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Drella

Warum sind Textilunternehmen so profitabel?

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Drella
· bearbeitet von Profi

hi,

weiß einer warum textilunternehmen wie hugo boss, esprit oder der bekleidungsartikel hersteller

BIJOU BRIGITTE (zählen wir jetzt auch mal zu den textilunternehmen) so profitabel sind?

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Weil hier ein extrem hoher Unterschied zwischen dem Zusatzwert den der Markenname generiert zu den tatsächlichem Warenwert existiert.

Da die Basisindustrie neuer Schwellenländer anfangs aus Schwerindustrie und Textilindustrie besteht, konnten die Produktionskosten kontinuierlich gesenkt werden. Der Kostenvorteil musste aber aufgrund starker Marken nicht wie in anderen Branchen an den Kunden weitergegeben werden.

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hugolee
Weil hier ein extrem hoher Unterschied zwischen dem Zusatzwert den der Markenname generiert zu den tatsächlichem Warenwert existiert.

Du meinst Hugo Boss, Esprit usw. oder???

 

hugolee :thumbsup:

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Ja. Textilien ohne starke Marke befinden sich ganz im Gegenteil in einem extrem harten Preiskampf, vergleichbar mit den Lebensmitteldiscountern. Die Kostenvorteile müsssen hier an den Kunden weitergegeben werden um am Markt bestehen zu können.

 

Die eigentlichen Produzenten ob für Aldi oder Boss sind aber häufig dieselben.

Ich weis das sehr genau, weil meine Exverlobte aus der Modeindustrie kam.

Die gleiche Basisware erhält nicht selten nur ein anderes Etikett und unterliegt nur einer anderen Qualitätskontrolle.

So habe ich Topanzüge im Schrank, welche exakt identisch sind mit den 800Euro teureren Markenartikeln.

 

Die Näherinnen, ihr Standort und die Löhne sind die Gleichen.

 

Die Markenartikler haben ja meistens auch gar nicht erst eigene Werke. Sie lassen Fremdproduzieren.

 

Man darf jetzt aber nicht den Umkehrschluss ziehen, das alle Billigtextilien verkappte Markenwaren sind.

Da gibt es antürlich enorme Unterschiede. Das erkennt aber meine Ex bis heute für mich, wenn wir einkaufen gehen.

Ein Blick auf die Art der Nähte verrät da schon fast aus welchem Werk das kommt.

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Textilproduzenten sind überhauptnicht profitabel. Zumindest keine Deutschen.

 

Was derzeit läuft sind starke Eigenmarken mit eigenen Ladenketten. Bijou hat doch nichtmal einen eigenen Entwurf, wie es manche Textilketten wie H&M noch haben. Wobei man da natürlich auch fragen muß ob der Entwurf sich nicht aufs Malen von Bunten Bildchen und paar Einkäufer mit entsprechender handwerklicher Ausbildung die den Chinesen bischen über die Schulter schauen wenn sie mal wieder zusehr richtung asiatischen Körperbau hin den Entwurf machen.

 

Glaube mich auch entfernt an ein lustiges Organigram von Addidas zu erinnern, indem es garkeine Entwicklugnsabteilung gab. Jedenfalls ist Entwicklung explizit nicht als Kernkompetenz definiert die zwingend Intern gemacht werden muß. Darum auch die Probleme mit der Salomon Fusion

 

O-Ton Addidas: "wir waren überrascht dass der Skibereich noch so stark Produktgetrieben war". Mit anderen Worten man konnte nicht zwischen 30 Billigzulieferen Auswählen, den eigenen Markennamen draufkleben und das Zeug dann 50% teuerer verkaufen, sondern musste noch selbst produzieren :D .

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Toni
· bearbeitet von Toni

Textilunternehmen sind nur profitabel, wenn ein starker Markenname dahinter steht,

wie z.B. bei "Hugo Boss", "Puma" oder "Esprit".

 

Bei solchen Firmen sind zwei Punkte ausschlaggebend:

 

1) Stickyness (= Klebrigkeit => Kundenbindung). Das bedeutet, dass Kunden der Marke meistens treu bleiben

 

2) Schneller Verbrauch. Die Puma-Schuhe vom letzten Jahr will keiner mehr anziehen, neue müssen her.

 

Diese beiden Punkte sorgen für hohen Umsatz.

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rolasys
2) Schneller Verbrauch. Die Puma-Schuhe vom letzten Jahr will keiner mehr anziehen, neue müssen her.

 

nur bedingt Toni :thumbsup:

 

wenn mein Hugo Boss Anzug nur 1 Jahr halten würde oder nur 1 Jahr "modern" wäre, würde ich sicher schnell woanders einkaufen gehen..

 

daher 3. Punkt: Qualität, für die man dann auch gerne ein paar mehr bezahlt.

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Morbo

Qualitaet ist zweischneidig. Wichtiger ist wohl mehr der Glaube, dass es sich um ein Qualitaetsprodukt handelt. Sprich: wir sind wieder beim Image der Marke.

 

Ich glaube es gibt viele Schuhe, die in der Qualitaet keinesfalls Puma unterlegen sind. Wohl aber beim Image. Im Endeffekt ist wohl der Hauptkaufgrund, dass es ein neues Modell gibt. Letzlich wuerden die Schuhe (oder sonstige Bekleidung) sicher viele Jahre halten. Aber was moralisch verschlissen ist, sieht auch schlechter aus....

 

ich erinner mich an diese Daempferelemente hinten in der Sohle. Das war doch irgendwie aus dem durchgedopten Leistungssport hoch geschwapt und sah/sieht ungeheuer sportlich aus. Diese Schuhe haben aeltere Modelle gleich reihenweise moralisch abgewertet. Man konnte schoen sehen, wie dieses "Konzept" erst als Topmodell bei Addidas, Puma, Reebok & Co. auftauchte und dann langsam in Richtung ALDI-Box wanderte,,,

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Jose Mourinho
Man konnte schoen sehen, wie dieses "Konzept" erst als Topmodell bei Addidas, Puma, Reebok & Co. auftauchte und dann langsam in Richtung ALDI-Box wanderte,,,

 

Alles schön und gut, hier stößt du aber beim Vergleich mit Aldi irgendwo schon an Grenzen. Ich glaube kaum das man ein Paar Turnschuhe das Aldi verkauft - mit einem Produkt eines Markenlabels vergleichen kannst - Image hin oder her.

 

Aldi kommt von einem ganz anderen Punkt im Produktlebenszyklus.

 

500px-Produktlebenszyklus.gif

 

Aldi wird z.B. niemals ein Design entwickeln, die Innovation kommt also von den "Großen" der Branche - und ich glaube nicht das wir Aldi mit einem großen Hersteller von Schuhen - aber auch Kleidung - vergleichen können. Im übrigen möchte ich hier die Qualitätsfrage Aldi im Vergleich zu Marken auch mal in Frage stellen.

 

Meine Meinung: Aldi kommt irgendwo in der Phase zwischen Reife und Sättigung, versucht möglichst viel Stückzahl zu verkloppen und muss dafür "werben". Siehe die geschickt platzierten Beilagen in Tageszeitungen etc.

 

Zu Puma fahr ich aus innerem Antrieb weil ich schöne aber auch hochwertige Schuhe oder Sportkleidung kaufen will, und das bedarf vorher keiner Werbung im großen Umfang.

 

BCG-PLZ-Matrix.png

 

Auch in der Portfolioanalyse kommt Aldi m.M. nach erst nach den "Stars"

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Aldi und Lidl sind eh ein Sonderfall.

Die machen ihren Gewinn nicht mit dem Verkauf von Produkten, sondern mit Milliarden Euro zinsloser Kredite.

 

Den nichts anderes sind Lieferantenverbindlichkeiten mit Zahlungsziel. Durch die Marktmacht wird dabei nie eine Schwelle an unverzinslichen Lieferantenkrediten unterschritten.

Die Fillialen sind schon ein Erfolg, wenn sie eine schwarze 0 schreiben.

 

Nur deswegen können sie den für andere ruinösen Preiskrieg treiben, weil sie am meisten Umsatz fahren und sich damit außerhalb der Gewinnmargen eine stolze Einnahmequelle erschließen.

 

Übrigens auch ein beliebter Trick in der Rentabilitätsberechnung dieses sogenannte "Abzugskapital" aus dem Nenner zu streichen.

Damit legt meine keine Rentabilitätsrechenschaft über Kapital ab, welches einem zinslos zur Verfügung steht. Ist natürlich inhaltlich Blödsinn, aber katapultiert die Rentabilität auf dem Papier nach oben.

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Grumel

Die Aldi Produkte fangen genau mit den selben Phasen an wie alle anderen auch, nur sind sie halt bei aldi von der Länge etwas anders Verteilt als bei Markenartiklern.

 

Außerdem ist doch viel interessanter in welcher Phase Aldi selbst im Produktlebenszyklus ist. Ich würde sagen Reife. Die kann aber noch ziemlich lang dauern, siehe Coca Cola.

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Elvis77
Außerdem ist doch viel interessanter in welcher Phase Aldi selbst im Produktlebenszyklus ist. Ich würde sagen Reife. Die kann aber noch ziemlich lang dauern, siehe Coca Cola.

Ich will jetzt nicht sagen, das es nicht geht, aber es ist mir neu, das man ein Unternehmen überhaupt in den Produktlebenszyklus pressen kann.

Finde ich auch ein bisschen unlogisch, da der Maßstab an Unternehmen anders sein muss als an Produkte.

 

AUf jeden Fall nehmen zumindest die Wachstumsraten ab.

Allerdings gilt das nur für den Deutschen Markt.

Der wiederum ist aber im Disounterbereich auch was ganz besonderes.

In keinem anderem Land der Welt haben Discounter so einen hohen Marktanteil.

 

Ich war bei einem Vortrag von Kraft Foods über Discounter. War ganz interessant. Ich kenne das Thema auch noch aus meiner Zeit bei Kelloggs. Es ging dabei um die kulturellen Unterschiede des Konsumentenverhaltens. Die deutschen scheinen demnach zu den wenigen zu gehören, die ohne Not bei Discountern in diesem Umfang einkaufen.

Unsere Statussymbole seien andere. Der Prestigeverlust, wenn man beim Lebensmitteldiscounter einkauft nur gering. In anderen Ländern sei das eher üblich wenn es nicht anders geht und man fülle zu Hause die Produkte oft in Packungen von Markenartiklern um, damit es niemand sieht.

Das Wachstum deutscher Discounter im Ausland ist daher auch entsprechend langsamer.

 

Sollte es Aldi aber im AUsland ähnlich wie bei uns gelingen Discounter salonfähig zu machen (war ja bei uns auch nicht immer so), dann kann das Unternehmen nochmal richtig Gas geben.

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Klar geht das :D. Zumindest bei 1-Produkt unternehmen. Dicounteinzelhandel ist auch nur ein Produkt, halt ne Dienstleistung. Gerade im Einzelhandel lassen sich doch schön verschiedene Phasen erkennen, das Konzept von Aldi gibts erst seit 62.

 

Aldi hat auch Markenartikel zumindest einen - Haribo!

 

PS: Alles nicht zu ernst nehmen.

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Morbo
Alles schön und gut, hier stößt du aber beim Vergleich mit Aldi irgendwo schon an Grenzen. Ich glaube kaum das man ein Paar Turnschuhe das Aldi verkauft - mit einem Produkt eines Markenlabels vergleichen kannst - Image hin oder her.

 

ja, schon klar. Das was da bei Aldi ankommt ist sicher nicht mit dem Produkt von Puma zu vergleichen. Aber immerhin: diese Federdinger sind auch drin. Vielleicht nur wegen der Optik, aber drin ist drin... :)

 

schoene Grafiken!

 

da wir nun zu Discountern abgedriftet sind: weiss jemand warum die in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden schiessen? In Staedten kommt man locker auf 5 - 10 pro Quadratkilometer. An jeder dritten Ecke werden neue gebaut. Ich fuehle mich regelrecht von Supermaerkten umzingelt. :D Gibts da Subventionen oder sowas?

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