erkennen kann.

 

Ich verstehe natürlich deine Gedankengänge, dass einem ja schon geholfen ist, wenn man nicht den kompletten Abschwung mitmacht und man zu Aktien negativ korrelierte Assetklassen im Depot hat. Deswegen liegt bei mir der HEdgefondsETF ja auch auf der Watchlist, wenngleich ich ihn noch nicht zu 100% verstehe (was für mich aber die Grundvoraussetzung ist).

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etherial
· bearbeitet von etherial

Im Managed Futures Bereich kann man meiner Meinung nach mit einer simplen Passivauswahl sehr gut fahren.

 

Obwohl ich passiv bin - was ist eine simple Passivauswahl?

 

Die Handelsprogramme werden bisher fast ausschließlich von Institutionellen gekauft.

 

Handelsprogramm? Meinst du die Software, die autonom an Terminbörsen zockt? Ich bring das weder mit Passivauswahl noch mit dem dahinter zusammen?

 

Und ich maße mir an, zumindest bei einer Handvoll Fonds diese systematische Outperformance feststellen zu können. Oben hab ich den Lingohr-Systematic-LBB-Invest erwähnt. [...]

Andere Fonds, bei denen ich eine systematische Outperformance sehe, sind die beiden Flagschiffe von Carmignac und der Comgest Magellan.

 

Ich sehe da keine Abweichung zur Hitliste ...

 

Und was den Lingohr angeht: Wenn man sich die letzten 3,5,10 Jahre ansieht (Vergleichsindex MSCI World Value GDTR), wird ziemlich offensichtlich:

- Vor drei Jahren war das ein gehebelter Value-Fonds (er gewinnt mehr, verliert aber auch mehr)

- Seit drei Jahren läuft ist es ein Indexfonds auf den MSCI World Value (einfach mal Onvista anschauen)

 

Ich bin jetzt selbst etwas überrascht. Onvista zeigt eigenartigerweise etwas widersprüchliche Statistiken an. Lingohr vs MSCI World Value sieht nicht gleich aus wie MSCI World Value vs Lingohr. Ich vermute, dass sie bei ersterem Vergleich nicht den Dollar aus dem MSCI World Value rausgerechnet haben. Sehe ich das richtig?

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Blujuice

Obwohl ich passiv bin - was ist eine simple Passivauswahl?

Hab ich doch zwei Sätze weiter geschrieben: Ich wähle die Handelsprogramme aus, die das größte Vermögen verwalten. So ähnlich wie die Gewichtung nach Marktkapitalisierung, die Passivinvestoren am Aktienmarkt durchführen.

 

Handelsprogramm? Meinst du die Software, die autonom an Terminbörsen zockt? Ich bring das weder mit Passivauswahl noch mit dem dahinter zusammen?

Genau. Bei Managed Futures und Hedgefonds gibt es Manager (z.B. Transtrend). Die bieten dann ein oder mehrere Handelsprogramme an (bei Transtrend z.B. "Diversified Trend Program Enhanced Risk"). Und in diese Handelsprogramme kann man auf verschiedene Art und Weise investieren. Über "eigene" Managed Accounts, über Managed-Account-Plattformen oder über Fonds (z.B. investiert der "Tulip Trend Fund" in das im letzten Satz erwähnte Transtrend-Programm).

 

Ich sehe da keine Abweichung zur Hitliste ...

Ich schon. Eine kontinuierliche Outperformance ist eher statistisch signifikant als eine Outperformance, die über einen einzigen Zeitraum gemessen wurde (Hitliste).

 

Und was den Lingohr angeht: Wenn man sich die letzten 3,5,10 Jahre ansieht (Vergleichsindex MSCI World Value GDTR), wird ziemlich offensichtlich:

- Vor drei Jahren war das ein gehebelter Value-Fonds (er gewinnt mehr, verliert aber auch mehr)

- Seit drei Jahren läuft ist es ein Indexfonds auf den MSCI World Value (einfach mal Onvista anschauen)

Das stimmt nicht. Überprüf mal deine Datenquelle. Ich hab mir auf mscibarra.com die Performancedaten des MSCI AC World Value Net in Euro angeschaut:

1 Jahr: +22,39%

Lingohr 1 Jahr: +49,36%

 

3 Jahre: -9,09%

Lingohr 3 Jahre: -22,96%

 

5 Jahre: +1,40%

Lingohr 5 Jahre: +21,14%

 

Auf längere Sicht gibt es keine EM-Daten, deswegen jetzt der MSCI World Value Net in Euro:

10 Jahre: -1,47%

Lingohr 10 Jahre: +44,23%

 

Man sieht: Eine Art Hebeleffekt ist vorhanden. Heute genauso wie vor 3 Jahren. Allerdings wirkt der Hebel nach oben stärker als nach unten, sodass sich langfristig eine deutliche Outperformance herausbildet.

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Blujuice

Aber besteht nicht genau hierhin das Problem?

Entweder man setzt auf eine Strategie = Hedgefonds und versucht, an wirklichen Aufschwüngen zu partizipieren, oder aber man streut über verschiedene

Strategien = Dachhedgefonds etc.. Dann besteht aber die Gefahr, dass sich die Performance der Strategien im Mittel wieder aufhebt.

 

Ich glaube einfach nicht, dass Ich (oder man) die zukünftige gewinnbringende Strategie (geschweige denn den dazugehörigen Outperformerfonds) erkennen kann.

Wie kommst du darauf, dass es nur eine gewinnbringende Strategie gibt? Aus Diversifikationsgründen ist es wohl eher so, dass eine Mischung aus verschiedenen Strategien risikoadjustiert am besten abschneidet. Ich muss also nicht den einen Gewinner auswählen, sondern muss nur einige wenige der vielen gewinnbringenden Strategien und Fonds auswählen. Und Rendite diversifiziert sich nicht weg. 10 verschiedene Strategien, die je 7% liefern, liefern zusammen immer noch 7%. Aber durch die Diversifikation ist vermutlich das Risiko verringert.

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etherial

Das stimmt nicht. Überprüf mal deine Datenquelle. Ich hab mir auf mscibarra.com die Performancedaten des MSCI AC World Value Net in Euro angeschaut

 

Ich habe lange gebraucht um das zu begreifen ... aber es war letztlich ganz einfach: Auf MSCI Barra stehen nicht die kumulativen 3-Jahres-Renditen, sondern die annualisierten 3 Jahresrenditen. -22.96% annualisiert auf 3 Jahre = -8,32%.

 

Zudem hab ich den Chart angesehen statt die harten Zahlen. Charts erwecken oft eindrücke, die gar nicht da sind. In diesem Fall sieht es so aus, als würde der Index getrackt - ist aber eher Zufall, weil das richtige Zeitfenster ausgesucht wurde. Im 1-Jahres-Zeitraum ist davon nicht mehr zu sehen.

 

Man sieht: Eine Art Hebeleffekt ist vorhanden. Heute genauso wie vor 3 Jahren. Allerdings wirkt der Hebel nach oben stärker als nach unten, sodass sich langfristig eine deutliche Outperformance herausbildet.

 

Von deinem positiven Hebeleffekt kann ich im 5-Jahres-Chart nichts sehen. Seit 2005 hat er konsequent mehr Performance gemacht. Und in der FInanzkrise alles wieder abgegeben (in dieser Zeit muss er dramatisch schlechter gelaufen sein). Ich hoffe du glaubst mir dann, auch ohne dass ich dir ein Bild des Zeitraums Mitte 2007 - Jetzt zeige.

 

Diese Charts beweisen natürlich gar nichts (kein Spott!). Für eine objektive Analyse müsste man die einzelnen Jahresrenditen heranziehen.

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

Wie kommst du darauf, dass es nur eine gewinnbringende Strategie gibt? Aus Diversifikationsgründen ist es wohl eher so, dass eine Mischung aus verschiedenen Strategien risikoadjustiert am besten abschneidet. Ich muss also nicht den einen Gewinner auswählen, sondern muss nur einige wenige der vielen gewinnbringenden Strategien und Fonds auswählen. Und Rendite diversifiziert sich nicht weg. 10 verschiedene Strategien, die je 7% liefern, liefern zusammen immer noch 7%. Aber durch die Diversifikation ist vermutlich das Risiko verringert.

Es gibt natürlich nicht nur eine Strategie, die gewinnbringend ist.

Ich hab jetzt mal vereinfacht angenommen, dass nur 50% der Strategien gewinnbringend (besser als Index) sind, während die anderen 50% verlustbringend (schlechter als Index) sind.

Wählt man jetzt zufällig 2n Strategien aus, dann heben sich die Renditen sehr wohl weg (unter der Annahme, dass sie entgegengesetzt betragsgleich sind).

 

Aber mein Argument lässt sich bestimmt nicht leicht mit Zahlen untermauern, also vergiss es bitte wieder :)

Es reicht ja schon, wenn eine Strategie nur genausogut wie der Index ist, während der andere ein outperformer ist...

 

Von den Passivisten kommen aber auch immer die gleichen Argumente: ex-Ante outperformer abgreifen unmöglich... <-- EDIT

 

Ich hab mal eine sehr interessante Berechnung gesehen, dass die großen Fonds zwar über x Jahre ihren Index geschlagen haben.

Aber gewichtet man das Anlagevermögen in den Fonds mit der Performance, so ergibt sich eine underperformance.

Ist ja auch klar, da wenn der Fonds noch klein ist er besser als der Index ist, aber je schwerer und träger er wird, umso mehr tendiert er Richtung Index minus Kosten.

Also haben die meisten Anleger eine Underperformance in einem prinzipiell überdurchschnittlichen Fonds getätigt.

Womit wir wieder beim Problem der Betrachtungszeiträume liegen.

Und wer schafft es schon, rechtzeitig vor allen anderen aus einem nicht mehr so guten Fonds auszusteigen, den nächsten zukünftigen Outperformer zu finden?

Denn wenn man nach einem schlechten Jahr (das sagt ja noch nix aus!), also nach 2 schlechten Jahren in Folge aus dem Fonds aussteigt, war man ja schon weider einige Zeit in einem underperformer....

 

Edit: Danke @ etherial, Verneinung hinzugefügt.

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Hier kann nun die ausgegliederte Diskussion "aktiv vs. passiv" mit enthusiastischem Eifer fortgeführt werden. ^_^

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etherial

Für eine objektive Analyse müsste man die einzelnen Jahresrenditen heranziehen.

 

Oder einfach mal auf der Homepage nachsehen (Fonds->lingohr->Analysen):

 

Jensens Alpha (bezüglich MSCI Welt) = 0,32% für den Zeitraum von 1997 bis 2008

 

Gegenüber dem MSCI World (Netto) hat der Fonds also tatsächlich eine Outperformance von 0,32% geschafft.

 

Leider ist dieses Papier für mich nicht vollständig verständlich: Im gleichen Dokument steht Portfolio-beta = 0,93% (zu deutsch 93/10.000). Bei eine Schwankung im MSCI World um 100% bewegt sich der Lingohr um 0,93%. Ich vermute mal, dass da ein Prozentzeichen zuviel drinsteht. Aber selbst dann ist das beta mathematisch für mich nicht plausibel (aber die meisten hier interessieren die griechischen Buchstaben nicht - deswegen nur bei Nachfrage).

 

Eine sehr positive vertrauensschaffende Publikation ist dass sich der Lingohr nicht nur am MSCI Welt sondern auch am MSCI Welt Value misst. Allerdings müsste man mal prüfen ob er das nicht nur erst seit der Finanzkrise macht (denn da ist der Value ja einfacher zu schlagen gewesen ...).

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Blujuice

Das Jensens Alpha ist doch nur Rendite - Benchmarkrendite. Damit ist dieser Wert, wenn er nur über einen einzigen Zeitraum gemessen wird, keinen Deut besser als eine simple Performance-Hitliste. Für den von dir genannten Zeitraum liegt der Wert wahrscheinlich eher bei 32% (0,32). 0,32% (0,0032) sieht nach einem zu viel gesetzten Prozent-Zeichen aus. Wollen wir wirklich systematische Outperformance feststellen, müssen wir uns die genaue Wertentwicklung im Vergleich zur Benchmark anschauen. Deine oben gezeigten Charts sind super Beispiele:

 

3-Jahres-Chart: Starker Abschwung + kleiner Aufschwung. Ein simples Hebelprodukt wär hier dramatisch hinter die Benchmark* zurückgefallen. Der Lingohr liegt dagegen mit der Benchmark gleichauf. Als hätte er einen Hebel, der nach oben viel stärker als nach unten wirkt.

 

5-Jahres-Chart: Aufschwung + starker Abschwung + kleiner Aufschwung. Netto liegt die Benchmark ungefähr bei +/-0. Das simple Hebelprodukt läge hier ebenfalls bei +-0 minus Finanzierungskosten. Und wo liegt der Lingohr? Er ist der Benchmark um weiten voraus. Wieder ein Beleg für den "positiven Hebel", wie du ihn nennst.

 

*Ob du als Benchmark jetzt den MSCI World, den MSCI AC World, den MSCI World Value oder den MSCI AC World Value nimmst, ist relativ egal. Die Abweichungen dieser Indizes untereinander sind im Vergleich zu den Abweichungen vom Lingohr unbedeutend.

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sparfux

Das Jensens Alpha ist doch nur Rendite - Benchmarkrendite.

Das Jensen's Alpha bewertet die risikoadjustierte Out- oder Underperformance gegenüber einem Benchmark. Ist also keine so schlechte Kennzahl. Allerdings ist sie schon periodenbezogen. Der Vorteil gegebüber den Performancehitlisten ist, dass die Volatilität als Risikomaß mit in die Berechnung einbezogen wird.

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etherial

Das Jensens Alpha ist doch nur Rendite - Benchmarkrendite.

 

nur wenn das Beta genau 1 ist.

 

Für den von dir genannten Zeitraum liegt der Wert wahrscheinlich eher bei 32% (0,32).

 

Kommt vermutlich hin. Ich dachte, dass es sich um eine annualisierte Angabe handelt (eigentlich ist es üblich Überrenditen zu normieren um sie vergleichbar zu machen).

 

Deine oben gezeigten Charts sind super Beispiele:

 

Sehe ich nicht so. Ich musste erst nachrechnen, um die Hebeldifferenz in guten und schlechten Zeiten zu erkennen. Wenn es signifikant wäre, dann würde ich dir recht geben - so beschränke ich mich einfach darauf dir nicht Unrecht zu geben.

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XYZ99

Vielleicht interessiert ja auch an dieser Stelle, was aus den gefeierten Hirnifonds von Harvard bsp. so wird .....

 

Harvard Swaps Are So Toxic Even Summers Wont Explain

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

OK, da hier im Forum anscheinend nichts vergessen wird :- , hier der (irgendwo und irgendwann) von mir versprochene Langfristvergleich.

 

Die älteste Finanztest, die ich noch in der Wohnung habe (ältere liegen noch irgendwo im Keller) ist die Ausgabe Januar 2001. Der Stand der Fondsdaten ist 31.10.2000. Ich habe die Top 10 der internationalen Aktienfonds genommen und die annulalisierte 10-Jahres-Performance aus Morningstar geholt, dito die MSCI The World (Net, €) 10-Jahres-Performance von MSCI-Barra.

 

Hier der Vergleich:

 

aktienfondsvergleichfiydj1.png

 

4 der 10 Fonds existieren nicht mehr. Ich denke mal, dass sie zum Teil zumindest in andere Fonds verschmolzen wurden. Das ist aber so einfach auf die Schnelle nicht rauszufinden. Die Fonds wurden sicher nicht wegen "zu guter" Performance geschlossen/verschmolzen ...

 

MSCI The World steht auf Platz 3. UniGlobal und DWS Intervest sind etwas besser. Nimmt man den Durchschnitt der noch existierenden Fonds, dann wär man mit dem MSCI The World mehr als 2% p.a. besser gefahren.

 

Eine mögliche Fehlerquelle habe ich noch nicht überprüft: Ich bin nicht sicher ob Morningstar die annualisierte Performance auch bei US$ Fonds richtig in € umrechnet. Weiss, ob die das korrekt machen oder ob die bei solchen Fonds einfach die $-Performance angeben? Ist ein häufig gemachter Fehler.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Weil ich geade "Schwung" habe, hier auch noch ein Vergleich europäischer Aktienfonds:

 

aktienfondsvergleicheu7utt.png

 

Es zeigt ein ähnliches Bild: 4 Fonds gibt es nicht mehr. Der MSCI Europe steht an 3. Stelle - mit geringem Abstand. Gegenüber des Durchschnittes der noch existierenden Fonds ist der MSCI Europe ca. 1,5% p.a. besser gelaufen.

 

Ich habe das US$/€ Problem auch nochmal durch Performancevergleiche mit anderen Web-Seiten quergecheckt: Es scheint zu passen. Morningstar scheint auch bei US$ Fonds die € Performance zu anzugeben.

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Dagobert

Habe mir heute abend mal den Spass gemacht (nicht zur Kontrolle Deiner Infos, sparfux) die jeweils 5 grössten Publikumsfonds des Jahres 1999 der Kategorie Aktien Deutschland, Welt und gemischt (flexibel) mit den jeweiligen Indices zu vergleichen (alle Daten aus dem dbvi Jahrbuch 2000 bzw. von Fondsweb). Interessant finde ich dass ein Indexfonds auf den DAX sowohl den Index als auch die grössten 5 aktiven Fonds so deutlich schlagen konnte (aübrigens unterscheiden sich die Performance Daten je nach Quelle doch stark!) Mischfonds waren vor 10 Jahren auf jeden Fall noch nicht sehr populär (PS: war der Carmignac damals in D noch nicht erhältlich?)!

 

Bringt uns das ganze weiter? Nicht wirklich, aber hat Spass gemacht die alten Infos zu analysieren

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Artikel über eine überarbeitete Fama/French-Studie zum Thema aktive Fondmanager:

http://www.indexuniv...microscope.html

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Schinzilord

Finanztest hat jetzt die Fondsbewertung überarbeitet und gewichtet die Performance des letzten Jahres bzw. der letzten 3 Jahre stärker als zuvor.

Auch wird der Max drawdown mehr berücksichtigt. Die ETF Watchlist wurde ausgebaut und bei Rentenfonds wird nurmehr passiv empfohlen (nachdem die armen Finanztest Redakteure in der Vergangenheit von aktiven Rentenfonds immer enttäuscht wurden.

 

Sehr gut empfinde ich die Depotvorschläge (einfach, mittel, komplex) mit ETFs im einfach Portfolio. Auch wollen sie die Anlegerdepot entstauben, welche wie Kraut und Rüben aussehen.

Hoffentlich trägt dies zu aufgeklärteren Anlegern bei.

Alles in Allem tut die Finanztest das, was sie tun soll: Mehr oder weniger unabhängig und neutral informieren.

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