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Rentenmarkt allgemein - Analysen

Empfohlene Beiträge

H.B.

Aus dem heutigen Marktkommentar von HSBC:

Das kanadische Finanzministerium Department of Finance Canada hat am 11. Mai

ein Konsultationspapier zu einem möglichen Covered Bond-Gesetz veröffentlicht, zu

dem Marktteilnehmer bis zum 10. Juni Kommentare abgeben können.1 Das recht

knapp gehaltene Papier bezieht zu einigen Eckpunkten bereits explizit Stellung, wäh-

rend zu anderen offensichtlich noch Input abgewartet wird.

Zur ersten Kategorie gehört, dass die Deckungswerte durch einen rechtlichen Ver-

kauf an die emittierende Zweckgesellschaft bereits vor einer Emittenteninsolvenz von

der übrigen Insolvenzmasse getrennt werden. Als reguläre Deckung zugelassen

werden sollen nur wohnwirtschaftliche Kredite innerhalb Kanadas. Die regionale Be-

schränkung verhindert u. E., dass Covered Bonds als Vehikel zur Expansion in den

US-amerikanischen Immobilienmarkt missbraucht werden. Das Verbot öffentlicher

Deckungswerte verwundert dagegen, da die kanadischen Provinzen wichtige inländi-

sche Schuldner sind. Eine Besonderheit zeichnet sich beim Thema Überdeckung

ab. Geplant ist nicht nur die Festlegung einer (noch nicht spezifizierten) Mindest-

überdeckung, sondern auch ein maximales Überdeckungsniveau. Orientiert man sich

dabei an der gegenwärtigen Praxis bestehender Covered Bond-Programme, wären

dies 10 %. Dadurch soll gewährleistet werden, dass den Gläubigern unbesicherte

Schuldtitel nicht unnötig Masse entzogen wird, die im Falle einer Emittentenliqudati-

on bis zur Fälligkeit des letzten Covered Bonds blockiert wäre.

Die Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung sieht das Finanzministerium auf-

grund des zuletzt stark gewachsenen Marktes. In 2010 ist das ausstehende Covered

Bond-in Kanada Volumen von 11,2 Mrd. CAD auf 24,2 Mrd. CAD angestiegen. Mit

der Scotiabank und der Toronto-Dominion Bank sind im vergangenen Jahr die Emit-

tenten vier und fünf in den Markt eingetreten. Die National Bank of Canada verschaff-

te sich im Januar 2011 als letzte der sechs großen kanadischen Banken Zugang zum

Covered Bond-Markt. Im März folgte als siebter Emittent die Caisse Centrale Desjar-

dins du Quèbec. Im Konsultationspapier ist auch sieben Wochen nach der Debüt-

emission überraschend nur von sechs Emittenten die Rede.

Die Risikoaufschläge kanadischer Covered Bonds haben sich zuletzt weiter positiv

entwickelt. Zwar umfasst der Markt nur noch drei Euro-Benchmarks, diese notieren

im Mittel aber mit engeren Asset Swap Spreads als die Covered Bond aller anderen

Länder, ausgenommen Deutschland. Ein gesetzlicher Rahmen sollte das Vertrauen

der Marktteilnehmer in diese Assetklasse weiter stärken. Spreadwirksame Effekte

erwarten wir aufgrund der bereits jetzt sehr geringen Renditen jedoch nicht

 

Damit bietet sich Kanada als geographische Diversifizierung für konservative Anlagen geradezu an.

An dieser Stelle sei auf einen kanadischen ETF verweisen, Kürzel: XTR, der aus dem kanadischen Markt 6%pa. generiert.

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Fleisch

die Warnungen sind gering, aber ihre Zahl nimmt für mich gefühlt in letzter Zeit zu

 

Anleger greifen immer häufiger zu Ramschanleihen

 

So viel wie noch nie haben Anleger in den vergangenen Monaten in Firmenbonds mit schlechtem Rating investiert. Die Ramschanleihen bringen besonders hohe Renditen, im Schnitt sogar sieben Prozent.

 

http://www.handelsblatt.com/finanzen/fonds/nachrichten/anleger-greifen-immer-haeufiger-zu-ramschanleihen/4216506.html

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

die Warnungen sind gering, aber ihre Zahl nimmt für mich gefühlt in letzter Zeit zu

 

Anleger greifen immer häufiger zu Ramschanleihen

 

So viel wie noch nie haben Anleger in den vergangenen Monaten in Firmenbonds mit schlechtem Rating investiert. Die Ramschanleihen bringen besonders hohe Renditen, im Schnitt sogar sieben Prozent.

 

http://www.handelsblatt.com/finanzen/fonds/nachrichten/anleger-greifen-immer-haeufiger-zu-ramschanleihen/4216506.html

das übliche Blablabla der Presse zu diesem Thema...geht schon seit ca. 20 Jahren so...2-3 Analysten befragt und schon hat man wieder ein paar Absätze. ^_^

 

http://www.daf.fm/video/eniteotv-kw-21-woher-kommt-die-faszination-fuer-junkbonds-50144718-XC0007240267.html

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Fleisch

aber du kennst die Programme mit denen Zeitungen die Schlagworthäufigkeit messen ? Bei denen steigt diese seit einigen Monaten wieder kontinuierlich

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Fleisch
Rettungspaket 2.0 - Auch Irland braucht mehr Geld

In der Euro-Krise wird immer klarer: Nur ein neues Rettungspaket kann die Staatspleite in Europas Schuldenländern noch verhindern. Griechenland steht vor dem Aus - und nun macht Irland beunruhigende neue Andeutungen.

 

http://www.handelsblatt.com/politik/international/rettungspaket-2-0-auch-irland-braucht-mehr-geld/4231240.html

 

auch nicht uninteressant, bedingt für Bondis relevant

Top-Lebensversicherer stehen mit dem Rücken zur Wand

 

Solvency II verbreitet in der Versicherer-Branche immer mehr Angst und Schrecken. Eine heute erschienende Studie kommt zu erschreckenden Ergebnis: Fünf große Lebensversicherer könnten in arge Not kommen.

 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/versicherungen/top-lebensversicherer-stehen-mit-dem-ruecken-zur-wand-/3916492.html

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Torman

die Warnungen sind gering, aber ihre Zahl nimmt für mich gefühlt in letzter Zeit zu

 

Anleger greifen immer häufiger zu Ramschanleihen

 

So viel wie noch nie haben Anleger in den vergangenen Monaten in Firmenbonds mit schlechtem Rating investiert. Die Ramschanleihen bringen besonders hohe Renditen, im Schnitt sogar sieben Prozent.

 

http://www.handelsblatt.com/finanzen/fonds/nachrichten/anleger-greifen-immer-haeufiger-zu-ramschanleihen/4216506.html

Das ist doch sehr gut für Banknachränge. Schließlich haben die Banken diese Risiken erfolgreich auf den Markt abgewälzt.

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Torman

auch nicht uninteressant, bedingt für Bondis relevant

Top-Lebensversicherer stehen mit dem Rücken zur Wand

 

Solvency II verbreitet in der Versicherer-Branche immer mehr Angst und Schrecken. Eine heute erschienende Studie kommt zu erschreckenden Ergebnis: Fünf große Lebensversicherer könnten in arge Not kommen.

 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/versicherungen/top-lebensversicherer-stehen-mit-dem-ruecken-zur-wand-/3916492.html

Interessant für Anleiheinvestoren ist vor allem die Aussage, dass die Anlagen der Versicherer eine zu geringe Duration haben. Entsprechend werden die Versicherungen wohl verstärkt Ultralangläufer kaufen. Die Zinskurve dürfte am langen Ende stark invers werden, ähnlich wie dies schon seit Jahren in UK ist. Für Privatanleger ein Grund mehr sich auf Laufzeiten bis 10 Jahre zu beschränken.

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Zinsen

Zwar ein bisschen älter, aber ich empfand es als nette Übersicht:

 

Domiciled in Munich, Germany, BayernLB reported total assets of EUR332 billion as of 30 September 2010 and a pretax profit for the first nine

months of EUR669 million.

Domiciled in Bremen, Germany, Bremer Landesbank reported total assets of EUR35 billion as of 30 June 2010 and a pretax profit for the first

six months of EUR34 million.

Domiciled in Frankfurt, Germany, Commerzbank reported total assets of EUR848 billion as of 30 September 2010 and a pretax profit for the

first nine months of EUR1,097 million.

Domiciled in Frankfurt, Germany, DekaBank reported total assets of EUR137 billion as of 30 September 2010 and a pretax profit for the first

nine months of 2010 of EUR543 million.

Domiciled in Dublin, Ireland, DEPFA Bank plc reported total assets of EUR240 billion as of 30 June 2010 and a pretax loss for the first six

months of EUR303 million.

Domiciled in Duesseldorf, Germany, apoBank reported total assets of EUR43 billion as of 30 June 2010 and a net profit for the first half year of

EUR25 million.

Domiciled in Frankfurt, Germany, Deutsche Bank AG reported total assets of EUR1,906 billion as of 31 December 2010 and a pretax profit for

the year of EUR3,975 million.

Domiciled in Hannover, Germany, Deutsche Hypothekenbank reported total assets of EUR37 billion as of 30 June 2010 and a pretax profit for

the first six months of EUR12 million.

Domiciled in Unterschleißheim, Germany, Deutsche Pfandbriefbank AG reported total assets of EUR226 billion at 30 September 2010 and a

pretax loss for the first nine months of EUR233 million.

Domiciled in Bonn, Germany, Deutsche Postbank AG reported total assets of EUR231 billion as of 30 September 2010 and a pretax profit for

the first nine months of EUR296 million.

Domiciled in Frankfurt, Germany, DVB Bank S.E. reported total assets of EUR20 billion as of 30 June 2010 and a pretax profit for the first six

months in 2010 of EUR140 million.

Domiciled in Frankfurt, Germany, DZ Bank reported total assets of EUR404 billion as of 30 June 2010 and a pretax income for the first half year

of EUR616 million.

Domiciled in Eschborn, Germany, Eurohypo reported total assets of EUR257 billion as of 30 June 2010 and a pretax loss for the first half year of

EUR215 million.

Domiciled in Hamburg, Germany, HSH Nordbank reported total assets of EUR176 billion as of 30 June 2010 and a pretax loss for the first half

year of EUR427 million.

Domiciled in Dusseldorf, Germany, IKB Deutsche Industriebank AG reported total assets of EUR36 billion as of 30 September 2010 and a

pretax loss for the first six months of EUR241 million.

Domiciled in Stuttgart, Germany, LBBW reported total assets of EUR417 billion as of 30 June 2010 and a pretax loss for the first half year of

EUR321 million.

Landesbank Berlin AG domiciled in Berlin, Germany, reported total assets of EUR140 billion as of 30 September 2010 and a pretax profit for the

first nine months of EUR220 million.

Landesbank Hessen-Thueringen GZ domiciled in Frankfurt, Germany, reported total assets of EUR175 billion as of 30 September 2010 and a

pretax profit for the first nine months of EUR284 million.

Domiciled in Munich, Germany, Muenchener Hypothekenbank eG reported total assets of EUR36 billion as of 30 September 2010 and a pretax

profit for the first three quarters of 2010 of EUR30 million.

Norddeutsche Landesbank GZ domiciled in Hannover, Germany, reported total assets of EUR237 billion as of 30 September 2010 and a pretax

profit for the first nine months of EUR154 million.

Domiciled in Cologne, Germany, Sparkasse KoelnBonn reported total assets of EUR30 billion at 31 December 2009 and a pretax loss for 2009

of EUR120 million.

Domiciled in Munich, Germany, UniCredit Bank AG reported total assets of EUR412 billion as of 30 September 2010 and a pretax profit for the

first nine months of EUR1,686 million.

Volkswagen Bank GmbH domiciled in Brunswick, Germany reported total assets of EUR34 billion as of 30 June 2010 and a pretax profit for the

first half year of EUR188 million.

Domiciled in Dusseldorf, Germany, WestLB reported total assets of EUR220 billion as of 30 September 2010 and a pretax loss for the first nine

months of EUR33 million.

 

moody's via ikb.

http://www.ikb.de/content/de/ir/fixed_income/rating/110217_Moodys_downgrades_German_banks_subordinated_debt.pdf

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Fleisch

das dürfte sich auch auf Wechselkurse von TRY-Anleihen und Anleihen der Türkei selbst auswirken...

 

Türkei-Boom droht jähes Ende

 

Das Land am Bosporus verliert die Kontrolle über seinen Aufschwung: Wegen der zögerlichen Zentralbank droht der Türkei eine Überhitzung. Die Abhängigkeit des Landes von ausländischen Kanpital wird zum Risiko.

 

http://www.boerse-online.de/maerkte/nachrichten/meldungen/:Ueberhitzung--Tuerkei-Boom-droht-jaehes-Ende/625723.html

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BondWurzel

das dürfte sich auch auf Wechselkurse von TRY-Anleihen und Anleihen der Türkei selbst auswirken...

 

Türkei-Boom droht jähes Ende

 

Das Land am Bosporus verliert die Kontrolle über seinen Aufschwung: Wegen der zögerlichen Zentralbank droht der Türkei eine Überhitzung. Die Abhängigkeit des Landes von ausländischen Kanpital wird zum Risiko.

 

http://www.boerse-online.de/maerkte/nachrichten/meldungen/:Ueberhitzung--Tuerkei-Boom-droht-jaehes-Ende/625723.html

 

 

 

da widerspricht sich aber etwas....

Dabei haben die bis 2001 fast regelmäßig auftretenden Finanzkrisen auch einen Vorteil: "Die Banken in der Türkei sind krisenerprobt. Sogar im Krisenjahr 2009 hatten sie einen Gewinnzuwachs von 60 Prozent", sagt Holek. Hinzu kommt, dass die Türkei noch einen hohen Aufholbedarf gegenüber dem westeuropäischen Wohlstandsniveau hat, was sich auch an finanziellen Kennziffern widerspiegelt: "Die Verschuldungsquoten der Haushalte und die Zahl der Hypotheken liegen in der Türkei noch deutlich unter denen in der Euro-Zone." Langfristig spricht das für einen längeren Aufholprozess.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Nettoauslandsverschuldung bei 290 Mrd. und sogar wenn man ausländische Direktinvestitionen zu null rechnet, da nicht direkt abziehbar, noch 147, Währungsreserven bei 95, wenn Ausland keinen Bock mehr auf Kredit hat... Problem:

http://www.tuik.gov.tr/arastirmaveprojeler/turcat/body/turcat.html

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John Silver

...

auch nicht uninteressant, bedingt für Bondis relevant

Top-Lebensversicherer stehen mit dem Rücken zur Wand

 

Solvency II verbreitet in der Versicherer-Branche immer mehr Angst und Schrecken. Eine heute erschienende Studie kommt zu erschreckenden Ergebnis: Fünf große Lebensversicherer könnten in arge Not kommen.

 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/versicherungen/top-lebensversicherer-stehen-mit-dem-ruecken-zur-wand-/3916492.html

Ich halte den Artikel für Quatsch. Da wollen Bain and Friends nur Beratungsbedarf wecken und Geschäfte machen. Gerade die grossen Versicherersind sollen bedroht sein, wie lächerlich ist das denn? Die grossen Versicherer basteln sich ihre Solvency-Modelle selber. Da wird als Kennzahl schon eine Zahl herauskommen, die man vorher auch erwartet/gewollt hat. Und außerdem, wenn nicht die Versicherer mit ihren gigantischen Rückstellungen und ihrem Heer an Mathematikern und Aktuaren in der Lage sind gerade insbesondere unter IAS/IFRS über Risikoannahmen und Zinsannahmen irgendwelche Ergebnisse zu steuern, wer denn dann bitte?

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Karl Napf
Interessant für Anleiheinvestoren ist vor allem die Aussage, dass die Anlagen der Versicherer eine zu geringe Duration haben. Entsprechend werden die Versicherungen wohl verstärkt Ultralangläufer kaufen. Die Zinskurve dürfte am langen Ende stark invers werden, ähnlich wie dies schon seit Jahren in UK ist. Für Privatanleger ein Grund mehr sich auf Laufzeiten bis 10 Jahre zu beschränken.
Ist das logisch?

 

Wenn die Versicherer ab jetzt verstärkt Ultralangläufer kaufen und dadurch die Zinsstrukturkurve invers wird, dann bedeutet dies doch, dass Ultralangläufer demnächst gerade gegenüber mittleren Laufzeiten outperformen würden. (Sobald die inverse Zinsstrukturkurve tatsächlich vorliegt, muss man dann seine Gewinne mitnehmen, denke ich mal.)

 

Außerdem: Ich mag da etwas missverstehen, aber die inverse Zinsstrukturkurve bei GILTs langer Laufzeiten sehe ich irgendwie auch nicht. Reden wir da von Anleihen wie denen hier?

GB00B39R3F84 = 4,5% Großbritannien 2019 zu 110% = 3,0% brutto, aber

GB00B1VWPJ53 = 4,5% Großbritannien 2042 zu 107% = 4,1% brutto

Schon für eine flache Zinsstrukturkurve, also eine 2042er-Rendite von 3,0%, müsste der Langläufer auf einen Kurs von 130% steigen (oder der kurze für eine Rendite von 4,1% auf 102,5% fallen), bei einer echt inversen Zinsstrukturkurve also noch höher. Wieso spricht das für Zehnjährige?

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Torman
Interessant für Anleiheinvestoren ist vor allem die Aussage, dass die Anlagen der Versicherer eine zu geringe Duration haben. Entsprechend werden die Versicherungen wohl verstärkt Ultralangläufer kaufen. Die Zinskurve dürfte am langen Ende stark invers werden, ähnlich wie dies schon seit Jahren in UK ist. Für Privatanleger ein Grund mehr sich auf Laufzeiten bis 10 Jahre zu beschränken.
Ist das logisch?

 

Wenn die Versicherer ab jetzt verstärkt Ultralangläufer kaufen und dadurch die Zinsstrukturkurve invers wird, dann bedeutet dies doch, dass Ultralangläufer demnächst gerade gegenüber mittleren Laufzeiten outperformen würden. (Sobald die inverse Zinsstrukturkurve tatsächlich vorliegt, muss man dann seine Gewinne mitnehmen, denke ich mal.)

 

Außerdem: Ich mag da etwas missverstehen, aber die inverse Zinsstrukturkurve bei GILTs langer Laufzeiten sehe ich irgendwie auch nicht. Reden wir da von Anleihen wie denen hier?

GB00B39R3F84 = 4,5% Großbritannien 2019 zu 110% = 3,0% brutto, aber

GB00B1VWPJ53 = 4,5% Großbritannien 2042 zu 107% = 4,1% brutto

Schon für eine flache Zinsstrukturkurve, also eine 2042er-Rendite von 3,0%, müsste der Langläufer auf einen Kurs von 130% steigen (oder der kurze für eine Rendite von 4,1% auf 102,5% fallen), bei einer echt inversen Zinsstrukturkurve also noch höher. Wieso spricht das für Zehnjährige?

Aktuell ist die Zinsstrukturkurve natürlich nicht invers, da die kurzfristigen Zinsen sehr niedrig sind und zudem die Bank von England Staatsanleihen kauft. Meine Aussage war dagegen nicht situativ gedacht, sondern langfristig. Bei einem normalen (durchschnittlichen) Leitzinsniveau sollte die Zinsstrukturkurve durchweg leicht ansteigend sein. Dies spiegelt die Laufzeitprämie als Ausgleich für das höhere Zinsänderungsrisiko wieder. In UK war in den letzten Jahren vor der Krise aber zu beobachten, dass die 30jährigen Renditen häufig bei oder unter den 10jährigen Renditen lagen. Ursache ist die dort schon länger vorhandene regulatorische Anforderung für Versicherungen und Pensionskassen, die Laufzeit der Passiv- und Aktivseite ihrer Bilanz möglichst anzugleichen. Deshalb gibt es eine übermäßige Nachfrage am sehr langen Ende. Dies heißt aber für einen Privatanleger, dass er beim Schritt von 10 auf 30 Jahre keine zusätzliche Laufzeitprämie vereinnahmen kann, aber sehr wohl das höhere Zinsänderungsrisiko trägt. Damit machen diese Anleihen keinen Sinn.

Die von dir aufgeworfene Frage ist, ob man in der Übergangsphase zu diesem System nicht auch von der übermäßigen Nachfrage nach Langläufern profitieren könnte? Das wäre sicher so, wenn die Zinsen aktuell hoch wären und damit grundsätzlich ein absoluter Zinsrückgang zu erwarten wäre. Leider ist das Gegenteil der Fall. Man könnte nur darauf setzen, dass die Zinsen am sehr langen Ende weniger steigen und auch nach Berücksichtigung des Hebeleffektes der Laufzeit weniger Verluste erzielen als 10jährige. Zudem gehe ich davon aus, dass die Versicherungen schon wegen der insgesamt niedrigen Marktzinsen in den letzten Jahren weiter ans lange Ende gerückt sind, um ihre Mindestverzinsung zu verdienen. Damit dürfte der Übergangsprozess schon voll im Gang sein.

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Karl Napf
In UK war in den letzten Jahren vor der Krise aber zu beobachten, dass die 30jährigen Renditen häufig bei oder unter den 10jährigen Renditen lagen. Ursache ist die dort schon länger vorhandene regulatorische Anforderung für Versicherungen und Pensionskassen, die Laufzeit der Passiv- und Aktivseite ihrer Bilanz möglichst anzugleichen. Deshalb gibt es eine übermäßige Nachfrage am sehr langen Ende. Dies heißt aber für einen Privatanleger, dass er beim Schritt von 10 auf 30 Jahre keine zusätzliche Laufzeitprämie vereinnahmen kann, aber sehr wohl das höhere Zinsänderungsrisiko trägt. Damit machen diese Anleihen keinen Sinn.
Die von mir geposteten Anleihen zeigen aber doch, dass derzeit beim Schritt von 10 auf 30 Jahre mit GILTs derzeit sehr wohl eine zusätzliche Laufzeitprämie von ca. 110 BP vereinnahmt werden kann (bei Bundesanleihen ist diese Prämie wesentlich kleiner: 113543 = Bund 2042 zahlt nur 52 BP mehr als 113544 = Bund 2021; das könnte daran liegen, dass UK stärker verschuldet ist als Deutschland und rezessive Tendenzen aufweist, also eine Zinserhöhung nicht ansteht und sich die Inflation dort ungestört ausbreiten darf, während die EZB nach wie vor Preisstabilität anstrebt).

 

Ob 110 BP für das Inflationsrisiko angemessen sind, vermag ich nicht zu sagen (52 BP für Bundesanleihen sind es m. E. in der Tat nicht), aber wenn Du glaubst, dass diese Prämie verschwinden sollte, würde sie aufgrund des gewaltigen Kurshebels ca. 10%-20% an Kursgewinnpotential eröffnen (je nachdem, welche der beiden Anleihen sich wie stark auf die andere zu bewegt). Wenn die Zinsstrukturkurve dadurch invers wird, dass die Versicherer 10-jährige in 30-jährige Anleihen tauschen (was ja eigentlich in einem Inflationsszenario unsinnig klingt, aber ggf. tatsächlich gesetzlich erzwungen wird, so ähnlich wie Versicherer in jeder Krise auf dem Tiefstpunkt ihre Aktienquote reduzieren müssen, um "Risiken abzubauen", d. h. tatsächlich Verluste zu realisieren und anschließend an der Erholung nicht teilzunehmen), dann könnte dies die Inflationswirkung eventuell mehr als ausgleichen... oder? Wenn solche superlangen Bonds tatsächlich nur von Versicherungen gekauft werden, dann orientiert sich deren Ziel-Rendite womöglich an gesetzlichen Vorgaben für Rendite-Garantien und nicht an der Rendite von 10-jährigen... Gründe für eine inverse Kurve kann ich mir da schon vorstellen.

 

Es mag dafür jetzt noch zu früh sein, aber vielleicht ergibt sich innerhalb der nächsten 1-2 Jahre eine entsprechende Situation, wenn mehr Inflation eingepreist ist, die Zinsstrukturkurve am langen Ende aber weiterhin steil genug bleibt. Genau solche Anlässe für Änderungen der Krümmung einer Zinsstrukturkurve zu verstehen fände ich besonders spannend.

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Fleisch
Ratingagentur Moody's stuft Griechenland herab

Die Ratingagentur Moody's hat die Bonitätsnote von Griechenland von bislang B1 auf nun Caa1 drastisch reduziert. Der Ausblick ist negativ. Begründet wurde die Entscheidung mit wachsenden Risiken für einen Kreditausfall.

 

faz.net

Weißrussland in Finanznot

Auch Weißrussland ist finanziell schwer angeschlagen. Das Land hat jetzt einen neuen Milliardenkredit beim Internationalen Währungsfonds beantragt. Es geht um 3,5 bis 8 Milliarden Dollar über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Eine Delegation des IWF nahm in Minsk ihre Arbeit auf.

 

faz.net

 

noch was, was relevant für Anleihen der OTE ist

Deutsche Telekom kauft weitere OTE-Anteile

 

Für knapp 411 Millionen Euro hat die Deutsche Telekom Griechenland laut Medienberichten zehn Prozent am griechischen Telefonkonzern OTE abgekauft. Ein weiteres Paket soll schon in Kürze folgen

 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/deutsche-telekom-kauft-weitere-ote-anteile/4245898.html

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Karl Napf
Weißrussland in Finanznot

Auch Weißrussland ist finanziell schwer angeschlagen. Das Land hat jetzt einen neuen Milliardenkredit beim Internationalen Währungsfonds beantragt. Es geht um 3,5 bis 8 Milliarden Dollar über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Eine Delegation des IWF nahm in Minsk ihre Arbeit auf.

Weißrussland ächzt unter den Folgen der Sanktionen - und bittet nun genau diejenigen Länder um Finanzhilfe, die diese Sanktionen erlassen haben?

 

Weißrussische Dollar-Bonds (A1AZLP mit kleiner Stückelung) notieren derweil auf Renditeniveaus zwischen Venezuela und Irland in Euro.

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Torman

Weißrussische Dollar-Bonds (A1AZLP mit kleiner Stückelung) notieren derweil auf Renditeniveaus zwischen Venezuela und Irland in Euro.

Da gibt es keine Anleihen mit kleiner Stückelung. 100.000 USD muss man schon mitbringen und das ist wohl auch gut so. Im übrigen ächtzen die nicht unter Sanktionen, die gelten nur für ein paar Personen aus der Führungsriege. Die letzte Planwirtschaft Europas hat nun auch abgewirtschaftet. Selbst die Russen haben keine Lust mehr die ständigen Löcher zu stopfen. Und ein Wahnsinniger an der Macht scheint mir auch kein Garant für ein gutes Krisenmanagement, so dass man hier wohl mit dem Schlimmsten rechnen muss.

 

P.S. Die beiden USD-Anleihen wurden übrigens erst im letzten Jahr platziert, als eigentlich schon absehbar war, dass der Landen an die Wand fährt. Ein paar dumme Fondsmanager haben sich wieder gefunden.

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Karl Napf
Die letzte Planwirtschaft Europas hat nun auch abgewirtschaftet. Selbst die Russen haben keine Lust mehr die ständigen Löcher zu stopfen. Und ein Wahnsinniger an der Macht scheint mir auch kein Garant für ein gutes Krisenmanagement, so dass man hier wohl mit dem Schlimmsten rechnen muss.

Putin verspricht Weißrussland Milliarden-Hilfe

 

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Prospektständer
· bearbeitet von Prospektständer

Für marius:

 

Edit: Ich kann in einer PN nichts hochladen..;) deswegen der Umweg

Pages Jaunes Credit Focus 12 05 11.pdf

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Torman
Die letzte Planwirtschaft Europas hat nun auch abgewirtschaftet. Selbst die Russen haben keine Lust mehr die ständigen Löcher zu stopfen. Und ein Wahnsinniger an der Macht scheint mir auch kein Garant für ein gutes Krisenmanagement, so dass man hier wohl mit dem Schlimmsten rechnen muss.

Putin verspricht Weißrussland Milliarden-Hilfe

 

3 Mrd. USD über 3 Jahre reichen hinten und vorn nicht und das wissen auch die Beteiligten. Russland würde deshalb gern für 7,5 Mrd. USD alle halbwegs interessanten Unternehmen aufkaufen (Pipeline, Raffinerie, Mobilfunknetz, Kalibergbau). Ob Lukaschenko dazu bereit ist? Dann würde er als nackter Mann dastehen und hätte bei den nächsten Problemen, die sicher kommen, überhaupt nichts mehr anzubieten.

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Fleisch
Italienische Staatsanleihen sind noch nicht aus dem Schneider

Bis jetzt haben sich die Märkte noch nicht zu sehr auf Italien eingeschossen. Doch auch dieses EU-Land hat mit volkswirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Grund genug für die DZ Bank um bei italienischen Staatsanleihen skeptisch zu sein.

 

http://www.faz.net/artikel/C31640/anleihemarkt-italienische-staatsanleihen-sind-noch-nicht-aus-dem-schneider-30430886.html

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