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Rentenmarkt allgemein - Analysen

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Fleisch

bei Aktien heißt es doch immer "Sell on good news", warum nicht auch bei Anleihen ? Wenn ich mir anschaue, dass Unternehmen mittlerweile Neueinstellungsstop, Arbeitsplatzabbau, Restrukturierung, Zeitkontennutzung etc. öffentlich und quer durch die Bank in den Mund nehmen, dann ist der Abschwung fast da.

 

Irland liefert, schön das du das als Beispiel erwähnst, ein Beispiel. Wirtschaftlich von ganz unten mittlerweile wieder besser positioniert aber immer noch schlecht wird als riesen Erfolg interpretiert. Ich empfinde es nicht als rational, was da geschieht. Was würdest du also damit machen ?

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Basti

hmmm es wird wieder lauter getrommelt und der Niedergang einer Nation beschworen. Die Daten, die im Bericht erwähnt werden sind allerdings alles andere als neu. Bereits in den Daten der EZB zur Entwicklung der Verschuldung, des BIP und damit der Schuldenquote sowie einiger anderer Berichte von IWF, OECD & Co war bereits letztes Jahr zu lesen, dass man eine weiterhin negative wirtschaftliche Dynamik Spaniens für wahrscheinlich hält und dies trotz kurzfristig eingeleiteter Maßnahmen durch die spanische Zentralregierung nicht beeinflusst werden könne. Mit anderen Worten: Der Abschwung bleibt noch eine Weile und damit genug Material um mit Schlamm auf das Land zu werfen.

Spaniens Rating wackelt bedenklich

15.01.2013, 18:47 Uhr

 

Egal ob mit oder ohne Euro-Rettungsschirm: Das BBB-Rating von Spanien stehe auf der Kippe, warnt die Ratingagentur Fitch. Das Damoklesschwert der schwachen Konjunktur schwebe über dem Land.

 

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anleihen/warnung-von-fitch-spaniens-rating-wackelt-bedenklich/7637380.html

 

Interessant finde ich dagegen die Aussage im letzten Absatz des Artikels

Viele von Reuters befragte Experten gehen wegen der Beruhigung an den Kapitalmärkten mittlerweile davon aus, dass Spanien dieses Jahr den Rettungsschirm nicht in Anspruch nehmen muss. In einer Umfrage unter 23 Händlern sahen 13 keine Notwendigkeit, dass Spanien den ESM anzapfen muss.

 

Wer sind diese "Viele" und wie kommen die dazu, wenn "viele" andere zu gegenteiligen Ergebnissen kommen ? Ich glaube die Euphorie der Anleger wechselt langsam aber sicher in einen nennen wir ihn mal gefährlichen Bereich. Es werden ausschließlich Erfolge bejubelt und Misserfolge werden bereits wieder zu wenig beachtet oder bin ich nur übervorsichtig ?

 

 

Spanien zahlt weniger Zinsen für Neukredite

 

http://www.finanzen.net/nachricht/anleihen/Spanien-Auktion-Spanien-besorgt-sich-deutlich-guenstiger-frisches-Geld-2224571

 

Momentan zumindest drängt sich noch kein Handeln auf :-

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Rentner will gegen Rating-Riesen klagen (Quelle ist BILD)

Noch eine Quelle: BGH-URTEIL Ratingagenturen können in Deutschland verklagt werden

Karlsruhe/Frankfurt - Der Bundesgerichtshof (BGH) hat erstmals Schadenersatzklagen gegen US-Ratingagenturen vor deutschen Gerichten zugelassen. Die am Donnerstag bekannt gewordene Grundsatzentscheidung erging auf die Klage eines Rentners gegen die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P; Aktenzeichen: III ZR 282/11) aus dem norddeutschen Varel entschieden

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Fleisch
Anleihen für eine Billion Dollar droht der Ramsch-Status

17.01.2013, 15:22 Uhr

 

Insgesamt sind es 52 verschiedene Schuldner aus allen Teilen der Welt, die nur noch eine Stufe vom Standard & Poor's-Ramschniveau BBB- entfernt sind. Den Grund für den Abwärtsdruck sehen die Analysten in Europa.

 

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anleihen/herabstufung-anleihen-fuer-eine-billion-dollar-droht-der-ramsch-status/7648870.html

 

hat jemand von euch einen LInk oder zufällig die Liste der Unternehmen, die hier nur in einer Summe genannt werden ?

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Anleihen für eine Billion Dollar droht der Ramsch-Status

17.01.2013, 15:22 Uhr

 

Insgesamt sind es 52 verschiedene Schuldner aus allen Teilen der Welt, die nur noch eine Stufe vom Standard & Poor's-Ramschniveau „BBB-“ entfernt sind. Den Grund für den Abwärtsdruck sehen die Analysten in Europa.

 

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anleihen/herabstufung-anleihen-fuer-eine-billion-dollar-droht-der-ramsch-status/7648870.html

 

hat jemand von euch einen LInk oder zufällig die Liste der Unternehmen, die hier nur in einer Summe genannt werden ?

das drüften auch viele südeuropäischen Banken und Unternehmen sein.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Ich bezweifele, dass S&P diese Liste herausrückt, bevor es die entsprechenden Abstufungen vorgenommen hat.

 

Gerade angesichts der neu geklärten Rechtslage in Deutschland müssen die Rate-Agenturen doppelt aufpassen, was sie sagen.

 

Es gibt ja auch "BBB"-Emittenten nach S&P, die erst kürzlich hochgestuft wurden (Brasilien, Bulgarien, Peru, Russland, Südafrika), deshalb nützt eine reine Query nach dem Rating "BBB" nicht viel.

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Fleisch
Japan steuert mit neuer Geldpolitik auf Abgrund zu

19.01.2013, 14:51 Uhr

 

Die wankende Wirtschaftsmacht Japan schickt sich an, der Euro-Schuldenkrise den Rang als größte Gefahr für die Weltwirtschaft streitig zu machen. Vor allem drei Punkte sind es, die für großes Unbehagen sorgen.

 

http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/expansive-geldpolitik-japan-steuert-mit-neuer-geldpolitik-auf-abgrund-zu/7657732.html

 

Was haltet ihr von den Aussagen der Volkswirte ? Plausibel ? Kurzfristig problematisch auch für Europa ?

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Halvers Wochenkommentar...

 

„Reflationierung koste es, was es wolle“

 

Japan oder die Liquiditätsflut in neuer Dimension

 

 

Allgegenwärtiger Katalysator dieses Erholungsprozesses bleibt eine weltweit offensive Geldpolitik, die mit ihrer beispiellosen Liquiditätsschwemme für die nötige Stabilisierung der Weltkonjunktur sowie des Finanzsystems sorgt. US-Notenbankchef Bernanke verkündete bereits, dass ein Ausstieg der Fed aus der expansiven Geldpolitik noch lange auf sich warten lässt.

 

Eine neue Dimension der Liquiditätsausweitung kommt aus Japan, das seine bereits üppige Geldpolitik geradezu aggressiv ausweitet. So soll über eine unbegrenzte Liquiditätsausweitung - es wird sogar über einen negativen japanischen Leitzins diskutiert - das Land aus seinem langjährigen Deflationsszenario befreit werden. Eine Reflationierung auf zwei Prozent ist das klare Ziel. Dabei schreckt Japans neuer Premierminister Abe im Falle einer sich renitent zeigenden Bank of Japan auch nicht vor einer Änderung des Notenbankgesetzes zurück, die das Ende der Unabhängigkeit der Notenbank bedeuten würde.

 

Schließlich muss das zuletzt beschlossene staatliche Konjunkturprogramm über rund 173 Mrd. Euro gegenfinanziert werden. Denn angesichts der dramatischen strukturellen Schwächen Japans - schleppende Binnennachfrage und Überalterung der Bevölkerung - bleibt Neuverschuldung die einzig mögliche Option. Dabei hat sich die japanische Staatsverschuldung seit 1980 bereits verzehnfacht und stellt damit von der Dynamik selbst die USA weit in den Schatten. Leider konnte man im gleichen Zeitraum lediglich eine Verdopplung der Wirtschaftsleistung erzielen. Da also die realwirtschaftliche Wirkung von Neuverschuldung nur den unzureichenden Faktor 0,2 aufweist, ist zu erwarten, dass es bei diesem schuldenfinanzierten Konjunkturprogramm nicht bleiben wird. In japanischen Bankenkreisen wird bereits über eine Verdopplung spekuliert „Windfall profits für den Euro-Raum“

 

Bestandteil der japanischen Konjunkturstützung ist ebenso die Schwächung des japanischen Yen zur Exportstimulierung. Seit Mitte 2012 ist eine klare Abwertung des Yen gegenüber den fünf wichtigen Handelswährungen - Euro, britisches Pfund, kanadischer, australischer und US-Dollar - mit einer Trendbeschleunigung seit Ende November feststellbar. Konkret kauft Japan massiv Anleihen anderer Staaten und stärkt damit deren Währungen. Von den Kapitalzuflüssen aus Japan profitiert der Euro auch über die mutmaßlichen japanischen Aufkäufe z.B. italienischer und spanischer Staatsanleihen. Man könnte sogar behaupten, dass die EZB ihr verbales Rettungsversprechen operativ nicht mit Leben füllen muss, da die Japaner die Aufgabe der Beruhigung der Euro-Krise übernommen haben. So etwas nennt man in Amerika „windfall profit“.

 

Im Übrigen sieht sich auch die Exportkonkurrenz aus den USA und China sieht sich einer deutlich stärkeren Währung gegenüber

„Die japanische Liquiditätsmaschine läuft wieder“

 

Renaissance des Yen als carry trade-Währung

 

 

Denn bereits aktuell hat sich der Yen als sogenannte carry trade-Währung - internationale Anleger verschulden sich in Yen und legen diese Finanzmittel weltweit an - wieder deutlich etabliert. Positive Hauptdeterminante hierfür ist nun allerdings nicht mehr die Zinsdifferenz zwischen Japan und den ausländischen Anlagemärkten. Denn auch die Amerikaner haben keinen Zinsvorteil mehr. Als Hauptargument gilt jetzt die nachhaltige, japanische Währungsabwertung, die es erlaubt, Yen-Kredite mit Gewinn zurückzuführen.

 

Vom zunehmenden Volumen der Euro/Yen-carry trades profitieren nicht zuletzt die Aktienmärkte, auch speziell die, die früher als prekär angesehen wurden. Denn da Italien und Spanien Euro-politisch vor dem Kollaps bewahrt werden, gibt es auch für billiges japanisches Geld keinen Grund, an diesen Aktienmärkten vorbeizugehen, zumal teilweise auch attraktive Dividenden gezahlt werden, deren Renditen sich bei Umrechnung in Yen als noch attraktiver erweisen.

 

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Superhirn

Also ich kann mir ja ein leichtes Grinsen bei den obigen Artikeln nicht verkneifen. Die Japaner haben sich doch in YEN verschuldet oder etwa nicht ? und wer darf die drucken? laugh.gif

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Die Welt steht vor dem nächsten Währungskrieg

 

Japan ist nicht der einzige Staat, der eine Abwertung seiner Landeswährung betreibt oder bewusst einkalkuliert. Auch die USA, Großbritannien und die Eurozone mischen beim Währungskrieg mit. Dazu kommt die Volksrepublik China, die Nummer zwei der Weltwirtschaft, die den Kurs ihres Renminbi (oder Yuan) seit mehr als einem Jahrzehnt künstlich niedrig hält. Wenngleich die Unterbewertung des chinesischen Geldes zuletzt geringer geworden ist, setzt dies das gesamte Devisensystem unter Spannung.

 

Fast alle großen Wirtschaftsmächte sind in den Währungskrieg verstrickt, was unweigerlich die anderen Handelsnationen mit hineinzieht, vor allem Schwellenländer mit offenen Kapitalmärkten.

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H.B.

 

Was haltet ihr von den Aussagen der Volkswirte ? Plausibel ? Kurzfristig problematisch auch für Europa ?

 

In den »goldenen Zwanziger Jahren« war neben den preiswerten Energiefunden im Wesentlichen Reparationszahlungen Deutschlands Triebkraft für die Prozesse.

Heute sind es die sich verschuldenden Industriestaaten.

Der Krug geht dabei von einem zum nächsten. Da keine Inflation in der Güterwelt geduldet wird, tobt sie sich eben in den Vermögenswerten aus.

 

Problematisch ohne Frage. Gretchenfrage ist: wann knallts?

Solange heißt es: Stay on the Dancefloor!

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richtungsding
· bearbeitet von richtungsding
Japan steuert mit neuer Geldpolitik auf Abgrund zu

19.01.2013, 14:51 Uhr

 

Die wankende Wirtschaftsmacht Japan schickt sich an, der Euro-Schuldenkrise den Rang als größte Gefahr für die Weltwirtschaft streitig zu machen. Vor allem drei Punkte sind es, die für großes Unbehagen sorgen.

 

http://www.handelsbl...zu/7657732.html

 

Was haltet ihr von den Aussagen der Volkswirte ? Plausibel ? Kurzfristig problematisch auch für Europa ?

VWL kann sagen ob etwas passiert, aber nicht wann. Und selbst beim ob liegt sie oft falsch. Man sollte nicht vergessen, dass sich seit mittlerweile Jahrzehnten Makro-Hedgefonds mit short-Strategien auf japanische Staatsanleihen blutige Nasen holen. Gut möglich dass dieser Trend in Zukunft umkehrt, allerdings wohl nur langsam. Im übrigen sehe ich keinen Grund für einen Run/Crash der Bonds, erstens kann die BoJ in die Bresche springen und die Dinger in Cash transformieren, zweitens haben die Japaner ein (aus Sicht des Individuums irrationales) extremes Gemeinschaftsgefühl. Eine griechische Kapitalflucht ins Ausland, die den Staat in die (frühzeitige) Insolvenz treiben würde, sollte daher mit patriotischen Durchhalteparolen zu verhindern sein. Wie mir eine Freundin aus Tokio berichtet hat sind beim Fukushima-GAU auch jene, die problemlos die Möglichkeit gehabt hätten die Ferne zu suchen, aus "Solidarität" geblieben. Also ich hätte nicht auf die Wolke gewartet, wenn unweit ein riesen AKW dahinschmilzt.

 

Trotzdem, selbst wenn das Finanzsystem mit Ach und Krach zusammengehalten wird, volkswirtschafltich wird es kontinuierlich bergab gehen. Gab vor ein paar Wochen einen sehr guten Artikel in der Online-Ausgabe der FT, sollte noch auffindbar sein. Besonders problematisch dürfte die allgemeine Reformunfähigkeit von Wirtschaft und Staat sein. Schockierend fand ich dass etwa 2 Drittel der Kapitalgesellschaften keine Gewinne mehr schreiben und durch Bankgarantien über Wasser gehalten werden. Insofern könnte eine agressive Geldpolitik die Strukturproblemen maximal kurzfrtistig übertünchen. Die Exportwirtschaft ist zwar noch immer sehr bedeutend und stark, hat aber teilweise bereits ihren ehemaligen Glanz an die anderen asiatischen Tigerstaaten verloren. Sony war mal eine Macht, längst hat Samsung den Rang abgelaufen. Langfristig ist das kulturell nahestehende Korea wohl das bessere Japan (sofern die Irren aus dem Norden nicht irgendwann den Süden atomar beglücken). Meine persönliche Prognose: Weiterhin leichte Deflation, mit agressiver Geldpolitik vielleicht Stagflation (was gut für den Schuldenabbau wäre).

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H.B.

. Im übrigen sehe ich keinen Grund für einen Run/Crash der Bonds

 

Wieso sollen Bonds crashen?

Es ist das Wesen der finanziellen Repression, dass es keinen eigentlichen Markt für Staatsanleihen mehr gibt. Statt dessen wird deren Rendite staatlich festgesetzt und dies auf Biegen und Brechen durchgesetzt.

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Karl Napf
Leben mit negativen Zinsen

Von Dr. Thomas Stucki, Chief Investment Officer der St. Galler Kantonalbank

 

Bereits Anfang Dezember hat die Credit Suisse als erste Schweizer Bank negative Zinsen für Schweizer Franken-Einlagen institutioneller Kunden angekündigt. Auch bei den US-Banken State Street, Bank of New York Mellon oder der kanadischen Royal Bank of Canada bezahlen diverse Kunden schon seit einiger Zeit Negativzinsen auf Konten, die in Schweizer Franken laufen.

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Babbelnett
Leben mit negativen Zinsen

Von Dr. Thomas Stucki, Chief Investment Officer der St. Galler Kantonalbank

 

Bereits Anfang Dezember hat die Credit Suisse als erste Schweizer Bank negative Zinsen für Schweizer Franken-Einlagen institutioneller Kunden angekündigt. Auch bei den US-Banken State Street, Bank of New York Mellon oder der kanadischen Royal Bank of Canada bezahlen diverse Kunden schon seit einiger Zeit Negativzinsen auf Konten, die in Schweizer Franken laufen.

 

Nachdem die Schweizer Nationalbank gegen das massive Aufwerten des Schweizer Frankens zu Höchstzeiten der Eurokrise (2011/2012) intervenieren musste, indem sie wie wild Euros aufkaufte und dafür Schweizer Franken verkaufte, scheint sich der Kurs des Schweizer Frankens seit knapp zwei Wochen deutlich abzuschwächen. Offenbar ziehen viele Anleger aus dem Euroraum ihr Vermögen wieder aus dem Schweizer Franken ab.

 

Mich würde interessieren, wann die Schweizer Nationalbank gedenkt, die zuvor gekauften Euros wieder in Schweizer Franken umzuwandeln und ob sie diesen Zeitpunkt den Märkten dann auch ankündigt?

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Ramstein
Europas Unternehmen entdecken das Schuldscheindarlehen

 

Unternehmen erkennen, dass es wichtig ist, sich neben den Hausbanken einen breiten Kreis von Finanzierungspartnern aufzubauen. Gleichzeitig möchten Unternehmen nicht in ein Korsett enger Vertragsverpflichtungen gepresst werden, das ihnen wichtige strategische Freiheiten raubt. Diese Anforderungen erfüllt der Schuldschein. Das in Deutschland bewährte Finanzierungsinstrument entdecken nun auch wieder mehr Unternehmen und Investoren aus dem Ausland für sich.

 

Die Motivation in- und ausländischer Emittenten, den Schuldscheinmarkt zu nutzen, ist dabei sehr ähnlich: Ziele sind die Verbreiterung der Investorenbasis, der Aufbau eines Fälligkeitenprofils langfristiger Verbindlichkeiten sowie die Nutzung einer schlanken und verständlichen Vertragsgestaltung, wie es beim Schuldscheindarlehen der Fall ist.

Und wieder müssen wir unseren Politiker, Verbraucherschützern und anderen Gutmenschen danken. "Zu unserem Schutz" gibt es bei immer mehr Anleihen die 100.000 Euro Kindersicherung, Anleihenprospekte werden auch "zu unsere besseren Information" immer fetter, aufwändiger, unlesbarer (letztes Beispiel über 800 Seiten) und jetzt wird der Anleihenmarkt in logischer Konsequenz geschrumpft. Danke an Peer, Hermann-Josef, und Konsorten.

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Fleisch
Der Euro wird massiv abwerten

23.01.2013, 15:28 Uhr

 

Europa braucht eine schwache Währung - und die Europäische Zentralbank wird dafür sorgen. Im Interview erklärt Hans Redeker, Chefstratege bei Morgan Stanley, warum der Euro fast auf Parität zum Dollar fallen könnte.

 

http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe-devisen/devisen/hans-redeker-im-interview-der-euro-wird-massiv-abwerten/7670316.html

 

was haltet ihr von der Argumentation ? Die Wiedererstarkung des Amerikaners aufgrund seiner Gasvorkommen als Argument wirtschaftlicher Stärke anzuführen halte ich doch für mutig. Ich verstehe nur nicht so ganz wie man viele ungelernte Kräfte unterbringen will, die wie wir ja wissen einen nicht unerheblichen Teil der Arbeitslosen in Amerika ausmachen

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Nudelesser

was haltet ihr von der Argumentation ?

 

Der Autor vermischt dauert das was er für wünschenswert hält mit dem was er für wahrscheinlich hält. Klar wäre ein schwacher Euro eine feine Sache für die Eurozone. Aber möglich wird dies nur, wenn die Zentralbanken in USA, Japan, etc. dies auch für eine gute Idee halten und nicht ihrerseits Maßnahmen beschließen, die das Gegenteil bewirken.

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Karl Napf
was haltet ihr von der Argumentation ? Die Wiedererstarkung des Amerikaners aufgrund seiner Gasvorkommen als Argument wirtschaftlicher Stärke anzuführen halte ich doch für mutig.

Ich halte dieses Argument gar nicht für entscheidend. Der Hauptgrund, weshalb der Dollar seit Jahrzehnten abwertet, ist das hohe Außenhandelsdefizit, das wesentlich mit den Ölimporten zusammenhängt.

Die USA hatte ihr Ölfördermaximum bereits 1970; Stand 2010 verbraucht das Land 833,6 Mio. Tonnen Öl pro Jahr, von denen es Stand 2011 nur noch 352,3 Mio. Tonnen selbst fördern kann. Eine Tonne Brent = 7,337 Barrel kostet derzeit 820 Dollar; pro Jahr muss die USA also 833,6 - 352,3 = 481,3 Mio. Tonnen Öl für etwa 400 Mrd. Dollar importieren. Das Handelsbilanzdefizit der USA beträgt aber derzeit zwischen 40 und 50 Mrd. Dollar pro Monat, also etwa 500-600 Mrd. Dollar pro Jahr, was nur knapp über den Kosten der Ölimporte liegt. Ohne Ölimporte käme die USA relativ nahe an eine ausgeglichene Handelsbilanz heran.

 

Diese bislang immens wichtigen Importe sind nach meiner Auffassung zudem ein Hauptgrund dafür, weshalb die USA sich militärisch im Nahen Osten bisher so stark engagiert, was die Staatsverschuldung nicht unerheblich belastet hat.

Ich sehe beide Aspekte im Zusammenhang: Die USA ist inzwischen so hoch verschuldet, dass sie sich nicht mehr so viele Kriege leisten kann. Sollen sich doch die Chinesen um den Nahen Osten kümmern, die brauchen auf absehbare Zeit weiterhin Ölimporte. Und China ist ja auch schon dabei, zur See aufzurüsten.

 

Sollte die USA durch Fracking tatsächlich von Ölimporten weitgehend unabhängig werden, dann würde allein dies durch das fast verschwindende Außenhandelsdefizit den Dollar erheblich stützen - umso mehr im Verhältnis zu einer "Europäischen Lira", die sich an den Wettbewerbsbedürfnissen der Südeuropäer ausrichtet.

Ich fand den US-Dollar bisher nie attraktiv, beginne aber gerade, meine Meinung diesbezüglich zu hinterfragen, was zudem eine Reihe von Staaten als Investitionsziele neu in meinen Sichtbereich bringen würde, die mir bei einer Beschränkung auf Euro bislang keine Investitionsmöglichkeit boten.

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Fleisch

Aus Rentenmarktsicht würde dies bedeuten, dass das Risiko weiterer Ratingverschlechterungen durch die Erhöhung des Verschuldung ebenfalls eingedämmt würde. Bei einer Kursänderung auf sagen wir mal 1,20 wie von dem Herrn im Interview erwähnt würde dies bei einer jetzigen Investion in USD allein eienn Wechselkursgewinn von 10,8 % bedeuten. Dem stehen jedoch nicht unerhebliche Bonitäts-, Liquiditäts- sowie allgemeine ich nenne sie mal "Marktmeinungsrisiken" gegenüber.

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Karl Napf

Die Kaufkraftparität zwischen Euro und Dollar liegt zwischen 1,10 und 1,20, und wenn die USA dank Fracking aufhören würden, die Welt mit Dollars für Öl zu überfluten, könnte dieses Verhältnis auch bei der Crossrate Wirklichkeit werden.

 

Ich denke jedenfalls ernsthaft daran, eine erste Dollar-Investition im Anleihen-Bereich zu tätigen, nämlich eine Verlängerung der Laufzeit der A0DZ45 in Richtung 249380 oder gar A1A0AY.

Das zugehörige Bildchen ist zwar numerisch nicht mehr ganz zutreffend, weil die langen Hugos in Erwartung von dessen Ableben alle gestiegen sind, und natürlich hätte ich das viel eher tun sollen (durfte aber bisher nicht); immerhin hat der Euro seit diesem Bildchen um 5% gegenüber dem Dollar aufgewertet, und die Renditedifferenz ist nach wie vor erheblich, d. h. die Renditestrukturkurve Venezuelas in den ersten Jahren Laufzeit ziemlich steil.

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Zinsen

Allerdings war die EZB bei Geldlockerungen bisher immer Nachzügler bzw. ging nicht ganz soweit. Würde einige der o.g. Argumente zumindest teilweise wieder aufheben.

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Nudelesser

Ich denke jedenfalls ernsthaft daran, eine erste Dollar-Investition im Anleihen-Bereich zu tätigen

 

In Sachen EUR/USD wird vieles davon abhängen, welche Signale demnächst aus Zypern kommen und unter welchen Begleitumständen Spanien unter den Rettungsschirm schlüpfen wird. Nicht dass ich mir zutraue, den Wechselkurs zu prognostizieren, aber auf dem Lottoschein würde ich ankreuzen, dass der zunächst noch einmal deutlich gewinnt, bevor er wieder in den 1,2x Bereich abtaucht.

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Karl Napf

Bisher hat die EZB ja auch die "deutsche Philosophie" umgesetzt. Unter Draghi hat sie deren Grundsätze komplett über Bord geworfen.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Würde ich nicht sagen. Die Hardcore-Schlesingerposition wurde geräumt, aber ich sehe nicht, dass die EZB ein reines Anhängsel des Finanzministeriums wird wie in Japan,

a) dem das Konzept einer unabhängigen Zentralbank fremd ist (BoJ wurde erst Ende der Neunziger unabhängig)

B) da es kein zentrales Finanzministerium gibt.

Wenn es zu heftig wird, muss man den Stecker ziehen und Deutschland, Niederlande, Finnland treten halt aus. Aber diesen Zeitpunkt sehe ich bei weitem noch nicht gekommen. Und die EZB ist kein Vorreiter von kreativen Lösungen; letztendlich hat Draghi nur die Sache klargestellt, die bei den anderen Zentralbanken selbverständlich ist; dass man Geldverkehr des Währungsgebietes aufrecht erhält. Wie der Außenwert auch immer sei, wobei man dann halt in den sauren Apfel beißen müsste. Aber dann kann man immer noch austreten.

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