Elvis77 Juni 7, 2007 · bearbeitet Juni 7, 2007 von Elvis77 Ich habe darin Übung. Meine Exverlobte ist auch Künstlerin. Modedesignerin. Sie ruft mich immer an, wenn sie bei ihrem Bankberater war und fragt nach meiner Meinung. Ihr erkläre ich dann: "Man hat dir gerade eine teure Jacke angeboten. Sie erfüllt ihren Zweck, das du nicht nackt rumlaufen musst. Aber die Farbe ist Mist, die Nähte sind pfusch und außerdem ist sie dir viel zu groß. Würdest du diese Jacke kaufen oder lieber weitersuchen?" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ippf Juni 7, 2007 · bearbeitet Juni 7, 2007 von ippf lieber ippf, LV kündigen hat mich einen Vermögenberater der Aachen Münchener empfohlen. Er rief auch heute an um mir zu sagen, dass jede weitere monatliche Beitrag wäre weggeschmiessenes Geld... also schnell verkaufen und die Fonds kaufen, die er mich empfohlen hat, die Namen stehen nicht auf dem Blatt, dass er hier gelassen hat nur wieviel Geld man gibt und was man später womöglich bekommt. Auch hier im Forum, habe ich gelesen dass LV schlecht investiertes Geld wäre für den der sie abgeschlossen hat. Die Entscheidung für eine LV mag falsch gewesen sein und es wäre in den meisten Fällen schlauer gewesen, das Geld in einen Fondssparplan zu stecken (das hängt aber auch immer vom jeweiligen Anleger / Anlegertyp ab und bevor du es z.B. auf einem Sparbuch mit 0,5% Zinsen liegen gelassen hättest, ist es in der LV allemal besser investiert, wenn du durchhältst) - ABER: du hast diese Entscheidung nun mal getroffen. Es gibt - wie immer im Leben - nachträglich gesehen bessere und schlechtere Entscheidungen statt dieser. (überdies: durch die Abgeltungssteuer ist eine LV schon wieder viel attraktiver geworden). LV kündigen ist in den meisten Fällen jetzt die schlechteste Möglichkeit - denn du hast die ganzen Gebühren und Provisionen in den ersten Jahre mit deinen monatlichen / jährlichen Raten schon gezahlt - erst hinten hinaus macht man bei LV die meiste Rendite (weil am Anfang der größte Teil der Beiträge für Provisionen / Verwaltungskosten etc. draufgeht, also nicht viel für die eigentliche Anlage übrig bleibt). Es wird also mit der Rendite nach hinten hinaus besser. In den meisten Fällen ist es daher ein Draufzahlgeschäft, wenn man in den ersten Jahren kündigt. Wenn überhaupt, dann würde ich eine LV am Zweitmarkt verkaufen, da kriegt man im Regelfall mehr Geld dafür als wenn man kündigt. Aber natürlich verdienen die Aufkäufer auch daran - eben deswegen, weil bei einer LV nach hinten hinaus die Rendite gemacht wird; die Gebühren / Provisionen hast du gezahlt, die Rendite macht dann der Aufkäufer. Warum die Kündigung häufig empfohlen wird? Ganz einfach: Weil dann der Berater die freiwerdenden Gelder neu anlegen kann und dann wieder Provisionen verdient. Nehmen wir mal an, du kündigst deine LV und erhältst 25´000, dann können die 25´000 neu angelegt werden - bei einer Anlage in Fonds mit regulärem, üblichen (!), Ausgabeaufschlag von 5% kassiert die vermittelnde Bank/Berater also 1´250,- an Provisionen (= Ausgabeaufschlag). Dazu fließen häufig laufende Provisionen an den Vermittler (=Bank, Berater etc.). Im Einzelfall mag eine Kündigung *vielleicht* Sinn machen - ich würde aber aufpassen, ob der Berater nicht nur an dir verdienen will. *WOMÖGLICH* bekommt: das ist der entscheidende Punkt. Vergiss diese Zahl einfach; das sind schöne Zahlen auf einem Blatt Papier, die nichts wert sind und dich nur dazu verleiten sollen, ob der ach so tollen Gewinne das abzuschließen. Würdest du ein Bild von einem dir unbekannten Maler X kaufen, nur weil ich dir sage, dass du das Bild in 20 Jahren womöglich mit 30% Gewinn verkaufen wirst können? Und wenn mir jemand noch nicht mal genau aufschreibt, um welchen Fonds es sich handelt, dann ist das in meinen Augen eine unsaubere Beratung. PS: Foren sind eine gute Möglichkeit der Nachfrage und des Wissenserwerbs; jedoch kann keiner hier eine für dich passende, maßgeschneiderte Beratung erbringen. Keiner hier kennt deine finanziellen Verhältnisse, keiner deine Lebensplanung, keiner deine Risikobereitschaft usw. DU allein musst nachher mit deiner Entscheidung leben und solltest diese daher so weit als möglich eigenständig treffen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bilbo Juni 7, 2007 Hi lieber Leute! Elvis, deine Poesie und deinen Humor finde ich sehr sweet und sehr entspannend hier. Danke! Ja, mit der Kündigung der LV.... Ok, bevor der Besuch der bösen Mensch hatte ich nicht vor die zu kündigen, wenn es mir finanziell mies ging habe ich die ruhen lassen, sonst einfach bezahlt. Nun sagte der böse Mensch folgendes: wenn ich kündige, kann ich mit das freigewordenen Geld in Fonds anlegen und am Ende deutlich mehr verdienen als wenn ich weiter bezahle. Und kann dazu das Geld von den Beiträgen auch woanders inverstieren (seinen Plan war die WuPo) wenn ich die LV ruhen lasse, und das Geld von den Beiträge woanders investiere, würde die LV über die Jahre immer wertlose werden, weil die Verwaltungskosten an dem Kuchen Stück pro Stück meinen Gewinn aufessen würden. Es klangt ja nicht ganz blöd. Die Fonds hat er nicht zitiert, ich glaube er hatte angst ich ginge zu einem anderen Berater mit der Plan. Hat er irgendwie auch komisch geäussert, fand ich ein bisschen kindlich für einen Finanzberater aber das ist egal. Fakt ist, dass wenn ich die LV weiter bezahle, habe ich keinen Kapital zum Anlegen und nicht regelmässig genug Einkommen um noch mehr Fixkosten auf mich zu nehmen. Darum hat mich das angebot der Vermögensberater so gelockt. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle mit konkreten zahlen kommen. Also Die LV bei der Allianz ergibt folgendes: Leistung zum Ablauf am 1.10.2023 Garantiekapital : 47.182 bisher erreichte Überwschussbeteiligung : 6.055 künftige Überwschussbeteiligung : 16.863 Gesamtleistung : 70.100 Monatliche Beiträge im Moment 106 (da ist die allianz sehr gemütlich, ich habe die Beitragshöhe oft geändert) oh, es klingelt bei mir. Die Arbeit ruft. Bis dann liebe Grüße! Bilbo Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bilbo Juni 11, 2007 Für eine Sammlung über ethisch orientierte Fonds habe ich noch das gefunden: http://www.fidelity.de/fonds/top-select/li...HR49-NmDWf66gxU. Das dumme ist, dass wenn bei Fidelity Seite geht, stehen viele verschiedene Fonds und gar nichts mehr über Umwelt... Zumindest habe ich es nicht mehr gefunden. Ich habe Unterlagen anefordert, werde ich euch mal dann erzählen! Ich fand es auch extrem mühsam durch vergleichen des vielen Fonds von Fidelity (und dies ist nur EINEN Anbieter) schlüssig zu werden! Vielleicht könnte man einen "ethisch-orientierte-Fonds" Sammlung irgendwo im Forum stellen? Hum, wenn ews überhaupt jemand sonst interessiert... Bilbo Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Juni 11, 2007 Hier mal eine interssante Diskussion zu dem Thema aus einem anderen Forum. http://www.diehards.org/forum/viewtopic.php?t=3113 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Juni 11, 2007 Eventuell kommt man bei Fidelity etwas durcheinander. Die verkaufen nicht nur ihre Fonds sondern auch Fonds von anderen. Z.B. ist der Fonds in deinem Link von Pioneer und nicht von Fidelity. Ist sicherlich anfangs etwas verwirrend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bilbo Juni 11, 2007 Hier mal eine interssante Diskussion zu dem Thema aus einem anderen Forum. http://www.diehards.org/forum/viewtopic.php?t=3113 Interessant. Dieser Ansatz spiegelt sehr gut meine Einstellung zur Thema: "Now the question becomes: Do you want to be part of a collective SRI movement that can have a large impact if enough people join it? History is replete with social movements for good that required large numbers of participants to be effective. If each of those people opted out because s/he thought s/he would not make a difference as an individual, then those movements would not have happened." yep! Gib es einen Kürzel auf Deutsch für SRI? (socially responsible investments) bilbo Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Juni 11, 2007 social responsibility, corporate gouvernance und sustainability werden auch im Deutschen meistens so verwendet. Naja, sustainability wird mit "Nachhaltigkeit" übersetzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jennifer84 Juni 11, 2007 Ethik und Umweltfonds sind in der Regel abzulehnen.Sie sind werden momentan nur Angeboten, weil sie sich gut verkaufen lassen. Ich weiß ja, dass viele in diesem Forum so denken. Aber wieso können sich manche zum Beispiel für eine Solarworld-Aktie hellauf begeistern, aber Umweltfonds, die ja durchaus auch die Solarworld in ihrem Portfolio haben können, so pauschal ablehnen? Habe ich nie verstanden. Und dass gute Umwelt- und Ethikfonds erst jetzt angeboten werden, ist doch Quatsch. Den Ökovision gibt es zum Beispiel seit 11 Jahren, den Öko-Aktienfonds schon seit 16 Jahren! @ Bilbo: Wenn du dir die ersten Grundlagen draufgeschafft hast und vielleicht auch schon ein Basis-Investment aufgebaut hast, kannst du ja mal diese Fonds etwas beobachten (nicht gleich kaufen! ): Ökovision (WKN 974968) ESPA WWF STOCK UMWELT (WKN 694115) Öko-Aktienfonds (WKN 971682) Und wenn du nicht weißt, was eine WKN ist, wirst du es ja bald in dem Buch lesen können, das du dir bestellt hast. LG, Jenny Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Juni 12, 2007 · bearbeitet Juni 12, 2007 von Boersifant Grauenvoll, einfach nur grauenvoll. Besonders der zweite Fonds ist der letzte Unsinn. Top-Holdings Repower mit 8.4% und Sunpower mit 7.7%, dazu Managementgebühr von 1.8%. Welcher normale Mensch kauft so etwas?! Bilbo, mit Verlaub, bei deinen Rücklagen, deiner Selbstständigkeit und deinem Alter ist es dir glaube ich nicht möglich, pseudo-soziale Anlagen zu tätigen, die dir eine be*********e Rendite, dafür aber ein "gutes Gefühl" bringen werden. Gleicher Tipp wie bei Zockern: Trennt Anlage von Zockerreiz oder, wie hier, Mutter-Theresa-Trieb. Wenn die Großindustrie so böse ist, spende 5% an Greenpeace oder irgendeine andere fragwürdige Organisation und investiere 95% in vernünftige (="böse") Anlagen, aber setz nicht deine Altersvorsorge wegen einer irrationalen Abneigung gegen Großkonzerne aufs Spiel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jose Mourinho Juni 12, 2007 Boersifant, erstmal grundsätzlich: sehe es auch so, ich vermeide Branchenwetten so gut es geht. Bilbo, mit Verlaub, bei deinen Rücklagen, deiner Selbstständigkeit und deinem Alter ist es dir glaube ich nicht möglich, pseudo-soziale Anlagen zu tätigen, die dir eine be*********e Rendite, dafür aber ein "gutes Gefühl" bringen werden. Gleicher Tipp wie bei Zockern: Trennt Anlage von Zockerreiz oder, wie hier, Mutter-Theresa-Trieb. Wenn die Großindustrie so böse ist, spende 5% an Greenpeace oder irgendeine andere fragwürdige Organisation und investiere 95% in vernünftige (="böse") Anlagen, aber setz nicht deine Altersvorsorge wegen einer irrationalen Abneigung gegen Großkonzerne aufs Spiel Ich denke Bilbo / Jennifer sind davon überzeugt das die Branche außergewöhnlich boomt und erhoffen sich dadurch eine größere Wertsteigerung mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit/Umwelt etc.. Für mich ist es ganz einfach: Entweder über einen S/M Caps Fond oder aber die Firmen sind irgendwann höher kapitalisiert im Markt und werden automatisch in die Europa/Global Fonds mit integriert. Ich verstehe den Reiz an diesem Thema - es wurde sehr, sehr ausgiebig gepusht und wer weiß vielleicht sind die beiden einfach nur umweltbewußt und wollen das auch in Ihrer Geldanlage ausdrücken. Die Rendite in den letzten Monaten/Jahren ist ja schließlich auch nicht ohne, allerdings steht zu befürchten, das unter Umständen in dieser Branche mal ein Luftballon platzt, dann wird es umso heftigere Rückschläge im NAV geben. Der einzige Fond den ich bedenkenlos nehmen würde, wäre der Activest Ecotech, ich schreibe würde, weil ich es nicht in Betracht ziehe. Wenn ich davon überzeugt wäre hier die schnelle Kohle machen zu können würde ich eine Einmalanlage anlegen, aber keinen Sparplan. Fazit: Maximale Dosierung 5 % - regelmäßige Überwachung der Performance und ein nahes Ohr am Markt vorausgesetzt, wer weiß vielleicht haben die beiden ja recht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Juni 12, 2007 Chris, ich glaube zwar eher, dass Bilbo wegen der "Sozialkomponente" zu Umweltfonds greifen möchte, aber auch was die Rendite anbelangt, stimme ich dir zu. Gerade wenn unerfahrene Anleger ein Thema für sich entdecken, ist es schon vorrüber. Die Umweltaktien haben teilweise ein so hohes Niveau erreicht, dass Rückschläge fast unvermeidlich sind und eine langfristige Outperformance des Marktes ist ebenso zweifelhaft, ich würde eher sagen, unwahrscheinlich. Wenn man das beimischen möchte, dann wie du sagtest mit einem sehr kleinen Anteil, aber da wichtiges Geld rein zu stecken ist schlichtweg Schwachsinn. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jennifer84 Juni 12, 2007 Guten Morgen. Ich habe ja oben auch geschrieben, dass Bilbo erstmal ein Basisinvestment aufbauen soll, bevor sie sich Ökofonds ansieht. Ich habe nie gesagt, dass man alles auf eine Karte setzen soll. Ich wehre mich einfach nur dagegen, dass manche Leute Ökofonds von vornherein verteufeln, ohne sich überhaupt anzusehen, welche Werte in diesen Fonds stecken. Also vielleicht können wir uns darauf einigen, dass sie als Beimischung doch gar nicht soooo schlecht sind? Grauenvoll, einfach nur grauenvoll. Besonders der zweite Fonds ist der letzte Unsinn. Top-Holdings Repower mit 8.4% und Sunpower mit 7.7%, dazu Managementgebühr von 1.8%. Welcher normale Mensch kauft so etwas?! Ich habe mich jetzt nicht wirklich mit dem ESPA WWF beschäftigt, aber soviel ich weiß, geht ein Teil der Erlöse an Projekte des World Wildlife Fund. Das halte ich für ein recht interessantes Modell. Oder findest du, dass hier ethisch und ökologisch denkende Menschen abgezockt werden sollen? Und was ist an den Top-Holdings deiner Meinung nach schlecht? ich vermeide Branchenwetten so gut es geht.Ich denke Bilbo / Jennifer sind davon überzeugt das die Branche außergewöhnlich boomt und erhoffen sich dadurch eine größere Wertsteigerung mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit/Umwelt etc.. Hmm, ich denke da weniger an einen Boom. Im Gegenteil: Ich bedaure sogar, dass dieses Thema dermaßen gehypet wird. Denn ich sehe auch die Gefahr, dass bald niemand mehr etwas von "Öko" hören will, weil es einem dann zu den Ohren raushängt. Mir selbst ist das Thema aber sehr wichtig, richte auch mein Konsumverhalten danach aus etc. (ohne gleich ein Hardcore-Öko zu sein), und zwar schon seit vielen Jahren. Mir geht es tatsächlich auch darum, mein Geld (oder besser: einen Teil meines Geldes) den Unternehmen anzuvertrauen, deren Geschäftsmodell oder "Ideologie" ich für unterstützenswert halte. Vielleicht denken wir Frauen da anders, aber uns gleich in die Mutter-Teresa-Ecke zu schieben finde ich doch sehr oberflächlich. Übrigens muss man zum Beispiel den Ökovision nicht unbedingt als Branchenwette ansehen. Klar gibt es darin Windanlagenbauern und Wasserkraftwerke, aber auch den Fahrradteile-Hersteller Shimano oder Finanzwerte. Insgesamt also recht breit gestreut, quer durch die Branchen und global angelegt. Bei mir liegt der Fonds, ihr ahnt es schon, auch im Depot (Anteil: 10 %). Der oben erwähnte Ecotech hält auch E.on-Aktien und investiert somit in Atomstrom. Also nix für echte Ökos. LG, Jenny Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Juni 12, 2007 Ich habe mich jetzt nicht wirklich mit dem ESPA WWF beschäftigt, aber soviel ich weiß, geht ein Teil der Erlöse an Projekte des World Wildlife Fund. Das halte ich für ein recht interessantes Modell. Oder findest du, dass hier ethisch und ökologisch denkende Menschen abgezockt werden sollen? Und was ist an den Top-Holdings deiner Meinung nach schlecht? Unternehmen handeln in Gewinnmaximierungsabsicht. In welcher Branche sie das tun, ist mir egal, solange sie profitabel sind. Diese Fonds gaukeln etwas vor, was es nicht gibt. Ein schönes Beispiel hatten wir letztens mit Starbucks, die in einem oder mehreren Nachhaltigkeitfonds drin sind, obwohl sie Kaffeebauern genauso unter Preisdruck gesetzt haben, wie es jedes andere Unternehmen auch tut. Nur weil ein Unternehmen in einer als "sozial" oder "die Zukunft sicherende" Branche arbeitet, heißt es nicht, dass es auch nach dem Glauben der Eigentümer handelt. Die Gewinnerzielungsabsicht steht immer im Vordergrund, egal ob bei Solarpanels oder bei Cruise Missiles und deswegen sind nur wenige Unternehmen nach den üblichen Vorstellungen "sauber". Wenn ich an den WWF was spenden wollte, würde ich das direkt tun. Der Job eines Fondsmanagers ist es, Ertrag zu erwirtschaften, nicht Geld für Spenden einzusammeln. Hier kommt wieder die Trennung zwischen Gefühl und Denken ins Spiel. Geldanlage = rational, "kalt". Das Bedürfnis nach Wohltaten sollte man woanders befriedigen. Die Holdings finde ich grausig, weil es zum einen Hypeaktien sind, die sehr bald abstürzen werden und weil ich keinen Fonds kaufe, der eine stärkere Konzentration auf Einzelwerte hat, als ich sie in meinem eigene Depot hätte (fast 9% in einer Aktie, zu viel). Hmm, ich denke da weniger an einen Boom. Im Gegenteil: Ich bedaure sogar, dass dieses Thema dermaßen gehypet wird. Denn ich sehe auch die Gefahr, dass bald niemand mehr etwas von "Öko" hören will, weil es einem dann zu den Ohren raushängt. Mir selbst ist das Thema aber sehr wichtig, richte auch mein Konsumverhalten danach aus etc. (ohne gleich ein Hardcore-Öko zu sein), und zwar schon seit vielen Jahren. Denk dran, ob das Thema Öko an der Börse jemanden interessiert, ist für das eigentliche Geschäft der Unternehmen egal. Eine größere Gefahr für Firmen wie z.b. Solarworld liegt in der Gefahr des Wegfalls von Subventionen. Solarworld würde ohne Subventionen, gelinde gesagt, bescheiden darstehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jose Mourinho Juni 12, 2007 Mir geht es tatsächlich auch darum, mein Geld (oder besser: einen Teil meines Geldes) den Unternehmen anzuvertrauen, deren Geschäftsmodell oder "Ideologie" ich für unterstützenswert halte. Vielleicht denken wir Frauen da anders, aber uns gleich in die Mutter-Teresa-Ecke zu schieben finde ich doch sehr oberflächlich. Es ist durchaus möglich das Frauen das anders sehen - keine Ahnung. Aber ganz ehrlich: Mir geht es bei einem Invest nicht um die Ideologie die ich für unterstützenswert halte, sondern um Outperformance ggü. anderen Anlagen. Wie oben geschrieben, eine gewisse Beimischung ist sicherlich möglich, jedoch sollte -um bei deiner Sprache zu bleiben - "Mutter Teresa" auch an Ihr Einkommen denken. Der oben erwähnte Ecotech hält auch E.on-Aktien und investiert somit in Atomstrom. Also nix für echte Ökos. Frage: Wieviele Unternehmen - die nicht deiner Ideologie entsprechen hast du in anderen Fonds? Tabakindustrie, Militär, Autohersteller, Ölkonzerne etc. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ippf Juni 12, 2007 · bearbeitet Juni 12, 2007 von ippf Ich habe mich jetzt nicht wirklich mit dem ESPA WWF beschäftigt, aber soviel ich weiß, geht ein Teil der Erlöse an Projekte des World Wildlife Fund. Das halte ich für ein recht interessantes Modell. Oder findest du, dass hier ethisch und ökologisch denkende Menschen abgezockt werden sollen? Und was ist an den Top-Holdings deiner Meinung nach schlecht?Hmm, ich denke da weniger an einen Boom. Im Gegenteil: Ich bedaure sogar, dass dieses Thema dermaßen gehypet wird. Denn ich sehe auch die Gefahr, dass bald niemand mehr etwas von "Öko" hören will, weil es einem dann zu den Ohren raushängt. Mir selbst ist das Thema aber sehr wichtig, richte auch mein Konsumverhalten danach aus etc. (ohne gleich ein Hardcore-Öko zu sein), und zwar schon seit vielen Jahren. Jenny Ob man in Lasteraktien (Alkohol, Spielbanken, Waffenindustrie etc.) investiert oder in Ökoaktien, ist erstmal Glaubensfrage. Wobei: Erstere wird es immer geben, selbst wenn die Masse der Anleger diese aus ethischen Gründen meiden sollte - und je weniger sich dafür interessieren, desto höher die Gewinne derjeniger, die darin investiert sind. Ob man sich jetzt sagt: "Hauptsache meine Rendite (und damit Alterssicherung) stimmt" oder "Ich verzichte gerne auf einen Teil Rendite, wenn ich dafür aber ein gutes Gewissen habe" ist jedem seine Entscheidung. Ich glaube aber nicht, dass ein Ökofonds oder Aktien "von sozialen Unternehmen" per se "gut" ist - es wird nur ein gutes Gewissen verkauft. In meinen Augen ist es Augenwischerei, wenn ein Teil des Erlöses dem WMF zukommt (wie bei dem ESPA WWF STOCK UMWELT). Das kann ich auch so machen, wenn ich jedes Jahr 0,5% meiner erzielten Gewinnsteigerung meines Fonds an Organisation X spende. Auch sollte man sich einmal anschauen, wie "sozial" Unternehmen, die damit werben, in Wahrheit wirklich sind - Starbucks ist da ein Paradebeispiel (man lese nur den Spiegel-Artikel zu Starbucks von vor 2 Wochen). Auch hier wird nur ein sozial gutes Gewissen verkauft. Ökoaktien sind in letzter Zeit gut gelaufen, weil sie "trendy" waren (daher war Rendite und Öko kein Widerspruch in der letzten Zeit) - mal schauen, ob das in 5 Jahren auch noch so ist. Solaraktien sind auch nur deshalb so gut gelaufen, weil "Dank" staatlicher Subventionen diese Branche boomte bzw. rosige Zukunftsaussichten gemalt wurden. Würde die Allgemeinheit nicht für den Profit Einzelner aufkommen müssen, sähe das Ganze schon sehr anders aus. Diese staatliche Förderung von Solarstromanlagen ist nämlich mit das Unsozialste was es gibt - einige wenige verdienen, die Allgemeinheit zahlt, was einem Umschichten von unten nach oben gleichkommt. Insofern sind Solaraktien mit das Unsozialste was es gibt - aber Dank Titel "Öko" hat man als Anleger natürlich ein reines Gewissen. Und zu den Autokonzeren: wenn Firmen wie Toyota den Hybridantrieb populär machen, ist das dann keine Investition in die Umwelt? => diese Scharz-Weiß-Malerei ist so einfach falsch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jose Mourinho Juni 12, 2007 Und zu den Autokonzeren: wenn Firmen wie Toyota den Hybridantrieb populär machen, ist das dann keine Investition in die Umwelt? => diese Scharz-Weiß-Malerei ist so einfach falsch. Kein Thema Hybrid ist eine Investition in die Zukunft. Mir ging es eher um die Auswirkungen von Biodieselautos und den damit verbundenen Raubbau (Monokultur) in der Natur verbunden mit der signifikanten Erhöhung der Maispreise. Und wieviele Hersteller haben den Hybrid schon erfolgreich in Serie laufen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cyber-Shadow Juni 12, 2007 Mir erschließt sich sowieso nicht, wieso man ein besseres Gewissen haben sollte, wenn man "Ökoaktien" kauft, die sowieso schon "gut" sind. Die Unternehmen existieren sowieso, weil deren Existenz hauptsächlich durch ihre Kunden (deswegen kann man als Kunde auch mehr bewirken) und nicht durch ihre Besitzer gesichert wird. Ausnahme: Ausgabe neuer Aktien, deren Erlös ins Eigenkapital fließt. Deswegen ist es doch genauso sinnvoll, Aktien von "bösen" Unternehmen zu kaufen und über seine Stimmrechte positiven Einfluss auszuüben. Über Fonds ist das natürlich schwierig, da man dabei das Stimmrecht abgibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bayer Juni 12, 2007 · bearbeitet Juni 12, 2007 von Bayer Solaraktien sind auch nur deshalb so gut gelaufen, weil "Dank" staatlicher Subventionen diese Branche boomte . . . Diese staatliche Förderung von Solarstromanlagen ist nämlich mit das Unsozialste was es gibt - einige wenige verdienen, die Allgemeinheit zahlt, was einem Umschichten von unten nach oben gleichkommt. Insofern sind Solaraktien mit das Unsozialste was es gibt - aber Dank Titel "Öko" hat man als Anleger natürlich ein reines Gewissen. Ich nehme mal an du zielst mit dem Begriff Subvention auf das EEG. Hierzu mal kurz aus wikipedia der Begriff Subvention = (von lat. subvenire = zu Hilfe kommen) sind finanzielle Hilfen ohne unmittelbare Gegenleistung, die von staatlichen Institutionen an private Haushalte oder an private Unternehmen geleistet werden. Deine Umschreibung „staatliche Subventionen“ ist also ein Pleonasmus ähnlich dem berühmten weißen Schimmel. Noch kurz zum deiner Meinung nach unsozialen EEG. (Erneuerbare Energien Gesetz) Grundgedanke ist, dass den Betreibern der zu fördernden Anlagen über einen bestimmten Zeitraum ein fester Vergütungssatz für den erzeugten Strom gewährt wird, der sich an den Erzeugungskosten der jeweiligen Erzeugungsart orientiert, um so einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen zu ermöglichen. Der für neu installierte Anlagen festgelegte Satz sinkt jährlich um einen bestimmten Prozentsatz (Degression), um einen Anreiz für Kostensenkungen zu schaffen. Die entstandenen Mehrkosten, d. h. die Differenz zwischen Vergütungssatz und Marktpreis des Stroms, werden unter den Energieversorgungsunternehmen (EVU) gleichmäßig aufgeteilt (Bundesweite Ausgleichsregelung) und fließen somit als zusätzlicher Kostenfaktor in die Kalkulation der Endverbraucherpreise ein. Im Endeffekt zahlen die Endverbraucher einen höheren Preis für den Strom und ermöglichen dadurch neuen Techniken den Eintritt in den Massenmarkt. Durch die jährliche Kostendegression werden in jedem Jahr für neue Anlagen geringere Vergütungssätze gezahlt. Diese staatliche Förderung von Solarstromanlagen ist nämlich mit das Unsozialste was es gibt... Wieder falsch. Erstens fördert der Staat nicht Solarstromanlagen, sondern er gibt nur die Rahmenbedingung für deren Betrieb vor. Es handelt sich beim EEG schon definitionsmäßig nicht um eine Subvention, wie oben dargelegt. Irgendwas muß ja dran sein, am deutschen EEG, warum kopieren die Spanier und Italiener das Modell. Wie man es falsch machen kann zeigen seit Jahren die gelobten USA: Hier mal ein Link zum einlesen. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23031/1.html und Teil 2 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23098/1.html Zweites ist es wesentlich unsozialer, wenn die externen Kosten der anderen Energieträger von der Gemeinschaft getragen werden. Wenn konventioneller Strom vollkosten mäßig kalkuliert wäre, wäre er wesentlich teurer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Juni 12, 2007 · bearbeitet Juni 12, 2007 von Grumel Börsifant hat absolut recht, das ist eine Subvention und unsozial . Die theoretischen Grundlagen dazu stammen übrigens von Friedrich Engels ( warum sie unsozial sind). Steuererleichterungen, Garantiepreise, direkte staatliche Zahlungen, alles 3 sind Subventionen. Mich würde jetzt interessieren wieso der kaum im Verdacht neoliberaler Ideologie stehende Engels unrecht haben sollte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ariantes Juni 12, 2007 Die Frage ist vielmehr, wie der Staat auf eine wirtschaftliche Entwicklung einfluss nehmen soll, wenn nicht durch irgendwie geartete Subventionen. Staatsunternehmen dafür zu gründen, ist noch schlechter. Und es IST Aufgabe des Staates, Zukunftstechnologien, die nach Ansicht des Staates bald dringend gebraucht werden, zu unterstützen/ zu fördern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Juni 12, 2007 Wieso sollte der Staat bei dieser Aufgabe überlegene Ergebnisse im Vergleich zum Freien Markt liefern ? Und wieso sollte die Subventionierung in dieser besonders ineffizienten und asozialen Form von Einspeisegarantiepreisen und Steuerabschreibungen für Solarlanlagen durchgeführt werden ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ariantes Juni 12, 2007 Weil sich ein freier Markt absolut logisch und kontrolliert entwickeln würde? Weil ein freier Markt in vielen Ländern der Welt existiert und als Standard angenommen werden muss? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Juni 12, 2007 Wollen wir die Beweislast umkehren, trotz der erdrückenden Beweise für die Überlegenheit marktwirtschaftlicher Systeme ? Es gab und gibt ja durchaus nichtmarktwirtschaftliche System, sie sind den Marktsystem offensichtlich weit unterlegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bayer Juni 12, 2007 · bearbeitet Juni 12, 2007 von Bayer Wieso sollte der Staat bei dieser Aufgabe überlegene Ergebnisse im Vergleich zum Freien Markt liefern ? Und wieso sollte die Subventionierung in dieser besonders ineffizienten und asozialen Form von Einspeisegarantiepreisen und Steuerabschreibungen für Solarlanlagen durchgeführt werden ? Was ist an AFA asozial? Wenn ich für den Betreib einen neuen Computer kaufe, kann ich den entsprechend abschreiben. Wenn ich eine PV Anlage als Gewerbe betreibe kann ich die Kosten der Anlage der Nutzungsdauer abschreiben. Was ist daran asozial oder ineffizient. nicht Zum Thema Subventionen. Eine falsche Behauptung wird durch mantrahaftes wiederholen nicht plötzlich richtig. Das EEG Ist keine Subvention. Der Staat schaft ja in diesem Bereich keine Ergebnisse, sondern Voraussetzungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag