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EZB - Europäische Zentralbank, Euribor

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XYZ99

Was noch fehlt ist das direkte Aufkaufen von Staatsanleihen.

 

Der Herr Buiter hat in der ft argumentiert, dass die EZB sowas auch nie machen könnte - weil ihr ein fiskaler Rückhalt fehlt und die EZB tatsächlich sowas wie eine gewisse "Unabhängigkeit" hat.

 

Aber es sind ja kreative Lösungen versprochen worden, man darf gespannt sein. (?)

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Fleisch
EZB vor drastischer Zinssenkung

 

Über steigende Arbeitslosigkeit und sinkende Kapazitätsauslastung dämpft das die Lohn- und Preissetzungsspielräume deutlich. Für 2009 und 2010 erwarten die Ökonomen Inflationsraten deutlich unter dem EZB-Preisziel von "unter, aber nahe 2,0 Prozent". Sie fürchten zunehmend eine Deflation und kritisieren, die EZB unterschätze das. Tatsächlich hat Trichet die Gefahr eines anhaltenden Rückgangs des Preisniveaus, der Konsum und Investitionen lähmt, für den EZB-Rat bis zuletzt zurückgewiesen.

 

FTD.de

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Fleisch
Experten erwarten Senkung auf 1 Prozent

 

30. März 2009 Die wirtschaftliche Lage hat sich in den vergangenen Wochen so rasant verschlechtert, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am kommenden Donnerstag voraussichtlich eine weitere Zinssenkung von 1,5 auf 1,0 Prozent beschließen wird. Davon sind die meisten Beobachter in den Banken überzeugt. Außerdem wächst der Druck auf die EZB - aber auch deren Bereitschaft -, zur Geldmengenausweitung weitergehende unkonventionelle Instrumente zu ergreifen.

 

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FAZ.net

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Anja Terchova
· bearbeitet von Sapine
Themenzusammenführung

3-Monats-Euribor jetzt unter 1,5%

 

Seit der letzten EZB Leitzinssenkung ist jetzt auch der Euribor dramatisch gefallen, der 3-Monats-Euribor ist jetzt bei 1,498% und der 1-Monats-Euribor bei 1,105% und der 1-Woche-Euribor bei 0,981%. Das ist afaik schon dramatisch niedrig und unter der Inflationsquote.

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Fleisch
EZB ringt um künftigen geldpolitischen Kurs

 

Eine Woche nach der überraschend vorsichtigen Zinssenkung der Europäischen Zentralbank hat ihr Präsident Jean-Claude Trichet erneut hohe Erwartungen an das nächste Treffen des EZB-Rats Anfang Mai geschürt. Nach Aussagen des österreichischen Zentralbankchefs Ewald Nowotny diskutieren die Notenbanker unterdessen hinter den Kulissen heftig, wie weit der Leitzins noch sinken darf.

 

handelsblatt.com

Notenbanker erwarten Aufschwung erst 2010

 

09. April 2009 Die Konjunktur im Euro-Raum wird sich nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) erst 2010 allmählich erholen. Im laufenden Jahr dürfte die Nachfrage weltweit sehr schwach bleiben, die Wirtschaft befinde sich sowohl global als auch im Euro-Raum in einem schwerwiegenden Abschwung, schreibt die Notenbank in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht April und bekräftigte damit frühere Einschätzungen.

 

faz.net

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Fleisch
Pfandbriefmarkt erhält Schützenhilfe von EZB

 

08. Mai 2009 Der europäische Markt für mit Forderungen gedeckte Bankschuldverschreibungen (Covered Bonds) hat am Donnerstag unerwartete Schützenhilfe von der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten. Mit 60 Milliarden Euro will die Notenbank dem Pfandbriefmarkt der Europäischen Währungsunion unter die Arme greifen.

 

faz.net

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XYZ99

Schon komisch. Gerade die angeblich so überaus sicheren Pfandbriefe & Co. müssen von der EZB gedeckt werden. Dabei sollten sie doch genügend durch das zugrundeliegende collateral, die Besicherung durch reale und konkrete Vermögenswerte, gedeckt sein :-

 

Typisch für die EZB ist auch wieder mal: man kauft die Papiere, wird angeblich aber "keine zusätzliche Liquidität in den Markt führen", also keine Monetarisierung dieser Verbriefungen zulassen. "Sterilisiertes Easing" will man betreiben. Erscheint als Quadratur des Kreises. Wie soll das gehen?

 

"Im Juni wird .. (die EZB) noch bekanntgeben ... wie das sterilisierte Programm der Notenbank technisch durchgeführt werden wird."

 

Hmmm. Sieht schon nach Zeit gewinnen aus. Im Juli dann räumt man ein, dass man eine Null vergass, es also 600 Mia sind. Der Plan zur "Sterilisation" soll mittelst Seriennummermarkierung der ausgegebenen 500er Noten (Spanien!) erfolgen, so dass diese nach einer Verfallszeit wieder aus dem Verkehr gezogen werden können (wie genau, z.B. durch einen Selbstzerstörungsmechanismus, muss natürlich noch beraten und umgesetzt werden)....

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Stephan09

Ich seh das auch als Gelddruckerei, das ist einfach die erste Anlageklasse, die sich hierfür anbietet, man muss ja nicht direkt Vollgas wie die FED geben. Das hat imo nichts mit den Pfandbriefen zu tun, die notieren z.Z. echt fair. Vielmehr ist man mit seinen leitzindensenkungslatein am Ende und versucht auf Teufel komm raus die Kreditvergabe wieder zu lockern; den Spread Unternehmens-/Staatsanleihen hattest du ja selbst geposted. Und das Marktumfeld dürfte sich die Monate noch verschaerfen, wenn die Refinanzierungswellen der Staaten in den naechsten Quartalen anrollen werden. Da ist es schlichtweg logisch die naechstbeste Anlageklasse heranzuziehen, um den privaten Markt nicht vollkommen zu überfordern bzw. die Zinsen nicht allzu hoch schießen zu lassen. Koennte noch mal schoene Einkaufspreise geben...

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XYZ99

Aber wie sollte sich die Kreditvergabe lockern lassen, wenn man ausgerechnet die liquiden Papiere (die "guten" Pfandbriefe) inkassiert und dabei die Liquidität noch in irgendeiner Weise "sterilisieren" will....??

Da passt doch nix zusammen.

Wenn es um die Erleichterung der Kreditvergabe ginge, dann müssten die illiquiden Müllpapiere, die da unbesichert und "strukturiert", von der EZB einkassiert werden. Im Gegenzug gibt es Cash. Das entspräche dann der landläufigen Ausfassung, die auch allenthalben geäussert wird (und vornehm "quantitative easing" genannt wird).

 

Am Anfang hat die Fed auch behauptet, sie kaufe nur 1A-Papiere, besichert usw. Offensichtlich sollte das anfänglich nur die Öffentlichkeit beruhigen, denn später brauchten diese Papiere keine hohe Qualität (vielleicht auch überhaupt gar keine) mehr aufzuweisen, um als "Sicherheiten" akzeptiert zu werden. Vielleicht will die EZB jetzt auch erst mal beruhigend wirken.

 

Wie stellst du dir das Szenario "schöner Einkaufspreise" vor? Ich hätte da ja gar keinen Plan.... Denkst du etwa an Staatspapiere?!

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Stephan09

Nein Unternehmensanleihen, die koennten noch mal einbrechen:

a) Inflationsaengste

B) unglaublich viel Knete geht in Staatsanleihen, von wegen sicher ist sicher, macht die anderen Titel marktenger.

c) Eine wirkliche Aenderung der Ertragslage von Untenehmen kann ich bisher noch nicht erkennen, vielmehr sind das alles Hoffnungen auf eine Verbesserung, da der Auftragseingangsverlust nun nicht mehr so schnell voranschreitet wie im lehmanquartal, nur weniger schlecht heißt noch nicht Verbesserung. Wenn man es rechnerisch ausdrueckt: Die zweite Ableitung, der Wendepunkt, hat den Nullpunkt erreicht, aber was zaehlt ist die erste Ableitung, der Tiefpunkt. Es kann also noch weiter abwaerts gehen nur nicht mehr so schnell, und das heißt fallende Renditen der Unternehmen und somit einen groeßeren Risikoaufschlag und da koennen die leitzinsen fallen, wie sie wollen, wenn man ernsthaft den bankrott des Schuldners in Betracht zieht, wird der Markt eine entsprechende Vergütung fordern.

d) Oesiland koennte noch mal als Krisenverschaerfer einspringen wie anno dazumal mit der Oesterreichischen Creditanstalt oder sonst irgendeine systemische Bank aus einem Kleinland, das den Zusammenbruch nicht auffangen koennte. Spontan würde mir da die Bawag von Cerberus einfallen, um die ist es eh' ziemlich ruhig im Zuge der Chrysler und GM Pleite. Für meinen Geschmack ein wenig zu ruhig. got it?

Aber das sind nur Halluzinationen eines mittelmaeßig begabten Betrachters:

AllES WIRD GUT!!!

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Torman

Ich glaube hier locken die Zeitungen den deutschen Leser auf die falsche Spur. Es geht wohl kaum um den deutschen Pfandbrief. "gedeckte Bankschuldverschreibungen (Covered Bonds)" umfasst deutlich mehr. Die werden auch ABS genannt. Der Betrag von 60 Mrd. ist nicht so gewaltig und dürfte die Überschussliquidität im System kaum erhöhen. Das zeigt aus meiner Sicht, dass die EZB hier noch kein quantitativ easing betreibt, sondern kritische ABS-Bereiche entspannen will. Eilig hat sie es ja auch nicht. Ich finde weiterhin, dass die EZB ihren Job ganz ordentlich macht.

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XYZ99
Ich glaube hier locken die Zeitungen den deutschen Leser auf die falsche Spur. ...

In Bezug auf die Pfandbriefe sollte das wirklich so sein! Die EZB wird hier gerade dafür heftig kritisiert, dass sie in keinster Weise spezifiziert hat, welche Art von Papieren gemeint war und "Marktverzerrung" wird ihr vorgeworfen.

 

Nun, 60 Milliarden ist nicht viel. Aber wenn es um das Prinzip geht, dann ist der Akt einer Zentralbank so in den "niederen" Markt einzugreifen doch drastisch. Und natürlich kann man jedezeit mehr draus machen. Da ist man natürlich neugierig was passieren wird.

 

... Unternehmensanleihen, die koennten noch mal einbrechen...

Möglich. btw: Ist ein komischer, fast programmatisch wirkender, Humor, der aus der Wahl eines mythologischen Höllenhund als Namensgeber einer dieser Resteverwerter und -entsorger spricht. Meintwegen kann die Tür zur Hölle aber geschlossen bleiben und der verhungern.

Für wahrscheinlich halte ich eher einen chronischen Kursverfall in ein paar Jahren, wenn die Rendite einer möglicherweise gesteigerten Inflation Rechnung tragen muss.

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Stephan09

Also du bist eher im Inflationslager?

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XYZ99

Im monetären (also eigentlichen) Sinne ist eine Deflation unmöglich. Sie war der normale Teil einer Rezession (damals auch Depression genannt) vergangener Zeiten und verdankte sich dem Goldstandard und zeichnete sich durch den Rückgang der verfügbaren Geldmenge aus in Folge dessen Preise sanken. Heute gibt es nur noch die Geldmengenausweitung, die Inflation, und mit dieser kam man bisher immer (mehr oder minder gut) aus den Rezessionen heraus. Die Geldmenge ist nämlich an nichts mehr ernsthaft gebunden.

 

Natürlich gibt es aber eine Deflation, die den Kredit betrifft der nicht mehr bedient werden kann, droht auszufallen oder sonstwie "faul" wird. Dieser Kredit deflationiert in dem Sinne, dass er weniger wert wird. Wenn man den ausgefallenen Kredit als ein ausgefallenes Umlaufmittel dem Geld gleichsetzen will, hat man sogar eine Art monetäre Deflation. So könnte man das begriffich vielleicht über einen Kamm scheren.

 

Doch ist es sinnvoll, diesen Kredit überhaupt weiter zu beachten, ihn "am Leben" zu halten? Oder kehrt man ihn nicht besser unter den Tisch, schreibt ihn also ab? Am Leben wird er durch weiteren Kredit bzw. Geld gehalten, mit dem er stabilisiert wird. Dies ist die gewünschte Vorgehensweise derjenigen, die den Begriff der Deflation in dem neuen Sinne gebrauchen und vor ihr warnen. Mit dem Begriff der Deflation können sie dann wunderbar ihre inflationären Absichten rechtfertigen. Diese nähmen sich nämlich nicht so überzeugend aus wenn sie eingestehen müssten, dass Inflation und damit verbundene Fehlallokation das Problem schon hervorrief, welches sie durch weitere Inflation jetzt lösen wollen....

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Fleisch

Im verlinkten Artikel steht was von 0,6 % des umlaufenden Volumens an Wertpapieren mit dem die EZB entsprechenden Handel betreiben will, welches ein (fast) zu vernachlässigender Faktor ist wie ich finde. Die BoE dagegen schießt 8,5 % des BIP in den Wirtschaftskreislauf von England ein. Bei der FED sieht es ebenfalls ziemlich heftig aus.

 

Ich sehe die Maßnahme der EZB daher mehr als "Beruhigungspille" der EZB für den Markt an und als Zeichen der Handlungsfähigkeit / -entschlossenheit. Alles aber unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und des vorsichtigen Agierens. Diese Form des Handelns ist wichtig, da die (west-)europäischen Unternehmen ganz anders durchfinanziert sind als amerikanische oder allgemeiner angelsächsisch handelnden Unternehmen.

 

Des Weiteren deutet sich eine Verlangsamung der Abschwungsdynamik an, welches der EZB ebenfalls in die Hände spielt und etwas Agressivität aus den Handlungen herausnehmen kann. Wer von euch in den letzten Wochen die Tenderverfahren aufmerksam beobachtet hat stellt auch fest, dass sich der Refi-Bedarf der Banken schon deutlich von seinen Höchstständen wegbewegt hat. Das hat zwar auch was mit der nachlassenden Kreditvergabebereitschaft zu tun, aber dennoch. Insofern entzieht die EZB dem Markt damit bereits wieder einen Teil des seit September 2008 massiv eingebrachten Geldes

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Fleisch

ich habs gefunden wie die das mit der "sterilisierten Lockerung" machen

 

die FTD hat dazu drei Artikel, die ich alle, da in einem kontext zu sehen, lesenswert finde

 

FTD.de - Leitartikel

 

FTD.de - Artikel

 

FTD.de - Kommentar

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XYZ99
ich habs gefunden wie die das mit der "sterilisierten Lockerung" machen

 

die FTD hat dazu drei Artikel, die ich alle, da in einem kontext zu sehen, lesenswert finde

 

FTD.de - Leitartikel

 

FTD.de - Artikel

 

FTD.de - Kommentar

Der FTD-Leitartikel behauptet, dass "der Kauf von Pfandbriefen .... geldmengenneutral durch den Verkauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren finanziert wird." Das mit dem potentiellen Missverständnis bezüglich der "Pfandbriefe" hatten wir ja und interessiert in diesem Fall auch nicht weiter. Aber wie soll ein swap bzw. Tausch netto "geldmengenneutral" sein? Bekommt die EZB besagte "Staatsanleihen und andere Wertpapiere" etwa geschenkt? Beim Einkauf dieser Tauschpapiere wird dann eben vorher monetarisiert.

Der FTD-Artikel dann behauptet: "Die EZB will den Kauf von Papieren durch die Ausgabe von Anleihen finanzieren." Auch nicht besonders steril.... Will die EZB die Erlöse aus den Anleihen bis zur Fälligkeit im Tresor wegsperren und die Notenpresse nur für den fälligen Kupon anwerfen?

Dazu der Kommentar, zitiere einfach mal:

Die EZB tut gut daran, immer auch über ihre Exit-Strategie zu reden, wie sie also spezielle Hilfen wieder zurückfährt. Mindestens ebenso wichtig ist es aber, dass sie endlich transparent darlegt, wie sie vorgehen will, wenn sich die Rezession verschärft oder die Gefahr einer Deflation weiter zunimmt.

Seit über einem halben Jahr sollte das Problem en detail bekannt sein. Aber anscheinend gilt unter den Banken das Spiel "wer sich zuerst bewegt, verliert".

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Torman
Aber wie soll ein swap bzw. Tausch netto "geldmengenneutral" sein? Bekommt die EZB besagte "Staatsanleihen und andere Wertpapiere" etwa geschenkt? Beim Einkauf dieser Tauschpapiere wird dann eben vorher monetarisiert.

Ein Tausch ähnlicher Wertpapiere durch die EZB ist natürlich geldmengenneutral. Die EZB kauft z.B. eine ABS-Anleihe und verkauft im gleichen Wert eine Staatsanleihe. Warum sollte sich hierdurch irgendein Geldmengenaggregat ändern? Ein Blick in die Bilanz des Eurosystems zeigt den möglichen Spielraum, den die EZB dafür hat. Am 31.12.08 hatte sie allein 271 Mrd. Euro an EUR-Anleihen im Bestand. Sie könnte natürlich auch Fremdwährung oder Gold verkaufen. Insgesamt betrugen die Assets ohne die normalen Refinanzierungsgeschäfte der Banken 1215 Mrd. Euro. Da sollten sich 60 Mrd. Euro schon irgendwie geräuschlos austauschen lassen.

 

Seit über einem halben Jahr sollte das Problem en detail bekannt sein. Aber anscheinend gilt unter den Banken das Spiel "wer sich zuerst bewegt, verliert".
???

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SIRIS

Dazu hätte ich eine Frage: Wie sind denn die Staatsanleihen in die Bilanz der EZB gekommen? Sind das noch Altbestände von den Vorläuferzentralbanken?

Denn Staatsanleihen der Euro-Staaten aufzukaufen hat sich die EZB bisher doch noch nicht getraut, oder habe ich etwas verpasst?

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Fleisch
Dazu hätte ich eine Frage: Wie sind denn die Staatsanleihen in die Bilanz der EZB gekommen? Sind das noch Altbestände von den Vorläuferzentralbanken?

Denn Staatsanleihen der Euro-Staaten aufzukaufen hat sich die EZB bisher doch noch nicht getraut, oder habe ich etwas verpasst?

 

Der EZB stehen neben den Instrumenten Leitzins und Mindestreservesatz auch noch die Instrumente der Tender zur Verfügung. Damit entziehen sie dem Markt Kapital oder bringen es in den Markt ein. Was ein Tenderverfahren ist liest du recht simpel erklärt mal bei Wiki--> Tender nach.

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Torman
Dazu hätte ich eine Frage: Wie sind denn die Staatsanleihen in die Bilanz der EZB gekommen? Sind das noch Altbestände von den Vorläuferzentralbanken?

Denn Staatsanleihen der Euro-Staaten aufzukaufen hat sich die EZB bisher doch noch nicht getraut, oder habe ich etwas verpasst?

Die Anleihen werden wahrscheinlich komplett bei den Nationalen Zentralbanken liegen. Diese haben ein Teil ihres Vermögens darin angelegt, was sie schon vor Gründung der EZB hatten. Das Verbot eines Kaufes von Staatstiteln gilt natürlich auch für sie, allerdings wie bei der EZB nur bei Emission. Am Sekundärmarkt dürfen sie kaufen, wenn sie darauf achten, dass sie die Preise nicht verzerren. Die italienische Zentralbank schreibt z.B. in ihrem Jahresbericht ausdrücklich, dass sie vorwiegend italienische Staatsanleihen im Bestand hat. Die Bundesbank hat dagegen wohl vor allem gedeckte Schuldverschreibungen (Pfandbriefe, covered bonds). So ganz genau schlüsselt das keiner auf.

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XYZ99
Ein Tausch ähnlicher Wertpapiere durch die EZB ist natürlich geldmengenneutral. Die EZB kauft z.B. eine ABS-Anleihe und verkauft im gleichen Wert eine Staatsanleihe. Warum sollte sich hierdurch irgendein Geldmengenaggregat ändern?

Die EZB hat doch die Staatsanleihen gekauft! Und wenn sie die für irgendwelche ABS austauscht, swappt, dann ist es doch so, dass unter dem Strich für die ABS bezahlt wurde. Aussderdem wird die EZB doch ihren Bestand an (nunmehr reduzierten) Staatspapieren aufstocken wollen und welche auf dem Sekundärmarkt erwerben (natürlich ohne die Kurse hochzutreiben, bzw. die Renditen zu beeinträchtigen). Dass die EZB gelmengenneutral irgendwelche ABS erwerben wird, scheint mir nicht plausibel. Das swappen von Anleihen sehe ich da eher als einen Hütchenspielertrick. Ich meine, die EZB sollte schon zu dem stehen, was sie tut. Dann wird ihr Verhalten auch nicht so sehr als Schwäche gesehen.

 

 

... Insgesamt betrugen die Assets ohne die normalen Refinanzierungsgeschäfte der Banken 1215 Mrd. Euro. Da sollten sich 60 Mrd. Euro schon irgendwie geräuschlos austauschen lassen.

 

Mir war nicht bewusst, wieviel assets schon vorhanden sind. Da sind 60 Mia wirklich nicht der Rede wert. Also muss es um einen "Paradigmenwechsel" (wie man ja jetzt immer so schön sagt gehen), um eine "Grundsatzentscheidung" (altertümelnd ^_^ ). Ganz lesenswert ist dieser (sensationalistische) bloomberg, der den "Stabilisierungs-Kampf" dramatisiert (meine Hervohebung in fett):

 

... President Trichet yesterday announced the ECB will buy 60 billion euros ($80 billion) of covered bonds, taking markets by surprise after Bundesbank chief Axel Weber had campaigned against such a policy. For a central bank thats been slow to follow counterparts around the world, the move marks a change in mentality toward battling the financial crisis. ... Trichets policy shift, pushed by smaller nations such as Cyprus, Greece, Austria and the Netherlands, is a setback for the conservative Bundesbank, which provided the blueprint for the ECB at its inception in 1998. While Weber downplayed the significance of the asset-purchase program, it will see the ECB taking more risk onto its books against his wishes. Its a blow to his personal credibility, said David Tinsley, an economist at National Australia Bank in London. The Rubicon thats been crossed is that the ECB will be accepting private credit risk on its balance sheet....

 

Mezzanine-Verbriefungen (vgl., Schnitzel hat kürzlich diesen link dazu geposted) dürften doch wohl diesen besagten "covered bonds", die die EZB kaufen kann, entsprechen.

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Torman
Aussderdem wird die EZB doch ihren Bestand an (nunmehr reduzierten) Staatspapieren aufstocken wollen und welche auf dem Sekundärmarkt erwerben (natürlich ohne die Kurse hochzutreiben, bzw. die Renditen zu beeinträchtigen). Dass die EZB gelmengenneutral irgendwelche ABS erwerben wird, scheint mir nicht plausibel.

Warum? Das ist deine Vermutung, entspricht aber nicht den Aussagen der EZB.

 

Das swappen von Anleihen sehe ich da eher als einen Hütchenspielertrick. Ich meine, die EZB sollte schon zu dem stehen, was sie tut.

Genau das hat sie doch angekündigt, sterilisiert in einzelnen Segmenten des ABS-Marktes stützend einzugreifen. Das Ergebnis davon dürften verringerte Spreads in diesen Segmenten sein. Zusätzlich gibt es vielleicht allgemein einen Ausstrahlungseffekt auf andere ABS-Papiere. Natürlich trägt die EZB damit ein Kreditrisiko und dass ist für eine Zentralbank ein großer Schritt. Andererseits ergeben sich bei Käufen zu deutlichen Abschlägen aber auch Gewinnchancen. Wie groß das Risiko ist, kann man erst sagen, wenn Details (also um welche Papiere es sich handelt) vorliegen. Spekulationen über Mezzanine sind, glaube ich, voreilig.

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XYZ99
... deine Vermutung, entspricht aber nicht den Aussagen der EZB.

Natürlich. Streng genommen kann man aus den bescheidenen Ankündigungen gar nichts folgern. Nur dass die EZB jetzt auch private Schuldverschreibungen als Sicherheiten akzeptieren kann. Ob 60, 600 oder 6000 Mia wird man dann ja sehen, wenn die Salami tranchiert wird.

 

.... ergeben sich bei Käufen zu deutlichen Abschlägen aber auch Gewinnchancen. Wie groß das Risiko ist, kann man erst sagen, wenn Details (also um welche Papiere es sich handelt) vorliegen. ...

Wenn der Markt gestützt wird, dann wird das Risiko für die "normalen" Marktteilnehmer unverhältnismässig hoch. Dieses schadet prinzipiell der Marktpreisbildung von Risikopapier. Sehr zwiespältige Sache. Hoffentich ist das ABS-Swap-Program von Volumen her wirklich keiner Rede wert.

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