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Odium

Wie fühlt sich ein echter bearisher Markt an?

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Reigning Lorelai

Guten Abend,

 

also ich kann nur sagen, daß es sich großartig anfühlt. Es gibt doch wirklich nichts schöneres zu sehen als Leute denen es eigentlich gut geht sich Stress machen und auf dem Flur zum heulen anfangen bzw. will herumrennen und den PC anbrüllen und dabei auch noch anspucken...

 

2002 war natürlich eine extreme Übertreibung nach unten aber es war mehr ein Gefühl aus hoffen und bangen. 2001/2002 war ja eine Phase im Oktober wo es ganz gut lief nach den Anschlägen und viele gemeint hatten das schlimmste wäre erstmal vorbei... Aber als dann die Kurse in 2002 richtig fielen war ich persönlich auch froh mit einem Menschen zusammenzuarbeiten der ähnlich wie ich heute in Sachen Börse die Ruhe weg hatte. Immerhin war ich damals noch ziemlich frisch dabei...

 

Wir sind dann mit dem Cabrio im Sommer 2002 mit "Good Vibrations" in die Arbeit gefahren und haben uns am Leid der Kollegen ergötzt die sich in meinen Augen in der Tat viel zu sehr reingestresst haben. Der Mensch wandert halt leider von einem Extrem ins nächste und das ist dauerhaft nicht gesund. --> Daytrading ist deshalb zum scheitern verurteilt aufgrund der Emotionen die dich als Trader reihenweise belügen.

 

Es ist vor allem in Baisse-Phasen wichtig einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht von Gier oder verletztem Stolz leiten zu lassen. Denn derzeit erleben wir am Markt selbst bei der Stagnation der vergangenen Tage ein Paradies mit erstaunlich niedrigerer Volatilität. Ich erinnere gerne an Zeiten in 2002 als die Schwankungsbreite über 50 betrug... Da war es normal, daß die Börse an einem Tag mal 6% runterrauschte. Aktuell undenkbar!

 

Allerdings ist auch Disziplin erfordert. Vor allem bei den Kursen einiger Aktien macht man sich schon Gedanken wo die Phantasie für die nächsten Jahre herkommen soll... trotz guter Konjunktur.

 

Viele Grüße

 

W.Hynes

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StinkeBär
Das heißt man kloppt sich überwiegend mit Institutionellen und gegen Fondmanager, die natürlich dran gebunden sind, long zu bleiben - irgendwie.

 

Du ahnst gar nicht wie aktiv diese Gruppe wird, wenn plötzlich innerhalb einiger Tage ein größerer Minusbetrag entsteht. Erinnere mich daran das gerade dieser Investorenkreis sei es durch Mittelabflüsse in den Fonds oder durch gesetzliche Regelungen oder wegen Ratinggefährdung und den damit riesigen Finanzierungskostenanstieg gnadenlos auf der Verkäuferseite standen.

Und die Zeiten das die Daxfamilie miteinander verbunden war, ist vorbei,

mehr freefloat - mehr action, ist meine These, glaube kaum das noch viele ruhige Hände da sind, aussitzen ist nicht mehr in. Kurzum da werden eher die Privatanleger Ruhe bewahren als die Fonds und Institutionellen.

Der Crash fegte ja auch einige Banken weg und bei den großen bekam man auch schon mulmige Gefühle.

Doch Kapitalerhöhungen zu Dumpingpreisen brachten schließlich Heilung.

 

Wie waynehynes sagte mal -6% an einem Tag waren keine Seltenheit.

Bei einer solchen Vola noch ordentlich mit SL oder Absicherungsstrategien zurecht zu kommen wird schwierig.

 

Zu dem Value billig nachkaufen blabla... ist nur theoretisch einfach, denn was in guten Zeiten eindeutig nach value aussah, sieht nach 2-3 Jahren negativer Gewinne eher nach Pleitekanditat aus und erst zwei Jahre später wieder nach growth. :D

Zumindest bei reiner Kennzahlenbetrachtung wären etliche Titel durchgefallen damals. Plus die negativen Analystenkommentare(tendenziell prozyklisch) machen es recht schwer da beherzt zuzugreifen, zumal wenn man schon bei -15, -25, -30 % zugriff. ;)

Und die Weisheit das die Werte über kurz oder lang wieder die hohen Kaufkurse erreichen, mag zwar tendenziell stimmen, doch sicher ist das nicht, je breiter das Anlagespektrum desto eher ist dem vielleicht so, aber auf Einzelaktienebene ist auch alles andere denkbar. Besonders dumm fand ich das auch Firmen einfach value wegkaufen in solchen Zeiten oder going privat war damals auch beliebt.

Beim nächsten mal lassen sich auch keine stillen Buchgewinne mal so eben heben um die Verluste zu mildern, da ja alle Vermögensgegenstände marktwertorientiert bewertet sind.

Nett waren auch Schließungen von Fonds oder Zusammenlegung dieser.

 

Die Aktienfondmanager haben leider zu viele (blöde) Kunden.

Überspitz formuliert ziehen die Kunden in der Krise die Gelder ab und bringen diese zu spät wieder, sodass verkauft werden muss, aber nicht günstig nachgekauft werden kann.

Das alte Leid der Geldverwalter...

 

Aber, wo viel verloren wird gibt es auch einiges zu gewinnen. :thumbsup:

Billig kaufen, teuer geben - so habt ihr mehr von Leben...

Nun fragt mich bitte nicht wie man solche Binsenweisheiten umsetzt. :-"

 

Nachti...

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Bei mir war alles viel langweiliger aber wahrscheinlich doch viel typischer für Otto Normalanleger: Das Börseninteresse hat nachgelassen. Kann man ja auch in den ganzen Behavouristic Artikeln immer wieder nachlesen.

 

Das wars.

 

Ich halte es übrigens für etwas gefährlich in einem Raum wie der Börse wo der Zufall eine so große Rolle spielt allzu vorschnelle Schlüße zu ziehen weil eine Strategie 2000-2003 toll war.

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