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Schnecke

Konten/Broker im Ausland

Empfohlene Beiträge

Schnecke
· bearbeitet von Schnecke

In letzter Zeit habe ich vergeblich nach einer Liste von günstigen Online-Brokern und Tagesgeldanbietern im Ausland gesucht, die keine (oder nur geringe) Quellensteuer erheben.

 

Dies ist z. B. für folgende Personengruppen interessant:

 

1) Für Leute, die gelegentlich über längere Zeiträume (> 1 Jahr) bzw. dauerhaft in einem Land wohnen, in dem es keine oder nur eine geringe Besteuerung auf ausländische Kapitaleinkünfte gibt (trifft z. Zt. auch auf mich zu). Denn: als im Ausland lebender deutscher Staatsbürger muß man leider mindestens 25% Steuer z. B. auf Dividendenerträge in Deutschland zahlen (wie es aussieht, sogar ohne Freibetrag :angry: ).

 

2) Für Leute, die in Deutschland wohnen, aber die Steuer erst im folgenden Jahr abführen wollen (das gibt durch die Zinsen einen kleinen, aber doch ganz netten Renditezuwachs, z. Zt. von etwa 1% der ansonsten erzielten Rendite). Dies wird mit Einführung der Kapitalertragssteuer 2009 noch interessanter.

 

3) Leider auch interessant für potentielle Steuerflüchtige. Aber die lassen wir mal beiseite, ohnehin wird die Steuerflucht durch internationale Abkommen immer mehr erschwert, also immer schön brav alle Gewinne ordnungsgemäß versteuern :police:

 

Hier nun eine Liste einiger interessanter Anbieter. Bedingung ist, daß sie 1. relativ günstig sind, 2. seriös sind, und 3. die Kontoeröffnung unproblematisch durchführbar ist (ohne daß man z. B. nach Madagaskar reisen muß).

Für Ergänzungen und Erfahrungen mit diesen Anbietern wäre ich sehr dankbar :)

 

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Tagesgeld:

 

Luxemburg (Einlagensicherung 20000 Euro zu 100%):

Advanzia: kostenfrei, hoher Zinssatz, Mindesteinlage 5000 Euro, verlangt Wohnsitz in Deutschland oder Luxemburg bei Eröffnung

 

Niederlande (Einlagensicherung 20000 Euro zu 100%, weitere 20000 zu 90%)

Amsterdam Trade Bank: kostenfrei, hoher Zinssatz

 

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Wertpapierdepots/Broker:

 

Luxemburg

Internaxx: 0.05% p. a. Verwaltungsgebühr, mäßig niedrige Ordergebühren

 

Schweden

Nordnet: Kostenfrei, sehr niedrige Gebühren, hat auch Filiale in Luxemburg mit einfacherer Kontoeröffnung aber höheren Gebühren

 

Schweiz

Ein nützlicher Vergleich Schweizer Broker findet sich hier

 

USA

Interactive Brokers

 

[Die Liste wird gerne anhand Eurer Rückmeldungen erweitert]

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Raccoon
· bearbeitet von Raccon
1) Für Leute, die gelegentlich über längere Zeiträume (> 1 Jahr) bzw. dauerhaft in einem Land wohnen, in dem es keine oder nur eine geringe Besteuerung auf ausländische Kapitaleinkünfte gibt (trifft z. Zt. auch auf mich zu). Denn: als im Ausland lebender deutscher Staatsbürger muß man leider mindestens 25% Steuer auf Kapitalerträge in Deutschland zahlen (wie es aussieht, sogar ohne Freibetrag :angry: ).

Das ohne Freibetrag stimmt meines Wissens nach. Allerdings waere anzumerken, dass man als sogenannter Steuerauslaender ZASt-befreit ist, somit sind auslaendische Konten fuer Tagesgeld, Anleihen usw. nicht unbedingt interessant / noetig fuer die unter 1) genannten Personen.

 

Aber auf jeden Fall eine gute Idee, eine solche Liste zu erstellen. :thumbsup:

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Schnecke

Hast natürlich recht. Auch Kursgewinne sind von der Steuer befreit, nicht aber Dividenden...

 

In jedem Fall ist eine solche Liste auch für die Personengruppe (2) interessant. Hoffentlich gibt es noch ein paar andere günstige Anbieter.

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LivonianTrader

Hallo Schnecke,

das letzte Mal als ich jemand mit "Hallo Schnecke" angeredet habe, habe ich eine gescheuert bekommen, aber das tut hier ja nichts zur Sache.

 

Sehr gerne würde ich Dir, soweit es mir möglich ist, ein paar Fragen beantworten. Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich Dich wirklich verstanden habe. Auch wäre es z.B. sehr hilfreich, wenn Du uns sagen würdest wo Du Dich zur Zeit aufhältst. Wie ich in letzter Zeit gelernt habe hängt es bei internationalen Steuerfragen immer konkret von den involvierten Ländern ab, zumindest aber von der Art des Landes. Bist Du in einem EU-Land, in einem Land mit DBA, in einem suspekten Niedrigsteuerland u.s.w. ?

 

Zunächst mal gibt es keine Broker die niedrige Quellensteuern einziehen, es gibt nur Länder in denen niedrige Quellensteuern erhoben werden, das ist nicht pedantisch gemeint, vielleicht hast Du das ja auch gemeint. Darüberhinaus kommt es nicht nur auf das Land des brokers an, sondern es hängt natürlich auch von Deinem Aufenthaltsort ab wieviel Quellensteuern Du bezahlst.

 

Wenn Du im EU-Ausland ansässig bist zahlst Du in Deutschland keine Steuern, laut EU-Gesetzen wirst Du nur in einem Land besteuert. Das weiss ich aus eigener Erfahrung. (Natürlich ist es was anderes wenn Du z.B. in Deutschland Mieteinnahmen hast)

 

Da ich vermutlich in einer ähnlichen beruflichen Situation bin wie Du, habe ich mir auch schon öfters solche Gedanken gemacht. Ich glaube es ist nützlich sich erst mal zu überlegen in welchem Land man sich nicht aufhalten wird. Wenn Du z.B. nicht in die USA gehen wirst, spricht eigentlich nichts gegen einen US-broker. Es gibt keine Quellensteuern auf Gewinne und Zinsen, lediglich auf Dividenden. Die sind aber im Moment relativ gering bei 15%. Über US-broker bzw. über die New Yorker Börse kannst Du weltweit Aktien kaufen. Bei Nicht-US-Aktien musst Du unter Umständen nicht einmal Quellensteuern auf Dividenden zahlen.

 

Grundsätzlich sind Länder wie Luxemburg nicht schlecht für Leute die ständig unterwegs sind. Das gilt für alle Off-shore Plätze. Macht auch für den reinen Geldverkehr, also Girokonten u.s.w. Sinn.

 

Internaxx habe ich mir vor längerer Zeit mal angeschaut. Sehr gut finde ich, dass sie sehr international ausgerichtet sind, ich fand Internaxx damals aber sehr teuer. Schau Dir mal die Transaktionsgebühren an.

 

Ich hoffe Du kannst damit was anfangen.

LivonianTrader

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Schnecke
· bearbeitet von Schnecke
Hallo Schnecke,

das letzte Mal als ich jemand mit "Hallo Schnecke" angeredet habe, habe ich eine gescheuert bekommen, aber das tut hier ja nichts zur Sache.

 

Sehr gerne würde ich Dir, soweit es mir möglich ist, ein paar Fragen beantworten. Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich Dich wirklich verstanden habe. Auch wäre es z.B. sehr hilfreich, wenn Du uns sagen würdest wo Du Dich zur Zeit aufhältst. Wie ich in letzter Zeit gelernt habe hängt es bei internationalen Steuerfragen immer konkret von den involvierten Ländern ab, zumindest aber von der Art des Landes. Bist Du in einem EU-Land, in einem Land mit DBA, in einem suspekten Niedrigsteuerland u.s.w. ?

Hehe...

Der Nickname "Schnecke" bedeutet für mich einfach "Langsam kommt man auch zum Ziel" :snail: ;)

 

Aber zurück zum Thema:

Ja.. natürlich habe ich Länder gemeint, und nicht Broker an sich. Obwohl es schon so ist, daß z. B. einige niederländische Banken Quellensteuer einziehen (z. B. Credit Europe Bank), und andere nicht (s. o.).

Zur Zeit bin ich beruflich in Taiwan. Also nicht in der EU, kein DBA mit Deutschland, aber auch kein suspektes Niedrigsteuerland (Höchststeuersatz ist hier ca. 40%). Ausländische Kapitaleinkünfte scheinen hier aber steuerfrei zu sein.

 

Zur Zeit liebäugele ich mit Internaxx (da die Depotöffnung sehr einfach ist). Aber vielleicht ist Nordnet langfristig die bessere Lösung (da keine Depotgebühren).

Bei den US Brokern schreckt mich die wohl i. d. R. gebührenpflichtige Hin- und Rücküberweisung des Kapitals ein wenig ab.

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LivonianTrader

Also ich glaube in so einem Fall ist ein off-shore Platz wie Luxemburg schon genau das richtige. Wie schon erwähnt würde ich vor allen Dingen das gesamte banking ebenfalls von einem off-shore Platz aus machen. Der gesamte internationale Geldverkehr ist einfach geschickter zu bewerkstelligen. Und wenn Du nicht in Deutschland bist kommt niemand auf die Idee Dein Geld in Deutschland zu besteuern.

 

Geldüberweisungen zu einem amerikanischen broker sind normalerweise gebührenfrei. Ich habe noch keinen US-broker gesehen der dafür Geld nimmt. Muss aber nichts heissen. Bei Auszahlungen sieht das natürlich schon wieder anders aus, schliesslich wollen sie, dass Du Dein Geld bei Ihnen lässt. Interactive brokers erlaubt Dir einmal im Monat eine gebührenfreie Auszahlung.

 

Depotgebühren würde ich grundsätzlich nicht bezahlen, ist rausgeschmissenes Geld und international nicht üblich.

Kontoeröffnungen bei US-brokern sind einfach über das Internet zu machen. Musst nur alles ausdrucken, unterschreiben und wegschicken.

 

Grüsse

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