Elvis77 Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von Elvis77 Da hast du natürlich recht mit. Aber ist nicht zu erwarten das die Kreditsätze ohne die Zinssenkungen noch höher wären? Auch wenn die Kreditnehmer nicht im üblichem Umfange von den Zinssenkungen profitieren wirken diese doch immer noch entspannender auf die Kreditsätze als wenn man sie gar nicht erst gesenkt hätte. Ein Teil der Senkungen geht indirekt an die Kreditnehmer und sei es nur das ihre Zinsen nicht weiter ansteigen und ein anderer Teil erhöht die Bankmargen. Da wir aktuell kein Inflationsproblem haben, sehe ich die Zinssenkungen eigentlich nicht als wirkungslos an. Sie wirken halt bisserl anders als gewohnt und der Vorteil liegt vielleicht eher darin, das sich die Problematik nicht noch weiter verschärft. Abgesehen von der Guthabenverzinsung wird die Allgemeinheit doch erstmal nicht durch sinkende Leitzinsen belastet oder sehe ich das Falsch? Für die Banken bedeuten die höheren Margen jedoch eine erleichterte Kreditvergabe aufgrund der automatisch steigenden Risikoprämien ohne das dies zu weiter steigenden Zinssätzen an den Kreditmärkten führt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 8, 2009 Abgesehen von der Guthabenverzinsung wird die Allgemeinheit doch erstmal nicht durch sinkende Leitzinsen belastet oder sehe ich das Falsch? Für die Banken bedeuten die höheren Margen jedoch eine erleichterte Kreditvergabe aufgrund der automatisch steigenden Risikoprämien ohne das dies zu weiter steigenden Zinssätzen an den Kreditmärkten führt. Nicht direkt, aber sinkende Leitzinsen und eine expandierende Geldpolitik führen zu einer Ausweitung der Geldmenge und die schließlich zu Inflation und dem Entstehen neuer Blasen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von Elvis77 Nicht direkt, aber sinkende Leitzinsen und eine expandierende Geldpolitik führen zu einer Ausweitung der Geldmenge und die schließlich zu Inflation und dem Entstehen neuer Blasen. Aber du hast doch bemängelt, das die Schaltzentrale der Banken nicht funktioniert, also die Kredite nicht günstiger werden. Demnach ist von den Kreditmärkten her doch aktuell keine neue Blase zu erwarten. Die könnte doch erst wieder entstehen, wenn die niedrigen Leitzinsen auch an den Kreditnehmer voll weitergereicht werden. Ich will dich jetzt nicht widerlegen, ich glaube ja auch das es wahrscheinlich ist, das eine höhere Inflation auch gewollt ist. Aber unter den momentanen Bedingungen beeinflusst der Leitzins das meiner Meinung nach noch gar nicht so sehr, solange er nicht entsprechend weitergereicht wird. Erst wenn das geschieht und sich das Kreditmengenwachstum daraufhin sehr expansiv zeigt würde von dieser Front doch Inflation induziert. Daher bin ich der Ansicht, das aktuelle Leitzinssenkungen im momentanem Umfeld die Inflation noch nicht anheizen. Das dürfte erst im nächstem Aufschwung passieren können, da ich nicht davon ausgehe, das die Zentralbanken den Zins so stark anheben werden wie es üblicherweise nötig wäre. Da sehe ich dann eher ein Gefangenendilemma der Notenbanken. Ist schon schwer, was richtig wäre. Wieder viel grau. Wenig schwarz und weis. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von DrFaustus Aber du hast doch bemängelt, das die Schaltzentrale der Banken nicht funktioniert, also die Kredite nicht günstiger werden. Demnach ist von den Kreditmärkten her doch aktuell keine neue Blase zu erwarten. Die könnte doch erst wieder entstehen, wenn die niedrigen Leitzinsen auch an den Kreditnehmer voll weitergereicht werden. Wieso? Die Banken können genauso Verursacher einer Blase sein. Wenn sie ihren Kreditnehmern nicht mehr trauen und ihnen nichts geben, suchen sie sich eine Investition die sich mehr lohnt oder "sicherer" ist....z.B. Staatsanleihen Ich will dich jetzt nicht widerlegen, ich glaube ja auch das es wahrscheinlich ist, das eine höhere Inflation auch gewollt ist. Aber unter den momentanen Bedingungen beeinflusst der Leitzins das meiner Meinung nach noch gar nicht so sehr, solange er nicht entsprechend weitergereicht wird. Erst wenn das geschieht und sich das Kreditmengenwachstum daraufhin sehr expansiv zeigt würde von dieser Front doch Inflation induziert. Sicherlich ist die Gefahr jetzt gering. Nur nehmen wir mal follgendes Szenario an: Die Wirtschaft kommt Ende 2009 in die Gänge. Die Kreditmärkte funktionieren wieder. Billiges Geld für alle Folgen: Investitionen werden nachgeholt. Konsum wird nachgeholt--> Inflation in nicht geringem Umfang Daher bin ich der Ansicht, das aktuelle Leitzinssenkungen im momentanem Umfeld die Inflation noch nicht anheizen.Das dürfte erst im nächstem Aufschwung passieren können, da ich nicht davon ausgehe, das die Zentralbanken den Zins so stark anheben werden wie es üblicherweise nötig wäre. Da sehe ich dann eher ein Gefangenendilemma der Notenbanken. Ist schon schwer, was richtig wäre. Wieder viel grau. Wenig schwarz und weis. Genauso sehe ich das auch. Nur sollten Währungshüter etwas weitsichtiger denken als bis zur Ausgabe des nächsten Tenders. Dass so etwas schief geht hat die FED ja eindrucksvoll bewiesen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Januar 8, 2009 Nicht direkt, aber sinkende Leitzinsen und eine expandierende Geldpolitik führen zu einer Ausweitung der Geldmenge und die schließlich zu Inflation und dem Entstehen neuer Blasen. Angesichts der Staatsschulden ist eine höhere Inflation sehr im Interesse der Bürger, dessen Schuldenlast sich dadurch verringert. Die Deutschen haben eine neurotische Vernarrtheit in eine harte Währung mit niedriger Inflation. ...und warum nicht neue Blasen? Es ging uns doch in den vergangenen 20 Jahren sehr gut damit. Solange die Rücksetzer kleiner sind als der Anstieg davor, ist alles i.O. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von Elvis77 @berliner Gut ausgedrückt. Diese Ansicht teile ich im Grunde völlig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Januar 8, 2009 Sicherlich ist die Gefahr jetzt gering. Nur nehmen wir mal follgendes Szenario an:Die Wirtschaft kommt Ende 2009 in die Gänge. Die Kreditmärkte funktionieren wieder. Billiges Geld für alle Folgen: Investitionen werden nachgeholt. Konsum wird nachgeholt--> Inflation in nicht geringem Umfang Und was ist daran so schlimm? Ist Stagnation und Arbeitslosigkeit bei niedriger Inflation besser? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von DrFaustus Angesichts der Staatsschulden ist eine höhere Inflation sehr im Interesse der Bürger, dessen Schuldenlast sich dadurch verringert. Die Deutschen haben eine neurotische Vernarrtheit in eine harte Währung mit niedriger Inflation. ...und warum nicht neue Blasen? Es ging uns doch in den vergangenen 20 Jahren sehr gut damit. Solange die Rücksetzer kleiner sind als der Anstieg davor, ist alles i.O. OK, sehe ich etwas anders: DotCom-Blase: Führte in die Rezession, viele Anleger vorloren ihr Geld. Die Folgen waren niedrige Leitzinsen und das wachsen der neuen Blase(n): Rohstoffblase: Teure Energie und Lebensmittel-Unruhen in 3. Weltländern (Haiti). Immobilienblase: Wirtschaftlicher Kollaps in den USA droht. Massenarbeitslosigkeit. Viele Obdachlose... Im Moment sieht es so aus, dass die follgende Blase an negativen Folgen ihre Vorgänger eher übertrifft. Wieso sollte es also von Interesse sein solche Blasen zu schüren? Es ist vielleicht im Interesse derer die Schulden haben. Aber diejenigen die sich ihr (Geld)vermögen hart erarbeitet haben und einen Job haben der nicht an die Inflationsrate gekoppelt ist schauen in die Röhre. Wenn du schon mti so Sätzen kommst wie: Es ging uns doch in den vergangenen 20 Jahren sehr gut damit. Dann entgegne ich mal darauf, dass wir die letzten 60 Jahre mit einer harten Währung sehr, sehr gut gefahren sind. Oder willst du das abstreiten? Und was ist daran so schlimm? Ist Stagnation und Arbeitslosigkeit bei niedriger Inflation besser? Für diejenigen mit Job: Ja! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Januar 8, 2009 Wenn du schon mti so Sätzen kommst wie: Es ging uns doch in den vergangenen 20 Jahren sehr gut damit.Dann entgegne ich mal darauf, dass wir die letzten 60 Jahre mit einer harten Währung sehr, sehr gut gefahren sind. Oder willst du das abstreiten? Das mit der harten Währung verstehe ich nicht ganz. Wir hatten bis in die 80er hinein doch auch immer wieder extreme Inflationsraten deutlich über dem Wirtschaftswachstum. Was an der DM im Grunde so hart gewesen sein soll, hab ich eh nie ganz begriffen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 8, 2009 Das mit der harten Währung verstehe ich nicht ganz. Wir hatten bis in die 80er hinein doch auch immer wieder extreme Inflationsraten deutlich über dem Wirtschaftswachstum. Was an der DM im Grunde so hart gewesen sein soll, hab ich eh nie ganz begriffen. Das reale BIP war in Deutschland auf Jahressicht seit 1951 nur in 5 Jahren negativ. Wie du darauf kommst dass die Inflationsraten über dem nominalen BIP liegen erschließt sich mir nicht ganz... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akku5 Januar 8, 2009 Also ne Deflation ist sicher viel schlimmer als Inflation. Was aber an einer galoppierenden Inflation gut sein soll entzieht sich mir. Ich kann mich nicht entsinnen das mal irgendwo Hyperinflation und eine blühende Wirtschaft Hand in Hand gingen. Und das Blasen harmlos sind meint Berliner sicher nicht ernst. Sowohl die verheerende WWK 1929 als auch die derzeitige Krise sind das Produkt von Blasen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von berliner OK, sehe ich etwas anders: DotCom-Blase: Führte in die Rezession, viele Anleger vorloren ihr Geld. Die Folgen waren niedrige Leitzinsen und das wachsen der neuen Blase(n): Lag aber nicht an zu viel Liquidität, sondern zu viel Gier und Dummheit. Gab es dadurch wirklich eine Rezession? eher nicht. Rohstoffblase: Teure Energie und Lebensmittel-Unruhen in 3. Weltländern (Haiti). Lebensmittelknappheit und Unruhen in Haiti kann man wirklich nicht mit der Geldmenge in der entwickelten Welt begründen. Überhaupt halte ich es für falsch, Rohstoffpreise niedrig halten zu wollen, indem man über hohe Zinsen die Konjunktur bremst. Wem ist denn geholfen, wenn die Preise deshalb niedrig sind, weil es keine Nachfrage gibt? Und weitergedacht, sind gerade niedrige Preise für Agrarrohstoffe viel problematischer für die 3.Welt als hohe Preise, da das deren Haupteinnahmequelle ist. Immobilienblase: Wirtschaftlicher Kollaps in den USA droht. Massenarbeitslosigkeit. Viele Obdachlose... Man kann auch argumentieren, daß die Blase diese Zustände für eine Weile verhindert hat. Im Moment sieht es so aus, dass die follgende Blase an negativen Folgen ihre Vorgänger eher übertrifft. Wieso sollte es also von Interesse sein solche Blasen zu schüren? Weil es Wachstum, Jobs und Lebensunterhalt für viele Menschen bringt. Wem ist denn geholfen, wenn wir auf Sparflamme wirtschaften, obwohl materielle und menschliche Ressourcen für viel mehr verfügbar sind, die aber brachliegen, weil nicht genug Geld im Umlauf ist? Gut, man kann Haushalte konsolidieren und mit restriktiver Ausgabe- und Geldpolitik bei Nullwachstum wirtschaften, aber dann hat man eben auch hohe Arbeitslosigkeit und weniger Dynamik. Es ist vielleicht im Interesse derer die Schulden haben. Aber diejenigen die sich ihr (Geld)vermögen hart erarbeitet haben und einen Job haben der nicht an die Inflationsrate gekoppelt ist schauen in die Röhre. Wir haben alle Schulden, denn die Schulden des Staates sind unsere Schulden, und noch dazu gibt es viel mehr Bürger mit privaten Schulden, keinem oder geringem Vermögen als Vermögende. Eine hohe Inflation ist im Interesse der Mehrheit. Sie hilft, die Belastung der öffentlichen Haushalte zu reduzieren und die Vermögensschere, die durch den Zinseszinseffekt größer wird, wieder zu verringern. Mag sein, daß es im Interesse einer vermögenden Minderheit ist, den Geldwert konstant zu halten, aber im Interesse der Volkswirtschaft ist es, Geld in Umlauf zu bringen, Investitionen und Konsum anzuregen. Wenn du schon mti so Sätzen kommst wie: Es ging uns doch in den vergangenen 20 Jahren sehr gut damit.Dann entgegne ich mal darauf, dass wir die letzten 60 Jahre mit einer harten Währung sehr, sehr gut gefahren sind. Oder willst du das abstreiten? 60 Jahre? 1949 war der Krieg gerade vorbei. Da war tabula rasa und sämtliche Geldvermögen abgewertet. Die Währungsreform 1948 hatte durch die geringe Geldmenge die Basis gesetzt, von der aus man über eine expansive Geldpolitik die Konjunktur antreiben konnte. Die Sachwerte wuchsen mit der Geldmenge, wodurch die Inflation niedrig war. Wenn die Geldmenge heute ein Problem werden sollte, wäre volkswirtschaftlich das sinnvollste eine erneute Währungsreform. Die Schulden der öffentlichen Haushalte und der Banken sind dann weg und man kann fröhlich weiter investieren und expandieren. Das Hauptproblem an der Blase ist doch nicht die wirtschaftliche (Hyper-)Aktivität, sondern die aufgehäuften Schulden. Vielleicht sollte man einfach wirklich dann über eine Währungsreform die Schulden streichen. Das belohnt dann die, die ihr Geld immer schön ausgeben und so die Wirtschaft ankurbeln. Und was ist daran so schlimm? Ist Stagnation und Arbeitslosigkeit bei niedriger Inflation besser? Für diejenigen mit Job: Ja! Die bleiben aber nur im Job, wenn permanent Wachstum erzeugt wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Januar 8, 2009 Und das Blasen harmlos sind meint Berliner sicher nicht ernst. Sowohl die verheerende WWK 1929 als auch die derzeitige Krise sind das Produkt von Blasen. Wenn das Aufblasen 15 Jahre dauert und das Luft ablassen 2-3 Jahre, dann sind Blasen nihct verkehrt. Schöner wäre sicher eine kontinuierliche Entwicklung, aber ich lebe lieber mit den Zyklen als mit Stagnation. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von DrFaustus Lag aber nicht an zu viel Liquidität, sondern zu viel Gier und Dummheit. Gab es dadurch wirklich eine Rezession? eher nicht. Lebensmittelknappheit und Unruhen in Haiti kann man wirklich nicht mit der Geldmenge in der entwickelten Welt begründen. Überhaupt halte ich es für falsch, Rohstoffpreise niedrig halten zu wollen, indem man über hohe Zinsen die Konjunktur bremst. Wem ist denn geholfen, wenn die Preise deshalb niedrig sind, weil es keine Nachfrage gibt? Und weitergedacht, sind gerade niedrige Preise für Agrarrohstoffe viel problematischer für die 3.Welt als hohe Preise, da das deren Haupteinnahmequelle ist. Man kann auch argumentieren, daß die Blase diese Zustände für eine Weile verhindert hat. Weil es Wachstum, Jobs und Lebensunterhalt für viele Menschen bringt. Wem ist denn geholfen, wenn wir auf Sparflamme wirtschaften, obwohl materielle und menschliche Ressourcen für viel mehr verfügbar sind, die aber brachliegen, weil nicht genug Geld im Umlauf ist? Gut, man kann Haushalte konsolidieren und mit restriktiver Ausgabe- und Geldpolitik bei Nullwachstum wirtschaften, aber dann hat man eben auch hohe Arbeitslosigkeit und weniger Dynamik. Wir haben alle Schulden, denn die Schulden des Staates sind unsere Schulden, und noch dazu gibt es viel mehr Bürger mit privaten Schulden, keinem oder geringem Vermögen als Vermögende. Eine hohe Inflation ist im Interesse der Mehrheit. Sie hilft, die Belastung der öffentlichen Haushalte zu reduzieren und die Vermögensschere, die durch den Zinseszinseffekt größer wird, wieder zu verringern. Mag sein, daß es im Interesse einer vermögenden Minderheit ist, den Geldwert konstant zu halten, aber im Interesse der Volkswirtschaft ist es, Geld in Umlauf zu bringen, Investitionen und Konsum anzuregen. 60 Jahre? 1949 war der Krieg gerade vorbei. Da war tabula rasa und sämtliche Geldvermögen abgewertet. Die Währungsreform 1948 hatte durch die geringe Geldmenge die Basis gesetzt, von der aus man über eine expansive Geldpolitik die Konjunktur antreiben konnte. Die Sachwerte wuchsen mit der Geldmenge, wodurch die Inflation niedrig war. Wenn die Geldmenge heute ein Problem werden sollte, wäre volkswirtschaftlich das sinnvollste eine erneute Währungsreform. Die Schulden der öffentlichen Haushalte und der Banken sind dann weg und man kann fröhlich weiter investieren und expandieren. Das Hauptproblem an der Blase ist doch nicht die wirtschaftliche (Hyper-)Aktivität, sondern die aufgehäuften Schulden. Vielleicht sollte man einfach wirklich dann über eine Währungsreform die Schulden streichen. Das belohnt dann die, die ihr Geld immer schön ausgeben und so die Wirtschaft ankurbeln. Für diejenigen mit Job: Ja! Die bleiben aber nur im Job, wenn permanent Wachstum erzeugt wird. Naja, das sind wohl 2 Weltansichten die sich bei uns treffen. Du befürwortest das Leben auf Pump, dessen Zinsen mit neuen Schulden finanziert werden. Und ich bin eben eher für solides wirtschaften. Mal eben eine Währungsrefom machen und alles wieder auf 0 stellen geht vielleicht einmal gut. Nochmal lassen sich die Leute nicht an der Nase herumführen. Die Sparquote wird einbrechen und Investitionen unmöglich. Dem Staat leiht auch keiner mehr Geld und die Wirtschaft kollabiert vollkommen. Hat es in den 3000 Jahren vor dem FIAT-Money etwa kein WIrtschaftswachstum gegeben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Januar 8, 2009 Naja, das sind wohl 2 Weltansichten die sich bei uns treffen. Du befürwortest das Leben auf Pump, dessen Zinsen mit neuen Schulden finanziert werden. Und ich bin eben eher für solides wirtschaften. Für mich selbst finde ich Leben auf Pump auch nicht gut, und auch nicht für den Staat, wenn er das Geld mit Zinsen zurückzahlen muß. Genau da hilft Inflation aus der Zwickmühle Mal eben eine Währungsrefom machen und alles wieder auf 0 stellen geht vielleicht einmal gut. Nochmal lassen sich die Leute nicht an der Nase herumführen. Die Sparquote wird einbrechen und Investitionen unmöglich. Wenn die Sparquote einbricht, wird mehr konsumiert und die Wirtschaft wächst. Dann wird auch investiert. Dem Staat leiht auch keiner mehr Geld und die Wirtschaft kollabiert vollkommen. Dem Staat muß dann niemand Geld leihen. Hat es in den 3000 Jahren vor dem FIAT-Money etwa kein WIrtschaftswachstum gegeben? Tatsächlich kaum. Ein erster Schub kam mit der Entwicklung eines fortgeschrittenen Bankwesens in der Frührenaissance und dann noch mal mit der industriellen Revolution. Und dabei ging es erst so richtig los als Geldwert nicht mehr mehr gleichbedeutend mit dem Materialwert war. Mag sein, daß es heute Blasen und Crashs gibt, und daß es die im Neolithikum oder im Mittelalter nicht gab, aber insgesamt ist der Wohlstand deutlich größer, sogar in den Crashzeiten. Ich verstehe auch nicht, warum man sich privat Sorgen wegen einer hohen Inflation machen muß. Dann investiert man eben in Sachwerte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von DrFaustus Wenn die Sparquote einbricht, wird mehr konsumiert und die Wirtschaft wächst. Dann wird auch investiert. Und mit welchem Geld wird investiert? Die Unternehmen müssen ihre Eigentümer bezahlen und die wollen Dividende sehen Dem Staat muß dann niemand Geld leihen. wann gab es denn den letzten ausgeglichenen Staatshaushalt? Tatsächlich kaum. Ein erster Schub kam mit der Entwicklung eines fortgeschrittenen Bankwesens in der Frührenaissance und dann noch mal mit der industriellen Revolution. Und dabei ging es erst so richtig los als Geldwert nicht mehr mehr gleichbedeutend mit dem Materialwert war. Aber das Geld war durch den Goldstandart dennoch nicht beliebig vermehrbar. Mag sein, daß es heute Blasen und Crashs gibt, und daß es die im Neolithikum oder im Mittelalter nicht gab, aber insgesamt ist der Wohlstand deutlich größer, sogar in den Crashzeiten. Naja, in der industriellen Welt mag das ja sein. Aber (und jetzt werde ich sicher wieder verteufelt) man sollte den Wohlstand nach diesem Crash messen, und nicht mitten drin. Sicher, solange das System sich selbst am Leben erhält wächst der Wohlstand. Wenn es allerdings in sich zusammenfällt dann werden wir wohlstandsmäßig evtl. wieder zurückfallen in Zeiten vor den beiden Weltkriegen. Ich verstehe auch nicht, warum man sich privat Sorgen wegen einer hohen Inflation machen muß. Dann investiert man eben in Sachwerte. Und bedroht seinen Arbeitgeber, dass dieser einem den Lohn gekoppelt an die Inflationsrate auszahlt, oder in Sachwerten. Denn sonst bekommt man für ein Monatsgehalt bald nur noch ein Brötchen vom Vortag... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von Elvis77 Inflationsraten über dem nominalen BIP liegen erschließt sich mir nicht ganz... Kommando zurück. Falsche Statistik gehabt. Unsere Inflationsraten lagen tatsächlich immer im humanen Bereich. Was aber an einer galoppierenden Inflation gut sein soll entzieht sich mir. Ich kann mich nicht entsinnen das mal irgendwo Hyperinflation und eine blühende Wirtschaft Hand in Hand gingen. Man muss doch nicht gleich so extrem denken. Niemand redet von galoppierender Hyperinflation. Aber bis 5%, was ja schon helfen würde ist es kein Problem. Und auch mit 6-7% lässt sich auch noch Leben. Solch eine Inflation finde ich jetzt die beste aller Lösungen für die Mehrheit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anja Terchova Januar 8, 2009 · bearbeitet Januar 8, 2009 von Anja Terchova Die Wirtschaft kommt Ende 2009 in die Gänge. Die Kreditmärkte funktionieren wieder. Billiges Geld für alleFolgen: Investitionen werden nachgeholt. Konsum wird nachgeholt--> Inflation in nicht geringem Umfang Fehlende Kredite sind nur in Amerika das Problem fuer den fehlenden Konsum, da ist sogar der Einzelhandelsumsatz vor Weihnachten eingebrochen. Die haben dan wohl die Jahre davor sogar Weihnachtsgeschenke auf Kredit gekauft Aber finde das nicht so gut, Kredite sind imho dafuer da um Immobilien, Autos und anderen Investitionen in der Groessenordnung zu finanzieren. Aber Alltagssachen gehoeren imho aus Einkommen oder Vermoegen bezahlt In Westeuropa ist das Problem fuer den Konsumrueckgang nicht das es keine Kredite gibt, sondern das die Einkommen geringer steigen als die Inflation. Wenn die Einkommen in einem Jahr um 0,8% steigen aber die Inflationsrate dann 2,1% ist dann geht 1,3% Kaufkraft verloren. Nach sieben Jahren hat man dann schon 9,5% Kaufkraftverlust Ziel waere Inflationsrate: 1,5% - 3,0% 12 Monate Euribor: 0,5% - 1,5% über Inflationsrate, generell zwischen 2,0% und 4,5%, aktuell 2,6% bis 3,6% Leitzinssatz: moeglichst auf Zieleuribor, zum senken 0,5% bis 1,0% drunter, zum heben 0,5% bis 1,0% drueber, aktuell waere 3,0% sinnvoll Einkommensteigerung: 0,5% bis 1,5% ueber Inflationsrate, aktuell 2,6% bis 3,6% Die Leute sollen von ihrem Einkommen, ob es aus Arbeit oder Kapitalertrag kommt konsumieren und nicht durch Kredite. Aber die Einkommen erhoehen kann die EZB leider nicht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akku5 Januar 8, 2009 Kommando zurück. Falsche Statistik gehabt. Unsere Inflationsraten lagen tatsächlich immer im humanen Bereich. Man muss doch nicht gleich so extrem denken. Niemand redet von galoppierender Hyperinflation. Aber bis 5%, was ja schon helfen würde ist es kein Problem. Und auch mit 6-7% lässt sich auch noch Leben. Solch eine Inflation finde ich jetzt die beste aller Lösungen für die Mehrheit. Prinzipiell ist das richtig - solange die Einkommen mitsteigen. Doch je höher eine Inflation ist desto größer ist die Gefahr, dass sie außer Kontrolle gerät. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
steff123 Januar 10, 2009 Ich denke die EZB geht im ersten Halbjahr auf 1% runter. Inflation wird dieses Jahr kein Thema sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anja Terchova Januar 10, 2009 Bis jetzt sind 2% noch das Limit das seit der Existenz der EZB nicht unterschritten worden ist, und ich hoffe das es dabei bleibt 1% Leitzins waere fast eine Katastrophe, den dann fallen die Einlagenzinsen unter die Inflationsrate. Dann gibt es auf die Tagesgeldkoten wo es jetzt noch so 3,8% - 4,5% nur noch hoechstens 2,5% - 3% Dann nehmen die Leute ihre Einlagen aus den Banken im Euroland. Die älteren, vorsichtigen Leute legen es dann gleich unter die Matratze und die juengeren mutigeren Leute nehmen dann auslaendische Staatsanleihen (find da Norwegen intressant) wo es dann bestimmt noch 4,5% bis 6,5% gibt Dann haben die Banken im Euroland garkein Geld mehr das sie verleihen koennen wenn die Leute die Einlagen rausnehmen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 12, 2009 Bis jetzt sind 2% noch das Limit das seit der Existenz der EZB nicht unterschritten worden ist, und ich hoffe das es dabei bleibt 1% Leitzins waere fast eine Katastrophe, den dann fallen die Einlagenzinsen unter die Inflationsrate. Dann gibt es auf die Tagesgeldkoten wo es jetzt noch so 3,8% - 4,5% nur noch hoechstens 2,5% - 3% Dann nehmen die Leute ihre Einlagen aus den Banken im Euroland. Die älteren, vorsichtigen Leute legen es dann gleich unter die Matratze und die juengeren mutigeren Leute nehmen dann auslaendische Staatsanleihen (find da Norwegen intressant) wo es dann bestimmt noch 4,5% bis 6,5% gibt Dann haben die Banken im Euroland garkein Geld mehr das sie verleihen koennen wenn die Leute die Einlagen rausnehmen Ach glaub ich nicht. Schau dir doch mal an wie geizig die Leute im Allgemeinen sind. DIe bekommen doch lieber 0,5% Zinsen als gar nichts. Ausserdem musst du dir um die armen Banken keine Sorgen machen. Die bekommen die Kohle schon... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
crosplit Januar 15, 2009 So, heute war also die Entscheidung! Eurozone senkt Leitzins auf 2,00 % (- 0,50) http://www.leitzinsen.info/euroland.htm Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chrise82 Januar 15, 2009 bin neugierig ob die 2% noch unterschritten werden in den nächsten monaten, dürften dann wohl kaum mehr gute sparzinsen für die nächsten jahre drinsein...die crediteuropebank bietet noch gute, nur wie lange noch... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
crosplit Januar 15, 2009 Jo, mein Broker hat die Tagesgeldzinsen schon heruntergeschraubt...zum Anfang des Jahres. Die Banken werden jetzt langsam alle mitziehen... Allerdings dürften Kredite (Lombardkredit) dann auch billiger werden! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag