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Curanum Bonifatius

Empfohlene Beiträge

dakac
· bearbeitet von dakac

AGs haben eine wichtige Aufgabe, nämlich Gewinnmaximierung. Daher ist Curanum für mich auch "no go" Aktie. Ich will nichts als Rendite einsacken was am Personal oder an alten Menschen gespart wurde.

Ich nehme an, du hast auch keine Pharma-Aktien. Und keine ... und keine ...

 

Nein zurzeit tatsächlich (leider) nicht, aber bin befreundet mit mehreren Menschen aus der Pflege Branche!

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WOVA1

Die "Rentierlichkeit" ist das, was ich in Frage stelle. Ist Altenpflege nicht eher eine öffentliche Aufgabe? Falls ja, wie soll sie finanziert werden? Oder sollten nur Alte mit Geld gepflegt werden?

 

Im Moment sieht es halt so aus, dass das Pflegeheim eine Rechnung stellt. Die beträgt bei Pflegestufe 3 mal

locker über 3000 EUR pro Monat (ohne irgendwelchen Luxus und auch bei einem öffentlichen / gemeinnützigen Träger).

 

Einen Teil zahlt die Pflegeversicherung; für den Rest stehen Rente, Vermögen, Versicherung oder Sozialamt und Kinder.

 

Die öffentlichen (meist kommunalen) und die gemeinnützigen Träger haben oft das Problem,

dass sie Immobilien aus den 70/80ziger Jahren haben, als Mehrbettzimmer und Bad/WC auf dem Gang noch Standard waren.

Das will heute niemand mehr - also wurden diese Immobilien stückchenweise auf Einzelzimmer mit Bad/WC umgebaut.

Da sieht jedes Zimmer anders aus - entsprechend hoch sind die Immobilienkosten. Von Energiekosten ganz zu schweigen.

Geld für Neubauten haben die selten, weil sie ja nie oder nur sehr beschränkt Gewinnne machen dürfen.

 

Warum soll sich Altenpflege nicht rentieren ?

Für mich ist das genau das Problem, was sich auch in der miserablen Bezahlung und

den Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte wiederspiegelt -

unsere Gesellschaft ist der Meinung 'So was tut man nicht für Geld'.

 

Ja - genügend Nonnen wird man vermutlich nicht mehr finden.

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klausk
· bearbeitet von klausk

Die Antwort auf meine Frage:

 

Oder sollten nur Alte mit Geld gepflegt werden?

ist also Ja?

 

PS: Falls die Erinnerung an meinen Lateinunterricht nicht trügt, dann bedeutet "Bonifatius" so etwas wie "Einer der Gutes tut". Mich macht das im Namen einer AG eher stutzig. Auch genannt Apostel der Deutschen. Mit Religion kann man gute Geschäfte machen.

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35sebastian
· bearbeitet von 35sebastian

Ich konnts doch nicht lassen,

war es das Bauchgefühl, das Bestätigung suchte

oder der Bildungsauftrag fürs Forum :)

 

ein wenig über das Unternehmen zu recherchieren.

Das ist ja schlimmer als ich gedacht hatte.

 

Heuschrecken am Werk, Vorstandsvorsitzende , die gefeuert werden.

 

Hier ein Link vom Konkurrenz Forum, (ist natürlich keine Konkurrenz), wo der Wert intensiver diskutiert wurde und wird.

 

wallstreet online

Und in meiner unmittelbaren Nähe gibt es auch ein Curanum Seniorenzentrum, von dem ich bis heute nicht wusste, wie toll das ist.

Wenn man sich im Internet die Bilder anschaut, ist man ganz begeistert von der wunderschönen Lage im Stadtzentrum. Alles so schön grün... und die tollen Angebote.

 

In Wirklichkeit ist das ein schrecklich grauer Altbau an einer der belebtesten Straßen.

Vielleicht haben die Zimmer Schallschutzfenster oder die Alten sind schon eh taub.

 

Fazit: Auf mein Bauchgefühl ist Verlass.

 

Apropos Bonifatius, der Apostel der Deutschen, ist fast völlig aus dem Namen der AG verschwunden. Der ist den englischen Heuschrecken wohl doch zu heilig und zu dick aufgetragen.

Ich kenne mich nicht so gut mit Kapitalerhöhungen aus, auch nicht mit Bilanzen.

 

Mein Link

Einige Dinge fielen mir doch ins Auge z.B. die variable Vergütung des neuen Vorstands, die enorme Bezügeerhöhung.

Das passt alles zu meinem Bild über die Branche.

Gewinnmaximierung kann nicht Zielsetzung bei der Pflege und Betreuung von alten und kranken Menschen sein.

Da das Unternehmen immer noch Verluste schreibt, werden Vorstand und Anteilsgeber alles dran setzen, um noch weiter die Kosten zu senken, natürlich zu Lasten der Bewohner und des Personals.

Die Frage ist: Was wird bei "curanum" gepflegt? :thumbsup::D

Das weiß weder Wikipedia noch "wer weiß was". Ich auch nicht, obwohl ich ein Bauchgefühl habe.:)

 

Jetzt aber wirklich Tschüss.

Es liegen reichliche viele Quartalsberichte vor, die noch gelesen und verarbeitet werden müssen.

 

Muss ich verstehen, dass ich keine Pharmaaktien haben darf, wenn ich Betreiber von Pflege- und Krankenhäuser ablehne?

Ich habe bei Pharmawerten keine Bedenken und habe reichlich davon (33% Depotanteil)

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John Silver
· bearbeitet von John Silver

Ich dachte immer es sei amoralisch Aktien von Rüstungskonzernen, Tabakfirmen usw. zu kaufen.

Nein, die Superschurken der Menscheit sind die Betreiber von Alten-/Pflegeheimen. Unglaublich was hier für ein Menschenbild vom Management gezeichnet wird.

Ohne Worte.

 

Hartmut hat sehr richtig geschrieben, wenn man in die Pflegebranche Kapital investieren will, muss man Stock-Picking betreiben.

 

Und was daran schlimm sein soll, wenn es eine Pflegeeinrichtung Geld verdient erschließt sich mir überhaupt nicht. Im Gegenteil, ein Unternehmen MUSS Geld verdienen wenn es am Markt bestehen will.

Ebenso verstehe ich nicht was an einer Kostenreduktion verwerflich ist. Und das Hohe Lied auf den Staat als Anbieter von Dienstleistungen kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen. In der Mehrzahl der Fälle wo der Staat seine Finger in Unternehmen drin hat ist die Leistung schlechter und gleichzeitig teurer.

 

Das sich ein Unternehmen in der Pflegebranche lieber "Curanum Bonifatius" statt "Tod & Pestilenz" nennt ist doch auch klar?

 

Auch verstehe ich nicht, warum ein Pflegeheim nicht Leistungen für wohlhabendere anbieten sollte. Das gibt es doch in fast jeder Branche. Im Gegenteil wird in

solchen Einrichtungen das Personal oft über dem Durchschnitt entlohnt.

 

Ich finde die Unternehmenszahlen von Curanum nun nicht gerade zum ausflippen:

Verbindlichkeitn sind seit 5 Jahren fast um 50% gewachsen, seit zwei Jahren ein negativer Jahresüberschuss, das Eigenkapital ist um ca. 20% seit 2007 gesunken, der Umsatz und die Bilanzsumme aber lediglich um ca. 10% gestiegen (alle Zahlen nur überschlagen). Für den konkreten Fall fehlt mir hier die Fantasie.

 

https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/firmenportrait/unternehmensbericht.html?ID_NOTATION=143215

https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/analyse/jahresbilanz.html?ID_NOTATION=143215

https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/chart.html?ID_NOTATION=143215&REQUESTED_REDIRECT=STOCK#timeSpan=SE&e&

 

Marseille Kliniken sind meiner Meinung nach nicht so ohne weiteres als Vergleich geeignet, ist doch Ulrich Marseille schon ein Fall für sich.

 

PS: Und ja, auch ich kenne/kannte alte Menschen die in Pflegeheimen untergebracht sind/waren. Ich habe sehr viele Einrichtungen selber gesehen, selber in einer gearbeitet und kenne auch einige Personen die in der Pflege arbeiten und dies sowohl in der Pflege selber als auch im Management.

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dakac

Korruption und Betrug der große Altenheim-Report

Wenn Altenpflegeheime große Profite machen sollen, bleibt nur wenig Zeit für die Betreuung. Die "Welt am Sonntag" zeigt, wie schlimm die Zustände sind

 

Über Curanum:

 

Curanum: Neue Vorwürfe gegen Management

 

 

Heuschrecke im Altersheim

 

 

auch vor 9 Jahren war es nicht besser:

 

Massive Klagen über Pflegeheim Curanum - Insider prangern Missstände an

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WOVA1

Muss ich verstehen, dass ich keine Pharmaaktien haben darf, wenn ich Betreiber von Pflege- und Krankenhäuser ablehne?

Ich habe bei Pharmawerten keine Bedenken und habe reichlich davon (33% Depotanteil)

 

Auch gar eine FMC ?

 

[ironie-ein]

Beutet das Leid von Dialysepatienten zur Gewinnmaximierung aus.

Und gar das 'C' wie Care = 'Betreuung' oder 'Pflege' - sehr verdächtig. :-

[ironie-aus]

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Akaman

Muss ich verstehen, dass ich keine Pharmaaktien haben darf, wenn ich Betreiber von Pflege- und Krankenhäuser ablehne?

Ich habe bei Pharmawerten keine Bedenken und habe reichlich davon (33% Depotanteil)

Nein, du musst es nicht. Zugetraut hätte ich es dir aber schon, zu erkennen, wo hier Analogien vorliegen.

 

Ausserdem hat meines Wissens niemand behauptet, dass du keine Pharmaaktien haben darfst.

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Kaffeetasse

@Akaman: Pharmaunternehmen profitieren z.B. auch davon, dass viele alte Menschen in Pflegeheimen mit deren Medikamenten ruhig gestellt werden,

somit "pflegeleichter" gemacht werden und oft jahrelang nur noch unwürdig vor sich hinvegetieren. Meinst du das?

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